Sportpädagogik VL 13
Kinder und Jugendliche im Hochleistungssport: Eine Sportpädagogische Kritik
Kinder und Jugendliche im Hochleistungssport: Eine Sportpädagogische Kritik
Set of flashcards Details
Flashcards | 18 |
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Language | Deutsch |
Category | Sports |
Level | University |
Created / Updated | 26.12.2014 / 04.11.2018 |
Licencing | Not defined |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/sportpaedagogik_vl_13
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Frage 1:
Koordinationsdilemma Schule/Hochleistungssport?
Wie gehen die Jugendlichen damit um?
• Befunde zeigen, dass die schulischen Leistungen der Athleten im Untersuchungszeitraum trotz leicht abfallender Tendenz vergleichsweise positiv bleiben (vgl. Brettschneider et al., 1998)
• Doppelbelastungserleben bei Hochleistungssportlern hoch, allerdings tendenziell abnehmend
• Konstanz bezüglich schulischem Stress, Koordinationsaspekten, Trainingsbelastung
Doppelbelastung Schule und Hochleistungssport
• Subjektive Wahrnehmung einer Doppelbelastung durch Schule und Sport
- die Doppelbelastung von Schule und Hochleistungssport kann mehrheitlich bewältigt werden
(vgl. Brettschneider et al., 1998)
- Beklagte Mängel liegen in der Koordination zwischen Schule und Sport
• Zunahme an Trainings- und Wettkampfanforderungen
• Erhebliche Streuung im Trainingsumfang • wenig bis keine Freizeit
• Psychophysische Belastungen durch hochleistungssportliches Engagement
• z.B. Turnen: Trainingslager mit bis zu sechs Stunden Training pro Tag schon mit Grundschulkindern oder nicht eingeschulten Kindern
Frage 2:
Nennen und gewichten Sie Gründe für den Drop-out aus dem Jugendleistungssport.
• schulische/berufliche Belastungen
• Verletzungen
• Fehlende Freizeit
• Konflikte im sportlichen Umfeld: Trainer, Verein
• Trainingsgruppe und Funktionäre
• Fehlende Unterstützung durch die Familie
• Lustlosigkeit, fehlende bzw. nicht adäquate Motivation
• Geringe soziale Mobilität und Kritik am Leistungssport
Frage: 3
Diskutieren Sie pädagogische Leitlinien für einen kindgemässen Hochleistungssport.
Pädagogischer Tipp:
„Man sollte nichts forcieren. Man sollte die Hobbys der Kinder unterstützen - auch wenn einem das nicht immer leicht fällt. Das Kind sollte auch früh selbst Verantwortung übernehmen. Man sollte dem Kind also nicht immer alles Material nachtragen. Es soll seine Skis selber tragen. Das Kind sollte auch bei allen Entscheidungen miteinbezogen werden. Man muss dem Kind auch vorleben, dass der Sport nicht alles ist!“
- Koordination, Balance Schule/Beruf und Sport
- Nichts forcieren, Hobbys unterstützen
-> Persönliche Motivation hochhalten!
- Interessekonflikt: Leistungssport & Freizeit
...(Berücksichtigung der Bedürfnisse des Kindes)
- Für Kinder da sein (gute Beziehung)
- Kind sollte selbst Verantwortung übernehmen
-> bei Entscheidungen miteinbezogen werden
• Eltern wie Trainer sollten Bedingungen schaffen, die für das Kind anregend und vielfältig sind
• Dies bedingt die Koordination zwischen sozialer, schulischer und familiärer Umgebung
Pädagogische Folgerungen:
> das Interesse an der sportlichen Höchstleistung muss dem Interesse
an der Gesamtentwicklung des Kindes untergeordnet bleiben
> es soll genügend Freiraum für die Entwicklung anderer Interessen vorhanden sein (z.B. soziale Beziehungen)
> Kinder müssen vor ehrgeizigen Eltern, Trainern,
Funktionären und dem Druck öffentlicher Erwartungen bewahrt werden
> das Kind soll im Hochleistungssport zu selbstständigem Handeln hingeführt werden
Kindertrauma
Frühförderung in den kompositorischen Sportarten als Belastungsrisiko... physisch und emotional
• Emotionaler Missbrauch im Training ist verbreitet (Gervis & Dunn, 2004)
-> Retrospektive Studie mit 12 UK-Elite-Athleten (Turner, Spielsport, Wasserspringen, Leichtathletik)
-> bedrohen, ablehnen, blamieren, anschreien, demütigen, abwerten, isolieren, ignorieren
Gesundheitliche Gefährdungen
Burnout
Staleness
Verletzungen
Essstörungen
Ursachen
> Zu hohe Ansprüche an sich selbst
> Überforderung und Druck durch Trainer
> Zu hohe Leistungsansprüche der Eltern
> zu kurze Regenerationsphasen Angst vor ungenügenden Leistungen
> Öffentlicher Druck durch Medien
Folgen
> Rückzug von Aktivitäten, die vormals Spass machten
> niedriges Selbstbewusstsein, Müdigkeit, Depression
> deutlicher Leistungsrückgang aufgrund der Überbelastung und Übermüdung des Körpers
> Verletzungen
> Rücktritt aus dem Hochleistungssport
> Entwicklungsstörungen und Fehlwahrnehmung des Körpers, z.B. Essstörungen
> Gefährdung der Identitätsentwicklung
Talent-Projekt Biel – Ziel: Doppelbelastung systematisch reduzieren
• Optimale schulische Rahmenbedingungen für die Talentförderung in Sport, Musik und Tanz
• 7. Klasse bis Abschluss SII/ Berufslehre • Verbände zuständig für die Ausbildung im Sport
• Ziel: Nationale und internationale Erfolge im Sport
• Wichtigste Aufnahmekriterien im Sportprogramm
• Regionales od. nationales Kadermitglied - Potential für nationale Laufbahn
• mind. 10 Wochen Trainingsumfang • Elternunterstützung
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