Engineering Change Management
Prozess AIIT
Prozess AIIT
Kartei Details
Karten | 18 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Informatik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.02.2013 / 30.07.2023 |
Lizenzierung | Kein Urheberrechtsschutz (CC0) |
Weblink |
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Auslöser für Änderungsprozesse ( Verursache )
- Veränderte Wettbewerbs- oder Marktsituation
(z.B. keine verchromten Zierleisten mehr im Trend)
Nutzung weiterer Erschließungs- oder Optimierungspotentiale
(z.B. in der Logistik oder bei Montageabläufen) - Gesetzesänderungen (z.B. EU Gefahrenstoffverordnung:
Gefahrstoff- und Chemikalienrecht REACH) - Interne Fehler, Mängel oder Schwächen in der Planung, Entwicklung oder
Fertigung, Montage etc. (Bsp. Korrektur von Anzugsdrehmomenten,
Austausch von Klemmverbindungen, Einsatz robusterer Nieten) - Qualitäts- oder Sicherheitsprobleme
(z.B. erkannt bei Reklamationen, Gewährleistungsfällen) - Späte Änderung von Produktanforderungen
- Verzögerte Meldung von Anforderungen und Wünschen durch Beteiligte
Änderungsprozess ohne definiertes Change Management ( Nachteile)
- Schlechte Überwachung der Versionierung und Revisionen (ggf. arbeiten
an nicht aktuellen Dateien) - Versehentliches Löschen von Dateien gefährdet die Arbeit
- Medienbrüche (Druck, digital)
Änderungsprozess ohne definiertes Change Management ( Risiken )
- Suchen und Ablegen von Zeichnungen und Modellen auf Netzlaufwerken
führt zu inkohärenten Datenbeständen - Austausch per E-Mail führt dazu, dass oft unklar ist, ob ein Mitarbeiter (bei
einem Zulieferer) eine Zeichnung erhalten hat - Konfiguration von Varianten problematisch
Engineering Change Management (ECM) (Begriffsbestimmung)
► Änderungswesen (Change Management) beschreibt den formalen Prozess, den
eine Änderung an Produktdefinitionen und -konfigurationen mit sich bringt.
► Dieser Prozess umfasst den Vorschlag einer Änderung, die Kontrolle und
Bewilligung dieser Änderung.
► Es kann dabei notwendig sein, dass Änderungsalternativen erarbeitet und
bewertet werden.
► Änderungsprozesse sollten kontrolliert durchgeführt werden, da sie u. U. einen
erheblichen Einfluss auf den Entwicklungsaufwand (Zeit und Kosten) haben
können.
Engineering Change Management (ECM)
( Zielsetzung)
- Ganzheitlicher Ansatz zur Systematisierung von Änderungsprozessen
- Vermeidung von Inkonsistenz in Datenbeständen
- Kontrolle über Aufwand (Kosten und Zeitbedarf) der Änderungsprozesse
Inhalte des Änderungsprozesses
Bereich der Änderung
• Funktionale Änderung am Produkt
• Konstruktive Änderung am Produkt
• Änderung von Engineering Workflows (Bsp. Absicherungsprozesse virtuellen Prototypen anstelle von realen)
• Änderungen der Fertigungseinrichtungen oder -prozessen
Art der Änderung
•Innerhalb eines Moduls
• Änderung einer Schnittstelle
Betroffene Inhalte
• CAD-Modelle, Zeichnungsableitungen, (virtuelle) Prototypen
•Stücklisten, Kostenkalkulationen, Bestandslisten
•Verweise auf oder Dokumente zu Richtlinien, Werksnormen etc.
Prozesse des Änderungswesens
- Einflussfaktoren und Randbedingungen
(globale Entwicklung, Varianten, komplexe Produkte, …)
- Beteiligte
(Rollen und Background: Entwickler, Projektleiter, Manager,
Fertigungsplaner, Einkauf, Vertriebler, Finanz-Controller)
- Ablauf
(Schritte und Meilensteine; Überschneidung mit anderen Prozessen wie z. B.
Freigabe- u. Revisionsprozessen)
- Aufwand für Änderungen
(reales Beispiel: 1 Tag „kreativ“ konstruieren, 1,5 Tage Pflege der PDM-Inhalte) - Redundanzen
(Aktenordner und PDM)
Änderungsprozessen (Informationstechnische Systeme)
Beispiel: Änderung des Schalters an der Handkreissäge
► CAD-System (Bsp. Autodesk Inventor)
- Änderung der (geometrischen) Konstruktion des Schalters und des Gehäuses
- Es entstehen zwei neue CAD-Modelle
- Es müssen neue Baugruppenabhängigkeiten, Zeichnungsableitungen und Bilder erstellt werden.
► Stücklistensystem
- Teilenummern in Stückliste müssen nun auf die neuen Teile verweisen
► Zeichnungsablagesystem (Bsp. Autodesk Vault)
- Zeichnungsableitungen müssen aktualisiert und bereitgestellt werden
► PDM (Bsp. TeamCenter Engineering)
- Aktualisierung der Teilenummer
- Aktualisierung der Metadaten zu neuen Konstruktionen (Version, Freigabedatum, Änderungshistorie, Verantwortliche, Kosten, Gewicht, Lagerbestände, Hinweise zur Fertigung, Verweise auf Richtlinien)
► Spezielle Engineering Change Management Systeme
- Benachrichtigung der Beteiligten Entwickler darüber, dass die bisherigen
- Teile Schalter und Griff gesperrt sind und dass neue erarbeitet werden
- .Angabe zum Grund der Änderung
- (Daher z. B. keine weitere Fertigung der alten Teile möglich.)