11 MZB I - Jelezarow
Stoffwechsel I
Stoffwechsel I
Set of flashcards Details
Flashcards | 65 |
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Students | 11 |
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 17.04.2016 / 13.05.2020 |
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Die zehn Reaktionen der Glykolyse:
Zweite Reaktion
Katalysator
Reaktionsmechanismus
In der zweiten Reaktion wird Glucose-6-phosphat (Aldose) zu Fructose-6-phosphat (Ketose) isomerisiert
Diese reversible Isomerisierungsreaktion wird von Glucose-6-phosphat-Isomerase (EC 5.3.1.9) katalysiert
Sie verläuft über die offenkettige Form der beiden Zucker. Das Enzym öffnet den Pyranosering der Glucose, katalysiert die Isomerisierung und bildet den Furanosering der Fructose. Der Mechanismus ist eine allgemeine Säure-Base Katalyse
Die zehn Reaktionen der Glykolyse:
Dritte Reaktion
Katalysator
Kofaktor
Besonderheit dieses Schrittes
In der dritten Reaktion wird erneut phosphoryliert, es entsteht Fructose-1,6-bisphosphat.
Die 6-Phosphofructokinase (EC 2.7.1.11; auch als Phosphofructokinase-1 oder PFK-1 bekannt) phosphoryliert Fructose-6-phosphat am C1-Atom zu Fructose-1,6-bisphosphat
Als obligater Kofaktor dient Mg2+
Die Reaktion ist praktisch irreversibel und damit geschwindigkeitsbestimmend.
Die Phosphofructokinase ist ein allosterisch reguliertes Enzym und ist die wichtigste Kontrollstelle der Glykolyse.
Die zehn Reaktionen der Glykolyse:
Vierte Reaktion
Reaktionstyp
Katalysator
Spaltung des C6-Zuckers in zwei C3-Zucker; Fructose-1,6-bisphosphat wird zu zwei Triosen (DHAP oder alternativ Glyceron-3-phosphat und GAP oder alternaiv Glyceral-3-phosphat) gespalten.
-> Dies ist eine Lyasereaktion (Aldolspaltung oder Retro-Aldolkondensation) der Fructose-1,6-bisphosphat
-> Bei dieser Reaktion ist zu beachten, dass sich die formale Nummerierung der C-Atome ändert
Die Reaktion wird durch die Fructosebisphosphat-Aldolase (Aldolase; EC 4.1.2.13) katalysiert
Die zehn reaktionen der Glykolyse:
Fünfte Reaktion
Katalysator
Reaktion 5 der Glykolyse ist wie Reaktion 2 eine Isomerisierung: Gleichgewichtseinstellung zwischen DHAP und GAP
-> Im thermodynamischen Gleichgewicht ist die Reaktion zu 95% auf der Seite des DHAP. Hingegen reagiert GAP Im Fliessgleichgewicht ständig weiter; die Reaktion läuft in der Zelle bevorzugt von links nach rechts ab
Die Isomerisierung wird von der Triosephosphat-Isomerase (TIM; EC 5.3.1.1) katalysiert
Die zehn Reaktionen der Glykolyse:
sechste Reaktion
Katalysator
Oxidation von Glycerinaldehyd-3-phosphat zu 1,3-Bisphosphoglycerat
Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase (GAPDH; EC 1.2.1.12)
Das entstandene NADred bringt Elektronen zur Atmungskette (aerobe Bedingungen) oder wird zu NADox rückoxidiert (anaerobe Bedingungen, Gärung). 1,3-Bisphosphoglycerat ist ein Acylphosphat mit hohem Phosphorylgruppen-Übertragungspotential
GADPH
Enzym für die energetische Kopplung der Teilreaktionen verantwortlich
In der oxidativen Teilreaktion wird 3-Phosphoglycerat nicht frei, sondern das oxidierte Reaktionsprodukt bleibt kovalent als Thioester an das Enzym gebunden. Der Thioester ist eine energiereiche Verbindung. Die Thiolgruppe zur Bildung des Thioesters stammt von einem Cystein an der aktiven Stelle von GAPDH. Der enzymgebundene Thioester reagiert sodann mit Pa, wodurch das Anhydrid entsteht
Die zehn Reaktionen der Glykoyse
Siebte Reaktion
Katalysator
Glykolyse:
Koppelung Reaktion 6 und 7
Prinzip
Reaktionen 6 und 7 sind gekoppelt. Die GAPDH Reaktion (6) ist energetisch ungünstig (schwach endotherm). Dagegen ist die PGK-Reaktion (7) energetisch günstig (exotherm). Da das gemeinsame Metabolit 1,3-Phosphoglycerat in der PGK-Reaktion verbraucht wird, wird Reaktion 6 von Reaktion 7, vorwärts „gezogen“
Die zehn Reaktionen der Glykolyse
Reaktion 8
Katalysator
3-Phosphoglycerat wird zu 2-Phosphoglycerat isomerisiert
-> In der Reaktion 8 wird eine Phosphatgruppe innerhalb eines Moleküls verschoben
-> energetisch neutrale Reaktion (ΔG‘° ist klein und ΔG‘ ~ 0)
Das zuständige Enzym ist die Phosphoglycerat-Mutase (EC 5.4.2.1).
(->Mutasen nennt man Enzyme, welche den intramolekularen Transfer einer Gruppe, z.B. Phosphat, katalysieren)
Änderung der freien Enthalpie in den einzelnen Schritten der Glykolyse
-> Exotherme Schritte
Hexokinase:
Kinetische Eigenschaften
Die meisten eukaryotischen Organismen exprimieren verschiedene Isoenzyme der Hexokinase. Beim Menschen gibt es vier Isoformen (I-IV). Diese unterscheiden sich in ihren kinetischen Eigenschaften und Regulation:
Die Kurve für Hexokinase IV (Glucokinase; exprimiert im Hepatocyt) hat einen sigmoidalen Verlauf und ist im physiologischen Bereich der Blutglucosekonzentration wenig aktiv. Die Geschwindigkeit der Umwandlung von Glucose zu Glucose-6phosphat steigt proportional zum Glucoseangebot; sie steigt weiter auch über 10 mM Glucose. Hingegen arbeiten die Hexokinasen I-III bei bereits bei 5 mM Glucose in der Nähe von Vmax.
Regulation der Glykolyse:
Hexokinase(n)
in Tieren/Bakterien/Pflanzen/Menschen
Die Aktivität der Hexokinase(n) in Tieren wird zwar reguliert, aber man kann diese Regulation in Bezug auf die Regulation der gesamten Glykolyse als „schwach“ abstufen
-> Der Grund ist, dass wenn Galactose (auch andere Monosaccharide) oder Glykogen die Quelle von Glucose-6-phosphat sind, der erste Schritt der Glykolyse effektiv umgangen wird
Keine Regulationsmechanismen sind für die pflanzliche Hexokinase(n) bekannt.
Bakterielle Hexokinasen und Glucokinasen haben eine untergeordnete Rolle, da die Phosphorylierung von Glucose in den meisten Bakterien durch ein Phosphoenolpyruvat-abhängiges Zucker-PhosphotransferaseSystem bewerkstelligt wird
Mensch:
- Hexokinasen I-III haben einen tiefen Km-Wert (~ 1 mM) und folgt Michaelis-Menten-Kinetik. Das Produkt Glucose-6-phosphat ist allosterischer Inhibitor.
- Hexokinase IV (Glucokinase) wird allosterisch durch Glucose-6-phosphat nicht inhibiert.
Regulation der Glykolyse:
Phosphofructokinase-1 (PFK-1)
-> inkl regulation
Der wichtigste Kontrollpunkt der Glykolyse ist die Reaktion Fructose-6-phosphat + ATP → Fructose-1,6-bisphosphat + ADP (die durch die Phosphofructokinase-1 (PFK-1) katalysiert wird)
-> Produkt Fructose-1,6-bisphosphat ist ein Metabolit, welcher nur in der Glykolyse vorkommt
PFK-1 Katalysiert eine Starke exergone Phophorylierung
-> Praktisch irreversible Reaktion
-> Glucose wird in diesem Schritt definitiv in die Glykolyse eingeschleust
PFK-1 ist in allen Geweben das geschwindigkeitsbestimmende Enzym der Glykolyse
Regulation:
Allosterische Inhibitoren: ATP (bei hoher Konzentration), weitere "Energieüberschusssignale" (NADH/H+ und Citrat)
Allosterische Aktivatoren: Energiemangelsignale; AMP, ADP
->Das Enzym reagiert somit auf das Verhältnis ATP/AMP.
PFK-2/FBPase-2 (Phosphofructokinase2/Fructosebisphosphatase-2)
Katalysierte Reaktion
Bifunktionelles Enzym:
-Bildet F-2,6-BP durch phsphorylierung von Fructose-6-phosphat in Position 2
-Hydrolisiert denselben Phosphatester in Position 2
-> Damit das Enzym nicht gleichzeitig beide Aktivitäten ausführt, wird es reguliert, sodass es entweder als Kinase oder als Phosphatase arbeitet
-> Die Regulation geschieht durch Phosphorylierung (Phosphataseaktivität hoch) bzw. Dephosphorylierung (Kinaseaktivität hoch) eines Serinrests an einer regulatorischen Stelle des Enzyms (Regulation durch chemische Modifikation)
Glukosemangel/Hohe Glucosekonznetration in der Zelle
-> Was bewirkt des
Es herrscht GlucoseMangel: Glucagon wird ausgeschüttet. PFK-2/FBPase-2 wird phosphoryliert. Sie hydrolysiert F-2,6-BP zu F-6-P (Phosphatase-Aktivität)
Das Angebot von Glucose ist hoch. In der nichtphosphorylierten Form hat PFK-2/FBPase-2 Kinase-Aktivität: F-6-P wird zu F-2,6-BP umgesetzt. Die Dephosphorylierung wird durch Phosphoproteinphosphatase2A (PP-2A) bewerkstelligt. Dieses Enzym hat eine hohe Aktivität bei grossem Glucoseangebot, weil es allosterisch durch Xylulose-5-phosphat (Xy-5-P) aktiviert wird. Xy-5-P ist ein Zwischenmetabolit des Pentosephosphatwegs.
Regulation der glykolyse:
Pyruvatkinase
Isoformen
Inhibierung
Pyruvatkinase katalysiert den letzten Schritt der Glykolyse: Phosphoenolpyruvat → Pyruvat.
Beim Menschen werden (mindestens) 3 Isoformen exprimiert, die in verschiedenen Geweben vorkommen
-> Regulatorisch wichtig ist der Unterschied zwischen den extrahepatischen Isoformen (z. B. Muskel; PK-M) und der Isoform, die nur in der Leber exprimiert wird (PK-L)
PK-M und PK-L werden beide durch ATP, Acetyl-CoA, freie Fettsäuren (langkettig) und Alanin allosterisch inhibiert
-> Alle diese Verbindungen signalisieren eine gute Energieversorgung
Die Pyruvatkinase wird durch Fructose-1,6-Bisphosphat allosterisch aktiviert
-> „feed-forward“ Aktivierung
(PK-L, nicht jedoch PK-M, ist zusätzlicher Regulation mittels chemischer Modifikation unterworfen. Bei tiefem Blutglucosespiegel und nach Ausschüttung von Glucagon wird PK-L durch eine cAMP-abhängige Proteinkinase (PKA) phosphoryliert und in die inaktive Form überführt. Die Glykolyse (Abbau von Glucose) wird verlangsamt und Glucose steht für den Export zum Gehirn und anderen Geweben zur Verfügung. Durch Dephosphorylierung wird PK-L aktiv.)
Gärung
Definition
Vorkommen
Zweck
Als Gärung wird ein Stoffwechselprozess bezeichnet, in dem unter Anaerobie (Sauerstoffausschluss) Kohlenhydrate zum Energiegewinn abgebaut werden.
Sie wird vor allem von Mikroorganismen genutzt, jedoch können auch Pflanzen unter Sauerstoffmangel auf sie zurückgreifen. In den Muskeln wird unter Sauerstoffmangel Milchsäuregärung durchgeführt
Gärungen dienen dazu, dass in der Reaktion 6 der Glykolyse gebildete NADred wieder zu NADox oxidiert zu werden. Da die Menge an NAD in der Zelle limitiert ist, erlaubt die Rückoxidation einen kontinuierlichen Ablauf der Glykolyse
Milchsäuregärung
Nettoreaktion
Katalysator
In den Muskeln wird unter Sauerstoffmangel Milchsäuregärung durchgeführt. Gärungen dienen dazu, dass in der Reaktion 6 der Glykolyse gebildete NADred wieder zu NADox oxidiert zu werden. Da die Menge an NAD in der Zelle limitiert ist, erlaubt die Rückoxidation einen kontinuierlichen Ablauf der Glykolyse
Die Milchsäuregärung ist eine exergone, ATP liefernde Reaktionsfolge
Die Nettoreaktion der Milchsäuregärung lautet:
Glucose + 2 ADP + 2 Pa --> 2 Lactat + 2 ATP + H2O; ∆G'° = -136kJ/mol
Lactatdehydrogenase (LDH; EC 1.1.1.27)
Gluconeogenese:
wo findet sie statt bzw nicht statt
Der Skelettmuskel ist auch unter aeroben Bedingungen nicht in der Lage, Lactat wieder in Glucose umzuwandeln, denn es fehlen die Enzyme der Gluconeogenese.18 Aus diesem Grund besteht eine Zirkulation von Metaboliten zwischen Muskel und Leber. Die Leber verfügt über einen hoch aktiven Satz der Gluconeogenese antreibenden Enzyme. Die bei Muskelbetätigung aus Pyruvat entstehende Milchsäure wird als Lactat an den Blutkreislauf abgegeben Die Leber nimmt Lactat auf und wandelt es auf dem Weg der Gluconeogenese über Oxalacetat in Glucose zurück
Cori-Zyklus
Der Transport von Lactat aus der Skelettmuskulatur in die Leber, wo durch die Gluconeogenese Glucose resynthetisiert wird, welche dem Körper (Muskulatur) wieder zur Verfügung gestellt wird, wird Cori-Zyklus genannt. Eine Variante des Cori-Zyklus ist der Alanin-Zyklus: Pyruvat aus der anaeroben Glycolyse wird durch Transaminierung in Alanin übergeführt. Ähnlich wie Lactat gelangt das Alanin aus dem Muskel via das Blut in die Leber, wo es ebenfalls in die Gluconeogenese einfliesst (Glucosesynthese).