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HWZ_Geschichte_Gesellschaftssysteme_Ideologien

Gesellschaftssysteme Ideologien Geschichte (HWZ 2016)

Gesellschaftssysteme Ideologien Geschichte (HWZ 2016)


Kartei Details

Karten 19
Sprache Deutsch
Kategorie Geschichte
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.01.2016 / 23.11.2020
Lizenzierung Keine Angabe
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Gesellschaftssysteme Ideologien

Definition Ideologie

  • Eine Ideologie (grich. Lehre von der Idee/Vorstellung), im philosophishcen Sinn eine Weltanschauung, die einen hohen Anspruch auf Wahrheit erhebt & und die für abweichende Lehrmeinungen kaum noch offen ist.

  • Als wertfreier Begriff ist eine Ideologie die Gesamtheit der Ideen, Kategorien und Theorien, die von den bekennenden Mitgliedern einer sozialen Gruppe oder Organisation als Leitbild zur Begründung und Rechtfertigung des gemeinsamen Handelns anerkannt wird.

  • Eine Ideologie möchte die Welt nicht nur erklären, sondern auch beeinflussen.

  • Im gesellschaftlichen Sinn werden aus solchen «erstarrten Lehrmeinungen» ideologische Normen, von denen die Mehrzahl der Beteiligten zutiefst überzeugt sind.

  • Grundannahmen oder Auswirkungen werden nicht hinterfragt.

  • Ideologien tendieren allen gemeinsam ist eine starke Tendenz zu Letztbegründung «Es kann nicht anders sein!»«quasi-religiösem» Absolutheitsanspruch «Es gibt keine andere Wahrheit!»

  • Je extremer diese Kennzeichen sind und andere Meinungen bekämpft werden, desto eher sprichtman auch von dogmatischen Ideologien; z.B. Nationalsozialismus, der Stalinismus und heute der extreme islamistische Extremismus.

  • Werden die Machthaber eines Staates von einer solchen politischen Theorie geleitet, spricht man von einer Doktrin.

Gesellschaftssysteme Ideologien

Politische Ideologie

  • Eine politische Ideologie ist die Gesamtheit der Ideen, Vorstellungen und Theorien zur Begründung und Rechtfertigung politischen Handelns.

  • Typisch für politische Ideologien ist zudem die Kombination von bestimmten Interessen und die starke Absicht zu ihrer konkreten politischen und sozialen Umsetzung.

  • nicht nur erklären sondern auch beeinflussen, so dass politische Ideologien Ausdruck verfestigter politischer Normen & Einstellungen mit einem normativen Gestaltungsanspruch sind.

Gesellschaftssysteme Ideologien

Die 3 wichtigsten Ideologien der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

  • Die Konkurrierenden politischen Ideologien stehen im «Dreieck» zu einander

  • Liberalismus (liber = frei)

  • Konservatismus (Conservare = bewahren)

  • Nationalismus

Gesellschaftssysteme Ideologien

Liberalismus

  • Ziel: Möglichst grosse Freiheit möglichst vieler einzelner Menschen vor staatlicher Beeinschränkung, der Nachtwächter-Staat. Im Zentrum steht das Individuum.

  • Mensch ist vernünftig, tut das richtige

  • Mittel:

    • Individualrechte (Menschenrechte): Persönliche Freiheit, Wirtschaftsfreiheit (Angebot/Nachfrage), Glaubensfreiheit, Rechtsgleichheit, Meinungsäusserungsfreiheit, Pressefreiheit, Niederlassungsfreiheit

    • Verfassungsstaat: Schriftlich fixiertes Grundrecht mit einer Gewaltenteilung- und gegenseitiger Kontrolle (Keguskatuve-Exekutive-Judikative) → damit der Staat nicht zu gross wird.

    • Volksvertretung: Parlament als Legislative und als Kontrolle der Regierung.

    • Wahlrecht: aber als Zensuswahlrecht (Abhängig von Vermögen)

    • Wirtschaft: Freie Marktwirtschaft mit einem Wettbewerb ohne staatliche Einflussnahme.

  • Träger des LIberalismus: Besitzbügertum, Unternehmer

  • Vordenker: John Locke, Montesquieu, Adam Smith, John S. Mill

  • Der Mensch ist gut und wird besser wenn man ihn machen lässt

  • alle Rechte → Krieg, Konservatismus keine Rechte (nach 20 jährigen Krieg, der Mensch muss geführt werden)

Gesellschaftssysteme Ideologien

Konservatismus

  • Ziel: Das Bestehende zu bewahren, Vergangenes wieder aufleben lassen.

  • Mittel:

    • Monarchie: Ein von Gott und nur ihm verantwortlicher Herrscher, normalerweise ein König, herrscht über sein Volk.

    • Ständegesellschaft: Gott hat jeden Menschen an eine Position in der Gesellschaft gesetzt. Jeder der drei Stände Geistlichkeit, Adel und 3. Stand haben jeweilige Pflichten und Rechten.

    • Wirtschaft: Der Merkantilismus dient den Bedürfnissen des Staates.

  • Träger des Konservatismus: Adel, (Katholische) Kirche, Bauern

  • Vordenker: Karl Ludiwig von Haller, Edmund Burke

  • Gegenreaktion auf Franz. Rev. & Liberalismus

Gesellschaftssysteme Ideologien

Nationalismus

  • Ziel: Jedes Volk bildet seinen eigenen Nationalstaat, nach eigenen Vorstellungen.

  • Mittel:

    • Abstammung: Je nach Nationalismus eine Frage der Herkunft oder der Sprache

    • Geographie: Klare Grenzziehung zwischen diesseits und jenseits, muss nicht immer der aktuellen Realität entsprechen

    • Geschichte: Eine Schicksalsgemeinschaft die gemeinsam schwirige Zeiten durchlebt und überlebt hat. Mythen und Symbole (Denkmäler, Feiern und «heilige» Orte)

    • Kultur: Eine Sprache, eine Religion, gemeinsame Kultur

  • Träger des Nationalismus: Die Bevölkerung

  • Extremformen in einem übersteigerten Nationalismus (Überbewertung der eigenen Nation) und im Chauvinismus (andere Nation als minderwertig und gegnerisch angeschaut)

  • 19 Jhd. das Jhd. der Nationen, des Nationalismus & Nationalstaaten

  • Die wichtigsten Impulse kamen vom Westfälischen Frieden (1648) und später von der Amerikanischen Revolution (1763–1783) und der Französischen Revolution (1789).

Gesellschaftssysteme Ideologien

Französische Revolution

  • wichtigster soziale Wendepunkt in der EU Geschichte

  • beseitigten die absolutistischen Herrschar und Vorrecht von Adel & Kirche & setzten bürgerlichen Stand ein.

  • Vorbild waren die Ideen der Aufklärung - Ursachen: tiefgreifende soziale & wirtschaftliche Missstände

  • Nationalversammlung, 1789, die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechten

  • Diese forderte insbesondere das Recht auf Freiheit, das Recht auf Eigentum, das Recht auf Sicherheit und das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung. Alle müssen als gleich gelten, besonders vor dem Gesetzt.

  • 1793 wurden die Ziele der Französische Revolution in der Forderung nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Liberté, Égalité, Fraternité)

Gesellschaftssysteme Ideologien

Sozialismus

  • Entstand als Reaktion auf die Katastrophalen Lebens- & Arbeitsbedingungen während der Industriellen Revolution.

  • arbeitende Klassen als zahlenmässig stärkste Klasse → Macht bringen

  • Unter diesen Umständen der absoluten Armut und der erbärmlichen Lebensbedingungen formte sich die Einsicht unter den Arbeitern, dass man diesem neuartigen System der Ausbeutung und Unterdrückung zu Gegenwehr auf ein kollektiv solidarisches Handelnsetzen musste → Arbeiterbewegungen

  • Völlige Abschaffung der bestehenden Verhältnisse der bürgerlichen Verhältnisse, also als radikaler Bruch mit allem Alten. Dies umfasst:

    • Abschaffung des Privateigentums an den Produktionsmitteln

    • Gestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft nach Plan

    • Damit sollen Freiheit und Gleichheitder Menschen verwirklicht werden

  • Eine soziale Reform der Gesellschaft sowie eine Planung der Wirtschaft sollen automatisch zu einer neuen sozialen Gesellschaft führen.

  • Der Sozialismus ist kein geschlossenes Deutungssystem. Es erlaubt unterschiedlichste Auslegungen!