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Hormonale Kontrazeption

Arzneimittelkenntnisse Assistenzjahr Pharmazie 2012/13, Universität Basel

Arzneimittelkenntnisse Assistenzjahr Pharmazie 2012/13, Universität Basel


Kartei Details

Karten 8
Lernende 11
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.03.2013 / 11.04.2024
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Nenne die Indikationen für eine hormonale Kontrazeption.

• Kontrazeption • Hirsutismus • Akne • Schmerzhafte oder verstärkte Regelblutung • Prämenstruelles Syndrom • Endometriose

Wie funktionieren hormonale Kontrazeptiva?

• Beeinflussung der Steuerachse Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Ovar. • Östrogene und Progesteron hemmen im Sinne einer negativen Rückkoppelung die Sekretion der Gonadotropine des Hypophysenvorderlappens. • Folge: Follikelreifung wird unterdrückt und es kommt zu keiner Ovulation. • Gestagenkomponente entfalten zusätzlich periphere Wirkungen (Beeinflussung der Eileiterbeweglichkeit, ungünstige Transformation des Endometriums und ungünstige Struktur des Zervixschleims.

Was haben Gestagene für Eigenschaften?

– androgen (Akne, fettige Haut, Alopezie, Hirsutismus, Veränderung des Lipidprofils) , – antiandrogen (Therapeutisch günstiger Effekt auf Akne oder Hirsutismus) , – glukokortikoid (Salz- und Wasser-Retention -> Auswirkung auf Gewicht und Blutdruck) – anti-mineral-kortikoid (Verminderte Wasser-Retention -> anfängliche Gewichtsreduktion)

UAW kombinierter hormonaler Kontrazeptiva?

• Kopfschmerzen, Migräne • Blutungsstörungen (Spotting, Amenorrhoe…) • Veränderung der Libido, • Stimmungsschwankungen, Depression • Brustspannen/ -schmerzen • Gewichtszunahme, Flüssigkeitsretention • Fettige Haut, Akne, Chloasma • Erbrechen, Übelkeit • Hypertonie • Gallenblasenerkrankungen, Pankreatitis • Hyperglykämie, -triglyzeridämie • Beschwerden beim Kontaktlinsen-Tragen • Myokardinfarkt, Schlaganfall • Zervix-, Mamma-, hepatozelluläres Karzinom • Tiefe Venenthrombosen, Lungenembolie: Risiko abhängig von Östrogen-Dosierung und dem Gestagen-Typ (Cyproteronacetat > Desogestrel, Gestoden > Levonorgestrel, Norethisteron; keine Daten zu anderen Gestagenen)

Nenne die absoluten Kontraindikationen für eine orale Kontrazeption.

• Schwangerschaft • Nicht abgeklärte Genitalblutungen • Pillen-induzierte Hypertonie • Venöse/arterielle thromboembolische Ereignisse (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Myokardinfarkt, Schlaganfall) • Thrombophilie • Brustkrebs • Migräne mit Aura • Schwere Lebererkrankungen

Interaktionen kombinierte Östrogen-Gestagen-Präparate?

CYP3A4-Substrate -> möglicher Verlust in Kombination mit 3A4-Enzyminduktoren: Bis zu 28 Tagen nach deren Absetzen Kondome verwenden: – Antikonvulsiva (Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Felbamat, Topiramat) – Barbiturate – Modafinil – Rifampicin, gewisse Virostatika (Bsp. Ritonavir, Nevirapin) – Johanniskrautpräparate Kontrazeptiva erhöhen die Cyclosporin-Konzentration und erniedrigen die Lamotrigin-Konzentration. Drospirenon: IA mit Substanzen die eine Hyperkalieämie bewirken

Antibiotika und orale Kontrazeptiva?

Neuere Empfehlungen besagen, dass nur Rifampicin-ähnliche Medikamente die Östrogenspiegel genügend weit via Enzyminduktion senken. Die restlichen Antibiotikaschwangerschaften werden auf den enterohepatischen Kreislauf zurückgeführt, was aber nicht evident gestützt werden kann. Dementsprechend ist es nach neuen Guidelines nicht nötig, bei einem Breitbandantibiotikum zusätzlich zu verhüten. Wichtig ist aber, dass die Präparate trotz allfälliger Unannehmlichkeiten korrekt eingenommen werden müssen und auf Erbrechen und Diarrhö geachtet werden muss.

Nenne Kontraindikationen für eine hormonale Ersatztherapie bei Menopausen-Symptomatik.

• Brustkrebserkrankung in der Anamnese oder in der Familienanamnese • Endometriumkarzinomrisiko, deshalb ‘opposed therapy’ falls Uterus intakt • diagnostisch nicht geklärter blutiger Ausfluss aus der Vagina • höhergradige, schlecht behandelbare Herzinsuffizienz • therapieresistenter Bluthochdruck • schwere Lebererkrankungen • systemischer Lupus erythematodes • tiefe Beinvenenthrombose oder Zustand nach Lungenembolie • bekannte Störungen der Blutgerinnung