HWZ_Geschichte_Industrialisierung
Industrialisierung (HWZ 1016)
Industrialisierung (HWZ 1016)
Kartei Details
Karten | 47 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.01.2016 / 24.05.2021 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
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Von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft
Ursache: Gebrauchsgegenstände wie Messer & Töpfe nur von spezialisierten Handwerkern als Einzelstücke hergestellt.
Wirkung: Mit dem Aufkommen der maschinellen Fertigung konnten die Produkte nun auch Ungelernte herstellen – in grossen Mengen und zu niedrigen Preisen. --> Der Handel mit diesen Produkten weitete sich rasch aus, innerhalb eines Jahrhunderts entstand eine hochvernetzte Welt.
Feudalismus - Merkmale
- Die Produktion war stark von der Naturalwirtschaft geprägt
Der überwiegende Teil der Bevölkerung bestand aus Bauern.
Sie waren aber nicht Eigentümer des von ihnen bestellten Landes; dieses Land war Eigentum des Grundherrn.
Die Bauern befanden sich im Zustand der Hörigkeit, sie waren also persönlich abhängig vom Grundherrn und unfrei.
Merkantilismus (Wirtschaftsform)
Bezeichnet eine durch massive Staatseingriffe in die Wirtschaft gekennzeichnete Wirtschaftspolitik während der Zeit des Absolutismus zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert.
Ziel der Merkantilisten war eine positive Handelsbilanz.
Sie wollten weniger für Importe ausgeben als sie durch Exporte (Schutzzölle) einnahmen und damit einen Geldüberschuss in der Staatskasse erzielen. → Gewinn nicht für Allgemeinheit, sondern Staat selbst, vorallem Militär & König und sein Hof.
Hochwertige Fertigprodukte sollten möglichst teuer im Ausland verkauft und dann nur billige Güter (v.a. Rohstoffe) eingeführt werden.
Erwerb von Kolonien für günstige Rohstoffe.
Gütertransport mit eigener Handelsflotte.
Ausbau der Verkehrswege.
Einheitliche Masse und Gewichte.
Aufbau neuer Industrien (Manufakturen).
Anwerben von Fachkräften.
Protoindustrialisierung Ursache:
- Frühe Gewerbelandschaften: Hausindustrie, Heimindustrie (Faser zu Garn spinnen, oder Garn zu Stoffbahnen weben)
Eine wachsende Bevölkerung, die nicht mehr allein von der Landwirtschaft leben konnte, erkannte in der ländlichen Exportindustrie ein Auskommen.
Das Exportgewerbe benötigte allerdings nicht nur Arbeitskräfte, sondern auch Märkte. → Kaufmann zentrale Figur für die Protoindustrialisierung (Frühindustrialisierung) → Kaufmann (Verleger) liefert den Rohstoff für die Heimarbeit → fertige Ware geht wieder an den Kaufmann → dieser beliefert die Märkte, mehrheitlich Export
Schmieden von Kleineisenwaren in CH Uhrenherstellung auch Heimarbeit
Agrarrevolution Urschen
Einhegung (Enclosures) → Privatisierung des Gemeindelandes (Auflösung der Allmenden)
Zusammenlegung der zerstreut liegenden Güter
Verbesserung des Fruchtfolgewechsels
Einsatz von Maschinen
Einführung der Kartoffel
Futterklee
Stallfütterung
Steigerung der Bodenproduktivität durch Düngen
Neulandgewinnung (z.B. Trockenlegung von Sümpfen)
Verstärkte Marktanbindung
Stallfütterung → Dünger → Bessere Produktion Feld → höhere Erträge
- Stallfütterung → Futteranbau statt Wiese → grössere Milchproduktion
Agrarrevolution Folgen
Die Landwirtschaft produzierte Überschüsse und konnte so mehr Menschen ernähren → Bevölkerungswachstum
Auf dem Land fanden viele Menschen keine Arbeit mehr; viele begannen, in die Städte abzuwandern (Urbanisierung, Landflucht).
In den Städten stellten diese ehemaligen Landbewohner ein billiges Arbeitskräftereservoir dar.
Mit der wachsenden Bevölkerung stieg der Bedarf an Nahrungsmitteln, aber auch an Kohle (Heizung) und an Kleidung. Dies wiederum stimulierte den Markt.
Demographischer Übergang (Das 4-Phasen-Model)
Es gibt Modelle mit 4-oder 5-Phasen, sowie variable Modelle. Das 4-Phasen-Model besagt:
Auf eine Phase mit hoher Geburts-und hoher Sterberate (Phase 1) folgt bei besserer Ernährung und Hygiene eine sinkende Sterberate; die Geburtenrate bleibt aber zunächst gleich (Phase 2).
Dadurch steigt die Bevölkerungszahl. Mit einiger Verzögerung sinkt auch die Geburtsrate (Phase 3); die Familien reagieren auf die rückläufige Kindersterblichkeit mit Beschränkung ihrer Kinderzahl.
Die Bevölkerung wächst aber zunächst weiter, da als Folge der Phase 2 viele junge Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter sind.
- Erst mit Verzögerung endet auch der Anstieg der Bevölkerungszahl, die gleich bleibt oder, falls die Geburtsrate unter die Sterberate sinkt, sogar zurückgehen kann (Phase 4).
Demographischer Übergang Ursache
Verbesserung der Ernährungsbasis als Folge der Agrarrevolution;
Konservierungvon Nahrungsmitteln;
Fortschritte im Transportwesen, die eine bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln in Notzeiten ermöglichten (Import von Nahrungsmitteln);
Verbesserungen im Bereich der Hygiene;
Allmähliche Verbesserung der medizinischen Versorgung (insbesondere bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten) dank der Fortschritte in der medizinischen Forschung,
Entstehung von Sozialversicherungssystemenim Zuge fortschreitender Industrialisierung (ab zweite Hälfte 19, Jh.; v.a. im 20. Jh.)