07_Soziale+Wahrnehmung+und+Attributionen
Soziale Wahrnehmung und Attributionen uzh
Soziale Wahrnehmung und Attributionen uzh
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Cartes-fiches | 34 |
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Utilisateurs | 15 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 31.10.2012 / 04.10.2020 |
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Zentrales Persönlichkeitsmerkmal:
Eine dispositional hervorstechende Eigenschaft, die von Wahrnehmenden als integraler Bestandteil der Organisation der Persönlichkeit angesehen wird.
Peripheres Persönlichkeitsmerkmal:
Im Rahmen der Eindrucksbildung ein Persönlichkeitsmerkmal, dessen wahrgenommenes Vorhandensein die Gesamtinterpretation der Persönlichkeit einer Zielperson nicht in bedeutsamer Weise verändert.
Primacy-Effekt:
Tendenz, dass früher eingehende Informationen einen größeren Einfluss auf die eigenen Urteile oder die Erinnerungen an Personen, Objekte oder Themen haben als später eingehende Informationen.
Recency-Effekt:
Tendenz, dass Informationen, die am Schluss dargeboten werden, bei der sozialen Wahrnehmung und Interpretation einen stärkeren Einfluss haben.
Implizite Persönlichkeitstheorie:
Eine zusammenhängende Gruppe von Vorstellungen, die sozial Wahrnehmende darüber haben, wie unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale in der Regel innerhalb einer Person organisiert sind.
Konfigurationsmodell:
Ein holistischer Ansatz zur Eindrucksbildung, der annimmt, dass sozial Wahrnehmende aktiv aus den kleinen Teilen von Informationen, die sie über andere Menschen erhalten, tiefere Bedeutungen konstruieren.
Kognitive Algebra:
Ein hypothetischer Prozess der Durchschnittsbildung oder Aufsummierung der Informationen über Persönlichkeitsmerkmale hinweg, während man sich einen Eindruck über andere Menschen bildet.
Sich selbst erfüllende Prophezeiung:
Das, was geschieht, wenn eine Überzeugung eine entsprechende Realität hervorbringt. Wenn Menschen von einer bestimmten Auffassung ausgehen, verhalten sie sich manchmal so, dass sie diese Auffassung erfüllen.
Self-verification effect:
Das eigene Verhalten ändern, um den falschen Eindruck eines anderen Menschen zu korrigieren.
Attributionstheorie:
Annahmen darüber, wie Laien zu Erklärungen für ihr eigenes Verhalten und das Verhalten anderer Menschen gelangen.
Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerungen:
Es wird angenommen, dass Beobachter unter bestimmten Umständen aus einem beobachteten absichtlichen Verhalten auf entsprechende (korrespondierende) Absichten und Dispositionen schliessen.
Analyse der nicht gemeinsamen Auswirkungen:
Beobachter schliessen auf Absichten hinter Handlungen, indem sie die Konsequenzen der Verhaltensmöglichkeiten, die dem Handelnden offen standen, miteinander vergleichen und deren Unterschiede identifizieren.
Kovariationstheorie (auch Kovariationskonzept / -prinzip):
Es wird angenommen, dass Beobachter die Ursachen eines Verhaltens herausarbeiten, indem sie Daten über vergleichbare Fälle sammeln. Kausalität wird auf die Person, die Entität oder die Situation attribuiert – abhängig davon, welcher dieser Faktoren mit der beobachteten Wirkung kovariiert.
Konsensinformation:
Informationen darüber, wie sich unterschiedliche Handelnde gegenüber einer Entität verhalten.
Konsistenzinformation:
Informationen darüber, ob sich das Verhalten des Handelnden gegenüber einer Entität in verschiedenen Situationen unterscheidet.
Distinktheitsinformation:
Informationen darüber, wie ein Handelnder unter ähnlichen Umständen auf unterschiedliche Entitäten reagiert.
Konfigurationskonzept / kausale Schemata:
Eine Wissensstruktur, die einen formenden Einfluss auf Attributionen hat. Kausale Schemata können entweder abstrakte Repräsentationen allgemeiner kausaler Prinzipien (z.B. kausales Schema der multiplen notwendigen bzw. multiplen hinreichenden Ursachen) oder bereichsspezifische Vorstellungen darüber sein, auf welche Weise bestimmte Ursachen zu bestimmten Wirkungen führen.
Schema der multiplen hinreichenden Ursachen:
Effekt kann durch eine Vielzahl anderer Faktoren hervorgebracht werden.
Schema der multiplen notwendigen Ursachen:
Mehrere Ursachen müssen gemeinsam wirken, um den Effekt hervorzubringen.
Abwertungsprinzip:
Aus dem Vorhandensein eines kausalen Faktors, der auf einen beobachteten Effekt hinwirkt, ergibt sich, dass andere potenzielle Faktoren weniger Einfluss ausüben.
Aufwertungsprinzip:
Die Annahme, dass Kausalfaktoren stärker sein müssen, wenn ein hemmender Einfluss auf einen beobachteten Effekt vorhanden ist.
Kausalfaktoren in der Theorie der leistungsbezogenen Attributionen:
• Lokation: innerhalb der Person liegend (=internal / intern) oder ausserhalb der Person liegend (external / extern)
• Zeitliche Stabilität: stabil (= zeitlich überdauernd) / variabel (flüchtig)
• Kontrollierbarkeit: kontrollierbar (= kann von der Person selbst beeinflusst werden) / unkontrollierbar (=kann nicht von der Person beeinflusst werden)
• Globalität: global = über eine breite Vielfalt von Situationen / spezifisch = nur auf eine spezielle Situation bezogen
Theorie der gelernten Hilflosigkeit (Seligman, 1975):
„Die Hypothese, nach der Depressionen darauf beruhen, dass man lernt, dass Handlungsergebnisse nicht kontingent auf das eigene Verhalten folgen.“ (Kontingenz = Verknüpfung von verschiedenen Ereignissen)
Neufassung der Theorie der gelernten Hilflosigkeit:
Annahme der Theorie: Personen, die tendenziell immer internal, global und stabil attribuieren (und entsprechend ein Gefühl der Unkontrollierbarkeit entwickeln) haben ein grösseres Risiko für die Entwicklung einer Depression.
Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion:
Emotionen hängen von den Attributionen ab, die wir für innere Erregung haben.
Attributionsverzerrungen:
Systematische Verzerrung bei der stichprobenartigen Auswahl oder der Verarbeitung von Information über die Ursachen eines bestimmten Verhaltens.
Korrespondenzverzerrung / fundamentaler Attributionsfehler:
Die hypothetische Neigung, aus einem beobachteten Verhalten auf eine persönliche Disposition zu schliessen, die mit dem Verhalten korrespondiert, auch wenn das Verhalten durch die Situation bestimmt war.
Spotlighteffekt:
Die Tendenz, die Salienz unserer Handlungen und unseres Äusseren zu überschätzen.
Verzerrung aufgrund eines fehlerhaften Konsensus (Falscher-Konsensus-Effekt / Konsensusüberschätzung):
Die Annahme, dass andere Menschen im Allgemeinen die eigenen persönlichen Einstellungen und Überzeugungen teilen.
Unterschied zwischen Handelnden und Beobachter (Actor-Observer-Bias):
Allgemeine Neigung bei Menschen, ihr eigenes Verhalten stärker mit der Situation, das Verhalten anderer Personen jedoch stärker mit deren Dispositionen zu erklären.
Selbstwertdienliche Attributionsverzerrung:
Motivierte Verzerrungen attributionaler Schlussfolgerungen, die dazu dienen, das Selbstwertgefühl zu erhalten oder zu verbessern.
• Erfolge werden eher intern
• Misserfolge eher extern zugeschrieben
Soziale Wahrnehmung: 5 Punkte
• Zentrale und periphere Persönlichkeitseigenschaften
• Implizite Persönlichkeitstheorien: kognitive Algebra, Konfigurationsmodell
• Primacy und Recency-Effekt
• Sich selbst erfüllende Prophezeiungen
• Selbstbestätigungseffekt
Attributionstheorien: 9 Punkte
• Attribution
• Kernfragen der Attributionsforschung
• Naive Handlungsanalyse (Heider): Internale und externale Kausalattributionen
• Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerungen: Analyse der nicht gemeinsamen Auswirkungen
• Kovariationstheorie (Kelley), auch Kovariationsprinzip: Distinktheit, Konsistenz, Konsensus
• Konfigurationskonzept (Kelley): kausale Schemata, Schema der multiplen hinreichenden Ursachen, Schema der multiplen notwendigen Ursachen, Abwertungsprinzip, Aufwertungsprinzip
• Theorie der leistungsbezogenen Attributionen (Weiner): Lokation, zeitliche Stabilität, Kontrollierbarkeit
• Theorie der gelernten Hilflosigkeit und deren Neufassung zur Erklärung von Depressionen (Abramson, Seligman, & Teasdale): Globalität versus Spezifität
• Zwei-Faktoren Theorie der Emotionen (Schachter) und Fehlattribution von Erregung
Attributionsverzerrungen: 5 Punkte
• Korrespondenzverzerrung / fundamentaler Attributionsfehler
• Verzerrung aufgrund eines fehlerhaften Konsensus (Falscher-Konsensus-Effekt)
• Unterschied zwischen Handelnden und Beobachter
• Salienz- oder Auffälligkeitsbias, Spotlighteffekt
• Selbstwertdienliche Attributionsverzerrungen