2 Risikomanagement, Produktmanagement und Underwriting, Kapitel 2 / Die Versicherung

• Die Versicherten nehmen keinen Einfluss auf die EIntrittswahrscheinlichkeit des versicherten Ereignisses. Sie werden zufällig betroffen und führen es nicht willentlich herbei.
• Zufällig bedeutet auch, dass der Zeitpunkt des Eintretens unbekannt sein muss.

• Die Versicherten sollen eine möglichst homogene Gruppe bilden - sie sind von der gleichen Gefahr bedroht und bringen auch sonst möglichst gleiche Voraussetzungen mit.
• Die drei Wichtigsten Voraussetungen eines homogenen Versicherungsbestandes sind:

1. Gleichartigkeit oder Risiken.
2. Eine möglichst gleich grosse Höhe der Versicherungssummen.
3. Die Unabhängigkeit der Verträge.

Die letzten zwei Kriterien sind in der Praxis selten gegeben, ein gutes Instrument um Versicherungsbestände zu homogenisieren, sind Rückversicherungen.

Bei der Unabhängigkeit geht es darum, dass ein schädigendes Ereignis nicht automatisch mehrere, sonder bloss ein Ereignis auslösen soll. Praktisch gesehen ist eine absolute Unabhängigkeit nicht möglich, denn die Rsikien Korellieren oft miteinander. ( Kumul )

Um eine Prämie berechnen zu können muss die Wahrscheinlichkeit, sowie das Ausmass des Schadens, für den Versicherer quantifizierbar sein. Die notwendigen Prämieneinnahmen werden aber nicht nur aufgrund der berechneten zukünftigen Versicherungsleistungen, sondern auch aufgrund des geschätzten zukünftigen Verwaltungsaufwands berechnet.

Der Höchstschaden aus einem Schadenereigniss darf eine vom Versicherungsunternehmen festgesetzte Grenze nicht überschreiten. Ist die höchstmögliche Versicherungsleistung aus einem versicherten Risiko höher, so ist das Risiko nicht mehr versicherbar. Die Grenze hängt vom Risikokapital des Versicherers ab.

• Im Rahmen der Führungsprozesse werden die Unternehmensaktivitäten geplant, gesteuert und kontrolliert.
• Hierzu gehören Aktivitäten wie Strategieentwicklung, Budgetplanung und Controlling.

Der Geschäftsprozess ist auf den unmittelbaren Kundennutzen ausgerichtet - hier findet die effektive Leistungserstellung statt.

• Kundenprozess - umfasst akusition, Kundenbindung und Markenführung.
• Leistungserstellungsprozess - hat zum Ziel, dass der Kunde das Produkt oder die Dienstleitung in der erwarteten Qualität erhält.
• Leistungsinnovation - Umfasst jene Aktivität, welche durch die Weiterentwicklung der Marktleistung den zukünftigen Erfolg sicherstellen soll.

Wesentliche Geschäftsprozesse eines Versicherers:

• Produktentwicklung/ - management
• Vertrieb / Marketing
• Underwriting
• Bestandesverwaltung
• Leistung und Schaden

Der Versicherer muss Lösungen entwicklen und stets die sich mit der Zeit verändernden Bedürfnisse der Kunden befriedigen.

Teilprozesse der Produktentwicklung:

• Marktforschung
• Konzeptentwicklung
• Tarifbildung
• Produktwartung und Tarifanpassung
• Statistik und fachliche Revision

Teilprozesse der Pro

Die professionelle Gestaltung des Beratungs- und Verkaufsgespräch sind zentrale Vorasusetzungen für den Kundennutzen. Eine zentrale Stelle nimmt der Aussendienst ein, jedoch werden weitere Betriebskanäle populär, wir z.B. Broker oder das Internet.

Teilprozesse sind:

• Kundenaqusition
• Analyse der Risiko- und Bedarfssituation des Kunden
• Verkaufsberatung sowie Offert- und Antragsstellung

Hierbei geht es um die Risikoprüfung und die Abwicklung des eigentlichen Vertrags. Das Underwriting ist ein zentrales Insturment des Risikomanagenets - Es klärt ab ob und zu welchen Bedingungen ein Vertrag zu stande kommt.

Teilprozesse sind:

• Antragsbearbeitung
• Standartisierte und komplexe Underwritingprozesse
• Policierung und Provisionierung

Dabei geht es vor allem um die Verarbeitung von Mutationen und Aktualisierung der Versicherungsunterlagen, das Mahnwesen oder Prämieninkasso. Dabei ist die Pflege der Kundenbeziehungen ausserordentlich wichtig. Der Einsatz von Kundenmanagement-Systemen leistet einen wertvollen Beitrag z.B. Kundensegmentierung, Contact Center, Verbesserung des Brandings. Neuaquisition von Kunden kostet 5 mal mehr als die Aufrechterhaltung der Kundenbeziehung.

Dabei geht es um Organisation von Soforthilfe, Bearbeitung von Schadensmeldungen und Deckungsprüfung bis hin zur Ermittlung der Schadenhöhe. Hier wird dem Kunden richtig klar wofür er die Versicherung hat. Eine gute kommunikation sowie die Effiziente Bearbeitung von Schäden, können sich positiv auf die Kundenbeziehungen auswirken.

Dazu gehören interne Dienstleistungen, die die Effizienz und Effektivität der Geschäftsprozesse erhöhen sollen. z.B.

• Asset Management
• Rechnungswesen
• Recht
• Personal
• IT/Logistik

Ein versicherungsspezifischer Unterstützungsprozess ist die Rückversicherung.

Effektivität = Die richtigen Dinge tun

Effizienz = Die Dinge richtig tun