ZR - vertragliche Primäransprüche
ZR
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Kartei Details
Karten | 32 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Recht |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.01.2015 / 21.01.2015 |
Lizenzierung | Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA) (Christopher Höhl) |
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Rangfolge der Ansprüche
"Vertrag, Vertrauen, Gesetz"
I) vertragl. Ansprüche
- Primäranspr. (auf geschuldete Leistung, d. s. unmittelb. aus d. geschlossenen Vertrag ergeben)
- Sekundäranspr.: aus Verletzg. vertragl. Pfl.
II) vertragsähnl. Anspr.: c.i.c., pVV (nicht abgeschaftt!), GoA
III) dingl. Anspr.: insb. §§1004, 1007, 985 ff., 861 ff., 894 BGB
IV) Anspr. aus unerlaubter Hdlg.: §§823 ff. BGB, StVG
V) Anspr. aus ungerechtf. Bereicherg.: §§812 ff. BGB
VI)
sonstg. ANspr.: VSzD, Regressanspr.
Grundschema Anspruch
I) entstanden
- tb. Vss. d. ANspr.Norm? -> Beweislast idR. Gläubiger
- rechtshindernde Einwdg.? -> Beweislast idR. Schuldner
-> z.B. §§116 ff., 125, 134, 138, 164 ff. BGB
II) erloschen
- rechtsvernichtende Einwdg.? -> BL. idR. Schuldner
-> insb. Anfechtung, Widerruf, Kündigung, Rücktritt, Erfüllung, Erfüllungssurrogate, Gewährleistungsrechte, auch Vergleiche
III) durchsetzbar
- rechtshemmende Einwdg. = Einreden? -> BL. idR. Schuldner
-> insb. §§320, 273 I BGB, Verjährung, §242 BGB
atypischer Vertrag - Bedeutung & anwendbare Normen bei Pflichtverletzung
= Vertrag, dessen Charakter nicht ausschl. einem d. klassischen Vertragstypen zuzuordnen ist
- (P) b. Pfl.Verletzg. unklar, welche Vorschriften anwdb. (wenn keine eigenen Regelg. d. Parteien) -> Kombinationstheorie: Vorschr. d. f. jew. gestörten Vertragsteil kennzeichnend sind
- wenn nicht passend, auf Gesamtcharakter abstellen, ggf. auch nur allg. SchuldR (§§280ff, 323 ff. BGB)
Ebay-AGB in Ebay-Versteigerungen - Gültigkeit
idR. nicht gültig, da von keiner der beiden Parteien gestellt, aber Auslegungshilfe
Bestehen einer Forderung - prozessuale Hinweise
- mat. Rechtskraft, §322 I ZPO
- Kommentierung zu §322 ZPO in Klausur verwenden
- auch "Präklusion" außerhalb v. §767 II ZPO bedenken bei Gestaltungsrechten, deren Gründe bereits im Vorprozess vorlagen & vorgebracht hätten werden können
invitatio ad offerendum / offerta ad incertas personas - Abgrenzung
- inv. ad off.: Auffdrg. z. Abgabe eines Angebots; unbeschränkter Personenkreis; z.B. Zeitungsanzeigen, Speisekarten, Internetangebote
- off. ad inc. pers.: auch "Realofferte"; an unbestimmten, aber bestimmbaren Personenkreis gerichtetes Angebot; z.B. Warenautomat, Auslage in Supermarkt)
Vertrag / reine Gefälligkeit - Abgrenzung
- Rechtsbindungswille? Indizien suchen
- Haftung:
- Gefälligkeit: §§823 ff. BGB, 7, 18 StVG => im Wege ergänzender Vertragsauslegg. v. konklud. stillschweigendem Haftungsverzicht bzgl. leichter Fahrlässigkeit (zugunsten Gefälligem) auszugehen, wenn bes. Umstände dies gebieten (unerträgl. Haftungsrisiko, bes. Interesse d. Gefälligkeitsempfängers an Gefälligkt.); aber keine Haftungsbeschränkg., wenn Gefälliger Regress b. Versicherg. nehmen kann
- c.i.c.: wg. §311 II Nr.3 BGB v. hM & Rspr. als Zwischenstufe zw. Vertrag & Delikt abgelehnt
- Gefälligkeitsvertrag: §§280ff. BGB
- Vertrag: vertragl. Anspr. §§280 ff. BGB
Haftung in Gefälligkeitsverhältnissen - Schema
I) Haftung aus Vertrag: idR. §280 BGB des VerwahrungsV, LeihV, GeschäftsbesorgungsV, atyp. V, etc.
II) Haftung aus Delikt (& ggf. StVG)
=> in beiden Fällen Beschrä. auf Vorsatz/grobe Fahrläss. mögl.
Auslegung von Gesetzen
!) Wortlaut
II) Systematik
III) Historie
IV) Sinn & Zweck
Auslegung von WE & Verträgen
- obj. Auslegung: §§133, 157 BGB -> wie Empfänger obj. nach Treu & Glauben unter Berücksichtigg. d. Verkehrssitte verstehen musste
- Ausnahme: Testamente
- Besonderheiten:
- falsa demonstratio non nocet: auch bzgl. not. GrundstückskaufV & dingl. RGeschäft
- Vertragsbestimmungen: wirkl. Wille nach Treu & Glauben m. Rücks. auf Verkehrssitte zu erforschen (nicht nach obj. Empfängerhorizont wie bei WE)
- ergänzende Vertragsauslegung: Regelungslücke im Vertrag gem. hypothet. Parteiwillen zu schließen
Zugangsproblematiken bei WE
Palandt §130 ausreichend
WE & Insolvenzverfahren
- nur Beschränkung bzgl. Verfügungen, daher WE wirksam
- wenn InsVerf. eröffnet nach Verttragsschluss: §§80, 103 ff. InsO
Anfechtbarkeit der Erteilung einer Vollmacht
Palandt §167 ausr.
Vertretungsmacht des Handelnden - Probleme
1) aus Rechtsgeschäft, §§167 ff. BGB, 48 ff. 54 HGB (auch schlüssig!)
2) aus Gesetz: §§1629 I, 1687, 1357 I, 744 II, 745 BGB, 27 III WEG
3) organschaftl.
- §167 II BGB: nicht formbedürftig (Ausnahmen: §§492 IV, 766, 311b I BGB)
- Wirksamkt. v. zugrundeliegd. Rechtsverhältnis abstrakt; Tod d. Vollmachtgebers nicht automatisch Ende d. Vollmacht
Duldungs- / ANscheinsvollmacht - Abgrenzung
I) DuldungsVM: Vertretener duldet, dass ein anderer f. ihn wie ein Vertreter auftritt, & d. Geschäftsgegner dies nach Treu & Glauben so versteht & verstehen darf, dass der Dritte Vertretungsmacht hat
II) AnscheinsVM: Vertretener weiß nicht, dass d. Handelnde wie sein Vertreter auftritt, hätte dies aber b. pflichtgem. Sorgfalt erkennen können; Auftreten ist v. gewisser Dauer & Häufigkt. & Geschäftsgegener gutgläubig
-> auch als Grds. f. ProzessVM
Rechtsscheinsvollmachten - Probleme
- §§170 ff. BGB (nicht f. ProzessVM gültig -> auch bzgl. notarieller Unterwerfg.VM)
- wenn §§170 ff. BGB (-) -> Duldungs-/AnscheinsVM?
- §899a BGB: Existenz & ordnungsgem. Vertretung vermutet bzw. zugunsten d. gutgl. Erwerbers fingiert; nur f. dingl. RGeschäft (Auflassung) -> b. Unwirks. d. schuldrechtl. Geschäfts Eigentum nicht kondiktionsfest