10 HerzKreislauf - Loffing

herz Anatomie, Gefässe Anatomie, Gefässe Makro

herz Anatomie, Gefässe Anatomie, Gefässe Makro


Kartei Details

Karten 113
Lernende 259
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.11.2016 / 08.06.2025
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Mikrozirkulation

Kapillaren; kontinuierlicher Typ
- Interzellularkontakte
- Dicke
- Basalmembran
- Vorkommen

Kontinuierliches Endothel
Geschlossen, gut entwickelte Interzellularkontakte
  Tight junctions: Claudin 5
  Adhärenskontakte: VE-Cadherin, PECAM1
  Gap-junctions: Connexine 37 und 40)
Flach (Zellhöhe ausserhalb des Zellkerns: <0.2 µm)
Caveolae
  (Caveolin, viele Transport- und Signaltransduktionsmolküle – AQP1, PDGF-Rezeptor)
Kontinuierliche Basalmembran
Nervensystem, Muskel, Knochen, Lunge, Herz

Caveolae sind 50 bis 100 Nanometer große, sackförmige Einbuchtungen der Plasmamembran, die man unter dem Elektronenmikroskop auf der Oberfläche von unterschiedlichen Zelltypen erkennen kann.

Kontinuierliche Kapillaren ("Kapillaren vom Muskeltyp"): Sie besitzen eine ununterbrochene Endothelauskleidung und sind vollständig von einer Basalmembran umgeben. Vorkommen: u.a. in SkelettmuskulaturHerzZNSHaut und Lunge.

Mikrozirkulation

Kapillaren; fenestrierter Typ
- Interzellularkontakte
- Basalmembran
- Was kann ungehindert passieren?
- Vorkommen

Fenestriertes Endothel
Geschlossene Interzellularkontakte
Kontinuierliche Basalmembran
Zahlreiche 60-80 nm grosse Aussparungen (Fenestrae) in den Endothelzellen
Diaphragma (negativ-geladene Heparansulfate – ‘Abdichtung’ gegen negativ-geladene Plasmaproteine)
Ungehinderte Passage von Glucose, Aminosäuren, Ionen, Peptiden
Niere, Lamina propria MD-Trakt, Plexus choroideus

Mikrozirkulation

Kapillaren; fenestrierter Typ
- Endotel
  -> weitere unterteiung (2)
- Basalmembran
- Vorkommen

Diskontinuierliches Endothel
Frei durchgängige Lücken im Endothel
Basalmembran diskontinuierlich oder fehlend
Perforiertes Endothel
   • Geschlossene Interzellularkontakte
   • Transzelluläre ‘Löcher’ (D ~0.5 μm)
   • Sinusoide Leber, Knochenmark
Disjunktes Endothel
   • Teilweise fehlende Interzell.-Kontake
   • Milzsinus
   • Induziert (Entzündung) - Venulen

Diskontinuierliche Kapillaren (Sinusoide): Sie haben sowohl zwischen den Endothelzellen als auch in der Basalmembran Lücken. Dies ermöglicht den Durchtritt von Flüssigkeiten und Zellen. Vorkommen: u.a. im Knochenmark sowie in der Leber und in der Milz.

Mikrozirkulation

Venulen
- welche Gefässe werden zu venulen?
- Struktur
- was geschieht dort?

• Beginn des venösen Systems
• Zusammenfluss mehrer Kapillaren führt zur Venule
• Analoge Struktur zu Kapillaren
  • Endothel
  • Perizyten (Uebergangsperizyten)
  • Basalmembran
• Ort der Diapedese der Leukozyten

Mikrozirkulation

Venulen;
- Sammelvenulen und Muskuläre Venulen

Sammelvenulen
• Aus Zusammenfluss von postkapillären Venulen
• Media mit Uebergangsperizyten
• Vereinzelte glatte Muskelzellen
Muskuläre Venulen
• Eine Lage glatter Muskelzellen in Media
• Häufig in Nähe von Arteriolen
• Übergang zu Venen (2-3 Muskellagen) gleitend

Verschieden dicke Venolen unterscheiden sich etwas im Aufbau, so dass unterteilt wird nach postkapillären Venolen mit einem Durchmesser von 10 bis 30 Mikrometern, Sammelvenolen (30 - 50 Mikrometer) und muskulären Venolen (50 - 100 Mikrometer). Die Wände der Sammelvenolen enthalten neben Perizyteneinzelne, verzweigte glatte Muskelzellen. Erst die muskulären Venolen haben eine Lage überlappender verzweigter glatter Muskelzellen. Die anschließenden Venen haben zwei oder mehr Schichten glatter Muskelzellen.

Mikrozirkulation

Endothelzellen
- Hauptaufgaben (3)
- Zusätzliche Aufgaben

Drei Hauptaufgaben
• Barriere zwischen Blut und Interstitium
• Hemmung der Blutgerinnung (Antithrombogen)
• Kontrolle des Gefässtonus (Vasokine)
Zusätzliche Aufgaben
• Regulation der Gefässpermeabilität
• Rezeptoren für Anhaftung von Leukozyten
• Angiogenese / Synthese v. Wachstumsfaktoren
• Aktivierung der Blutgerinnung
• Abbau von Blutfetten

Das Endothel ist eine dünne Schicht aus Endothelzellen, die das Innere (Lumen) von Blutgefässenauskleidet. Es dient als Barriere zum Gewebe, produziert aber z.B. auch Stickstoffmonoxid, welches der Regulation im Herz-Kreislauf-System dient.

Mikrozirkulation

Endothelzellen
- Strukturelemente des Endothels

• Zell-Zell-Kontakte
• Aktinfilamente (Stressfasern), Vimentin, Tubulin
• Weibel-Palade Körperchen
• Caveolae

Mikrozirkulation

Weibel-Palade Körperchen
- Wo kommt es vor?
- Was enthält es?

Weibel-Palade-Körperchen sind Organellen, die im Zytoplasma von Endothelzellen vorkommen. 

Vor allem in Endothelien der Venen
Enthält von-Willebrand-Faktor
- basal sezerniertes „Haftmolekül“
- luminal: Stabilisierung Gerinnungsfaktor VIII

In ihrer tubulären Binnenstruktur speichern sie den von-Willebrand-Faktor, der die Blutgerinnung fördert

Mikrozirkulation

Thrombus / Embolus
- Definition
- Folge

• Ein Blutkoagel, das die Lichtung des Gefässe einengt oder verschliesst
• Verursacht eine Ischämie

Ein Thrombus ist ein durch intravasale Gerinnung im Blutkreislauf entstandenes Blutgerinnsel.

Als Ischämie bezeichnet man die pathologisch verminderte oder aufgehobene Durchblutung eines Gewebes infolge mangelnder arterieller Zufuhr von Blut.

Mikrozirkulation

Arteriosklerose (Atherosklerose)
- Definition
- Verlauf
- Risikofaktoren

Unter Arteriosklerose versteht man eine Systemerkrankung der Schlagadern (Arterien), die zu Ablagerungen von BlutfettenThromben und Bindegewebe in (und nicht etwa an) den Gefäßwänden führt. 

Risikofaktoren
Rauchen Cholesterin Blutdruck Uebergewicht Diabetes Bewegungsmangel

Mikrozirkulation

Krampfadern / Varicosis
- Wann/Wo treten sie auf

Als Varikosis bezeichnet man sackartige, erweiterte und geschlängelte oberflächliche Venen meist der unteren Extremität.

• Treten auf, wenn Klappen insuffizient werden
• Vor allem an den unteren Extremitäten

Mikrozirkulation

Venenthrombose
- Definiton
- Symptome
- Risikofaktoren

Eine Venenthrombose ist eine lokalisierte, intravasale Blutgerinnung in einer Vene, die dort zur Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) führt.

Symptome
Wadenschmerz (beim Auftreten verstärkt)
Spannungs- und Schweregefühl
Schwellung des Beins
Überwärmung des Beins
Glattglänzende, spannende und/oder bläulich verfärbte Haut

Risikofaktoren
Vorgeschädigte Venen Familiäre Neigung Grössere Verletzungen / Operationen Ruhigstellung Hormone / Schwangerschaft Uebergewicht Tumoren Höheres Lebensalter Dehydratation

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Lymphe
- Aussehen
- Zusammensetzung
- Herkunft

Gefässsystem zur Aufnahme der Lymphe
Die Lymphe ist eine klare Flüssigkeit, die aus dem Extrazellulärraum stammt
Die Lymphe ist ähnlich zusammengesetzt wie das Serum des Blutes und enthält Leukozyten aber keine Erythrozyten oder Thrombozyten

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Lymphgefässsystem;
- Vorkommen (überall ausser...)
- Komponenten (aufgebaut aus)

Kommen in allen Geweben vor, ausser im
• Zentralen Nervensystem
• Knorpel
• Knochen
• Knochenmark
• Epithel
• in der Plazenta

Aufgebaut aus
• Netz von Lymphkapillaren
• Lymphkollektoren
• Lymphstämme und Lymphgänge
• Lymphknoten

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Lymphgefässe
- Aufbau
- Differenzierung von Blutgefässen

Aufbau
• Endothel
• Rudimentäre oder keine Basalmemran

gefässtypischer Wandbau - allerdings sehr dünn im Vergleich zu Blutgefässen mit vergleichbaren Durchmesser
-> sehen ähnlich aus wie venen; histologisch schwierig zu unterscheiden

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Klinische Bedeutung des Lymphsystems

 

Klinische Bedeutung
- Lymphödem
- Lymphangitis
- Metastasierungsweg

Das Lymphödem beschreibt eine dellbare Schwellung der Haut und Unterhaut (Ödem) durch die eingeschränkte Transportkapazität von Lymphgefäßen.

Die Lymphangitis ist eine Entzündung der Lymphgefäße, die durch Krankheitserreger (z.B. StreptokokkenParasiten) oder andere Noxen (z.B. SchlangengifteChemotherapeutika als Extravasate) ausgelöst wird.

tumorzellen können im lymphsystem mitgezogen werde, sie iedeln sich oft in Lymphknoten an

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Lymphödemen
-> Ursachen

Ursachen:
angeboren (primäres Lymphödem)
erworben (sekundäres Lymphödem)
• Entzündungen (Parasiten, Pilze, Bakterien)
• Tumoren (LK Metastasen)
• Postoperativ (Entfernung von LK)
• Bestrahlung, etc.

Das Lymphödem ist eine sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung im Interstitium(Zwischenzellraum). Es wird durch mechanische Insuffizienz des Lymphgefäßsystems hervorgerufen, so dass die interstitielle Flüssigkeit nicht mehr ausreichend über die Lymphgefäßeabtransportiert werden kann. Dies führt zu einem Rückstau und zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen (Ödem).

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Die 4 grossen „Abwehrgebiete“ der Körperwand
-> wie heissen die Lymphknoten in den jewiligen gebieten?

I. Kopf
  - Lnn. occipitales
  - Lnn. submentalis
  - Lnn. submandibularis
II. Hals / Nacken
  - Lnn. cervicales sup.
  - Lnn. cervicales inf.
III. Obere Körperhälfte
  - Lnn. cubitales
  - Lnn. axillares
  - Lnn. pectorales
VI. Untere Körperhälfte
  - Lnn. popliteales
  - Lnn. inguinales

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Die „tiefen“ Lymphgefässstämme;
Benenne 1-6 + Nodi

1 Ductus thoracicus
2 lymphatische interkostalgefässe
3 Cisterna Chyli
4 truncus Lumbalis
5 Truncus bronchomediastinalis
6 Ductus thoracicus am Venenwinkel

Nodi sB

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Gefässstämme
-> Wo haben die gefässe ihren Ursprung?
  -> lungenkreslauf und  Körperkreislauf

• Lungenkreislauf
  Truncus pulmonalis und Aa. pulmonalis
  Vv. pulmonalis
• Körperkreislauf
   aufsteigender Teil der Aorta (Pars ascendens)
     • Koronargefässe
  Aortenbogen (Arcus aortae)
     • Gefässe zu Hals, Kopf und oberen Extremitäten: links Aa. subclavia, carotis communis (Halsschlagader), rechts Truncus brachiocephalicus
  absteigende Aorta (Pars descendens)
     • Brust~ und Bauchaorta
     • Gefässe zur Körperwand (paarig), den Organen (Verdauungstrakt unpaarig) und Becken und den unteren Extremitäten (’Fortsetzung’ der Aorta - Aa. iliacae)
  Vena cava superior und inferior

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Aorta;
Abschnitte der Aorta

Aorta ascendens (intraperikardial !)

Arcus aortae (bis 4. BWK)

Aorta thoracica (bis Hiatus aorticus)

Aorta abdominalis

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Aorta; Aorta ascendens und Arcus Aortä
-> Abgänge

Aorta ascendens (intraperikardial !)
  Aa. coronariae
Arcus aortae (bis 4. BWK)
  Truncus brachiocephalicus
  A. carotis communis sin.
  A. subclavia sin.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Aorta; Aorta thoracica
-> Abgänge

Aorta thoracica (bis Hiatus aorticus)
Aa. bronchiales sin.
Rr. ösophageales / mediastin.
Rr. pericardiaci
Aa. phrenicae sup.
Aa. intercostales post.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Aorta; Aorta abdominalis
-> Abgänge

Aorta abdominalis 
A. phrenicae inf.
Tr. coeliacus
A. mesenterica sup.
A. renalis sin. und dex.
A. testicularis / ovarica
A. mesenterica inf.
Aa. lumbales

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Vena Cava Superior; Bennen die Zuflüsse 1-7

1,2 V. brachiocephalica
3,4 V. jugularis interna
5,6 V. subclavia
7 V. thyroidea inf.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Vena Cava Superior; Bennen die Zuflüsse 1-3
+ weitere Zuflüsse in 1 (4)

1 V. azygos
2 V. lumbalis ascendens dextra
3 Vv. intercostales post. dextrae
Vv. bronchiales
Vv. ösophageales
Vv. mediastinales
Vv. pericardiacae

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Vena Cava Superior; Bennen die Zuflüsse 1-3
+ weitere Zuflüsse in 1 (1)

1 V. hemiazygos (hemia. accessoria)
2 V. lumbalis ascendens sinstra
Vv. intercostales post. sinistrae

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Vena Cava Inferior; Bennen die wichtigsten Zuflüsse (4)

Vena cava inferior
Vv. hepaticae
V. phrenica inf.
V. suprarenalis
V. renalis, etc.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Cavo-cavale Anastomosen

Als kavokavale Anastomosen werden physiologische Verbindungen (Anastomosen) zwischen den Zuflüssen der oberen und der unteren Hohlvene bezeichnet.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Portalkreislauf

Als Portalgefäßsystem werden Verbindungsvenen bezeichnet, die einen zusätzlichen Gefäßbaum zwischen arteriellem und venösem Stromgebiet bilden. Die Venen zwischen den beiden so verbundenen Kapillarbetten nennt man Portalvenen.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Porto-cavale Anastomosen

Als portokavale Anastomose wird eine Verbindung (Anastomose) zwischen Venen aus dem Einzugsgebiet der Vena portae einerseits und Venen aus dem Einzugsgebiet der Vena cava superioroder Vena cava inferior andererseits bezeichnet.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Oesophagusvarizen

Oesophagusvarizen sind eine klinische Manifestation von Porto-cavalen Anastomosen

(Vv. gastricae – Vv. oesophageales – V. cava sup. )

Die Venen an der kleinen Kurvatur des Magens bilden ein submuköses Geflecht, in dem die Venen des Magens (portal) mit den Venen des Ösophagus (kaval) anastomosieren. Ein vermehrter Blutfluss durch das Venengeflecht führt zur Ausbildung von Ösophagusvarizen.

Lymph-, Arterien- und Venensysteme

Caput medusae 

Caput medusae sind eine klinische Manifestation von Porto-cavalen Anastomosen

Vv. paraumbilicales – Vv. epigastricae sup./inf. – Vv. cavae sup./inf.

Über die Venae paraumbilicales kann Blut durch die Vena thoracoepigastrica oder Vena epigastrica superficialis aus dem portalen System in das kavale System übergehen. Eine Erhöhung des Blutflusses in dieser Region führt zum klinischen Bild des Caput medusae.

Das Caput medusae ist eine Komplikation der portalen Hypertension. Durch Umgehung der Leberstrombahn über die im Bereich der Hautvenen der Nabelregion (Venae paraumbilicales) vorhandene portokavale Anastomose füllen sich die normalerweise nicht sichtbaren Hautvenen stark an. Sie werden als Varizen sichtbar, d.h. sie nehmen einen geschlängelten Verlauf an und schimmern bläulich durch die Haut hindurch.