03400 Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte

Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte

Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte

Sonja Stoiber

Sonja Stoiber

Kartei Details

Karten 56
Lernende 92
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 03.11.2013 / 17.08.2024
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Dualismus

" Es herrscht Gleichberechtigung"

  • Interaktionistisch (Mentales und Physisches beeinflussen sich gegenseitig
  • Paralell (Mentales und Physisches exestieren nebeneinander, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen)
  • Methodisch  (kann wissenschaftlich nicht beantwortet werden. Für die Forschung muss aber beides als gegeben angenommen werden)

Komplementarismus

"Ich bin neutral"

die Frage nach dem Was ist nicht geklärt. Es gibt 2 Herangehensweisen, mit der Forschung betrieben werden kann

Das strukturelle Modell des psychischen Apparats nach Freud (psychoanalytisches Paradigma)

ES: Triebe und Motive

ICH: dessen Aufgabe die Selbsterhaltung ist

ÜBER ICH: repräsentiert den Einfluss der Eltern bzw. des Umfelds

 

Abwehrmechanismen des Psychoanalytischen Paradigmas

 

  1. Verdrängung: unerwünschte oder gefährliche Triebimpulse werden ins Unbewusste abgeschoben

  2. Reaktionsbildung: nicht akzeptable Impulse werden durch Betonung des Gegenteils in Gedanken oder im handeln abgewehrt

  3. Projektion: Negatives wird anderen zugeschrieben

  4. Regression: fällt auf frühere Entwicklungsstufe zurück (z.B. nässt wieder ein)

  5. Rationalisierung: Verhalten wird mit fadenscheinigen gründen gerechtfertigt

  6. Sublimierung: Triebenergie wird in sozial und kulturell hoch bewertete Handlungen umgewandelt

 

 

Freuds Modell der Entwicklung der Sexualfunktion

  • orale Phase (durch saugen und lutschen)

  • anale Phase (durch zurückhalten und loslassen der Exkremente)

  • phallische Phase (durch stimulieren der Genitalien)

  • Odipuskomplex

 

 

 

Das behavioristische Paradigma

  • lehnt Vokabular der Alltagspsychologie ab

  • ist Verhaltenspsychologie oder Verhaltenstheorie

  • Zurückweisung der Introspektion

  • Verhalten wird als Muster aus Reaktionen verstanden, die dazu dienen, sich den Reiten der Umgebung anzupassen

 

Lerntheorien des Behaviorismus

  • Klassische Konditionierung

  • Operante Konditionierung (durch Belohnung)

 

Zentrale Annahmen des Behaviorismus

  • Reaktionen sind immer durch Reize bedingt und gesteuert

  • Gedächtnis und Denken wurde auf Lernen reduziert

  • Motivation und Emotion haben die Rolle des Förderns oder Hemmens von Lernprozessen

  • Organismus wird als leer betrachtet

  • wenige Annahmen zu angeborenen Faktoren

Gestaltpsychologie/Gestalttheorie

  • Das ganze ist mehr als die Summe der Teile (z.B. Melodie und einzelne Töne)

  • kritisiert den Elementarismus und lehnt die Auffassung ab, dass sich psychische Prozesse in Elemente zerlegen lässt

  • Nicht nur auf den Bereich der Wahrnehmung bezogen, sondern auf alle psychischen Funktionsbereiche

Das kognitionswissenschaftliche Paradigma

  • Der Mensch wird als informationsverarbeitendes System, konzipiert, das Input selektiv und bedürfnissgeleitet enkodiert, intern repräsentiert, verarbeitet und infolge der internen Informationsverarbeitungsprozessen einen bestimmten Output (z.B. ein bestimmtes Verhalten) produziert

  • es wird eher untersucht wie Informationen verarbeitet werden, weniger warum

  • interne, mentale oder geistige Prozesse stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Es geht um grundlegende kognitive Funktionen wie Wahrnehmen, Erkennen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit aber auch um Denken und Sprache

  • Wie funktioniert unser Geist? Wie bringt unser Gehirn diese Leistungen zustande?

Personaler Konstruktivismus

  • Mensch als Wissenschaftler. Mensch stellt genauso wie ein Wissenschaftler Hypothesen über sich selbst und die Welt auf und überprüft sie.

  • Die Psychologie der persönlichen Konstrukte ist eine Konstruktion, die durch die Theorie der persönlichen Konstrukte erklärt werden kann

  • 2 Grundannahmen

  1. Die Realität existiert zwar, kann aber nur insofern erkannt werden, als sie von den Menschen bewertet und interpretiert wird

  2. Es gibt keine absolute Wahrheit, sondern nur mehrere alternative Interpretationen, die man konstruieren und auswählen kann

  • Gegenposition ist der akkumulative Fragmentalismus. Nach dem sich der Mensch der Wahrheit dur4ch bestätigendes Sammeln von Informationen annähern kann

Radikaler Konstruktivismus

  • Erkenntnistheoretische Position: die Wirklichkeit werde nicht gefunden, sondern erfunden, auch wenn nicht geleugnet wird, dass es eine Welt da draußen gibt

  • Selbstorganisation und Autonomie gegenüber der Umwelt: selbstreferenzielle Systeme, also auch das, was das Menschliche Gehirn produziert, sind nur begrenzt oder gar nicht von außen steuer- bzw. vorhersagbar. Sind aber dennoch nicht von der Umwelt isoliert

  • Passen statt stimmen: Eine Wirklichkeitskonstruktion muss nicht stimmen, sondern nur passen

Sozialer Konstruktivismus

  • Wissen über die Welt und uns selbst ist das Resultat sozialer Austausch und Aushandlungsprozesse

  • Anti Realismus: Wissen wird lediglich innerhalb sozialer Interaktionen erzeugt. Ist weniger von den Gegebenheiten der Welt abhängig

  • Relativismus: jegliches Wissen wird als von historischen, kulturellen und ideologischen Kontexten abhängig betrachtet

  • Sprache als Form sozialen Handelns: Wenn wir sprechen, dann bezeichnen wir nicht nur etwas, sondern wir tun manchmal auch was z.b. verbieten

  • Post Empirismus: Was beobachtbares Verhalten bedeutet oder wodurch es motiviert istm, ist immer eine Frage der Interpretation. Es wird aber nicht vollkommen auf empirisches Vorgehen verzichtet

  • Anti Individualismus: Psychologische Konzepte wie Individualität, Denken, Erinnern und Emotionen werden als Phänomene verstanden, die im Zuge sozialer Abstimmungsprozesse, insbesondere durch sprachlichen Austausch konstruiert werden

Allgemeine Psychologie

  • erforscht psychische Funktionen, die dem erleben, verhalten und handeln zugrunde liegen unter möglichst allgemeinen Gesichtspunkten

  • versucht einen „Bauplan der Seele“ zu erstellen, wie seelische Prozesse, Eigenschaften und Funktionen organisiert sind und zusammen wirken

Biologische Psychologie

beschäftigt sich mit körperlichen Prozessen,Veränderungen und Zuständen des Organismus, die von außen mit typisch psychologischen Methoden beobachtet und gemessen werden können. Von besonderer Bedeutung sind die Prozesse im Gehirn

Sozialpsychologie

  • Beschreibung, Prognose und Erklärung menschlichen Erlebens und Verhaltens im sozialen Kontext

  • Analyse von sozialen Prozessen 1. zwischen Individuen, 2. zwischen Individuen und Gruppen, 3. innerhalb von Gruppen, 4. zwischen Gruppen (Meso Ebene)

  • z.B. Wie bilden wir Einstellungen gegenüber anderen.

 

Entwicklungspsychologie

  • Fragen nach Entstehung, nachhaltiger Veränderung und nach dem Zustandekommen von Stabilität psychischer Phänomene und Funktionen über die Lebensspanne hinweg. Es wird nicht gefragt, wie etwas „ist“, sondern wie etwas „wird“

  • in Längsschnittdesign (Mehrfach auf längere Zeit) oder Querschnittdesign (Individuen unterschiedlichen Alters zu einem einzigen Zeitpunkt mit einem Merkmal)

 

Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung

  • Warum sind manche Menschen ängstlicher, fröhlicher... als andere?

  • Wie hängen diese Eigenschaften mit anderen Merkmalen zusammen, etwa mit Gesundheit, Lebenszufriedenheit oder beruflichem Erfolg.

  • Lassen sich diese Merkmale möglicherweise verändern, oder verändern sie sich im Laufe des Lebens?

  • Unterschiede zwischen einzelne Personen oder Gruppen

  • im engeren Sinn wird die einzigartige Organisation von psychischen Merkmalen innerhalb einer Person untersucht (wie kein anderer Mensch)

Persönlichkeitsbeschreibung BIG FIVE

  • Neurotizismus (emotionale Labilität/Stabilität):

    - N1 Ängstlichkeit (Anxiety)

    - N2 Reizbarkeit (Angry Hostiliti)

    - N3 Depression (Depression)

    - N4 Soziale Befangenheit (Self-Consciousness)

    - N5 Impulsivität (Impulsiveness)

    - N6 Verletzlichkeit ( Vulnerabiliti)

  • Extraversion

    - E1 Herzlichkeit (Warmth)

    - E2 Gasseligkeit (Gregariousness)

    - E3 Durchsetzungsfähigkeit (Assertiveness)

    - E4 Aktivität (Activity)

    - E5 Erlebnisshunger (Excitement-Seeking)

    - E6 Frohsinn (Positive Emotions)

  • Offenheit für Erfahrung

  • Verträglichkeit

  • Gewissenhaftigkeit

New BIG FIVE

  1. Evolotion und menschliche Natur

  2. Eigenschaften (Big five)

  3. Charakteristische Adaptionen (Ziele, Pläne, Werte... )

  4. Lebenserzählung

  5. Kultur

Psychologische Diagnostik

  • ihr Gegenstand ist die gezielte und regelgeleitete Sammlung von Daten, die für die Bearbeitung der Fragestellung relevant sind

  • bereitet Entscheidungen (z.B. Berufseinstieg) nach wissenschaftlichen Kriterien vor

 

4 Dimension von Eigenschaftsdiagnostik

  1. Status – vs. Prozessdiagnostik (Erfassung eines Ist-Zustandes vs. Veränderung von Verhaltensweisen)

  2. Normorientierung vs. Kriterienorientierung

  3. Testen vs. Inventarisieren

  4. Diagnostik als Messung vs. Diagnostik als Information für und über Behandlung

 

Klassen psychologischer Tests nach Brickenkamp

  1. Leistungstests

    1.1 Entwicklungstests

    1.2 Intelligenztests

    1.3 Allgemeine Leistungstests

    1.4 Schultests (Einschulung, Lese, Mathe …)

    1.5 Spezielle Funktionsprüfungs- und Eignungstests

    = Aufgaben können Richtig oder Falsch gelöst werden

  2. Psychometrische Persönlichkeitstests

    2.1 Persönlichkeits- – Struktur – Tests

    2.2 Einstellungs- und Interessentests

    2.3 Klinische Tests (Fragebogen, Interviews, sonstige)

    = Selbstbeschreibende Aussagen

  3. Persönlichkeitsentfaltungsverfahren

    3.1 Formdeuteverfahren

    3.2 Verbal-thematische-verfahren

    3.3 Zeichnerische und Gestaltungsverfahren

    = geben mehrdeutiges Reizmaterial vor

Dreiteilung der AO Psychologie

  • Arbeitspsychologie (Arbeitsanalyse, Anforderungsanalyse, Arbeitsgestaltung)

    erforscht die Folgen der Arbeit

  • Personalpsychologie (Berufseignungsdiagnostik, Leistungsbeurteilung, Personalentwicklung)

  • Organisationspsychologie (allgemeine Gesetzmäßigkeiten, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsbeziehungen und deren Auswirkungen)

Pädagogische Psychologie

  • Lehren und Lernen

  • Erziehung

  • schulische Entwicklungsförderung

  • Gestaltung von Lehr- und Unterrichtsmaterial

  • in allen möglichen Institutionen , die mit Aus- und Weiterbildung beschäftigt sind

Gemeindepsychologische Themen

  • Förderung des Empowerments (Selbstbestimmung) von Bewohnergruppen

  • Verbesserung urbaner (zur Stadt gehörender) Lebensqualität

  • Verbesserung und Prävention psychischer Probleme

  • Vorbeugung lokaler Kriminalität

  • Bekämpfung von Armut und deren Folgen

 

Organisationsziele der SCAR

  • Förderung des Wohls von Individuen und ihrer Commune und der Prävention schädigender Einflüsse

  • Forschung, die das Verständnis menschlichen Verhaltens im kulturellen, sozialen, ökonomischen, geographischen und historischen Kontext voranbringen

  • Wissens- und Technologietransfer

  • Entwicklung und Institutionalisierung wirtschafts- und sozialpolitischen Maßnahmen

 

Klinische Psychologie ist

das erleben und verhalten bei psychischen Störungen und die psychischen Aspekte von somatischen Störungen und Krankheiten

 

Was ist ICD und DSM-IV-TR?

Klassifikationssystem für alle Krankheiten

ICD für den Europäischen Raum

DSM-IV-TR für den Amerikanischen Raum

Multi-axiale Diagnostik

nicht nur klinische Symptomatik, sondern auch psychosoziale und medizinische Merkmale, die zum besseren Verständnis einer psychischen Störung beitragen können

 

Eine psychische Störung liegt vor wenn:

verhaltens- oder psychische Probleme einen Menschen zu oft, zu lange, oder besonders Massiv beeinträchtigen, er darunter leidet und der alltägliche oder berufliche Lebensvollzug dadurch zunehmend verunmöglicht wird

Forschungsgegenstände der klinischen Psychologie:

  • epidemiologische Forschung

    = Haufigkeit von Erkrankungen sowie damit zusammenhängende soziale und strukturelle Merkmale

  • Ätiologie-Forschung

    = Untersuchung der Bedingungen und Ursachen psychischer Störungen

  • Psychotherapie und Interventionsforschung

    = ob Psychotherapie wirksam ist, ob unterschiedliche Therapien unterschiedliche Wirkung zeigen...