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Luftfahrzeugkonstruktion II

Fragen zur Klausur Luftfahrzeugkonstruktion II der TU Dresden Dozent: Prof. Dr.-Ing. K. Wolf

Fragen zur Klausur Luftfahrzeugkonstruktion II der TU Dresden Dozent: Prof. Dr.-Ing. K. Wolf


Kartei Details

Karten 22
Lernende 10
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.02.2015 / 13.08.2018
Lizenzierung Keine Angabe    (Prof. Dr.-Ing. K. Wolf)
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Was sind Belastungen, woraus resultieren sie und was beeinflussen sie

Unter Belastung versteht man die Gesamtheit aller Einwirkungen auf eine Flugzeugstruktur wie

  • Kräft
  • Temp.
  • Schall
  • Strahlung usw.

Resultieren aus:

  • aerodyn. Effekte (Staudruck)
  • Massen
  • Beschleunigungen
  • Umwelteinflüssen

Beeinflussen die Lebensdauer, Beanspruchung und Verformung

Welche Arten von Lasten können auf ein Flugzeug wirken? Nennen Sie typische Lasten, die
auf einen Verkehrsflugzeugrumpf wirken.

Luftlasten

  • Aerodyn. Druck, Druckdifferenz
  • Manöver. Ruderausschlag
  • Böen (Gust)
  • Aerodyn. Schütteln (Buffet)

Trägheitslasten

  • Beschleunigung, Rotation
  • Strukturschwingungen
  • Flattern

Triebwerk

  • Schub
  • Dreh-, Kreiselmomente

Bodenlasten

  • Aufsetzstof, Ein-Rad-Landung
  • Bremsen

Sonstige Lasten

  • Steuergestänge
  • Tankdruck
  • Vogelschlag

Definieren Sie die Lastarten

Last (Kräfte und Momente die auf ein Bauteil einwirken)

Sichere Last (Limit Load) (Unter normalen Betriebsbedingungen zu erwartende höchste Last [Verformungen dürfen den sicheren Betrieb nicht beeinträchtigen])

Bemsseungs-Bruchlast (Ultimate Load) (Tragfähigkeitsgrenze der Struktur; LAst muss ohne Versage übertragen werden können)

Versagenslast (Failure Load) (Rechnerisch oder exp. ermittelte Last die zum Versagen der Struktur führt.

Welche Vorschriften geben die Grenzwerte für Lasten vor?

CS 23 und 25 (für Kleinflugzeuge und Graßraumflugzeuge) [Europa]

FAR in Amerika

Wie rechnet sich die TAS (True Airspeed) in die EAS (Equivalent Airspeed) um?

EAS = \(EAS = TAS* \sqrt{\rho\over \rho_0} \)

Erläutern Sie ein V-n-Diagramm.

Das V-n-Diagramm zeigt die maximalen Lastvielfache für verschiedene Flugsituationen und Böenbelastungen an.

Ein Flugzeug muss so ausgelegt sein, dass es alle Belastungen die innerhalb des Diagramms auftreten aushält.

Das V-n-Diagramm besteht aus dem Manöver und dem Böen-V-n-Diagramm. Die Grenzen werden durch die Bauvorschriften vorgegeben.

Benennung der Grenzen

0 bis VA: Abrissgrenze

  • Höhere Lastvielfache als die Linie zeigt können nicht erflogen werden, da sonst die Strömung am Tragflügel abreist --> Auftriebsverlust

VA bis VD: Festigkeitsgrenze

  • LL Grenze für die Bestlatung der Struktur. Nach dem Überschreiten dieser Grenze muss das Flugzeug auf schäden inspeziert werden.

Ab VD: Endgeschwindigkeit

  • Ab dieser Grenze können Effekte auftreten die zum Versagen des Bauteils führen (Flattern).

Was versteht man unter einem Lastkollektiv? Nennen Sie einige Standardkollektive, die in
der Luftfahrt verwendet werden. Wie werden derartige Kollektive ermittelt?

Ein Lastkollektiv ist die Beschreibung der mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Größen und Häufigkeiten von Lastwechseln des Beanspruchungs-Zeit-Verlaufs eines realen Bauteils.

Sie werden mittels einer theoretischen Analyse und/ oder durch Messungen ermitteln und durch Zählverfahren ausgewertet. Anhand dessen werden die Lastgrößen (Beschl., Spannung, Momente usw.) in Abhängigkeit von Summenhäufigkeiten aufgetragen. Wobei allerdings die Reihenfolge und Frequenz der Lastwechsel verloren gehen.

Standardkollektive:

  • TWIST: Transport Wing STandard
  • FALSTAFF: Fighter Aircraft Loading STAndard For Fatique Evaluation
  • Franzmeyer Lastkollektiv für Segelflugzeuge
  • KoSMOS: Kollektiv für Segelflugzeuge, Motorflugzeuge und Motorsegler

Was versteht man unter dem Lastvielfachen? Leiten Sie die Formel für das Böenlastvielfache her:

Unter dem Lastvielfachen n versteht man einen auf das Gewicht bezogenen Faktor zur Beschreibung der auf das Luftfahrzeug wirkenden Lasten.

Herleitung:

Der Zuwachs des Lastfaktors ergibt sich aus vorhergehenden Betrachtungen zu:

\({\Delta n} = {\Delta A \over mg}={\rho \over2}*\nu^2*{1\over {mg \over S}}*{\partial c_A \over\partial \alpha}*{w_g-W \over\nu}\)

Mit dem Böenabminderungsfaktor:

\(k_g={w_g-w\over \hat {W_g}}\)

ergibt sich der Zuwachs des Lastfaktors zu:

\(\Delta n = {\Delta A \over mg}={\rho \over2}*{1\over {mg \over S}}*{\partial c_A \over\partial \alpha}*\nu*\hat{w_g}*k_g\)

Damit folgt der Gust Load Factor

\(n_g = 1+\Delta n= 1+{\rho *{\partial c_A \over\partial \alpha}*\nu*\hat{w_g}*k_g\over 2*{mg \over S}}\)