M6 Grundlagen der Testkonstruktion
Kurs 03421, Kapitel 2 – Testkonstruktion: Von der Planung zum ersten Entwurf
Kurs 03421, Kapitel 2 – Testkonstruktion: Von der Planung zum ersten Entwurf
Fichier Détails
Cartes-fiches | 23 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Criminologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.06.2013 / 18.07.2017 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/m6_grundlagen_der_testkonstruktion9
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Welche Entwicklungsschritte zur Konstruktion von Tests werden vor der Datenerhebung durchgeführt?
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Abrenzung von Merkmals- und Geltungsbereich
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Auswahl der grundsätzlichen Vorgehensweise
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Genierung eines Itempools (mit Festlegungen zur Formulierung der Fragen und zum Anwortformat)
Was beeinhaltet der Merkmalsbereich?
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Das zu messende Konstrukt
Was beeinhaltet der Geltungsbereich?
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Zielgruppe, Kontext, Zweck der Anwendung
Probleme bei der Abgrenzung des Merkmalsbereichs
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Erfassung des zu messenden Konstrukts: vielfältige Merkmale zur Prognose von Verhaltensweisen
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theoretische Abgrenzung von Zielkonstrukten (Präzision der Definition), oft heterogene Konstrukte zu einem Begriff, Widersprüche
Hilfsmittel zur Abgrenzung des Merkmalsbereichs
- explorative Verfahren der Datenerhebung, z.B. Befragung von Experten oder anderer Personen – qualitative Interviews
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strukturierte Merkmalsabgrenzung: Facettentheorie, AFA, CIT
Facettentheorie
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Systematisierung wissenschaftlicher Fragestellungen
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Werkzeuge zur vollständigen Eingrenzung des Merkmalsbereichs, Zergliederung in einzelne Teilmerkmale (Facetten) und Ausprägungen bzw. Typen, Darstellung und empirische Skalierung der Beziehungen zwischen Facetten
AFA
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act frequency approach
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Definition und Itemformulierung in einem Schritt
CIT
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critical incident technique
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mit Einschränkungen: Definition und Itemformulierung in einem Schritt
Arbeitsdefinition
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bildet bei Messung von psychologischen Konstrukten wie Fähigkeiten, Eigenschaften oder Einstellungen, die Grundlage der Formulierung bei den meisten Verfahren (außer AFA und CIT)
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auch möglich: bestehend aus Liste konkurierender Definitionen
Wodurch wird der Merkmalsbereich bei kriterienorientierten Tests definiert?
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Durch Inhalt und Umfang der Lernziele
Wie wird der Merkmalsbereich für Tests zur Vorhersage bestimmten Verhaltens festgelegt?
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Das zu prognostizierende Verhalten muss definitorisch eingegrenzt werden (z.B. mit Hilfe arbeits- und anforderungsanalytischer Verfahren) – prognostische Validität
Eingrenzung des Geltungsbereichs
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häufig durch Spezifikationen des Auftraggebers eingeschränkt
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Einhaltung ethischer Richtlinien
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je breiter Anwendungsbereich und Zielgruppe, desto höher die Ansprüche an die empirische Prüfung und Normierung
Grundlegende Konstruktionsprinzipien für Tests
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rational / deduktiv / theoriegeleitet
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external / empirisch / kriteriumsorientiert
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internal / induktiv / faktorenanalytisch
Was ist der Ausgangspunkt einer (reinen) rationalen Testkonstruktion?
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Operationale (geeingnet zur Umsetzung in Messung / Beobachtung) theoretische Definition des Zielzustandes
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spezifische, direkt beobachtbare Indikatoren werden daraus deduktiv abgeleitet oder theoretische Auswahl aus Itempool
Was ist zur Objektivität bei Testkonstruktion durch Umsetzung theoretischer Definitionen zu sagen?
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Oft hohes Maß an Intuition / subjektiver Bewertung (Grenzen zwischen rational und intuitiv / erfahrungsgeleitet oft fließend)
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weniger subjektiv durch Einsatz von Techniken wie AFA oder CIT
Berliner Intelligenzstruktur-Test (BIS-Test)
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beruht auf Berliner Intelligenzstruktur-Modell von Jäger (1984)
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hierarchische Struktur der Intelligenz: sieben unterscheidbare spezielle Fähigkeiten, gemeinsames Element auf höherer Ebene generelle Intelligenz)
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zwei Modi, jede Fähigkeit einem zuordenbar: Inhalte und Operationen
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bimodale Intelligenzleistungen, Subtests: Kombination inhaltlich + operationale Fähigkeit
→ rationale Konstruktion eines mehrdimensionalen Tests
Retrospective Behavioral Self-Control Scale (RBS, Marcus, 2003)
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beruht auf der Definition von Selbstkontrolle in der kriminologischen Theorie (Gottfredson 1990): Meidung von selbts-schädlichen Handlungen
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Items, die konkrete Handlungsbeispiele beschreiben, nicht Generalisierungen
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Stabilität über die Lebensspanne – Items nach Lebensabschnitten geordnet
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Postulat: homogenes Konstrukt = empirisch eindimensional
Wann werden im Zuge der rationalen Testkonstruktion empirische Daten erhoben?
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Verkürzung der Skala mittels empirischer Itemanalyse
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Spätestens bei der Validierung
Externale Strategie nach Amelang und Schmidt-Atzert (2006), NICHT nach Marcus
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Vorliegen verschiedener Gruppen von Personen, die mit hlfe des Tests unterschieden werden
Typische Anwendungsfälle der externalen Strategie der Testkonstruktion
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Vorliegen / Nichtvorliegen von Persönlichkeitsstörungen
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Vorhersage grundsätzlich kontinuierlicher verteilter Merkmale, z.B. berufliche Leistung; oft (Extrem)Gruppenbildung wie „Niedrigleister“ und „Höchstleister“
Welche Methode der externalen Testkonstruktion setzt die Aufteilung in Gruppen technisch voraus?
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(traditionell:) vertikale Prozentmethode nach England (1971)
Prinzip der externalen Testkonstruktion
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kriterienorientiert: Auswahl der Items nach dem Prinzip der Maximierung des empirischen Zusammenhangs mit einem Kriterium (Extremfall: „blinder Empirizismus“ / „dust bowl empiricism“: ohne inhaltliche Erwägungen)
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abzugrenzen: Kriterumsorientierte Tests
Was sind kriteriumsorientierte Tests?
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Kriterium als eine gesetzte Norm (z.B. Lernziel)
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Items werden inhaltslogisch abgeleitet
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