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Kommunikationsethik

Publizistik und Kommunikationswissenschaft - Universität Wien

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Kartei Details

Karten 14
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.11.2014 / 10.01.2017
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
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Achtung

= Würde des Menschen, ich achte ihn wegen der Menschheit an sich

Achtung nach Kant 

Achtung bei Kant ist Achtung vor dem Gesetz (Gesetz = Vorstellung des Gesetzes an sich selbst)

Achtung vor dem Gesetz ist im Grunde genommen Achtung für den rationalen Willen -> das bedeutet, dass sie Achtung für das, was das wahre oder eigentliche Selbst einer Person ausmacht, ist.

Der Mensch hat zwei Wesenheiten:

  1. Freies Wesen, das sich seiner Vernunft bedienen kann

    Natur: Vernunftwesen zu sich selbst kritisch verhalten; es wird das Potential des anderen geschätzt,

    einen freien Willen zu haben und somit moralisch handeln zu können

  2. Achtung von Eigenschaften und Fähigkeiten

    Doppelfigur des Menschen

Die Würde liegt in der Vernunft, das heißt in der Achtung. Zwecke sind Vernunftprozesse – nicht vorgegeben – Freier Wille.
Vergleiche Selbstzweckformel: Du sollst den anderen nicht bloß zum Mittel zum Zweck machen. Das bloß ist Heimtückisch, da die Achtung die hier eingefordert wird, kognitiv ist – die Würde

Achtung ist der Ausdruck der Würdigung der Person als vernünftiges Wesen = Vernünftigkeit.. Ein Wesen, welches sich rational seines autonomen Willens bedienen kann.
Würde = Fähigkeit Selbstzwecke zu setzen. Rationaler Wille = das eigentliche Selbst nicht nur Vernünftige sondern auch seelische Qualität

Achtung über Kommunikation: Kommunikation ordnet sich unter (kein Instrument), wenn jemand anderem die Selbstwirklichkeit zu leben gegeben wird. 

Achtung aus systemtheoretischer Perspektive: Stellen Sie den system-rationalen Achtungsbegriff

der Kantischen Achtung für das Sittengesetz gegenüber 

Kant:
Achtung = Erkennen der Fähigkeit zur Selbstzwecksetzung

  • Achtung hat kein materiales Objekt, sondern bezieht sich auf ein Gesetz; Achtung ist vernunftgewirkt, entstammt also nicht der sinnlichen Natur.

  • Achtung hat mit der Neigung gemein, Zustand eines Subjekts zu sein; unterscheidet aber scharf von der Neigung, weil a) kein materielles Objekt und b) vernunftgewirkt

  • Achtung ersetzt damit die Neigung als Antrieb beim moralischen Handeln

    Rühl: Achtung und Ehtik:
    Funktion der Ethik ist es, die Bedingungen für wechselseitige Anerkennung zu garantieren, um damit für die Stabilisierung von Kommunikationsverhältnissen zwischen den Systemen zu sorgen

  • Achtung laut Systemtheorie = Mitmenschlichkeit. Sicherung der gegenseitigen Achtung, um das System zu erhalten – Funktion der Ethik ist die Sicherung der Achtbarkeit

  • Achtung basiert auf doppelter Kontingenz: jede Beziehung involviert min. 2 Partner (Alter und Ego), verhalten sich kontingent, d.h. verfügen über gewisse Verhaltensmuster und wissen das (-> Jeder kann so handeln, aber auch anders)

  • Achtung wird doppelt selektiv und doppelt kontingent kommunikativ hergestellt: Achtung kann also wechselseitig gewährt oder entzogen werden, aber niemals alleine „erzeugt“ werden 

Anerkennung 

Anerkennung ist nicht nur die soziale Wertschätzung und Anerkennung von einer Arbeit des Menschen, sondern es ist eher die Tugend der Höflichkeit. 

Anerkennung als Schlüsselkategorie 

= weil sie mit dem Mensch-Sein direkt zu tun hat

  • Menschen verdanken ihre Identität der Anerkennung

  • Praktische (moralische) Identitätsbildung setzt Erfahrungen intersubjektiver (wechselseitiger)

    Anerkennung voraus. Anerkennungsprozesse sind wichtig für die Entwicklung einer Identität

Anerkennung notwendige Voraussetzung zum Erlernen von Normen -> Anerkennung in der Gesellschaft

  • Qualität unseres Lebens hängt nicht zuletzt von der Qualität zwischenmenschlicher & gesellschaftlicher Kommunikation ab -> deshalb ist Anerkennung so wichtig 

Anerkennung nach Honneth 

„Anerkennung ist mehr als das bloße Erkennen des Anderen, mehr als bloß kognitive Erfassung“

  •  Nicht nur äußere Erscheinung, sondern Anerkennung in psychischer und sozialer Existenz
  • Anerkennung geht dem Erkennen voraus (man muss jemanden erst anerkennen, um ihn zu

    erkennen) 

Anerkennungsvergesslichkeit & Verdinglichung 

Verobjektivierung macht die affektive Zustimmung nicht möglich. In kapitalistischen Gesellschaften wohnt die Tendenz inne, alles und jeden zum Tauschobjekt, also zur Ware zu machen. 

Man muss daran denken, dass wir Anerkennung durch andere verdanken! Verdinglichung entsteht dann, wenn die Anerkennung in Vergessenheit gerät; Verdinglichung ist ein Prozess des Vergessens

z.B. Art vergisst, warum er Art geworden ist (weil er Menschen helfen möchte!!)

  • Stellt man die Ökonomisierung des Menschen in den Vordergrund (z.B. zu medizinischen Zwecken), tritt eine Verdinglichung ein!

Verdinglichung (Honneth):

  1. Gesellschaftliche Dinge (Geld) – ändert zu natürlichen Dingen

  2. Alle Qualitäten der Beziehung werden als Tauschwert assoziiert – Leistungsbemessen, am Geld /Wert

Das soziale Selbst 

Beruht auf Anerkennung! Bevor jemand erkannt wird, wird er als Person anerkannt

  • Anerkennung, die man von anderen bekommt, ist die Bestätigung unseres Seins – der Sauerstoff unseres Daseins