1GM01 APPP
Haut und Temperaturregulation
Haut und Temperaturregulation
Kartei Details
Karten | 51 |
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Lernende | 26 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 09.04.2016 / 27.03.2025 |
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Funktionen der Haut
- Abgenzung, Schutz Abwehr (mechanische Barriere, Säureschutzmantel, Schutz vor Austrocknung, Abwehrzellen gibt es bereits in der obersten Hautschicht)
- Temperaturregulation
- Stoffwechsel- und Speicherfunktion (Produktion von Sättigungshormon Leptin welches Körpergewicht reguliert (Leptin erhöht = Appetitt vermindert), Fettspeicherung, Vitamin-D-Hormon-Synthese)
- Wahrnehmung und Komunikation (Hautsinnesorgane, psychovegetative Reaktionen (erblassen, erröten), Psychosomatik der Hautkrankheiten, Hautschmuck (Tattoo, Piercing etc.)
Was ist die Haut?
Anatomisch/physiologisch betrachtet ist die haut ein Organ(-system).
Sie bildet undere Körperoberfläche und stellt biologisch die Körpergrenze dar.
Kann als Spiegel der Seele/des inneren Gesundheitszustandes aufgefasst werden
Ist kulturgeprägt
Die 3 Hauptschichten der Haut
Oberhaut = Epidermis
Lederhaut = Dermis
Unterhaut = Subkutis
Oberhaut
Epidermis (aus Epithelgewebe)
- Äusserste Hautschicht
- Mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel
- Gefässlos (Versorgung durch Diffusion von Dermis)
- Dicke Felderhaut: 0.03 (Bsp. Augenlied) - 0.4 mm (Bsp. Ellenbogen)
- Dicke Leistenhaut: 0.5 - 2 mm (die Dicke der Hornschicht macht die Leistenhaut aus)
Lederhaut
Dermis
Besteht aus 2 verschiedenen Bindegeweben:
- Stratum papillare (Papillarschicht)
- Stratum reticulare (Geflechtschicht)
(Aus dieser Haut wird bei den Tieren das Leder hergestellt, daher der Name)
Unterhaut
Subkutis
Besteht aus lockerem, retikulären Bindegewebe mit haufenweise Fettzellen
Kutis =
Epidermis + Dermis (Haut im engeren Sinne)
Inteumentum commune =
Integument (Haut) = Kutis + Subkutis
Die 2 Hauttypen:
- Leistenhaut
- Felderhaut
Ist immer mehrschichtiges, verhorntes Plattenepithel
Leistenhaut
- Kammartige Bindegewebspapillen
- Schweissdrüsen
- keine Haare, keine Talgdrüsen
- Findet man nur an den Handflächen und Fussohlen
Ist ca. 5-10x dicker als die Felderhaut
Synonyme Hautzellen (Epidermiszellen):
= Keratinozyten = Korneozyten = Hornzellen
Keratin = Hornstoff
Weitere Zellen der Epidermis:
- Melanozyten = Pigmentzellen (Melanin nicht mit Melatonin (Hormon) verwechseln!)
- Dentrinsische Zellen = Langerhans-Zellen (Hautmakrophagen, sind die oberflächlichsten Abwehzellen die wir haben, in der untersten Schicht der Epidermis)
- Merkel-Tastscheiben Sinnesorgane im Stratum basale der Leistenhaut. Zuständig für Berührungsempfindung (sind verbunden mit ZNS)
Schichtung Epidermis von Basalmembran nach aussen
- Basalzellschicht = Stratum basale (Mitosen) sitzen genau auf der Basalschicht
- Stachelzellschicht = Stratum spinosum (8 - 10 Reihen)
- Körnerschicht = Stratum granulosum (3 - 5 Reihen)
- Glanzschicht = Stratum lucidum (nur Leistenhaut)
- Hornschicht = Stratum corneum (25 - 30 Reihen, Leistenhaut)
Beschrieb der Dermis (welches Gewebe? Was enthält das Gewebe?)
- Besteht aus zwei Bindegewebstypen
- Durchblutetes Bindegewebe
- Zahlreiche freie (polymodale) Nervenendigungen vermitteln: Schmerz, Juckreiz, Hitze, Kälte, Berührun
Schwangerschafts- bzw. Dehnungsstreifen sind Risse in der Dermis
Stratum papillare =
Papillarschicht (dermale Papillen: "Verzapfung")
- aus lockerem Bindegewebe
- bildet Papillen mit Kapillaren
- enthält Meissner-Tastkörperchen
Stratum reticulare =
Geflechtschicht
- Aus straffem Bindegewebe (viel Kollagen/kollagene Fasen, dadurch ist die Haut so stabil
Enthält:
- Blutgefässe
- Haarfolikel
- Talgdrüsen
- Schweissdrüsenausführungsgänge
Subkutis (Aufgaben? Enthält?)
Dient zur: Polsterung, Thermoisolation und Energiespeicher.
Enthält:
- Schweissdrüsen
- der untere Teil der Haarwurzel
- Vater-Pacini-Lamellenkörperchen (vermitteln Druck- und Vibrationsempfingungen)
Die Hautfarbe varriert von weiss, gelblich, rötlich, braun bis schwarz und ist abhängig von:
- Melaninproduktion der Melanozyten (=biologisches Schutz gegen UV-Strahlung)
- Karotingehalt der Leder- und Unterhaut
- weitere Hautpigmente (z.B. Altersflecken)
- Hautdurchblutung und
- Oxygenierung (Sauerstoffversorgung) des Blutes
Die 3 Hautanhangsgebilde:
- Haare
- Hautdrüsen (Talg- Schweiss und Duftdrüsen)
- Nägel
Haare =
Vorkommen? Funktion?
= Pili = Crines
Kommen nur in Felderhaut vor.
Schutzfunktion (vor Hitze, Kälte, Staub)
Sensoren (Sinnesorgane, Nervengeflecht um Haarfolikel)
Thermoregulation (Haare aufrichten "Gänsehaut")
Wovon wird die Haarfarbe bestimmt?
Vom Melaningehalt der verhornten Zellen
Haarwachstum pro Tag
ca. 0,4 mm pro Tag
Die Haartypen
- Terminalhaare = Langhaare (Kopf und Bart)
- Borstenhaare (Augenbrauen, Wimpern, Nase und Gehörgang)
- Kräuselhaare (Brust und Schamhaare)
- Wollhaare = Vellushaare (bedecken praktisch gesamte Felderhaut) (ersetzt nach dem 6. Lebensjahr Lanugohaare (Flaumhaare)
Haarausrichtemuskel =
M. arrector pili (Gänsehaut, Thermoregulation)
Talg =
Sebum
Vorkommen von Talgdrüsen
Jedes Haar ist mit einer Talgdrüse versehen.
"freie" Talgdrüsen: Lippen, Penis, Eichel, kleine Schamlippen, Augen, Augenlieder
Funktion von Sebum
Ist die Selbstfettung der Haut und Haare. Der Talg "pflegt" die Oberhaut
Zusammensetzung von Sebum
Talg besteht aus Fetten, Cholesterin, Protein und Elektrolyten
Vorkommen & Funktion der Schweissdrüsen
- kommen fast in allen Körperregionen vor ausser: Lippenrand, Nagelbett, Eichel, Klitoris, kleine Schamlippen und Trommelfell
- Hand- und Fussohlen (Leistenhaut) enthalten besonders viele Schweissdrüsen
- Wesentliche Komponente der Thermoregulation
- Ausführungsgänge enden in Hautporen
Vorkommen & Funktion Duftdrüsen
Befinden sich in den Achselhöhlen, der Schamregion und den Brustwarzen (viele Säugetiere werden blind geboren und riechen so die Brustwarze)
Duftendes Sekret entwickelt (mit Schweiss zusammen) individuellen Körpergeruch
Die Sekretion ist psychisch beeinflusst
Vorkommen & Funktion der Nägel
- bestehen aus Platten von dicht gepackten verhornten Zellen der Epidermis
- Schutz- und Werkzeug-Funktion
- Nagelplatte ermöglicht Beurteilung Fingerdurchblutung
- Wächst ca. 0.5-1 mm pro Woche
Thermoregulation =
= Konstanthaltung der Körperkerntemperatur (KKT) um 37°C
Kühlen durch:
- Vasodilatation (Hautgefässe weit stellen)
- Schwitzen, Verdunstungskälte kühlt Haut (unangenehm bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, da der Körper sich nicht mehr selber kühlen kann)
- Blut wird beim Hautdurchfluss gekühlt, senkt bei Rückfluss zu Herz die Temperatur im Körperketn
Wärmeverluste minimieren
- Vasokonstriktion
- Zentralisation des Blutes
- Schweissproduktion minimieren
- Haare aufrichten (Luftisolation)
- Kältezittern (sorgt dafür, dass Muskelspannung erhöht ist)
Definition Hyperthermie
Erhöhte Körperkerntemperatur bei normalem Temperatursollwert (von Fieber zu unterscheiden!)
Aetiologie Hyperthermie
Wärmestau, Dehydration, Sonnenbestrahlung, Sauna
Pathogenese Hyperthermie
Kutane Vasodilatation und Schwitzen führen zum Volumenmangel - drohender Kreislaufschock und Minderperfussion (= ungenügende Durchblutung)
Klinik Hyperthermie (vlg. Schocksymptome)
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Benommenheit
- Muskelkrämpfe
- Tachykardie
- beschleinigte Atmung bis zu Bewusstlosigkeit und Tod
Diagnose Hyperthermie
Anamnese, Klinik, rektale Temperaturmessung, Labor zum Ausschluss Hypoglykämie