Sozial und Wirtschaftsgeschichte 1 (HWZ) – Imperialismus, Nationalismus, Entwicklung in der Zwischenkriegszeit (Prüfung 2)
Semester 1 / Prüfung 2 (Vorlesungen vom 12.11.2014 bis 07.01.2015) beim Geschichts-Dozenten Thomas Kaiser des BKO-Studiengangs der HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich)
Semester 1 / Prüfung 2 (Vorlesungen vom 12.11.2014 bis 07.01.2015) beim Geschichts-Dozenten Thomas Kaiser des BKO-Studiengangs der HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich)
Kartei Details
Karten | 26 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 19.01.2015 / 15.03.2019 |
Lizenzierung | Keine Angabe (Inhalte und Bildmateriel sind der HWZ und den Schriftenreihe «Schweizer Geschichtsbuch 3» von Cornelsen vorbehalten) |
Weblink |
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Beschreibe den Showdown im Jahre 1914! (Teil 1)
(Erster Weltkrieg – Chronik)
- 28. Juni: Attentat von Sarajevo: Ö-U-Thronfolger Franz Ferdinand und Frau ermordert. Wie wird Ö-U reagieren? (Ohnehin schon Spannungen mit der südslawischen Nationalbewegung).
- 29. Juni: Ö-U-Regierung und Generalstab heftige Diskussionen über Vorgehen gg. Serbien. Hart militär. Vorgehen oder gemässigte diplom. Forderungen?
- 4. - 6. Juli: Blankocheck: Bedinungslose Unterstützungszusicherung von Kaiser Wilhelm II (DR) ggü. Kaiser Franz Joseph (Ö-U). Historisch hergeleitetes Motiv dafür: Nicht Nibelungtreue oder Dynastiesolaidarität, sondern hochkomplexe Erwägungen bezüglich allg. polit. und militär. Position der Mittelmächte und Furcht vor erstarkendem Russland
- 7. Juli: Beschluss Ö-U-Ministerrat: Alle ausser ungarischer Ministerpräsident seien der Ansicht, dass diplom. Erfolg nutzlos. Daher weitgehende Forderungen an Serbien stellen, wobei eine Ablenung dieser unmittelbar zu radikalem militär. Eingriff anbahne.
- 10. - 19. Juli: Ausarbeitung des Ö-U-Ultimatum. Regierungskreise im DR äussern Bedenken bez. ZU energischer Reaktion Ö-U.
Beschreibe den Showdown im Jahre 1914! (Teil 2)
(Erster Weltkrieg – Chronik)
- 21. Juli: Heftige Kritik seitens FR an Ö-U in Petersburg führt zu Bündnistreue zw. RU und FR
- 22. Juli: Engl. Aussenminister rät Serbien Annahme des Ultimatum, sofern gemässigt.
- 23. Juli: 48-stündiges Ultimatum von Ö-U geht bei Serbien ein. Erheblicher Eingriff auf serb. Souverenität stösst auf hefitgen Widerstand, zumal zw. Attentat und Ultimatum beinahe 1 Monat verstrichen (unglaubwürdig)
- 25. Juli: Serbien akzeptiert bis auf wenige Aussnahmen die Forderungen von Ö-U, diese wiederum erklären, dass Antwort unbefriedigend sei, trotz als «entgegenkommende» Einordnung vieler Beobachter. Sofortige Anordnung der Teilmobilmachung in Ö-U. Russ. Kronrat beschliesst Serbien im Falle eines Angriffs unterstützen.
- 28. Juli: Kriegserklärung von Ö-U an Serbien
- 29. Juli: Teilmobilmachung in RU / DR: Ö-U soll generalmobilmachen (Konflikt weitet sich auf DR und RU aus!)
- 31. Juli: Generalmobilmachung in Ö-U. DR fordert FR auf im Falle von RU-DR-Krieg neutral zu bleiben.
- 1. August: Mobilmachung im DR
- 3. August: FR Antwort, es werde im eigenen Interesse handeln, wird mit DR-Kriegserklärung erwidert.
Was waren die Ursachen des ersten WK?
(Erster Weltkrieg – Theorie)
- IMPERIALISMUS: Etablierte Imperien wie FR & GB lösen im DR Unbehagen aus
- NATIONALISMUS: Dieses Unbehagen führt zu nationalem Midnerwertigkeitskomplex
- AUFRÜSTUNGSPOLITIK: Aus wirt. und machtpolit. Motiven wird Schiffahrt und Heer verstärkt.
- DEUTSCH-ENGLISCHER GEGENSATZ: Grosses Heer, kleine Marine im DR, umgekehrt in GB und ÖL!
- SERBISCHE EXPANSIONSPLÄNE: Historisch umstritten: Territorium in Ö-U, verdrängen der Osmanen
- RUSSISCHER PANSLAWISMUS:
Sprach- & Religionsgemeinsamkeit löst Schutzverantwortung aus. Zumal theologischer Konflikt, da Ö-U katholisch und Slawen (Ru & Serbien) orthodox
- FRANZ. REVANCHISMUS: Elsass Lothringen im DE/FR-Krieg ans DR verloren!
- DEUTSCHE RISIKOPOLITIK: Provokation durch Marokkokrise, Aufrüstung und Bündnissysteme, Blankocheck
- ÖSTERREICHS ÜBERREAKTION: Unverhandelbares Ultimatum
(Merke: IMADSRFDÖ à la «I Made SRF Deux»)
Was war neu an diesem Krieg?
(Erster Weltkrieg – Theorie)
Vorher gingen Kriege an der Zivilbevölkerung vorbei (höchstens Plünderungen). Fortan wird Zivilbevölkerung unschön miteinbezogen.
Erläutere das Bündnissystem!
(Erster Weltkrieg – Theorie)
BISMARCK BIS 1890:
- Bündnisse des DR zielen auf Isolierung des Erbfeindes Frankreich ab (Aufgrund angeblicher Unberechenbarkeit und der Demütigung Elsass)
- Affinität mit Russland und England aufgund kultureller Ähnlichkeiten und der Adelsverwandschaft: Der Zar Nkolas, derGB-König George und Kaiser Willhelm I. waren Cousins.
- Dreikaiserbund mit ÖU, RU und DR, zetigleich Rückversicherungsvertrag mit RU (Neutralität und Nichtangriffpakt)
Dann aber geht Willi I, und Willi I kommt. Und mit seinem Kommen kommt Veränderung:
NACH BISMARCK (AB 1890):
- Aufrüstung der Marine wegen Cousinkomplex mit George, zeitgleich Faschoda, welches zu Entante Cordiale zwischen England und Frankreich führt.
- Zudem verschlampt Willi II die Erneuerung des Rückversicherungsvertrages mit Russland: Aus Entante Cordiale wird Triple-Entante – Somit ist FR wieder geischert, zudem Neutralitätsvertrag mit Italien. Nur noch durch Dreibund gesichertes DR.
- Entwicklung des Schlieffenplans, da Zweifrontenkrieg droht: Frankreich via Verletzung Belgiens Neutralität einnehmen und die Maginot-Linie umgehen (Ein Schutzwall von Bunkern und Verteidigungssystemen Frankreichs)
- Bündnis mit Osmanen zur Errichtung der Berlin-Bagdad-Bahn und Sicherung der Ölvorkommen im Osten. Behinderung der Balkankriege durch Balkanbündnis mit Draht zu Russland (Panslawismus)
Erläutere die wahren Gründe für den Kriegsausbruch (Not: Sarajewo-Attentag)
(Erster Weltkrieg – Theorie)
- SARAJEWO ALS AUSLÖSER FÜR DAS UNMÖGLICHE ULTIMATUM VON ÖU:
Und die nicht verhandelbarkeit davon, zumal Serbien fast überall mitmachte.
- FINANZFRAGE:
England finanziell am Ende: Pfund als Weltwährung unter Beschuss, Aufrüstung als auftputschende Industrie!
- ERHÖHTE BEDEUTUNG DES NATIONALSTAATES:
Zudem Legitimationsargument für Expansionsstrategie
- UNREALISTISCHE KRIEGSVORSTELLUNGEN:
Grossmächte gingen von Blitzkriegen aus, zumal bisherige Kriege vergleichsweise rasch über die Bühne gingen (Vgl. 1870/71 DE-FR-Krieg). Vorstellung: «3 Monate und der Gegner ist besiegt!»)
(MERKE: SEFU)
Die wichtigsten Eckdaten des öster.-ungarischen Ultimatums!
(Erster Weltkrieg – Theorie)
- Publikationskontrolle
- Auflösung des Vereins «Narodna Odbrana»
- Jegliche Propaganda in Bildungsmitteln (Bücher) streichen, die gegen ÖU sein könnten
- Ö-U-kritische Beamte und Offiziere aus deren Ämtern entlassen
- Einwilligen, dass öst.-ung. Organe in der Fahndung öst-ung.-kritischer Bewegungen mitwirken zu lassen
- Gerichtliche Untersuchung des Sarajewo-Attentas einleiten
- Verhaftung eines gewissen Majors und eines weiteren Namens
- Massnahmen gegen Waffenschmuggel umsetzen
- Den Organen aus Punkt 5 sofortige Aufklärung über öst.-ung.-kritischer Personen zu geben
- Die Organe aus Pkt. 5 ohne Verzug die genannten Punkte durchführen zu lassen.
Was sind die sechs wesentlichsten Kriegsereignisse und ihre Teile davon?
(Erster Weltkrieg – Theorie)
1. KRIEG IM WESTEN: (DE-FR-FRONT)
- Wunder von Marne: Neuformatierung franz. Armee
- Hölle von Verdun: Stellungskrieg von Flandern bis Verdun. 500K Tote, etablert sich zur Materialschlacht
2. KRIEG IM OSTEN: (DE-RU-FRONT; Zuerst Nebenschauplatz)
- Schlacht bei Tannenberg: Kesselschalcht, bei der Hindenburg grossen militär. Erfolg feierte!
- Besetzung Teile Polens und Litauens, Stellungskrieg, verlustreiche russ. Gegenoffensive
- FRIEDE VON BREST-LITOWSK
3. KRIEG AUF DEN MEEREN:
- Fernblockade der deutschen Nordseehäfen
- Überlegenheit der Entante, bis DR zum U-Boot-Krieg griff und auf alles schoss (inkl. Zivile)
- Veresenkung Lusitana (Mai 1915)
- U-Boot = kriegsentscheidenes Wundermittel? Nopes! Hat Verlauf beeinflusst, aber man hatte keine Unmengen davon. Viel entscheidender war der unermessliche Soldaten-Nachschub aus franz. und engl. Kolonien.
4. KRIEG IN DEN KOLONIEN:
- Übermacht der Allierten: Schnelle Versenkung des Schiffs «Bismarck»
- Ausnahme Deutsch-Ostafika: Tansania konnte lange gehalten werden, fiel dann aber auch
5. KRIEG IM BALKAN:
- Eroberung Rumäniens durch Mittelmächte
- Italiens hin und her
- Osmanen sichern Meerenge für Mittelmächte
6. KRIEGSEINTRITT DER USA:
- Am 6. April 1917, zwei Jahre nach Lusitania, Gründe für die Verspätung:
Kriege müssen geplant sein (min. 2 Jahre). Zumal US-Bevölkerung gegen Kriegseintritt war. Erst mit der Überzeugung «Wir bringen EU Demokratie» und Sturz des Zaren in Russland, war Bündnis legitim.
Zumal deutsche Propaganda in US-Presse vor Seereisen in EU wartne. Lusitana soll neben Zivilen noch Waffen transportiert haben, da Zeugen von einem verdächtig lauten Knall berichteten. - Historische Hypothese: Wenn man dem DE-Geheimdienst Oktoberrevolution in Russland unterstellen kann, könnte FEB-Revolution von Amerika organisiert worden sein? (ABER REIN HYPOTHETISCH!)