ZR - vertragliche Primäransprüche
ZR
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Kartei Details
Karten | 32 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Recht |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.01.2015 / 21.01.2015 |
Lizenzierung | Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA) (Christopher Höhl) |
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Nichtbeachtung gesetzlicher Formerfordernisse - Prüfung
I) Heilungsvorschrift? z.B. §§311b I 2, 518 II, 766 S.3 BGB, 15 IV 2 GmbHG
II) aus sonstigen Gründen unbeachtlich? z.B. §550 BGB
III) Verstoß gg. Treu & Glauben durch Berufen auf Form? -> Nichtigkt.folge f. eine Partei untragbar
IV) wenn oben (-) -> WE/Rechtsgesch. wirksam
rechtsvernichtende Einwendungen - Anfechtung, §§119 ff. BGB
1) Anfechtung mögl.?
- WE? nicht b. Realakten
- vorrangige Sonderregelungen (z.B. Gewährleistungsrechte)?
2)Anfechtungsgrund?
- §§119, 120, 123 BGB
- unbeachtl. Motivirrtum?
- §119 II BGB (Eigensch.Irrtum): Eigenschaft = nach hM dauerhafte Faktoren, d. Wert d. Sache bestimmen => nicht der Preis
- wenn Irrtum auf Sachmängelfreiheit bzg., nach Gefahrübergang §§434 ff. BGB vorrangig
- §123 BGB: durch Verschweigen nur mögl. b. Aufklärungspfl. -> Palandt
- Zurechnung v. Mitarbeitern -> Lagertheorie, §278 BGB analog
- daneben oft c.i.c. & Gewährlstg. einschlägig
3) Anfechtungserklärung?
- ggf. Auslegung
- bedingungsfeindl., außer innerprozessuale Bedingung ("falls erste Arg. nicht durchgreift")
4) Frist
- §§121 II / 124 I BGB
5) RF: §142 I BGB; ggf §§812 ff. BGB & EBV b. Fehler-/Irrtumsidentität
-> ggf. SE-Pflicht, §122 I BGB
rechtsvernichtende Einwendungen - Erfüllung & Erfüllungssurrogate
- Erfüllung: §362 I BGB
- Zahlungsanrechnung b. mehreren offenen Fdrg.: §366 BGB
- §371 BGB -> ZV-Klausur
- §267 BGB: Lstg. durch Dritten (aus eigenem Antrieb, nicht Anweisungsfälle!)
- Lstg. an Dritten nur ausnahmsw. als Erfüllung, z.B. §§362 II, 407, 808 BGB, §§354a I 2, 56 HGB, §§829, 835 ZPO (Pfändg. d. ANspr. durch Dritten)
- Hinterlegg. (§§372 ff. BGB) nur, wenn Schuldner dazu berechtigt & nach §§376 ff. BGB auf Rücknahme verzichtet <-> prozessual §75 ZPO (Gläubigerstreit)
- Leistung an Erfüllungs statt, §364 I BGB
- Fdrg. erlischt iHd. hingegebenen Lstg.
- Haftg. d. Schuldners: §365 BGB
- z.B. Inzahlungnahme e. Alt-Kfz
- §346 II 2 Hs.1 BGB nicht anwdb.
- Lstg. erfüllungshalber, §364 II BGB: Fdrg. erlischt nicht, solange sich Gläubiger nicht aus Geleistetem befriedigt hat, z.B. Scheck, SIcherungsabtretg. e. Fdrg., PfÜB
- Aufrechnung, §§387 ff. BGB
- in Klausur oft "Verrechnung" genannt
- Aufrechnung m. Anspr. gg. RInhaber b. Klage e. gewillkürten Prozessstandschafters mögl., da er Fdrg. d. RInh. geltend macht-> §406 BGB anwdb.
- Aufrechnungsverbote in AGB: §309 Nr.3 BGB (auch schon über §307 Scheitern mögl. wenn Ggfdrg. aus Schlechtlstg. herrührt)
- Abtretungsverbote iSv. §399 II BGB in AGB aber zulässig
- Erlass, §397 BGB
- in Klausur oft "Freistellung" genannt
rechtsvernichtende Einwendungen - Rücktritt & Störung der Geschäftsgrundlage
- Rücktritt:
- §§323 ff. BGB
- §§355 ff. BGB eigenständige Regelungen
- vertragl. Rücktrittsrecht in Klausuren oft "Umtauschrecht" genannt
- RF: §§346 ff. BGB
- zurücktretender (z.B. Käufer) hat Anspr. auf Abholung/Rücknahme/Demontage d. Kaufsache aus §§346, 242 BGB (örtl. Gerichtsstand: §§29 ZPO iVm. 269 I BGB)
- §346 III BGB: S.1 Nr.2 auch, wenn b. Untergang d. Sache Verkäufer im Annahmeverzug; S.1 Nr.3 auch wenn Verkäufer Rücktritt nicht durch Pfl.Verletzg. veranlasst hat
- Störung d. Gesch.grdl., §313 BGB
= Rücktritts-/Kündigungsrecht, §313 III 1, 2
- subsidiär z. ergänzd. Vertragsauslegg., Gewährlstg., Anfechtg., §§275 / 779 / 490, 530 / 626 BGB
- §313 I, II BGB:
1) Umstand = Geschäftsgrdl.?
- jeder gemeinsam vorgestellte außervertragl. Umstand, d. f. d. Parteien bzgl. d. Vertrags kausal & so wichtig war, dass sie diesen b. Kenntnis d. Fehlens/Wegfalls nicht/anders geschlossen hätten
- einseitige Erwartungen nur, wenn erkennbar waren, and. Partei sie nicht zurückgewiesen hat & Maßgeblkt. d. Erwartg. Treu & Glauben entspricht
2) schwerwiegd. Veränderung / anfängl. Fehlen d. Gesch.grdl.?
3) Festhalten am V unzumutb.?
- Interessenabwägg. im EInzelfall
-> Risikoverteilg., Vorhersehbarkt., Zurechenbkt.
rechtsvernichtende Einwendungen - sonstige
- Unmöglichkt., §275 BGB; b. Gattungsschuld nur nach Konkretisierung (§243 II BGB) -> in Klausur Palandt, §269
- Aufhebungsvertrag: rechtsverbichtend; Unterschied z. Erlassvertrag (§397), dass nicht nur Fdrg., sondern ganzes Schuldverhä. betroffen
rechtshemmende Einwendungen - gängigste
1) Einrede d. Verjährg., §214 BGB
2) Stundung (=Hinausschieben d. Fälligkeitsbeginns d. Fdrg.)
3) Einreden aus Treu & Glauben, §242 BGB
4) Bereicherungseinrede, §821 BGB (oft Gegenmaßn. zu §§780 f. BGB)
5) Einreden n. §§320, 273 BGB (ZBR b. Gegenanspr.)
rechtshemmende Einwendungen - Einrede der Verjährung, §214 BGB
- Frist: 3 Jahre, §195 BGB; z.T. aber auch keine Verjährung (§§898, 902 BGB etc.)
- Beginn: §199 I BGB: Jahreswechsel
- Hemmung: §§203 ff. BGB
- Unterbrechung (§212 BGB)
- Fristwahrung bei Zustellung demnächst: §167 ZPO
rechtshemmende Einwendungen - Einreden aus §242 BGB
- Hauptfälle:
- Auskunftsanspr.
- echte Anspruchsgrdl.
- prozessual idR. Stufenklage, §254 ZPO
- §242 BGB subsidiär -> Palandt §§259, 260
- Vss.:
1) rechtl. Sonderverbindung zw. Parteien
2) Anspr.berechtigter entschuldbar über Bestehen/Umfang s. Rechts im Ungewissen
3) Anspr.gegner kann unschwer Auskunft erteilen
- dolo-agit-Einwand b. Pfl. z. sofortg. Rückerstattg.
- Verwirklichg., Zeit- & Umstandsmoment
- Missbrauchseinwand als Generaleinwand b. Unbilligkt.
- venire contra factum proprium