Ethik
ZP1
ZP1
Set of flashcards Details
Flashcards | 102 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | University |
Created / Updated | 25.12.2016 / 25.10.2018 |
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Moral Definition
Moral ist die Gesamtheit der in einer bestimmten Gemeinschaft geltenden Wertvorstellungen und Normen, die meist unhinterfragt übernommen werden.
Ethik Definition
Ethik ist an abstrakten Prinzipien orientiertes, kritisches und systematisches Nachdenken über moralische Fragen (=Fragen des „richtigen“ Handelns) =Reflektion über die Moral
Ethos Definition
Individuelles Selbstverständnis und grundsätzliche Einstellung eines Menschen zu moralisch relevanten Aspekten seines Lebens, z.B. Berufsethos, Arbeitsethos, Leistungsethos.
Wer will ich sein? Wie verstehe ich mich selbst?
Grundfrage der Ethik
Wie soll man handeln? (Wie handelt man „richtig*? Was ist in bestimmten Situationen die gebotene Verhaltensweise?)
Vorraussetzung der Ethik
Differenzerfahrung zwischen Wirklichkeit („so ist es“) und Ideal („so sollte es sein“).
Die goldene Regel der Hochkulturen (Glaubensrichtungen)
Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst. (ist das älteste ethische Grundprinzip der Reziprozität/Wechselseitigkeit)
Einteilung der Ethik
1. Deskriptiver Ethik (beschreibende, wertfreie Ethik)
2. Normative Ethik (Legitimatorische/rechtfertigende Ethik)
3. Metaethik
Drei Arten sozialer Normen (Tugendhaft)
· Konventionelle Regeln (bei uns z.B. nicht mit den Händen essen..)
· Moralische Normen (darf ich lügen oder nicht?)
· (straf)rechtliche Normen (Gesetze)
Für Soziale Ordnung à moralische und rechtliche Normen
Unterschied zw. Individualethik & Sozialethik
Individualethik: Individuelle Lebensführung im vernünftigen Selbstinteresse --> gutes Leben (Wie soll ich leben? Wie ist es gut für mich zu leben?
Sozialethik: Zwischenmenschliches Zusammenleben; berechtigte Ansprüche anderer unparteilich berücksichtigen/fördern -->Moral / gerechtes Leben (Wie soll ich handeln im Bezug auf andere Menschen?)
Wert der Menschen (2 Arten)
Relativer Wert: Wert-Schätzung eines Menschen. Der Wert des Menschen zeigt sich an seinem Preis --> wie gut kann jemand etwas?
Absoluter Wert: Würde des Menschen, inhärente Würde des Menschen. Kein Handeln, kein Verkauf erlaubt! à der Mensch ist nicht Gegenstand des Marktes! Kann nicht willkürlich behandelt werden! à ohne den absoluten Wert würde keine Gesellschaft funktionieren, da jeder nur seine Nächsten bevorteilt behandeln würde (und nur diese!
Eigenschaften/Bedingungen von moralischen Fragen: drei Kriterien der Moral
· Normativer Handlungsbezug (Was soll ich tun?)
· Allgemeine Verbindlichkeit (keine Geschmacksfrage, unparteilich und Rechenschaftspflicht)
Tangieren Zentrale Güter und Werte (fundamentale Bedürfnisse z.B. Leben, Nahrung, Kleidung, Behausung,…)
Warum soll man auf andere Rücksicht nehmen?
· Moralische Motive
· Angst vor Sanktionen
· Langfristiges Eigeninteresse
· Anspruch von Gegenseitigkeit
· Göttlicher Wille
· Gefordert/gesollt
· Wertvolles Ziel von uns
· Für alle gut
· erworben/erlernt
Deontologie
Pflichtethik Handlungen sind intrinsisch moralisch gut oder schlecht --> unabhängig von ihren Konsequenzen (Kant) --> nur die richtige Absicht, der gute Wille zählt!
Kategorischer Imperativ (Gesetzesformel)
gelten allgemein und ohne Bedingung
Oberstes Prinzip der Moralität, das nach Kant bedingungslos gilt:
Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
--> Wir sollen nur nach den Grundsätzen handeln, die für alle Menschen gleichermassen gültig sind.
Kategorischer Imperativ (Selbstzweckformel)
Der Mensch existiert als Zweck an sich selbst, nicht bloss als Mittel zum beliebigen Gebrauche.
Kant unterscheidet:
· Personen (vernünftige Wesen) -->absoluter Wert
· Sachen (relativer Wert, als Mittel zum Zweck)
Hypothetischer Imperativ
Hypothetische Imperative gelten nur unter bestimmten Bedingungen. Z.B: Um die Glaubwürdigkeit zu erhalten, muss ich ehrlich sein.
Utilitarismus
Folgenethik/Konsequenzialismus
Die Handlung muss einen Nutzen haben --> Handlungen, die im Hinblick auf die Interessen der meisten Menschen die besten sind --> es soll mehr Menschen nutzen als schaden
Die Folgen sind das einzige Kriterium moralischen Handelns.
-->Handlung wird beurteilt durch die Legitimation der Nützlichkeit ihrer Folgen
-->Wohlergehen der Betroffenen
-->Definition des Nutzen z.B. grösstmögliches Glück für die grösstmögliche Zahl. Z.B. durch Lust, Glück oder Präferenzerfüllung
4 Utilitaristische Prinzipien einer rationalen Wahl
· Konsequenzenprinzip (Richtigkeit wird anhand der Konsequenzen beurteilt)
· Utilitätsprinzip (die Folgen werden an ihrem Nutzen gemessen
- Hedonistisches Prinzip (als Nutzen zählt nicht jedes beliebige Ziel, nur das, was in sich gut ist)
- Universalistisches Prinzip (nicht der rationale Egoismus, sondern das Wohlergehen aller Betroffenen)
Klassischer Utilitarismus (Jeremy Bentham)
quantitativer Handlungsutilitarismus
Regelutilitarismus (James Urmson) Zweistufiges Prüfverfahren
A: Handlung sit dann gerechtfertigt, wenn sie mit einer moralischen Regel übereinstimmt, oder falsch, wenn sie eine Regel verletzt.
B: Die moralische Regel ist korrekt, wenn sie das letzte Ziel (das Allgemeinwohl) fördert.
Bedeutung vom "unparteiischen Beobachter"
Wir bemühen uns, unser Verhalten so zu prüfen, wie es unserer Ansicht nach ein gerechter, unparteiischer Zuschauer prüfen würde.
Aufklärung: Definition nach Kant
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschultet, da es nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschliessung des Mutes liegt. Sapere Aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Moral war bisher auf Gott oder der Natur basiert)
Nachhaltigkeit, was ist das?
Nachhaltigkeit kann als Konzept verstanden werden, welches die langfristige Existenz einer Gesellschaft (der Menschheit) sichern soll, indem es hilft, aktuelle und künftige Probleme zu lösen. Begriff stammt aus der Waldwirtschaft vom 18. Jhd. (Hanns Carl Carlowitz)
--> dem Wald nicht mehr Holz nehmen, als wieder nachwachsen kann.
Was bedeutet Overshoot?
=Überschwingen -->siehe Grafik auf Folie 18
-->keiner weiss, wie lange der Zeitraum der Überschreitung (der Ressourcen) dauern kann
Brundtland Definition: Brundtland-Kommission = von Fr. Brundtland geleitet
Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Unterschied zw. Intra- und Intergenerationelle Gerechtigkeit
Intra-generationelle Gerechtigkeit (Minderung der Ungleichheit zwischen reichen/armen Ländern
Inter-generationelle Gerechtigkeit (Gleiche Bedingungen wie heute auch für künftige Generationen)
Drei Säulen Model der Nachhaltigen Entwicklung
Ökologie (Erhaltung der Natur, Nutzung erneuerbarer Ressourcen, Minimierung nicht-erneuerbarer Ressourcen)
Ökonomie (Steigerung der Lebensqualität, hoher Beschäftigungsgrad, Preisstabilität)Gesellschaft (gerechte Verteilung zwischen Nord/Süd, Ost/West, den Generationen)-->Zielkonflikte à benötigt Kompromisse
-->Lösungskonzept: Effizienz, Suffizienz und Konsistenz-Strategien
Suffizienz (Nachhaltigkeit) Thema: Effiziens, Suffizienz, Konsistenz
-->berücksichtigt natürliche Grenzen und Ressourcen --> geringer Rohstoffverbrauch (wirtschaftlich uninteressant)
-->Grundgedanke: Bedarf an Konsum und Dienstleistungen wird gesenkt, ohne Verluste entstehen zu lassen (kein Wegwerf-Konsum bzw. Überkonsum z.B. Handys, nicht reparierbare Geräte)
Effizienz bzw. Ressourceneffizienz
-->Verhältnis eingesetzter Rohstoffe zum Endprodukt
-->Optimierung z.B. Technik und Organisation, Einsparungen, Abfallvermeidung, Recycling
Konsistenz
-->Vereinbarkeit von Natur und Technik
-->in Nachhaltigen Systemen gibt es kein Abfall, sondern nur Produkte (z.B. Kompostierbares Handy)
Wo liegt das Problem eine Lösung zw. Suffienz, Effizienz & Konsistenz zu finden? (Probleme bei der Umsetzung des 3 Säulen Modells)
Probleme: Prioritäten sind von Person zu Person, zwischen Personengruppen und über die Zeit hinweg sehr unterschiedlich!
-->wer bestimmt, was relevant/akzeptabel ist
--> ergibt ein Umsetzungsproblem des 3-Säulen-Modell
--> Ökonomie spielt heute meistens die zentrale Rolle --> eigentlich müsste die Ökologie im Zentrum stehen
Was bedeutet kritische Nachhaltigkeit?
Die Wohlfahrt zukünftiger Generationen hängt davon ab, ob bestimmte kritische Werte überschritten werden.
Was ist Agenda 21?
Umsetzungsbestrebungen der Nachhaltigkeitsidee
--> Aktionsprogramm (Leitpapier) der Nachhaltigen Entwicklung für das 21. Jhd.
Ziel Agenda 21
Durch eine veränderte Wirschafts-, Umwelt- und Entwicklungspolitik sollen die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden, ohne die Chancen künftiger Generationen zu beeinträchtigen.
--> Unterschied zwischen den armen und reichen Ländern (andere Vorgaben)
--> Global denken, lokal handeln!
2 Ebenen der Umsetzung von nachhaltigen Entwicklung
Unternehmensebene (Corporate Responsibility)
- Normative Ansatz (das Unternehmen ist Teil der Gesellschaft)
- Ökonomisch motivierte Ansatz (beruht auf den Vorteilen durch nachhaltige Entwicklung à Kundenzufriedenheit, Akzeptanz, Marketing,…)
Persönliche Ebene (Vorbildfunktion, ÖV statt Auto, bewusst einkaufen à Zertifizierung, Solarenergie, Wärmepumpen,…)
3 Bedrohungen für Tiere
Fragmentierung (Trennung des Lebensraums)
Habitatverlust (Waldrodung)
Wilderei
Erholung des Bestandes: Wie viele Individuen braucht es für eine tragfähige Population
Haze in Südost Asien
Rauch bis nach Singapur durch illegale Brandrodungen
Warum Palmöl?
Ist sehr produktiv, vielseitige Verwendung (vor allem in Lebensmitteln) --> wird grossflächig in Monokulturen angepflanzt --> Waldrodung --> Tiere sterben aus --> wie kann Palmöl nachhaltig angebaut werden?
Was machen Nahrungsmittelkonzerne bezüglich der Palmölproblematik?
Ignorieren, Ablass, Ersetzen, Zertifizieren --> Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung
Devastierung (Bedeutung)
Zerstörung / Verwüstung von Landschaften