03411 1. Biologische Grundlagen IV.5 Gleichgewicht und Bewegung

03411 1. Biologische Grundlagen IV.5 Gleichgewicht und Bewegung

03411 1. Biologische Grundlagen IV.5 Gleichgewicht und Bewegung

Alexander Wahler

Alexander Wahler

Kartei Details

Karten 11
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.08.2014 / 29.10.2019
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Adäquater Reiz und Aufgabe

 

Adäquater Reiz und Aufgabe

 

  • prinzipiell die physikalischen Größen Schwerkraft und Drehmoment
  • es werden Informationen verarbeitet, in welcher Lage (in Bezug auf die Schwerkraft) sich der Mensch befindet und ob und in welche Richtung er sich bewegt; zunächst nicht von Interesse ob Bewegung aktiv (also selbsterzeugt) oder passiv ist.

Vestibularorgan

 

 

Vestibularorgan

 

  • Gleichgewichtsorgan
  • Bildet mit Kochlea das Labyrinth im Innenohr
  • Besteht aus den beiden Makulaorganen (mit Endolymphe gefüllt) und den Bogengängen (mit Perilymphe gefüllt)

 

Makulaorgane

 

Makulaorgane

 

  • Scculus und Utriculus
  • Erfassen Informationen über Lage und Lageveränderung des Menschen
  • Enthalten Sinnesepithelien -> in ihnen befinden sich die Haarzellen
  • Haarzellen: Sinneszellen des Vestibularorgans; an ihrem oberen Ende befinden sich je 60-100 Sinneshärchen (Stereozilien);
  • Stereozilien: ragen in die Otholitenmembran; Längste Stereozilie-> Kinozilium

Otholithenmembran

 

Otholithenmembran

 

  • gallertartige Masse
  • wird durch Otholiten (kleinste Kalkkristalle) beschwert

Lineare Beschleunigung (Translationsbeschleunigung)

 

Lineare Beschleunigung (Translationsbeschleunigung)

 

  • Bsp. Sprung, Sturz, Anfahren/Bremsen Auto
  • Mit Körper fest verbundene Sinneszellen werden mitbewegt
  • Otholitenmembran reagiert träger -> sie bleibt zurück, dadurch werden die Stereozilien ausgelenkt -> führt je nach Richtung zu Erregung oder Hemmung der ableitenden Nerven
  • Auch in Ruhe verbleibt gewisse Grundaktivität

Aufrechte Kopfhaltung

 

Aufrechte Kopfhaltung

 

  • Sacculus befindet sich ungefähr in senkrechter Stellung -> Ständige Reizung der Sacculus Haarzellen
  • Utriculus liegt nahezu waagerecht -> seine Sinneszellen sind nicht gebogen
  • Über beide Organe können daher Lage und Lageveränderung vollständig abgebildet werden

Bogengänge (vorderer, hinterer und seitlicher)

 

 

Bogengänge (vorderer, hinterer und seitlicher)

 

  • verfügen ebenfalls über Sinnesepithel
  •  deren Stereozilien ragen in gelartige Masse hinein (Cupula)
  • Drehbewegungen
  • Haben verschiedene Ausrichtungen

Cupula

 

Cupula

 

  • gelartige Masse in Bogengängen
  • bildet mit Haarzellen eine Sperrwand in jedem Bogengang
  • nicht beschwert -> reagiert daher nicht auf Translationsbeschleunigiung
  • reagiert auf Drehbeschleunigungen (Kopfdrehungen)

Kopfdrehungen

 

Kopfdrehungen

 

  • Bogengänge machen die Bewegung mit, darin befindliche Endolymphe bleibt zunächst zurück -> Druck auf Culupa entsteht -> sie lenkt aus und somit Auslenkung der Stereozillen
  • Ableitender Nerv wird je nach Richtung aktiviert
  • drei Bogengänge haben jeweils verschiedene Ausrichtungen -> sind in der Lage Gesamtheit aller möglichen Drehbewegungen vollständig abzubilden

Reizweiterleitung und Verarbeitung

 

Reizweiterleitung und Verarbeitung

 

  • Haarzellen des Vestibularorgans sind sekundäre Sinneszellen -> bewirken Aktivierung des afferenten Nervus vestibularis
  • Einige Nervus vestibularis Fasern ziehen direkt zum Kleinhirn, der Großteil zum Vestibularkernen der Medulla oblongata
  • Über Medulla oblangata erreichen Informationen aus dem Gleichgewichtsorgan das Kleinhirn -> sendet seinerseits Informationen in die Vestibularkerne zurück
  • Von den Vestibularkernen gibt es Verbindungen zu den Augenmuskelkernen im Mittelhirn und den Motoneuronen des Rückenmarks -> Ausgleichsbewegungen der Augen und des Körpers werden hierüber eingeleitet
  • Informationen erreichen aus den Vestibulariskernen über den Thalamus den Kortex und dort die sensumotorischen Areale -> Informationen aus den verschiedenen Systemen werden integriert (ermöglicht auch bei geschlossenen Augen, die Körper- und Kopfhaltung jederzeit bewusst machen)

 

Vestibuläre Reflexe

 

Vestibuläre Reflexe

 

  • vestibulookuläre Reflexe:  Bei Drehbewegungen des Kopfes werden reflektorisch die Augen so bewegt, dass sich das Gesichtsfeld nicht verschiebt
  • vestibulospinalen Reflexen: Bewegungen zum Beispiel beim Übergang vom Stehen zum Gehen so koordiniert, dass man nicht stürzt