HKK
Set of flashcards Details
Flashcards | 16 |
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Language | Deutsch |
Category | Nutrition |
Level | University |
Created / Updated | 08.11.2016 / 04.09.2017 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/dke1_herzkreislauferkrankungen
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Was sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKK)?
- Herz- und Gefässkrankheiten
- Krankheiten des gesamten Kreislaufsystems
- In erster Linie sind zuführende Gefässe des Herzens und des Gehirns betroffen
--> Arterien (zuführend = hoher Druck), nicht Venen (abführend = niedriger Druck)
Nenne die wichtigsten HKK
- Krankheit der Herzgefässe (KHK Koronare Herzkrankheit)
- Krankheit der Hirngefässe (zerebrovaskuläre KH)
- Herzschwäche (Insuffizienz)
- Klappendefekte (Vitien)
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Muskeldefekte (Kardiomyopathien)
- Keinen Einfluss auf die Gefässe
- Muskel wuchert
- Meist angeboren oder durch starken Alkoholkonsum
- Aneurysma (Aussackungen von Gefässe) und Venenkrankheiten
Erkläre folgende Krankheiten des Herzens: Ischämie, Atherosklerose, Herzinfarkt, -insuffizienz
Wodurch entstehen diese Krankheiten?
Krankheiten des Herzens
- Meistens eine Folge von
- Kranken Herzgefässen --> Arterien sind verengt (Angina) oder komplett verschlossen (Infarkt)
- Krankheiten andere Gefässe des Körpers
- Bluthochdruck, Diabetes
- Defekten Herzklappen oder gestörtes Erregungssystem
- Koronararterien sind das schwächste Glied des Herzens
- Ischämie
- Gewebe wird schlecht durchblutet, weil die Arterien nicht genug Blut liefern
- Kann jeden Bereich des Körpers betreffen
- Ischämie beim Herzen = Angina Pectoris
- Atherosklerose
- Ablagerungen, weiss, speckig
- Athero = Grützebrei = Arterienverkalkung
- Beginnt mit einer Entzündung, Körper sendet Reparaturstoffe (Makrophagen) und Entzündungsstoffe
- Andere Stoffe (Cholesterin, ...) werden eingelagert --> Gefässdurchmesser wird kleiner
- Herzinfarkt
- Kompletter Verschluss
- Herz kann nur richtig pumpen, wenn alle Muskeln mitarbeiten --> sind synchronisiert miteinander
- Irreversibel
- Herzinsuffizienz
- Herz mag nicht mehr richtig pumpen, insuffiziente Pumpleistung
- Links-Herzinsuffizienz: Rückstau in Lunge --> Ödeme in der Lunge
- Rechts-Herzinsuffizienz: Rückstau in grossem Kreislauf --> Ödeme in Beinen
- Nieren versuchen Schwäche zu kompensieren indem sie Volume zurückhalten --> Teufelskreis, da durch mehr Volumen das Herz noch mehr belastet wird
- Linkes Herz ist muskulöser und Dickwandiger als rechtes Herz
- Vergrössertes Herz --> Wanddicke stimmt nicht mehr mit Herzgrösse überein
Erkläre folgende Krankheiten des Herzens: Hyperthrophie, Hirnschlag/ Gehirninfarkt, Klappeninsuffizienz, Aneurysma
Wodurch entstehen diese Krankheiten?
Krankheiten des Herzens
- Hyperthrophie
- Zu muskulöses Herz --> benötigen mehr Sauerstoff
- Zu wenig Gefässe, da sich keine neue Gefässe bilden
- Keine bessere Pumpleistung
- Hirnschlag, Gehirninfarkt
- Zuführendes Gefäss im Gehirn verschliesst sich
- 2 Typen
- weiss/ ischämisch: Gefäss wird verschlossen, oft durch Gerinnsel, das vom Herzen kommt
- rot/ hämorhadisch: Gefäss platzt, Blut fliesst aus dem Gefäss, drückt auf andere Gefässe, da der Schädel nicht nachgibt
- 40 – 50%: Thrombose (Sesshaftes Gerinnsel)
- 30 – 35%: Embolie (wanderndes Gerinnsel, Gerinnsel kommt meistens vom Herzen)
- 20 – 25%: Blutung
- durch Turbulenzen/stehendes Blut im Herzen (Flimmern im linken Vorhof) entsteht Gerinnsel/ Thrombus, löst sich (Embolus), kommt ins Hirn und blockiert Blutfluss --> Hirngewebe nicht mehr ausreichend versorgt und stirbt ab
- andere Gefässe: Folgen sind weniger akut als bei Herz/ Hirn, sind Venen betroffen, entsteht Rückstau, weil nicht nur Zufuhr, sondern auch Abfuhr von Stoffen betroffen --> Ödeme, oder Geschwüre/ Ulzera können sich bilden
- Klappeninsuffizienz in Venen, chronische Veneninsuffizienz (CVI)
- Blut kann in Gefässen zurückfliessen
- Erhöhter Druck in Gefässen
- Wassereinlagerungen
- Geschwüre, Ekzeme können sich bilden
- Krampfadern (genetisch bedingt, Schwangerschaft kann begünstigen, Übergewicht, körperliche Inaktivität, Alter sind Risikofaktoren)
- Aneurysma
- Bei Rauchern, hohem Blutdruck ist grosses Risiko, dass grosse Arterien (meistens Aorta) aussacken, Doppelwände können entstehen
- Gefässwand wird dünner, bricht leichter --> geht schnell viel Blut verloren --> lebensgefährlich
- Erkennen mit Ultraschall
Weshalb sind vorallem Hirn und Herz von Gefässkrankheiten betroffen?
- Diese Organe besitzen End-Arterien. Das heisst, dass das Versorgungsgebiet einer Arterie keine alternative Versorgung durch eine andere hat
- Das Gewebe dieser Organe ist nicht regenerationsfähig --> Gewebe wird durch Narbengewebe ohne Nerven und Gefässe ersetzt
- Herz und Hirn sind lebenswichtige (vitale) Organe. Ein Versagen hat unmittelbare und fatale Folgen
- Speziell beim Herz: Die Arterien «wachsen» nicht mit, wenn die Muskelmasse zunimmt
Wie häufig sind HKK im Vergleich mit Krebs und Infektionen?
Wie haben sich die Häufigkeiten seit 1880 verändert?
siehe Diagramm
- ab 30er: Einführung von Impfungen, Erfindung von Penicillin --> Menschen wurden älter, starben nicht mehr an Infektionen, Todesursachen von älteren Menschen haben zugenommen
- in 80er: jede zweite Todesursache war Herz-Kreislauf-Krankheit
- Zunahme an Übergewicht, Adipositas, Rauchern, weniger Bewegung seit den 20er Jahren
- Krebserkrankungen parallel mit HKK zugenommen bei älteren Personen
- Tumorerkrankungen stiegen kontinuierlich, haben nicht in 80er Jahren abgenommen wie HKK
Wie ist der Vergleich der HKK zwischen den Geschlechtern?
siehe Diagramme
- Angleichung der Sterberate der Geschlechter
- Frauen rauchen und trinken vermehrt als früher
- Behandlung in CH rasch und gute Qualität im internationalen Vergleich --> niedrigere Mortalitätsrate bei Hirnschlag, Ischämischer HK als andere EU-Länder
- In CH: Unterschied zwischen Westschweiz und Deutschschweiz --> in Westschweiz geringere Mortalitätsrate bei Frauen und Männern bei KHK und Hirnschlag --> Westschweizer trinken mehr Alkohol
- Menschen mit hohem Bildungsniveau sterben seltener an CVD oder Hirnschlag als Menschen mit tiefem Bildungsniveau
- Männer sterben häufiger an HKK
- Unterschiedliche Gene --> Unterschied zwischen den Geschlechtern am grössten vor der Menopause --> ab 55 Jahren gleichen sich die beiden Geschlechter an
- Verhalten --> Frauen leben gesünder --> dieses Verhalten hat sich angeglichen (Rauchen, Adipositas)
Nenne Risikofaktoren für HKK
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren
- Gene
- Umfeld
Beeinflussbare (Lebensstil) Risikofaktoren
- Rauchen
- Verstärkt die Folgen des Alterns
- Fördert Entzündung und damit Atherosklerose
- Erhöht den Blutdruck und verschlechtert Cholesterin- und Blutzuckerwerte
- Verengt Gefässe
- Macht ungünstige Fettverteilung --> Fett sammelt sich eher viszeral an, subkutanes Fett wird reduziert
- Bewegungsmangel
- Fördert Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck
- Verschlechtert Cholesterinwerte, vor allem gutes HDL Cholesterin
- Vermindert die Wirkung von Insulin
- Reduziert den Energiebedarf des Körpers
- Verschlechtert die Durchblutung
- Schlechte Ernährung
- Direkter Einfluss der Nährstoffe auf Blutdruck (Salz), Blutzucker und Blutfettwerte (Zucker)
- Indirekt über Energieüberschuss und daraus entstehendes Übergewicht
- Adipositas
- Fettgewebe nicht nur Speicher
- Chronsiche Entzündungen im Körper
- Vermindert Wirkung von Insulin und anderen Hormonen
- Verschlechtert Blutdruck, -fettwerte, -zucker, Harnsäure
- Insulinsensitivität ist vermindert bei Menschen mit zu viel Fettgewebe --> funktioniert Insulin nicht mehr gut --> Blutzucker wird beeinflusst, Blutdruck wird erhöht, Blutfettwerte werden schlechter, Harnsäurewerte werden beeinflusst --> Stoffwechselentgleisung durch viszerales Fett und Insulinresistenz
- Fettverteilung ausschlaggebend
Beeinflussbare (intermedär) Risikofaktoren
- Bluthochdruck
- Dyslipidämie
- Diabetes
kleine Zusammenstellung siehe Tabelle
Wie kann der Lebensstil die Risiko- und Schutzfaktoren beeinflussen?
Mediterrane Ernährung
- Viel Gemüse, Früchte, Nüssen, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte
- Wenig rotes Fleisch
- Magere Eiweisslieferanten
- Moderater Alkoholkonsum
- Wenig verarbeitete Produkte
- Durst sollte ohne Kalorien gelöscht werden
- HKK seltener bei Personen, die sich mediterran ernährten
--> Alkohol hat den grössten Einfluss! (siehe Grafik: Alkoholkonsum und Risiko für ischämischen Hirnschlag)
Ähnliche Konzepte, vergleichbar mit mediterraner Diät
- DASH Diet (gegen Bluthochdruck)
- Therapeutic Lifestyle Changes (TLC)
- Harvard Konzept («Willet Pyramide»)
- Empfehlungen der AHA (American Heart Association)
- Aktuelle US-Ernährungsempfehlungen
- Healthy Eating Index (MyPyramide)
Alkohol
- Moderater Konsum vermindert (wahrscheinlich) das Risiko für Herzinfarkt, denn Alkohol (moderat)
- verbessert Cholesterin
- reduziert den Blutdruck
- vermindert Blutgerinnung
- senkt den Blutzucker, verbessert Insulinsensitivität (?)
- enthält sekundäre Pflanzenstoffe (Rotwein)?
- Moderater Konsum tolerieren (Frauen: 20 – 30 g pro Tag, Männer: 40 – 50 g Alkohol pro Tag)
- Trinkmuster beachten! (Binge-Trinken ist schädlicher als täglicher Konsum)
- Abstinente keinen Alkohol empfehlen! --> Sucht, Unfälle, Krebs, Leberzirrhose, Hirnschlag, Nervenerkrankungen (ZNS, PNS), Energiegehalt (Risiko Übergewicht)
Welche ernährungstherapeutischen Massnahmen wirken präventiv auf HKK?
Wie gross ist der Anteil der Massnahmen zur Vermeidung von Herzinfarkten?
siehe Bild
Salzkonsum und HK-Risiko
- Salz erhöht den Blutdruck bei manchen Menschen
- Unklar, ob deshalb auch das Risiko für Hirnschlag/ Herzinfarkt steigt
- Eine Reduktion des Salzkonsums bringt wahrscheinlich nur etwas bei Menschen mit hohem Blutdruck
- Salzzufuhr zu stark senken (<5g/Tag) könnte negative Folgen haben
- Erhöht Risiko für Magenkrebs
- Beeinflusst Essverhalten negativ
- Zu radikal tiefe Salzzufuhr erhöht das Risiko für HKK wiederum
Nahrungsfasern
- Senken Risiko für HKK
Welche Wirkung haben Supplemente auf das Risiko für HKK?
Supplemente
- Vitamin- und Mineralstofftabletten haben keine präventive Wirkung auf Herz-Kreislauf-Krankheiten
- Eine Risiko-Erhöhung kann nicht ausgeschlossen werden, z.B. für Folsäure (und andere B-Vitamine), für Vitamin E (Blutverdünnend, Risiko für roten Hirnschlag erhöhen) oder A
- Auch Mineralstofftabletten erhöhen möglicherweise das Risiko (Kalzium (siehe Grafik) und Herzinfarkt)
- Fischölsupplemente sind (bestenfalls) wirkungslos (gemäss RCTs), selbst wenn sie Triglyzeridwerte verbessern können
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