03401 Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie

Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie

Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie

Sonja Stoiber

Sonja Stoiber

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 05.11.2013 / 04.02.2025
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Fehler der Alltagspsychologie

Primacy - und Recency - Effekt

Urteilsverzerrungen, die mit der Reihenfolge zusammenhängen, in der Informationen ankommen. Demnach werden die zuerst und zuletzt dargebotenen Informationen besonders gute erinnert

Akteur - Beobachter - Fehler

Unterschiede in der Wahrnehmungsperspektive. Akteure sehen eher die Anforderungen und Charakteristika der Situation, während die eigene Person aus dem Wahrnehmungsfokus zurücktritt

Unterschied der Psychologie als Wissenschaft zur Alltagspsychologie

Methoden zur Erhebung von Daten

z.B. Beobachtung, Befragung...

Untersucchungsdesigns

Experiment, Korrelationsstudie, Einzelfallstudie

Methoden zur Datenauswertung

z.B. beschreibende und schließende Statistik, Inhaltsanalyse

Naiver Empirismus

Wissenschaft beginnt mir Beobachtung, die auf sinnlicher Erfahrung besteht (sehen, hören); Aussagen über die Welt sind wahr und begründet, wenn ein unvoreingenommener Beobachter seine Sinnesorgane benutzt und gewissenhaft berichtet, was er sieht, hört....

Induktivismus

Bei vorliegen bestimmter Bedinungen kann von einzelnen Beobachtungaussagen auf allgemeine Sätze geschlussfolgert werden.

* Verallgemeinerungen müssen auf einer großen Anzahl von Beobachtungsaussagen beruhen.

* Die Beobachtungen müssen unter einer großen Vielfalt von Bedingungen wiederholt worden sein

* keine Beobachtungsaussage darf zum Widerspruch zu dem Entsprechenden allgemeinen Satz stehen

kritischer Rationalismus und Falsifikation

Grunlegende Annahmen:

1. Beobachtung ist Theoriegeleitet und setzt Theorien voraus

2. Theorien sind spekulativ und voläufige Vermutungen zur Lösung von Problemen

3. Theorien müssen nach strengen Kriterien durch Beobachtung und Experiment überprüft werden

4. Theorien, die der Überprüfunge nicht standhalten, müssen durch neue Theorien ersetzt werden; Nur die besten Theorein überleben

5. Fortschritte aus Versuch und Irrtum; wir lernen aus Fehlern

6. Grundsatz des Falsifikationismus: Durch Beobachtung kann nicht nachgewiesen werden, dass eine allgemeine Aussage wahr ist, aber es kann nachgewiesen werden, dass die falsch ist

Raffinierter Falsifikationismus

Die Kunsche Phasenlehre

Phase 1: Proto-Wissenschaft: (prä- oder vorparadigmatische Phase) in der nach einem Paradigma gesucht wird und noch nicht von einer "scientific community" gesprochen werden kann. Diese Phase ist von der Suche nach brauchbaren Methoden, Problemen und Lösungswegen gekennzeichnet

Phase 2 Nromale Wissenschaft: bei dier normalen Wissenschaft besteht ein starkes Netz von Verpflichtungen begrifflich, theoretischer, instrumenteller und methologischer Art. Diese werden nicht in Frage gestellt, sondern ausgebeutet. Gekennzeichnet ist die normale Wissenschaft durch "Rätsellösen" und "Aufräumarbeit"

Phase 3 Kriese: Das Paradigma erweist sich als unbrauchbar um wichtige Rätsel zu lösen. Es werden zunächst hier und da Modofikationen am Paradigma angebracht, um es aufrecht erhalten zu können

Phase 4 Anomalien: Einzelne Wissenschaftler und Wissenschaftlergruppen suchen nach neuen Theorien, die in der Lage sind, Anomalien (Erscheinungen) , die mit dem bisherigem Paradigma unvereinbar waren, zu erklären.

Phase 5 Wissanschaftliche Revolution: Das neue Paradigma beginnt sich durchzusetzten

Phase 6: Das neue Paradigma wird zur Grundlage einer neuen, normalen Wissenschaft, bis eine weitere Revolotion das Paradigma in Frage stellt

Extension

Begriffsumfang. Extension ist die Menge der Einheiten, die unter den Begriff fallen z.B. Studierender

Intension

Umfasst die Menge der Attribute oder Merkmale, die eine Einheit aufweisen muss, damit sie zur Extension eines Begriffes gehört, damit sie unter einen Begriff fällt. Ein Attribut der Intension des Begriffs "Studierender" könnte z.B. "eine Person, die an einer Hochschule immatrikuliert ist" (Kernintension und Randintension)

4 mögliche Beziehungen zwischen Zeichen und Bedeutung

Vagheit sprachlicher zeichen

Wenn die Bedeutung(en) eines Zeichens nicht genau angegeben werden können. Wenn Intension und/oder Extension unbestimmt sind.

Definition

ist ein Prozess, in dem einem sprachlichem Ausdrcuk eine exakte Bedeutung gegeben wird.

Difiniendum: der zu definierende Ausdrcuk

Difiniens: Ausdrcuk mit dem er Definiert wird

Wir müssen schon Begriffe haben, um einen Begriff definieren zu können

Definitionskriterien

Explizite Definition

stellt Identität zwischen Definiendum und Difiniens her, indem sie ein neu eingeführtes Zeichen gleichstetzt z.B. Belohnung = Anwendung eines positiven oder Entfernung eines negativen Verstärkers

Kontextdefinition

geben äquivalente Ausdrücke an, in denen das neue Zeichen oder Symbol vorkommt z.B. das "Zeichen "belohnt": "Für alle Personen p und alle Zeitpunkte t gilt: r wird bei p zur Zeit t belohnt per definition genau dann, wenn es einen positiven Verstärker gibt, der zur Zeit t bei p auf r angewendet wird"

Kontextdefinition liegt auch bei Namensgebung vor z.B. "Sigmund Freud ist der Begründer der Psychoanalyse

bedingte und partielle Definitionen

sind mit einer Bedungung verknüpft, die gelten muss, damit ein Begriff angewendet werden kann

Explikation

Ein Begriff wird entwickelt, idem ein unexaktes Explikandum in ein exaktes Explikat überführt wird

* Ähnlichkeit mit dem Explikandum

* Exaktheit

* Fruchtbarkeit

* Einfachheit

Unterschied zwischen Definition und Explikation

Bei einer Definition wird einem neuen Zeichrn eine bestimmte bedeutung zugeordnet.

Eine Explikation basiert dagegen auf ein bereits gebräuchliches Zeichen, dessen Beudeutung eingegrenzt und präzisiert wird

Was ist Theorie?

3 wissenschaftlcihe Aussagen

Liste von Kritärien zur Bewertung von Theorien

* Deskriptive Angemessenheit: betrifft das Ausmaß, in dem die aus einer Theorie ableitbaren Beobachtungen bestätigt werden können

* Präzision und Interpretierbarkeit: betrifft die Vagheit und Mehrdeutigekeit von Begriffen, die sich mehr oder weniger durch einen ganze Theorie ziehen können.

* Koheränz und Konsistenz: Enthält die Theorie logische Felschlüsse? Bilden die unterschiedl. Komponenten ein koheräntes Ganzes? Stimmt die Theorie mit Theorien aus anderen Bereichen überein?

* Vorhersage und Flasifizierbarkeit: Dieses Kriterieum entspricht den Hauotanforderungen des kritischen Rationaliusmus

* Einfachheit

* Orginalität

* Breite: Theorien sollten einen möglichst breiten Anwenundungsbereich haben

* Angewandte Relevanz: Hat die Theroei Implikatioenen für angewandte psychologische Fragenstellungen?

*Rationalität: Macht die Theorie Annahmen über die Architektur des psychischen Systems, die im Lichte von evolutionären Bedingungen, Sinn machen?

Induktion

man geht von einem spezifischen Fall und einer spezifischen Beobachtung aus und schließt auf eine allgemeine Regel

Fall: Diese Bohnen sind aus diesem Sack

Beobachtung: Diese Bohnen sind weiß

Schluss auf Regel: Alle Bohnen aus diesem Sack sind weiß

Deduktion

Der Ausgangspunkt ist eine allgemeine Regel und ein spezifischer Fall und es wird auf eine Beobachtung geschlossen

Regel: Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß

Fall: Diese Bohnen sind aus diesem Sack

Schluss auf Beobachtung: Diese Bohnen sind weiß

Abduktion

es liegen eine allgemeine Regel und eine spezifische Beobachtung vor und der Schluss erfolgt auf einen spezifischen Fall

Regel: Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß

Beobachtung: Diese Bohnen sind weiß

 Schluss auf Fall: Diese Bohne ist aus diesem Sack

5 Kategorien der 49 Heuristiken zur Generierung von neuen Hypothesen von McGuire

  • Heuristiken, die Sensitivität gegenüber ungewöhnlichen oder provozierenden Phänomenen erfordert
  • Einfache konzeptuelle Analysen
  • komplexe konzeptuelle Analysen
  • Reinterpretationen bestehender Forschungsergebnisse
  • Datensammlung und Reanalyse bestehender Datensätze

Idealtypischer Ablauf einer empirischen Untersuchung

  1. Wahl einer Forschungsfragestellung
  2. Theoretische Einbettung und Ableitung von Hypothesen
  3. Operationaliesierung und Untersuchungsplanung
  4. Durchführung der Untersuchung und Datenerhebung
  5. Datenanalyse und Hypothesenprüfung
  6. Interpretation und Dikussion
  7. Presentation und Puplikation

Definition Messen

 

Messen ist die Zuordnung von Zahlen zu Merkmalsausprägungen von Objekten. Diese Zuordnung wird als Abbildung bezeichnet

 

3 zentrale metatheoretische Probleme

  • Repräsentationsproblem

    z.B. Mannschaft A hat Team B geschlagen. Team B schlägt Team C. Team C könnte dennoch Team A schlagen

  • Eindeutigkeitsproblem

    Welche Transformationen sind zulässig? (z.B. m in cm)

  • Bedeutsamkeitsproblem

    welche mathematischen Operationen führen zu empirisch sinnvollen Aussagen

Skalenniveaus

  • Nominalskala

    Ordnet Objekte Zahlen zu. (z.B. bei Geschlecht...)

  • Ordinalskala

    Ordnet Objekten Zahlen gemäß der Ordnungsrelation zu. (kleiner/größer …)

  • Intervallskala

    Ordnet Objekten Zahlen so zu, dass Äquidistanz zwischen den Zahlen vorliegt. Zusätzlich wird die Un-/Gleichheit und eine Rangreihe der Objekte abgebildet.

  • Verhältnissskala

    Neben Un-/Gleichheit, Rangordnung und Gleichheit von Differenzen sind Variablen auf Verhältnissskalenniveau durch einen sinnvollen Nullpunkt gekennzeichnet. (z.B. Zeit oder Längenmaß)

  • Absolutskala

    Zusätzlich zu Un-/Gleichheit, Rangordnung, Gleichheit von Differenzen und sinnvollen Nullpunkt weist sie eine natürliche Maßeinheit auf. (z.B. Zeit in Stunden, Tagen, Minuten...)

3 Hauptgütekriterien von Tests

  • Objektivität

    Unabhängigkeit der Ergebnisse von einer Person.

  • Reliabilität

    Kennzeichnet die Messgenauigkeit unabhängig davon, was gemessen wird.

  • Valdität

    Misst der Test das, was er messen soll?

Nebengütekriterien von Tests

  • Normierung und Eichung

  • Testfairness

  • Testökonomie

Klassifikation der Datenquellen erfolgt jeweils nach 3 Kriterien

  • Datenmodalität (Selbstbeobachtung, Fremdbeobachtung, Messbar)

  • erfassbare Varianz (Labor oder Feld)

  • Reaktionsobjektivität (durch Person beeinflussbar)

10 Datenquellen und Erhebungstechniken

 

  • Biographische und Aktuardaten

    umfassen soziodemografische Daten wie Alter, Geschlecht...

  • Verhaltensspuren

    direkt beobachtbare Nachwirkungen z.B. schwitzen nach laufen

  • Verhaltensbeobachtungen

    durch Fremd- und Selbstbeobachtung

  • Verhaltensbeurteilung

    Häufigkeit, Intensität und Ausprägungsform des Verhaltens

  • Ausdrucksverhalten

    Variationen der Mimik, der Stimme und Sprechweise sowie der Ganzkörpermotorik, in denen sich Gefühle, Stimmungen und Affekte äußern

  • Interview

    zielgerichtete mündliche Kommunikation

  • Projektiver Test

    geben Mehrdeutiges Material vor (abstrakte Klecksbilder)

  • Objektive Tests

    Leistungsaufgaben wie Intelligenztest

  • Psychologische Diagnostik

    Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergehend mit organischen Variablen, z.B. Blutdruck, Hormone...

 

Vor- und Nachteile der Datenerhebung im Internet

  • + Asynchronität und Alokalität: unabhängig von Zeit und Raum

    + Flexibilität: es können z.B. Bilder eingesetzt werden

    + Automatisierbarkeit: Durchführung und Auswertung ohne Versuchsleiter

    + Objektivität: Mögliche Verzerrung durch Versuchsleiter sind ausgeschlossen

    + Dokumenteierbarkit

    + Ökonomie: keine Kosten für druck und Kopien

    + höhere Repräsentativität und Diversität

    - höhere Abbruchquoten

    - wiederholte Teilnahme durch die gleiche Person