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Krimi jugend Vorl 1

Jugendstrafrecht

Jugendstrafrecht

Nicht sichtbar

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Kartei Details

Karten 19
Sprache Deutsch
Kategorie Deutsch
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 04.01.2015 / 05.01.2015
Lizenzierung Keine Angabe
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Was umschreibt der Begriff „Sozialisation“?

die Verinnerlichung von Normen

die Verankerung moralischen Bewusstseins

den Erwerb sozialer Handlungskompetenz

die Verselbständigung und Ablösung von den bisherigen Bezugspersonen

die Übernahme neuer Rollen, z. B. im Beruf und im sozialen Umfeld

die Bestärkung des Selbstwertgefühls

die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität

die Identitätsfindung

die Entwicklung einer sinnhaften Lebensperspektive.

Was wird im Prozess des Erwachsenwerdens und in sog. Statuspassagen häufig sichtbar?

- krisenhafte Phänomene:

< Rollenunsicherheit und Statusungewissheit

< große Schwankungen und Beeinflussbarkeit des Selbstbildes

< Symptome der Überforderung, Motivationsmangel, Leistungsprobleme

< Probleme der Lebensorientierung und Konfliktbewältigung

< Mangelhafte Selbstkontrolle 

Wie ist das jugendliche Verhalten typischerweise zeitweise?

unsicher,

•oft kurzschlüssig,

spontan,

Negativerlebnisse können kaum angemessen aufgearbeitet werden.

•Es mangelt an Souveränität, Selbstbeherrschung sowie Achtung gegenüber der Sphäre anderer.

•Beim Austesten von Toleranzgrenzen wird häufig provoziert und überzogen. (unbewusster Mangel an Empathie)

-Wie funktioniert die innere Kontrolle?

-Wie weit ist ein unter 20-jähriger normalerweise entwickelt?

-Was haben alle Entwickungspsychologischen Modelle gemeinsam?

-Welches Modell ist das bekannteste? Warum?

-Ausgebildete innere Kontrolle kann aber nur eingreifen, wenn das Individuum Sinn und Zweck sozialer Regeln verstanden und für sich akzeptiert hat.

-Es gibt hier unterschiedliche Modelle der Entwicklungspsychologie, wie dies funktioniert, nach allen Auffassungen entwickelt sich dieses moralische Rechtsbewusstsein aber immer in mehreren Schritten.

-Das bekannteste Modell, das insb. für pädagogische und rechtliche Fragestellungen gut taugt und empirisch belegt ist, hat Lawrence Kohlberg in den 70er Jahren entwickelt. Es gibt im wesentlichen drei Niveaus mit jeweils zwei Stufen als Ausprägungen. Das Kind bzw. der Jugendliche durchläuft sie zwingend nacheinander:

-und die meisten kommen nie auf Stufe 6.

-Bei einem unter 20-jährigen ist es normal, wenn er auf Stufe 3-4 ist. Das ist wichtig, wenn man formuliert, was man mit rechtlichen Interventionen bei Jugendlichen erreichen will – man sollte es daran messen, was erwartbar ist.

-Wie ist das Entwicklungspsychologische Modell von Lawrence Kohlberg aufgebaut?

-Grobaufteilung?

-Lawrence Kohlberg in den 70er Jahren entwickelt. Es gibt im wesentlichen drei Niveaus mit jeweils zwei Stufen als Ausprägungen:

-A: Präkonventionelles Niveau (Kinder unter 9 Jahren) 

 B: Konventionelles Niveau (i. d. R. ab 9 -14 Jahren) 

C: Postkonventionelles Niveau (einige Erw. über 20 Jahre) 

(jedes Niveau ist in je zwei weitere Stufen unterteilt, also insgesamt sechs Stufen)

 

- In welche beiden Stufen ist "A: Präkonventionelles Niveau (Kinder unter 9 Jahren)" untergliedert? 

- Nenne jeweils "Beschreibung" und "exemplarische Maxime"!

-1. heteronome Stufe:

<Autorität + Gehorsam; Angst vor  (ggf. körperlichen) Strafen

<„Macht ist Recht!“ (eine den Nazis zugeschriebene Parole) 

-2. Individualismus, des Zweck-Mittel-Denkens und des Austauschs

<Sinnvoll ist es, im Sinne des konkreten Austauschs fair mit-einander umzugehen. 

<„Eine Hand wäscht die andere!“

 

- In welche beiden Stufen ist "B: Konventionelles Niveau (i. d. R. ab 9 -14 Jahren)  " untergliedert? 

- Nenne jeweils "Beschreibung" und "exemplarische Maxime"!

-3. Stufe gegenseitiger interpersoneller Erwartungen, Beziehungen und interpersoneller Konformität  

Sinnvoll ist es, Regeln einzuhalten und soziale Erwartungen zu erfüllen

(„good-boy-morality“)

<Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg' auch keinem andern zu!“ (Die Goldene Regel; Lukas-Evangelium 6, 31) 

 

-4. Stufe des sozialen Systems als Ganzem

<Gut ist es, seine sozia-len Pflichten zu er-füllen und die soziale Ordnung aufrecht zu erhalten, Resultat: Erwartungssicherheit

Wenn das jeder täte…

„Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!“, („die Gesellschaft“ als komplexes System im Auge zu haben und sich auszumalen, wie nützlich oder eben auch schädlich das Verhalten des Einzelnen sein kann; zu nützen (und nicht zu schaden) muss ihm dann noch als sinnvoll erscheinen (im Sinne von Erwartungssicherheit etc.).) 

- In welche beiden Stufen ist "C: Postkonventionelles Niveau (einige Erw. über 20 Jahre) " untergliedert? 

- Nenne jeweils "Beschreibung" und "exemplarische Maxime"!

5. Die Stufe des Sozialvertrages (Gemeinwohlorien-tierung auch der individuellen Rechte)

Allgemeine Grund-rechte u. grundsätzliche Werte einer Gesellschaft sind zu unterstützen, auch wenn sie mit den konkreten Regeln gesellschaftlicher Sub-systeme oder eigenen Interessen kollidieren. 

< „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ (Art. 14 II GG) 

 

- 6. Die Stufe der universalen ethischen Prinzipien

Gut ist es, ethische Prin-zipien für sich als maß-gebend zu betrachten, denen die ganze Mensch-heit folgen sollte.

„Handle nur nach der Maxime, von der du wol-len kannst, dass sie all-gemeines Gesetz wird!“ (Kants Kategorischer Imperativ) 

 

(Das letzte Niveau wird von vielen nicht mehr erreicht, das gilt insbesondere für die sechste Stufe – in einem Kommentar zu Kohlberg hieß es, dass hiermit wenige Menschen wie Gandhi gemeint sind, die für sich mit universalen ethischen Prinzipien aufwarten können – quasi also der moralischen Weltformel – d. h. den kategorischen Imperativ verstanden und verinnerlicht haben.)