Bordnetz
Aufbau (konventionell) Blei-Säurebatterie Klauenpolgenerator
Aufbau (konventionell) Blei-Säurebatterie Klauenpolgenerator
Kartei Details
Karten | 17 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Elektrotechnik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.03.2013 / 30.07.2023 |
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Anforderungen an einem Generator
- Versorgung aller Verbraucher mit Gleichspannung
- Konstante Ausgangsspannung über den gesamten Drehzahlbereich
- Spannung sollte unabhängig vom Lastzustand des Generators sein
- Schnelles Auf- und Nachladen der Batterie
- Robuster Aufbau (Temperaturen, Schwingungen, Feuchtigkeit, Verschmutzung)
- Lange Lebensdauer
- Klein
- Hoher Wirkungsgrad
Funktionsprinzip eines Generators - induzierte Einphasen-Wechselspannung
- Bewegung einer Leiterschleife relativ zu den Feldlinien eines Magnetfeldes erzeugt induzierte Spannung: Uind ~ |v x B|
- je größer die Geschwindigkeit und je höher der magnetische Fluss durch den Leiter desto größer die induzierte Spannung
- zur Erzeugung eines Wechselstromkreises kann Leiter sich in einem Feld eines Dauermagneten bewegen --> induzierte, sinusförmige Spannung
- bei Drehstromgeneratoren im KFZ befindet sich im Stator eine Drehstromwicklung mit 3 Wicklungen (räumlich um 120° versetzt) --> 120° phasenverschobene induzierte Spannung
- Magnetfeld wird im Läufer durch den über den Schleifer zugeführten Erregerstrom erzeugt
Funktionsbereiche:
- Magnetkreis des Erregerfeldes
- Spannungserzeugung in der Drehstromwicklung
- Gleichrichtung der Dreiphasenwechselspannung
- Einrichtung zur Festlegung des Sollwertes sowie zur Istwertbeeinflussung der Generatorausgangsspannung (Regelkreis)
Klauenpolgenerator
- Läufer besteht aus zwei gegensätzlich gepolten Polradhölften --> wechselseitig Nord- und Südpol
- Erregerwicklung erhält Strom über Kohlebürsten
- Magnetischer Fluss: --> Polkern --> linke Polhälfte und deren Finger --> Luftspalt --> feststehender Ständerblechpaket und Ständerwicklung --> rechte Polhäfte --> Kern
- einfacher Wicklungsaufbau --> kostengünstig und robust
- Feldausnutzung nicht optimal
- Diodenbrücke und Regler im Ständer
- Antrieb üblicherweise über Keilriemen, selten über Zahnräder von der Kurbelwelle
Generatorstromkreise
Erregerstromkreis
- bevor die Selbsterregung des Generators einsetzt, muss im Ständer eine Spannung induziert werden --> Fremderregung durch die Batterie (Vorerregerstromkreis)
- Selbsterregung, wenn Generatorspannung größer ist als der Spannungsabfall an den beiden Dioden (> 1,4 V im Erregerkreis)
Generatorstromkreis
- Spannungen der 3 Phasen werden durch die mit Leistungsdioden bestückte Brückenschaltung gleichgerichtet --> Weitergabe an Batterie und Verbraucher
- durch das Verhältnis der Einschaltdauer TE zur Ausschaltdauer TA wird maßgeblich der mittlere Erregerstrom Im bestimmt
- Toleranzband der Generatorspannung U in Abhängigkeit der Generator-Ansaugtemperatur tA
- Bordnetzspannung möglichst konstant --> damit Batterie nicht über- oder entladen wird
- bei konstantem Erregerstrom ist die Ausgangsspannung abhängig von Drehzahl und Last --> Spannung muss durch Regelung über gesamten Drehzahlband konstatnt gehalten werden
- Höhe des Erregerstroms und damit Magnetfeld im Läufer wird geregelt (bei 12 V Batterie eine Spannungsregelung im 14 V Toleranzfeld angestrebt)
- Reglerkennlinie ist den chem. Eigenschaften der Batterie angepasst (bei niedrigen Temperaturen --> Generatorspannung etwas höher)
- Übersteigen des oberen Sollwertes schaltet Regler die Endstufe ab --> Erregerstrom über Freilaufdiode --> Generatorspannung sinkt
- Unterschreiten des unteren Sollwertes schaltet der Regler den Erregerstrom wieder ein
- Reglerzyklen im ms-Bereich --> Mittelwert der pannung kann sich gut auf Sollwert einstellen
- hohe Drehzahlen --> kurze Einschaltdauer des Erregerstroms
Strom- und Antriebskennlinie
- Generatoren müssen durch das konstante Übersetzungsverhältnis zum Verbrennungsmotor in einem weiten Drehzahlbereich arbeiten 0…18000 1/min
- Für PKW-Motoren liegen die Übersetzungen zwischen 1:2.2 bis 1:3
- hier dargestellte Volllastkennlinie bezieht sich auf eine konstante Generatorspannung bei konstanter Temperatur
Charakteristische Punkte
- Null-Ampere-Drehzahl n0: Drehzahl, bei der die Nennspannung erreicht wird, ohne Strom abzugeben
- Drehzahl bei Motorleerlauf nL : Der vom Generator erzeugte Strom iL muss mindestens zur Versorgung der dauernd eingeschalteten Verbraucher ausreichen
- Nenndrehzahl nN und Nennstrom IN: Als Nennstrom wird der Volllaststrom des Generators bezeichnet, den er bei Nenndrehzahl, Nennspannung und Umgebungstemperatur von 23°C besitzt. Aus der Antriebsleistung und der abgegebenen Leistung kann der Wirkungsgrad des Generators bestimmt werden
Wirkungsgrad Generator
- Der maximale Wirkungsgrad eines luftgekühlten Generators liegt bei Volllast bei ca. 70 %
- Im Teillastbereich kann ein Wirkungsgrad von bis zu 75 % erzielt werden
- Wirkungsgrad sinkt mit steigender Drehzahl
- Der bessere Wirkungsgrad eines stärkeren (schwereren) Generators kann ggf. das höhere Gewicht beim Kraftstoffverbrauch kompensieren --> Dabei ist das erhöhte Massenträgheitsmoment eines stärkeren Generators zu beachten
- Im Bild dargestellt sind zwei Generatoren K1, ausgelegt für 28 V mit unterschiedlichem Gewicht
- Optimierung zuerst nach Wirkungsgrad und dann nach Gewicht
Anforderungen an elektrische Speicher
- Start Verbrennungsmotor (3...10 kW)
- Elektromagnetischer Ventiltrieb (2 kW)
- Elektrisch beheizter Katalysator (3 kW)
- Start-Stop-Betrieb (1 kW)
- Rekuperatives Bremsen (8 kW)
- Boostbetrieb beim Mild-Hybrid (12 kW)
- Elektr. Klimaanlage (2 kW)
- Infotainment (<1 kW)
Batteriearten
Blei
- + lange Erfahrung durch Großserie
- + Kostengünstig bei relativ hoher Energiedichte
- o Umweltverhalten kritisch, Recyclinginfrastruktur existiert
- - schlechte Zyklenfestigkeit (mehrere 100 bis 1000 Zyklen bei Blei-Gel-Technologie)
NiMH (Nickel-MetallHydrid)
- o In ersten Anwendungen in Hybridfahrzeugen in Serie
- + Energie- und Leistungsdichte ähnlich Bleibatterie
- + wesentlich bessere Zyklenfestigkeit (bis 15.000 Zyklen) als Bleibatterie
- - kritisch bezüglich des Temperaturverhaltens, Thermomanagement bei Laden- und Entladen
- - hohe Kosten
- - hohe Selbstentladung
Li-Ion (Lithium-Ionen)
- - Serienreife für Fahrzeuge noch nicht gegeben
- + Etwa dreifache Energiedichte (80Wh/kg) zu Bleibatterien bei vergleichbarer spezifischer Leistung
- - Zyklenfestigkeit: ca. 500…1500 Zyklen bei vollständiger Entladung
- - ca. 4000 Zyklen bei Teilentladung (60%)
- - hohe Kosten
Elektrochemische Grundlagen für Batterien: Elektrochemische Zelle
Kathode
- elektrochemische Reduktion
- Elektronen werden am elektrischen Pol aufgenommen
- entweder Anionen an den Elektrolyten abgegeben bzw. Kationen aufgenommen
Anode
- elektrochem. Oxidation
- Elektronen an den elektr. Pol abgegeben
- Kationen an den Elektrolyten abgegeben bzw. Anionen aufgenommen
Elektrolyten
- durch ihm fließt elektrischer Strom, aber nicht durch Elektronen sondern durch Ionen
- stellt Anionen oder Kationen für die elektrochem. Reaktion bereit und verändert sich
- oder leitet lediglich die Ionen zwischen den Elektroden und verändert sich nicht
Seperator
- ist für Ionen durchlässig, aber lässt Elektronen nicht durch den Elektrolyten
- bestehen aus zwei Elektroden (Metalle oder Metalloxide) die über einen Elektrolyten (Salzlösung) verbunden sind
- Halbzellenreaktionen an Anode oder Kathode --> Energie wird freigesetzt oder aufgenommen
- Galvanische Element
- Primärelement --> Reaktion läuft nur einmal ab bis zur Entladung
- Sekundärelement --> Reaktion läuft entgegengesetzt ab
- Metallsalzlösung (innerer Stromkreis) und Verbraucher (äußerer Stromkreis)
- einzelne System Metall/Elektrolyt = Halbelement
- als Folge von Berührung von Metall und Flüssigkeit entsteht Galvani-Spannung
- zwischen den Halbelementen entsteht Spannungdifferenz --> Zellspannung
- werden die Elektroden leitend miteinander verbunden fließt durch diesen äußeren Leiter Strom und Elektronen werden ausgetauscht
- Anode: gehen Metallionen in die Lösung --> löst sich auf: Me→Men+ + ne-
- Kathode: scheiden sich Metallionen aus der Lösung als Metall ab: Men+ + ne- → Me
- Metallauswahl für Anode und Kathode aus elektrochem. Spannungsreihe --> das jeweils unedlere Metall geht in Lösung
- geladene Zelle
- Schwefelsäure hoher Dichte
- Entladen
- Anschluss eines Verbrauchers --> Elektronenstrom von - nach +
- es entsteht Bleisulfat PbSO4
- Schwefelsäure wird verdünnt
- entladene Zelle
- Entladevorgang beendet wenn chem. in elektrische Energie umgewandelt wurde
- Schwefelsäure niedriger Dichte --> Maß für Ladezustand
- Laden einer Zelle
- elektri. Energie wird der Zelle zugeführt und in chem. ugewandelt
- aus der Pluselektrode werden Elektronen entzogen
- Bleisulfat wird elektrochem. gespalten
- Ladespannung zwingt der Minuselektrode Elektronen auf
- Schwefelsäure wird neu gebildet --> Dichte des Elektrolyt nimmt zu
Zellspannung von ca. 2 V --> Mehrere Zellen zusammenfügen um auf erforderliche Spannung zu kommen
Kenngrößen einer Batterie
Nennspannung
- Anzahl Zellen x Zellennennspannung (6/12/24/36 V)
Nennkapazität
- Stromzeitprodukt in Ah (bei 25 ° C und konstantem Endladestrom über 20h im Neuzustand --> Endladeschlussspannung muss noch 10,5 V bei 12 V Nennspannung betragen
- Abhängigkeit von Entladestrom, Dichte und Temperatur des Elektrolyts, Zeitlicher Verlauf der Entladung, Alter der Batterie, Grad der Säureschichtung der Batterie
Kälteprüfstrom
- Maß für Verhalten beim Motorstart bei -18° C
Gasungsspannung
- bei Ladung oberhalb dieser Spannung entsteht Knallgas --> Wasserverlust (Generatorregelung)
- A: 20 stündige Entladung
- B: Zündung und Beleuchtung
- C: Gebläse, Scheibenheizung, Nebellicht, Wischer, Radio
- D: mittlerer Starterstrom
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