01 GM 02
Psychologie 1 am BZ Pflege Bern.
Psychologie 1 am BZ Pflege Bern.
Kartei Details
Karten | 125 |
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Lernende | 83 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.11.2015 / 20.11.2024 |
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Bedeutung der sozialen Wahrnehmung bei Interaktion und Kommunikation:
Die Kommunikation und ganz allgemein die Beziehung zwischen den Menschen wird durch die gegenseitige Wahrnehmung beeinflusst, deshalb sollten wir Kenntnisse darüber haben wie wir:
- andere Menschen beurteilen
- welche Rolle das eigene Selbstbild spielt
- welche Fehler uns dabei unterlaufen können
Häufige Wahrnehmungsfehler:
- Der erste Eindruck
- Der Halo Effekt
- Der logische Fehler
- Der Kontrastfehler
- Übertragung
Der erste Eindruck:
Der erste Eindruck tendiert zur Verfestigung. Diese Stabilisierung basiert auf zwei Vorgängen:
- der erste Eindruck wirkt wie ein Wahrnehmungsfilter: Die nachfolgenden Eindrücke orientieren sich am ersten.
- Prozess der gegenseitigen Beeinflussung: Die Wahrnehmung des Gegenübers beeinflusst das Verhalten zum anderen-seine Reaktion darauf hängt auch von diesem Verhalten ab und wird dadurch meinen ersten Eindruck verstärken. Eine Kettenreaktion kommt zustande.
Der Halo Effekt:
Ein einzelnes Merkmal einer Person kann für einen -beobachter von solch grossem Gewicht sein, dasses wie ein Heiligenschein über die ganze Person ausstrahlt und alle anderen Merkmale in den Schatten stellt:
Kontrastfehler:
- fehlerhafte Fremdbeurteilung erfolgt auf Grund von Vergleichen, mit uns oder mit anderen, führt zu Verzerrungen.
Ergänzung: Der fundamentale Attributionsfehler:
- Attribution = Ursachenzuschreibung. Erklärung von Verhalten aufgrund bestimmter Ursachen
- Fundamentaler Attributionsfehler= Die Tendenz, das Verhalten anderer einseitig mit ihren Persönlichkeitseigenschaften zu erklären und situative Einflüsse zu vernachlässigen.
Selbstwertdienliche Verzerrung:
Menschen neigen eher dazu, Erfolge auf interne Ursachen wie z.B. eine Fähigkeit ( Ich bin intelligent) zu attribuieren, währens sie dazu tendieren versagen auf externe Ursachen ( Prüfung war schwer) zu attribuieren.
Selbstbehinderung: Eine selbstwertdienliche Verzerrung, bei der jemand die Ursachen seines Versagens künstlich manipuliert.
Automatische Prozesse, Stereotype und Vorurteile
Automatischer Prozess:
- Ein Prozess, der ohne Absicht, Anstrengung oder Bewusstheit auftritt und andere, gleichzeitig ablaufende kognitive Prozesse nicht stört.
Stereotyp:
- Eine kognitive Struktur, die unser Wissen, unsere Überzeugung und Erwartung über eine soziale Gruppe von Menschen enthält. Die Aktivierung erfolgt ofr automatisch.
Kontrolle von automatischen Prozessen:
Wenn wir motiviert sind und uns die kognitiven Ressourcen zur Verfügung stehen, können wir die ursprüngliche Kategorisierung korrigieren:
- Wir können die verfügbaren Informationen einer komplexeren Bewertungen unterziehen
- Wir können stereotype Gedanken anpassen und ersetzen
- Unterdrückung des Stereotyps
Was sind Vorurteile?
- Einstellungen ist eine relativ stabile Verhaltensbereitschaft, bestimmte Objekte, Subjekte oder Situationen in einer bestimmten Art und Weise wahrzunehmen und auf sie zu reagieren.
- Kognitive Komponente
- Affektive Komponente
- Verhaltensbezogene Komponente
Vorurteile:
sind in der Regel ,,negative,, oder ablehnende Einstellungen einem Menschen oder Menschengruppe gegenüber, wobei dieser Gruppe infolge stereotyper Vorstellungen bestimmte Eigenschaften von vornherein zugeschrieben werden.
Vorurteil: Charakteristische Merkmale:
- Basieren auf ausgeprägt vereinfachten, verallgemeinernden Vorstellungen = Stereotypen
- Stark gefühlsbetont (affektive Komponente)
- Besonders starr, mit fixen Wahrheitsanspruch, ohne Bereitschaft zur Überprüfung
- Führen häufig zu Diskriminierung
- Bestätigen sich immer wieder selbst(nach dem Prinzip der sich selbsterfüllenden Prophezeiung)
Funktion von sozialen Einstellungen / vorurteilen:
Anpassungsfunktion:
Gefühl der Zugehörigkeit, angenehme Zustände ( Anerkennung, Erfolg, Ansehen, Gewinn)
Selbstverwirklichungsfunktion:
Aufbau/Erhalt des Selbstwertgefühls, Individualität und Selbstverwirklichung(man hat eigenen Standpunkt)
Wissensfunktion:
Gefühl von Sicherheit, Überschaubarkeit und Orientierung in der so komplexen Realität. Vereinfachung
Abwehrfunktion:
Rechtfertigung, Vermeidung/Abwehr unerwünschter und unangenehmer Erlebnissen/Erfahrungen/Wünschen und Bedürfnissen. Vermeiden und Reduzieren von Angst und Unsicherheit.
Zusammenfassung:
- Wahrnehmungsfehler beruhen auf unsern Bedürfnissen nach Vereinfachung und Strukturierung der Informationen
- Die Prozesse der Informationsauswahl und verarbeitung können zu Verzerrung führen
- Das Wissen um Wahrnehmungsfelher hilft, die eigene Wahrnehmung immer wieder zu reflektieren und soll uns dazu führen, unsere URteile anhand der Meinung anderer und der Betroffenen selbst zu überprüfen.
Exkurs: Bystander Effekt:
Der Bystander Effekt beschreibt das Phänomen, dass die Bereitschaft zu einer angepassten Reaktion (z.B. Hilfestelung) in einer Notsituation sinkt, je mehr Menschen/Zeugen anwesend sind. Das nennt sich Verantwortungsdiffusion.
1. Der Sachinhalt ( Vier Ohren Modell)
=> Worüber ich informiere.
Ich komme nicht mit ins Kino
2. Die Selbstoffenbahrung/Selbstkundgabe Vier ohren Modell
=> Was ich von mir kundgebe (Was ich von mir selbst zeige)
Ich habe keine Lust auf Kino. Es geht mir nicht so gut.
3. Die Beziehung: Vier Ohr Modell
=> Was ich von dir halte (über dich denke, wie ich dich sehe)
Ich weiss, du verstehtst das schon richtig
Mit dir geh ich heute sicher nicht ins Kino
=> Wie wir zueinander stehen ( wie ich unsere Beziehung sehe)
Wir sind uns zu nichts verpflichtet
Es ist ungewöhnlich, wenn wir Abmachungen nicht einhalten. Ich will schauen, wie viel es dir ausmacht.
4. Der Appell: Vier Ohren Modell
=> Wozu ich dich veranlassen möchte ( was ich bewirken möchte; was für Handlungen, Gedanken, Gefühle ich auslösen möchte)
Merke endlich, was mir mir los ist
Kümmere dich doch bitte um mich.
1. Das Sach Ohr
=> Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?
Ah ok du kommst heute nicht mit.
2. Das Selbstoffenbahrungs-Ohr:
=> Was ist das für eine? Wie geht es ihr? Was ist mit ihr los?
Was hast du? Ist etwas los mit dir? Geht es dir gut?
3. Das Beziehungs-Ohr
=> Was hält der andere von mir? Wie steht er zu mir?
Ja klar kein Problem ich komm schon zurecht. Was hast du ein Problem mit mir?
4. Das Appell-Ohr:
=> Was will sie von mir? Was soll ich tun, denken, fühlen?
Oh sollen wir das Kino verschiebe?
Oh, entshculdige den blöden Spruch von mir
Übersicht Psychische Grundfunktionen:
Psychische Grundfunktionen:
- Affektivität/Affekt
- Antrieb/Motorik
- Denprozesse
- Wahrnehmung
- Gedächtnis
- Bewusstsein
Affektive und Kognitive Prozesse:
Affektive Prozesse:
Emotion
Motivation
Kognitive Prozesse
Wahrnehmung
Denken/Kognitive Prozesse
Definition Wahrnehmung:
Wahrnehmung ist der Prozess der Informationsaufnahme über die Sinne und die Verarbeitung dieser Informationen zu bedeutsamen Sachverhalten unter Berücksichtigung aller Vorerfahrungen und des Vorwissens.
Die Sinneswahrnehmungen des Menschen sind:
- Visuelle Wahrnehmung
- Auditive Wahrnehmung
- Haptische Wahrnehmung (Tasten, Fühlen)
- Olfaktorische Wahrnehmung (Geruch)
- Gustatorische Wahrnehmung ( Geschmack)
- Vestibuläre Wahrnehmung (Gleichgewichtssinn)
- Trigeminale Wahrnehmung(Taktile Wahrnehmung im Gesicht, z.B. Wind)
Wahrnehmung und Beobachtung:
Geht eine unspezifische Wahrnehmung in untersuchendes, absichtliches Betrachten über, so spricht man von Beobachten. Dabei wird die Aufmerksamkeit gezielt auf bestimmte Sachverhalte gerichtet.
Wahrnehmunsprozesse:
Damit die Wahrnehmung ihre zentrale Aufgaben erfüllen kann - die Orientierung in der Welt ermöglichen - finden verschiedene Prozesse statt, damit aus der Vielzahl der einströmenden Reize bedeutungshaltige Informationen werden:
- Selektion
- Ergänzen
- Kategorisieren
- Generalisieren
Einflussfaktoren auf Konzentration:
- die emotionale Befindlichkeit
- der physische Zustand
- die Umgebungsbedingungen
Aspekte der Kognition: Denken
- Aufmerksamkeit
- Konzentration
- Auffassung
- Merkfähigkeit und Langzeitgedächtnis
- Wahrnehmung
- Orientierung
- Intelligenz
- Bewusstsein
Definition Denken
Denken kann als eine interpretierende, Ordnung stiftende und Lösung suchende Verarbeitung von Informationen verstanden werden.
Gedächtnis als Informationsverarbeitungssystem:
Sensorisches Gedächtnis:
Enkodierung für das Kurzeitgedächtnis durch
1. Musterextraktion
2. Elemente der Reize erkennen
3. Benennung
Kurzeitgedächtnis:
Enkodierung für das Langzeitgedächtnis durch:
1. Gruppenbildung
2. Assoziationen
3. Organisation
Langzeitgedächtnis:
Deklaratives Wissen
Prozendurales Wisse
Aufrechterhaltung durch Wiederholung
Funktionen in der linken und rechten Hirnhälfte:
Linke Hinrhemisphäre:
Visuelles System: Buchstaben
Audiotorisches System: Sprachbezogene Laute
Somatosensorisches System: Komplexe Tastsequenzen
Bewegung: Komplewe willkürliche Bewegung
Gedächtnis: Verbales Gedächtnis
Sprache: Sprechen
Emotionen: Neutral Positiv
Rechte Hirnhemisphäre:
Visuelles System: Komplexe geometrische Muster, Gesichter
Autiotorisches System: Nichtsprachbezogene externe Geräusche, Musik
Somatosensorisches System: Textilles Wiedererkennen von komplexen Mustern
Bewegung: Bewegungen in räumlichen Mustern
Gedächtnis: Nonverbales Gedächtnis
Räumliche Prozesse: Geometrie, Richtungssinn, mentale Rotation von Formen
Sprache: Prosodie
Emotionen: Negativ depressiv
Kriterien für die Beurteilung des Bewusstseins:
- Merkfähigkeit
- Reaktionsfähigkeit
- Denkfähigkeit
- Vorstellungskraft
- Handlungsfähigkeit
- Orientierungsvermögen
- Durchhaltevermögen
Übersicht Affektivität
- Emotion
- Stimmung
- Motivation
- Ambivalenz
- Affekt
Bedeutung von Emotionen:
Emotionen haben verschiedene wichtige Funktionen für den psychischen Haushalt:
- Regulationsfunktion
- Selektionsfunktion
- Motivationsfunktion
Definition Emotion:
Emotionen sind innere bewegende Erfahrungen oder Zustände, die durch äussere oder innere Reize hervorgerufen werden.
- Äussere Reize: Musik, ein Streitgespräch
- Innere Reize: Kognitive (z.B. Erinnerungen, Vorstellungen) oder physiologische( Herzklopfen etc.)
Emotionales Geschehen:
- Emotionsauslöser:
Äussere Reize: Gefahrensituationen, Musik
Kognitive Reize: Erinnerungen, Vorstellungen
Physiologische Reize: Körperempfindungen
- Innere Prozesse
Physiologische Erregung: Neurologische, hormonelle, viszerale und muskuläre Veränderungen
Kognitive Prozesse: Erinnerungen, Vorstellungen, Bewertungen, Interpretationen, Erwartungen
- Ausdruck im Berhalten:
Motorischer Ausdruck: Gesichtsausdruck, Stimme
Handlungsbereitschaft: Flucht- oder Angriffsverhalten.
Emotion und Motivation:
Die zwei Seiten affektiver Prozesse:
Emotion und Motivation sind psychische Kräfte, die etwas in Gang bringen
Die Befindlichkeit(Emotion)
Betonung auf der Erlebnislage, Angst empfinden
Der Antrieb (Motivation)
Betonung auf dem Ziel, aus Angst etwas tun
Bedürfnis:
Bezeichnung für den Zustand eines Mangels und damit verbunden ein Gefühl, das nach Befriedigung drängt. Bedürfnisse gelten als Motive menschlichen Verhaltens.