Esping-Andersen unterscheidet folgende Typen des Wohlfahrtsstaates:
- liberale Wohlfahrtsstaaten, wie z.B. Großbritannien
- konservative Wohlfahrtsstaaten, wie z.B. Deutschland
- sozialdemokratische Wohlfahrtsstaaten, wie z.B. Schweden
Liberale Wohlfahrtsstaaten zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen sowohl der Anteil der Fürsorgeleistungen hoch ist, als auch der Anteil der privaten Ausgaben für Alter bzw. Gesundheit einen hohen Stellenwert hat.
Konservative Wohlfahrtsstatten leisten ebenfalls einen hohen Anteil zu den Fürsorgeleistungen. Anders als aber die liberalen und auch die sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaaten bieten sie ihren Bürgern ein starkes Netz on, nach Berufsgruppen differenzierten Sicherungssystemen und einen hohen Anteil der Ausgaben für Beamtenversorgung. Weil dies so ist, müssen die Menschen in solchen konservativen Wohlfahrtsstaaten sich nicht so viele Sorgen um ihre Altersabsicherung oder die Absicherung im Krankheitsfall machen. So ist der Anteil privater Vorsorge in diesen Bereichen auch niedriger als im liberalen Wohlfahrtsstaat..
Der Schutz gegen Marktkräfte und Einkommensausfälle ist im konservativen Wohlfahrtsstaat zwar in höherem Maße gegeben als im liberalen System, bewegt sich aber eher auf mittlerem Niveau, da er mit dem demokratischem System in diesem Punkt nicht mithalten kann.
Auch eine Vollbeschäftigungsgarantie kann der konservative Wohlfahrtsstaat, anders als der sozialdemokratische, nur bedingt leisten.
Sozialdemokratische Wohlfahrtsstaaten leisten einen großen Schutz gegen Marktkräfte und Einkommensausfälle und in hohem Maße auch eine Vollbeschäftigungsgarantie, die sie dadurch erreichen, dass sie hohe Investitionen in die aktive Arbeitsmarktpolitik leisten und auch vielfach selbst als Arbeitgeber fungieren.
Außerdem sorgen sie für eine starke Umverteilungskapazität.
Andere Bereiche wie der Schutz gegen Marktkräfte und Einkommensausfälle, der Anteil der Fürsorgeleistungen und nach Berufsgruppen differenzierte Sicherungssysteme sind in sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaaten hingegen eher schwach ausgeprägt.
Jedes dieser wohlfahrtsstaatlichen Systeme hat also seine starken, wie auch seine schwachen Seiten.