VWL 3

HTW Berlin, BWL (BA), VWL 3, Kleinwächter

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Set of flashcards Details

Flashcards 24
Language Deutsch
Category Macro-Economics
Level University
Created / Updated 15.12.2016 / 19.07.2018
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Was bedeutet Plan-, Markt-, Zentralverwaltungswirtschaft?

Planwirtschaft = jede Art von Wirtschaft
Marktwirtschaft = dezentrale Vielplanwirtschaft
Zentralverw.wirtschaft = zentralisierte Leitung der Wirtschaft (Einplanwirtschaft)

Was besagt die Arbeitswerttheorie nach Marx / Ricardo?

Arbeit schafft mehr Werte als sie wert ist, somit entsteht ein Mehrwert und daraus Kapital.

Kernwert der Arbeit = persönliches Existenzminimum

Produktionsfaktoren VWL

Arbeit: wichtigster Faktor, betriebswirtschftl. Arbeitsteilung

Boden: Gesamtheit der Umweltfaktoren (Werkstoffe, Rohstoffe, etc.)

Kapital: Betriebsmittel (auch Humankapital)

Theorie vom Humankapital

Humankapital = gesamtes Potenzial geistiger und körperlicher Fähigkeiten eines Volkes
- kann nicht verloren gehen, wird ständig weiter aufgebaut
- entscheidender Faktor bei Entwicklungen in den Großräumen

Probleme der Arbeitswert- und Humankapitaltheorie?

1. Überbevolkerung
- Zuspitzung der Konflikte, Knappheit von Gütern, geringeres Optimum
- zunehmende Destabilisierung

2. Unterbevölkerung
- regionales Problem
- natürliche Reproduktion nicht gewährleistet/ erschwert (Humankapital)
--> Potenzial sinkt

3. Zerfall der Kerneinheit (Mann/ Frau/ Kinder)
- Mehrheit lebt als Single --> Kerneinheit (Familie) nicht vorhanden
- je kleiner der Haushalt, desto höher die Fixkosten und somit die Belastung
- Versorgungs- und Haftungsgarantie durch die Ehe
--> Belastung des Mannes durch Alimente und Unterhalt
--> Belastung der Frau durch das Kind (Armutsfaktor Nr. 1, ca. 35%)

 

Was sind die Grundlagen des Wirtschaftens nach Samuel?

1. Was soll in welchen Mengen produziert werden?
- Ausgangspunkt/Orientierung ist die Frage des Profits
- Nachfrage ->Bedarf -> Bedürfnis
-> Was muss produziert werden, damit es gekauft wird? (basierend auf
Bedürfnis)
-> Produkt / DL sind nur Mittel zum Zweck -> Profit
- Innovationsdynamik / -kraft

2. Wie soll produziert werden?
- Einsatz der Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital)
-> entscheidend sind Qualität, Quantität und die Kombination der
Produktionsfaktoren in der Produktion
-> Arbeit: Arbeitskräfte beeinflussen die Qualität
-> Boden: klassische Nachhaltigkeitsstrategie (Inputfaktoren auf
Wiederverwendung entwickeln)
-> Kapital: Kapitalwertmethode (Hochleistungstechnologie halten und
weiterentwickeln; Wettbewerb stand halten)

3. Für wen soll produziert werden?
- Markt (alle Unternehmen) und Staat ; Hauptindikator = Staatsquote
- Stakeholder Value, consumer benefit, sharholder value

Was bedeutet Wirtschaftspolitik?

= Gesamtheit der Maßnahmen insbesondere des Staates durch die die Wirtschaftsprozesse
einer Volkswirtschaft beeinflusst werden
- Ziele und Instrumente des Staates müssen entwickelt werden

Was sind die Hauptinstrumente der Wirtschaftspolitik?

1. Finanz- und Fiskalpolitik des Staates
Instrumente:
- Einnahmenpolitik
- Ausgabenpolitik
- Förderung von Investitionen
- Budgetpolitik

2. Geldpolitik des Staates
Instrumente:
- Refinanzierungspolitik
- Offenmarktpolitik
- Mindestreservepolitik

3. Außenwirtschaftspolitik
Instrumente:
- Preispolitik
- Mengenpolitik
- Währungs- und Wechselkurspolitik
- Kooperations- und Integrationspolitik

Wer sind Träger der Wirtschaftspolitik?

- Bundestag, Bundesrad, Länder
- Parteien
- internationale Organisationen (insbesondere EU)
- nicht staatliche Träger (Lobbygruppen, UN-Verbände, Gewerkschaften)

Was besagt das Stabilitätsgesetz?

- Schaffung eines gesamten wirtschaftlichen Gleichgewichts --> Stabilität
- wird in Teilziele zerlegt, die im Stabilitätsgesetz stehen

Was sind die Teilziele des Stabilitätsgesetzes? (magisches Viereck)

1. stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
- Hauptindikator ist reales BIP, ideal um größer/gleich 2% Wachstum

2. hoher Beschäftigungsstand
- Hauptindikator Arbeitslosenquote, ideal 1-3%

3. Preisniveaustabilität
- Hauptindikator Inflationsrate, ideal kleiner/gleich 2% Inflation

4. außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- Hauptindikator Außenbeitrag

Welche Ziele wurden nach 1967 ins Stabilitätsgesetz aufgenommen?

1. Umwelt & Ressourcenschutz
- Hauptindikator: Umweltbericht als Grundlage

2. gerechtere Einkommens-/Vermögensverteilung
- Hauptindikatoren: Produktivität, Immobilien, Geldvermögen

Was sind die Indikatoren für eine Konjunktur?

- Frühindikatoren = vorlaufende Indikatoren
- Bsp. Aktienindex, Rohstoffindex


- Präsenzindikatoren = Gegenwartsindikatoren
- Bsp. BIP (in einem Monat), Sparquote


- Spätindikatoren = nachlaufende Indikatoren
- Bsp. Arbeitslosenquote, Inflationsrate

Welche 3 Zyklen unterscheidet die Konjunkturtheorie nach der Länge? (hier primär Kondratjew)

- Kitchin-Zyklus (konjunkturelle Schwankung) = 3 bis 4 Jahre
- mittelfristiger Natur
- schwieriger in den Griff zu bekommen
- entstehen durch Ungleichgewichte zw. gesamtwirtschaftlicher Nachfrage und
Angebot
- werden zusätzlich durch Anpassungsverzögerungen beeinflusst

- Juglar-Zyklus = 7 bis 11 Jahre
- beschreibt Investitionsphasen

- Kondratjew-Zyklus (strukturelle Schwankung) = 50 bis 60 Jahre
- langfristiger Natur
- entstehen durch tiefgreifende Veränderungen in der Wirtschaft
- haben große Auswirkung auf den Arbeitsmarkt
- Politik kann nur schwer gestaltend eingreifen
- Krisen kommen von innen
- Angebot: durch Konzentration und Zentralisierung des Kapitals entstehen
Monopole -> Wettbewerb sinkt
- Nachfrage: Kaufkraft bricht in sich zusammen -> Massenverelendung

Definieren Sie die Außenwirtschaft.

= Gesamtheit der Wirtschaftsbeziehungen zwischen unabhängigen Staaten

- es können folgende Beziehungen bestehen:
1. Waren- und Güterbewegungen
2. Dienstleistungen
3. Geld- und Kapitalströme
4. Migrationsströme (Arbeitskräftebewegung)

Welche Unterscheidungsmerkmale zwischen Außen- und Binnenwirtschaft kennen Sie?

- Handel mit andersartigen Gesellschafts-, Wirtschafts- und Rechtssystemen
- unterschiedliche Sitten, Traditionen und Bräuche
- Unbeweglichkeit von Kapital und Arbeit (Menschen bleiben in ihrem Kultur- und
Sprachraum)

Nennen Sie Ursachen/Motive der Außenwirtschaft.

1. Problem von Mangel und Verfügbarkeit (Hauptproblem insb. bei kleinen Staaten)
- geographische und klimatische Faktoren
- technologische Lücke (bei Innovationsprozessen angewiesen auf andere)
- unterschiedliche Konjunktur- und Wirtschaftslagen
- Kapazitätsreserven
2. Kosten der Produktionsfaktoren (Preisdifferenzen wesentlich für Profitoptimierung)
3. Produktdifferenzierung

Nennen und erklären Sie kurz die Außenwirtschaftstheorien.

1. klassische / reine Außenwirtschaftstheorie:
- klassischer Liberalismus
- orientiert sich auf den Austausch realer Waren
- ausgehend vom „absoluten Wertvorteil“
- „komparativer Wertvorteil“ = sich nur auf das konzentrieren, wo man sehr viel
günstiger ist als das Ausland (alles andere wird eingekauft)


2. monetäre Außenwirtschaftstheorie:
- gelöst von realer Warenbasis
- Mathematisierung der Ökonomie
- Untersuchung von Wechselkursbeziehungen
- wertmäßiger Ausgleich von Export und Import
- Kernelement = Zahlungsbilanz


3. Zolltheorie:
- wie wirken sich Zölle auf binnenwirtschaftliche Konjunkturindikatoren (Bsp. BIP,
Preis) aus

Welc he Instrumente stehen der Außenwirtschaftspolitik zur Verfügung?

außerökonomisch:
- politisch-militärische Gewaltandrohung und –anwendung
- Bsp. von Sanktionen, Boykott bis Kolonialisierung

ökonomisch:
- preispolitische Maßnahmen (Zollpolitik)
- mengenpoltische Maßnahmen (Kontingentierung)
- Währungs- und Wechselkurspolitik
- Kooperations- und Integrationspolitik

Beschreiben Sie die Zollpolitik.

1. Zollpolitik
= Gesamtheit staatlicher Zwangsabgaben bei der Ein-, Aus- und Durchfuhr von Waren
durch ein Staatsgebiet
- Unterteilung in Binnen- und Grenzzölle
- Binnenzölle (keine Zentrale Rolle mehr; Wegezölle, Stadtzölle, Maut)
- Grenzzölle (Importzölle = wichtigste, Passierzölle, Kampf- und
Verhandlungszölle, Exportzölle in China)

Beschreiben Sie die mengenmäßige Regulierung.

2. Mengenmäßige Regulierung
= Schaffung von Kontingenten
- antizyklischer Einsatz:
a) im Aufschwung -> hohe Stückzahlen / Kontingente aufheben
-> dadurch Erhöhung Wettbewerb
- Bsp. Erhöhung der Importzölle von japanischen Autos von 3
auf 5 %
- Folge: Toyota exportiert einfach 3x so viel
-> größerer Marktanteil in Deutschland gibt Einfluss auf Preise
b) im Abschwung -> niedrige Stückzahlen / Kontingente schaffen

Beschreiben Sie die Währungs-&Wechselpolitik.

3. Währungs- & Wechselpolitik
Wechselkurs = Preis einer Währung ausgedrückt in einer anderen Währung
-> drückt im Kern den Produktivitätsvergleich von VW (langfristig) und die
aktuelle Marktanalyse (kurzfristig) aus
- Problematik der Auf- und Abwertung von Währung mit antizyklischer Einsatz:
a) im Aufschwung -> Aufwertung der Währung
- durch Leitzinserhöhung, Offenmarktpolitik, Erhöhung
Mindestreserve
b) im Abschwung -> Abwertung der Währung
- durch Leitzinssenkung, Wertpapiere zurück kaufen, Senkung
Mindestreserve

Was ist eine Großtheorie? Nennen Sie 2 Großtheorien.

Großtheorie = Orientierungspunkte für Großstaaten über längere Zeiträume (Leittheorie)
- für Führungseliten und große Menschenmassen als Orientierung, Zielbeschreibung
und Legitimation
- umfasst in der Regel lange Zeiträume (Jahrhunderte)
- bieten Identifikation, vermitteln Stabilität
- entwickeln sich aus Krisen heraus (dem Zusammenbruch alter Vorstellungen)
- es gibt die soziobiologische (oder sozio-ökonomische) Theorie und die Kulturkreistheorie

Beschreiben Sie die soziobiologische Theorie. (auch Sozioökonomische Theorie genannt)

= Gesetz der ungleichmäßigen Entwicklung, d.h. den Aufschwung und Abschwung von
Regionen nach J. Diamond
- erste Ursache ist der Mensch:
- reagiert irrational, es gibt genetische Differenzen
- zweite Ursache aus Umwelt- und Naturfaktoren:
- geografische, klimatische und topografische Faktoren
- hinzukommen folgende Faktoren
1. Biopakete der Pflanzen und Tierwelt
- neolitische Verbürgerlichung
- Pflanzen
-> Ackerbau schafft Überfluss und lässt Bevölkerungsdichte steigen
-> Sesshaftigkeit bilden sich Zentralstaaten
-> Zunahme der Spezialisierung
- Tiere = alle gezüchteten Tiere kommen in der Region des fruchtbaren Halbmondes
vor (Ägypten, Israel etc.)
2. Mobilität
- Ost-West-Ausdehnung ist leichter, da mit Pflanzen und Tieren keine Klimazonen
überwunden werden müssen (dauert Jahrhunderte)
3. Massenseuchen/Epidemien
- Kampf gegen Seuchen treibt Entwicklung voran
- Verteilung der europäischen Seuchen bei imperialen Feldzügen, dadurch sterben
viele Eingeborene
- Humankapital fehlt
-> Sklaverei schafft Humankapital aus den Quellländern in den neuen Kolonien
4. Innovationskraft
- die begabten 5 % benötigen spezialisierte und qualifizierte Basis zur Entwicklung
- isolierte Gebiete stellen sogenannte Zivilisationssperren dar
- Stehlen von Wissen als stärkste Innovationskraft