Prüfung Neuromotorik & Sensorik II

BSc Physiotherapy, Sem 5, Modul Neuromotorik & Sensorik II

BSc Physiotherapy, Sem 5, Modul Neuromotorik & Sensorik II


Fichier Détails

Cartes-fiches 65
Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 11.12.2016 / 21.12.2016
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20161211_pruefung_neuromotorik_sensorik_ii
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20161211_pruefung_neuromotorik_sensorik_ii/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

N.ulnaris

N.ulnaris (C8/Th1):
- motorisch: M.flexor carpi ulnaris, M.flexor digitorum profundus (ulnar), Hypothenarmmuskeln, Mm. Interossei, M.adductuor pollicis
- sensibel: ulnarer Vorderarm bis Dig IV & V
- Lokalisation: sulcus ulnaris, Loge de guyon
- Klinik: Krallenhand, Fingerspreizen, Daumen-Kleinfinger Probe, Froment-Zeichen
- Ätiologie: Kompression, Trauma

N.ilioinguinalis & N.genitofemoralis

N.ilioinguinalis, N.genitofemoralis (L1/L2) :
- sensible Innervation von Leiste und Genitalbereich
- Verletzungen bei OPs

N.cutaneus femoralis lateralis

N.cutaneus femoralis lateralis (L2/L3):
- sensibel: Vorderaussenseite Oberschenkel
- Meralgia parästhetica (Kompression durch zu enge Jeans)

N.obturatorius

N.obturatorius (L3/L4):
- motorisch ADD in HG
- sensibel: mediales Knie
- Läsionen bei Beckenfrakturen oder Tumoren

N.femoralis

N.femoralis (L2-L4):
- motorisch: M.iliopsoas & M.quadriceps femoris
- sensibel: anteriorer & medialer Oberschenkel, medialer Unterschenkel (über N.saphenus)
- Psoas-Hämatom, Verletzungen bei Operationen, Zerrungen
- Läsionslokalisation:

                        - Ausfall der Hüftbeugung (nur hohe Läsion)

                        - Ausfall Kniestreckung

                        - Patellarsehnenreflex

                        - Treppensteigen erschwert

N.gluteus superior

N.gluteus superior (L2-S4):
- Mm. Glutaeus medius & minimus -> Hüft-ABD
- Trendelenburgzeichen
- Duchenne-Hinken

N.gluteus inferior

N.gluteus inferior (L2-S4):
- M.gluteus maximus -> Hüft-Ext
- Aufstehen vom Stuhl
- Treppensteigen

N.ischiadicus

N.ischiadicus (L4-S3):
- motorisch: Hamstrings & gesamte Unterschenkelmuskulatur
- Achillessehnenreflex
- sensibel: dorsaler Oberschenkel, anteriorer, lateraler & dorsaler Unterschenkel
- Läsionslokalisation:

                        - Kniebeuger (nur hohe Läsion)

                        - Bild einer Peroneus- oder Tibialisparese (weiter distal)
- Ätiologie: Trauma, „Spritzenlähmung“

N.peroneus

N.peroneus (L5-S1).
- motorisch: M.biceps femoris, Fuss Extension & Eversion
- sensibel: anteriorer und lateraler Unterschenkel und Fuss
- Ätiologie: Druckläsion am caput fibulae
- Fallfuss und Steppergang

N.tibialis

N.tibialis (L4-S3):
- motorisch: sämtliche Flexoren, M.tibialis posterior
- Achillessehnenreflex
- sensibel: dorsaler Unterschenkel, Ferse, Fusssohle
- Ätiologie: Unterschenkelfrakturen, Kompression im Bereich des medialen Malleolus

Ätiologische Einteilung der Polyneuropathie = Risikofaktoren

Diabetische Polyneuropathie

Distal, symmetrisch:
- Anhidrose (trockene Füsse)
- Hyperämie
- „burning feet“
- Mal performant (Ulcus entsteht -> kann bis zur Amputation führen)

-> Wichtig: vegetative Beteiligung!!! (trockene Hand = Diabetes!, feuchte Hand = Alkoholiker!)

Hyperglykämie -> gibt einen Zuckereiweisskomplex (v.a. bei kurzzeitigem hohem Blutzuckeraanstieg), welcher sich ablagert, führt zum Arteriosklerose, und somit zu einer schlechten Versorgung (Sauerstoff, Nährstoffe) der Nervenzellen, wenn jemand gut mit Insulin eingestellt ist, kann das Risiko für PNP um 70% gesenkt werden. Korrelation der Polyneuropathiehäufigkeit mit der Diabetesdauer.

Polyneuropathie bei Alkoholabusus

Alkoholikern fehlt ein Vitamin B, welches zuständig ist, dass Ionenkanäle der Axone offen bleiben -> dies entsteht auch bei Malnutrition, Vitamin B braucht man zusätzlich auch um Myelin aufzubauen
Alkohol ist ein Nervengift und schädigt auch direkt die Nervenzellen

asymmetrische Polyneuropathie

Pathogenese:

  • Nerveninfarkt (mikroangiopathisch) -> immer axonale Schädigung
  • Druck (Schlafdrucklähmung) -> genetische Störung
  • Tumorinfiltration
  • Infektiös
  • Autoimmun, entzündlich

Aetiologie:

  • Ideopathische Plexuspathien
  • Plexusneuritis
  • Diabetes mellitus Typ II (macht Blutgefässe kaputt, kann zu Infarkten kommen)
  • Kollagenosen
  • Borreliose
  • HIV im Frühstadium
  • CMV-Infektion bei AIDS
  • Metastasierendes Malignom
  • Hederitär: tomakuläse Neuropathie
  • Multifaktorielle Immun-Neuropathie (rein motorisch & demyelinisierend)

Amyotrophe Lateralsklerose

Sowohl 1., wie auch 2. Motoneuron degenerieren, Ursache immer noch unklar, vermutet wird eine multifaktorielle Genese der Neurodegeneration aufgrund Interaktionen von genetischen und molekularen Mechanismen

Symptome:

  • Beginn um das 60.Lebensjahr (20-80 Jahre)
  • Distal betonte Muskelschwäche und –atrophie
  • Beteiligung der kaudalen motorischen Hirnnerven (Dysarthrie, Schluckstörungen)
  • Faszikulationen, Spastik und Crampi ohne sensible oder zerebelläre Symptome (Mischbild 1. & 2. Motoneuron-Symptome)
  • z.T. emotionale Labilität: pathologisches Lachen/ Weinen/ Gähnen und neuropsychologische Defizite (geht Richtung Demenz)
  • Primärmanifestationen:
    - bulbär (Dysarthrie & Dysphagie)
    - OEx oder UEx (am häufigsten)
    - nur 1. Motoneuron (sehr selten!)
    - nur 2. Motoneuron

Guillain-Barré-Syndrom - Pathophysiologie

  • Erworbene, immunvermittelte Erkrankung
  • Vorwiegen, aber nicht nur demyelinisierend

Guillain-Barré betrifft: Spinalwurzel & peripherer Nerv, da 2.Motoneuron betroffen entsteht eine schlaffe Lähmung

Pathologie:
Infekt (C.jejuni) -> Antikörper werden produziert -> anstatt den Erreger anzugreifen, greifen sie (wahrsch. wegen autoimmunem Defekt) aber Ganglioside an Myelin an (da gleicher Rezeptor) -> Info an Immunsystem gekenntzeichnete Erreger zu zerstören -> Myelin wird zerstört
Bei längerfristigen Schädigung des Myelins, kann Axon distal davon auch Schaden tragen -> permanente Lähmung

GBS - Symptome

Primäre Symptome:

  • Beginn meistens mit unspezifischen Allgemeinsymptomen (Infekt der oberen Luftwege, gastrointestinale Beschwerden)
  • Initial distale Parästhesien / Sensibilitätsstörungen
  • Im Verlauf kaum sensible Ausfälle
  • Bereits initial häufig Schmerzen (allg >80% der GBS-Pat)
    • Rücken- und Beinschmerzen
    • Dysästhesien der Extremitäten
    • Myalgien der Extremitäten
    • Viszeraler Schmerz
    • Kompressionsneuropathie
    • Kopfschmerzen, wegen vegetativen Symptomen
  • Progrediente, meist aufsteigende (von Füssen her) symmetrische Paresen, Areflexien
  • Atmung, da Lähmung Atemmuskulatur
  • Schluckstörungen
  • Zu 65% autonome Mitbeteiligung (Brady-/Tachykardie, orthostatische Hypotonie, labile Hypertonie, gestörte Sudomotorik, Blasen-/Mastdarmstörungen, Hyponatriämie)
  • Sphinkter nicht betroffen (-> DD zu Rückenmarssyndrom!!!)
  • Kein Fieber
  • Miller-Fisher-Syndrom: Augenbewegungsstörung, Ataxie, Areflexie

Progredienz über Tage bis 4 Wochen, Plateauphase für 2-4 Wochen, sehr variable und klinisch nicht voraussehbare Erholungszeit

Sekundäre Symptome:

  • Muskelatrophie / Muskelschwund
  • Dekubitus
  • Kontrakturen
  • Pneumonie
  • Beinvenenthrombose
  • Osteoporose

Langzeitsymptome:

  • Fatigue
  • Schmerzen
  • Muskelschwäche
  • Reduzierte Lebensqualität

 

Definitionen & klinische Bilder SHT / TBI

Schädelprellung: keine Funktionsstörung, nur Oberflächenbeschädigung

Commotio cerebri:  
= Hirnerschütterung, Funktionsstörung, noch keine Blutung

  • Initiale Bewusstlosigkeit (kann fehlen), dabei schlaffer Tonus
  • Amnestische Lücke, meist nur orthograde Amnesie (für den Unfallhergang), evt. kurze retrograde Amnesie (wenigen Stunden vor Unfall)
  • Posttraumatischer Verwirrheitszustand mit Bewusstseinstrübung, motorischer Unruhe & Desorientiertheit
  • Allgemeinsymptome: Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen

Contusio cerebri:
= Gehirnprellung, strukturelle Veränderungen

  • Protrahierte Bewusstseinsstörung (dauert länger)
  • Fokale ausfälle (Hirnschädigungen vorhanden)
  • Epileptische Frühanfälle

Compressio cerebri:
= Gehirnquetschung, gesamte Kompression des Hirns

  • Dieselben Symptome wie bei Contusio cerebri!

Unterteilung traumatische intrakranielle Blutungen

Intrazerebrale / intraparenchymal Blutung:

  • Mechanismus: coup & contre-coup
  • Meist basaler Frontallappen und temporaler Pol
  • Raumfordernd: Hirneinklemmung als Komplikation
  • Begleitend Ödem
  • Supportive Therapie, gelegentlich operativ

Subarachnoidale Blutung:

  • Mechanismus: Zerrung von Venen im Subarachnoidalraum
  • Blut in Sulci und in inneren Liquorräumen (Ventrikel)
  • Komplikationen: Hydrocephalus (akut & chronisch), selten Vasospasmen mit konsekutivem Infarkt
  • Supportive Therapie (Blutdruckregulation)

Subdurale Blutung:

  • Mechanismus. Zerrung von Brückenvenen im Subduralraum, welche Blut in die venösen Sinus drainieren
  • Blut entlang der Hemisphären, konkave Form
  • Komplikationen: raumfordernder Effekt, Hirnherniation
  • Atrophes Hirn ist prädisponierender Faktor
  • Operative Entlastung

Epidurale Blutung:

  • Mechanismus: Zerrung einer meningealen Arterie (zwischen Dura und Schädelkalotte) durch Kalottenfraktur
  • Blut entlang der Hemisphären, konvexe Form
  • Komplikationen: raumfordernder Effekt, Hirnherniation
  • Rasche Progression, da arterielle Blutung

Operative Entlastung

Sinking Skin-Flap-Syndrome

Bei Kalottenentfernung, kann es kurz vor dem wieder Aufsetzen der Kalotte zu einem Unterdruck des Gehirns kommen -> Druck auf Ventrikelsystem

Die Symptome nehmen wieder zu:

  • Psychische Veränderungen
  • Neurologische Verschlechterung
  • Kopfschmerzen (typisch beim Vertikalisieren)
  • Schwindel
  • Epianfälle möglich

Dis Ursache ist noch unklar, auch tritt es nur in sehr seltenen Fällen auf.

Definition PANat

= PRO-Active Approach to Neurorehabilitation integrating Johnstone airsplints and other therapy tools
P = Pathologie
R = Reframe (Probleme in einzelne Teile zerlegen, ICF als Grundlage)
O = Objectives / Ziele

PANat eignet sich für Strokes, MS, ALS, Parkinson, orthopädische und rheumatologische Krankheitsbilder, dort jedoch nur für die Schwerstbetroffenen, also solchen mit niedriger motorischer Erholung:

  • Phasen der schlaffen Parese / keine Reflexe oder Willkürmotorik
  • Phase von Bewegungen in stereotypen Flexions- und Extensionssynergien, keine Willkürmotorik
  • Phase der beginnenden selektiven Kontrolle, adaptives Verhalten ist noch problematisch, da Entwicklung von Weichteilkontrakturen
  • Sobald die Bewegungskontrolle in den schwachen Muskelgruppen vorhanden ist, können die Luftpolsterschienen reduziert werden (ab Chedocke Phase 5 nicht mehr sinnvoll!)

Active: Rahmenbedingungen; wie trainiere ich?
a = acquisition of skills (Erwerb von Fertigkeiten)
c = carers (Angehörige)
t = training
i = intensitiy
v = variation
e = evidence / effective

Theoretische Grundlagen PANat

  1. Restorativer Fokus:
    „Echte Erholung“, die nicht verletzten Hirnregionen werden rekrutiert. Sie generieren Impulse zu den gleichen Muskeln, die vor der Läsion benutzt wurden. Versus: Kompensation (ist der Gebrauch von alternativen Muskeln, um die Aufgabe zu erfüllen)
  2. Neuroplastizität:
    „use it, or lose it“, was man spezifisch übt, wird besser, Intensität & Pausen spielen eine Rolle, Repetition, Dauer und Schwierigkeitsgrad sind relevant
  3. Motor learning Prinzipien:
    Ziele mit Bedeutung und Sinn, aktive Mitarbeit des Patienten, intensives Training, Feedback, Transfer in ADL
    „Limiting the degrees of freedom to move“ -> die Bewegungsfreiheit wird begrenzt, damit selektive und zielorientierte Bewegungsabläufe möglich werden
  4. Motivation:
    Gruppentraining, externer Fokus, Feedback, selbstgesteuerte Praxis, Selbstwirksamkeit optimieren, soziale Eingebundenheit
  5. Selbstkontrolliertes „hands-off“-Training:
    fokussiert, repetitiv, mit Feedback, mit der hemiplegischen Seite in eine Aktivität oder Teilaufgabe

Motor Skill

= eine Aktion / Augbe mit spezifischem Ziel, wleches den Körper oder ien Teil davon in Bewegung setzt. Die Leistung hat einen qualitativen Anspruch und benötigt einen höheren Grad an Fertigkeiten

besteht aus:
- Task
- Individuum
- Umwelt

Klassifikation der Motor Skills

- opened skill (wechselne Umwelt, zeitlich vorgegeben, fortlaufene Anpassungen)
- closed skill (umwelt variiert nicht, zeitlich nicht vorgegeben)
- discrete skill (Beginn & Ende klar definiert, von kurzer Dauer)
- serial skill (Reihe von Handlungsschritten in gegebener Reihenfolge)
- continous motor skill (repetitive Bewegungen)
- whole body movement (posturale Kontrolle, Grobmotorik)
- manipulation (feinmotorik)

whole task vs. part training

massed practice vs. distributed practice

constant vs. variable practice

blocked vs. random practive

mental practice

 

  1. Trainingsgestaltung
    • Training of the whole task: für tasks, die nicht in sinnvolle Einheiten gegliedert werden können, meistens discrete skills
    • Part Training: Step by Step, soll nahe an der Zielaktivität geübt werden
  2. Trainingsdosierung
    • Massed practice: mehr Wiederholungen -> grosse Ermüdung, ACHTUNG bei Gefahrensituationen
    • Distributed practice: weniger Wiederholungen, mehr Pausen -> weniger ermüdend
  3. Rahmenbedingungen
    • Constant practice = Bedingungen/ Aufgaben bleiben gleich -> rascher Lernerfolg, Übertragbarkeit beschränkt
    • Variable practice = Bedingungen/ Aufgaben ändern sich -> Lernerfolg erst später sichtbar, besserer Übertrag auf ähnliche Situationen
    • blocked practice = blockweise Aufgaben trainieren
    • random practice = wirr Aufgaben durcheinander trainieren

mental practice = Bewegungsvosrtellung