Bipolare Störungen
Arzneimittelkenntnisse Assistenzjahr Pharmazie 2012/13, Universität Basel
Arzneimittelkenntnisse Assistenzjahr Pharmazie 2012/13, Universität Basel
Kartei Details
Karten | 16 |
---|---|
Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.03.2013 / 29.08.2022 |
Lizenzierung | Kein Urheberrechtsschutz (CC0) |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/bipolare_stoerungen
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/bipolare_stoerungen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
• Lithium: Sehr gute Wirksamkeit, nur leider schwierig im Handling. Achtung: Keine Generika-Substitution, da verschiedene Salze mit verschiedenen Plasmakonzentrationen verwendet werden! • Valproat: Stimmungsstabilisator. • Verschiedene atypische Neuroleptika: Olanzapin, Risperidon, Quetiapin. • Auch Kombinationen sind möglich, meist mit Basis Lithium oder Valproat mit einem atypischen Neuroleptikum kombiniert. Wechselt der Patient dann in die Depression, wird die medikamentöse Therapie gewechselt. Dies findet anlässlich einer regelmässigen Kontrolle statt.
• Quetiapin. • Lithium. • Kombinationen mit den obigen plus SSRI und Wellbutrin (Bupropion). Nur Antidepressiva sollten bei bipolaren Störungen nicht gegeben werden, da damit immer häufiger und immer stärker in manische Phasen gewechselt werden.
• Lithium. • Quetiapin. • Lamotrigin (Hypomanie). • Risperidon-Depotinjektionen. • Kombinationen: Lithium plus Valproat, Lithium plus Quetiapin, Valproat und Quetiapin. Behandelt werden die Patienten 2 bis 3 Jahre, danach erfolgt eine Re-Evaluation. Allerdings müssen bipolar gestörte Menschen oft ein Leben lang behandelt werden.
Keine Umstellung auf Generika! Die Präparate benutzen unterschiedliche Salze, was zu verschiedenen Plasmakonzentrationen führt.
Lithium hat eine enge therapeutische Breite (Symptome ab > 1,5 mmol/L): – GIT: Diarrhö, Erbrechen, Anorexie und Dehydration, ... – Kardiovaskulär: QT-Verlängerung – Neurologisch: z.B. Ataxie, Tremor, unfreiwillige muskuläre Kontraktionen, Hyperreflexie, Sprachstörungen, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Nystagmus. In schweren Fällen: Krämpfe, Koma, Tod
• Zu Therapie-Beginn: leichter Hände-Tremor, Polyurie, Durst, Nausea (sehr häufig (30-50%), verschwindet i.d.R. im Therapieverlauf oder nach Dosisreduktion) • Gewichtszunahme, Hyperglykämie, Hyperkalzämie, Hypothyreose (grösstes Risiko in den ersten 2 Therapiejahren; Massnahmen: i.d.R. L-Thyroxine-Substitution; Li-Stopp -> Normalisierung). • EKG-Veränderung, nephrogenen Diabetes insipidus (Polydipsie, Polyurie; short-to-medium term: reversibel, long-term (> 15 J.) evt. irreversibel.)
• Compliance! • Vergessen einer Dosierung: Diese Auslassen und nächste Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen, keine kompensatorische Dosisverdoppelung. • Bei Übelkeit/Erbrechen und Diarrhö medizinischen Rat suchen. • Genügende Flüssigkeits- und Salzzufuhr (Achtung bei Schwitzen). • Bei schwerer Erkrankung muss evtl. Therapieunterbruch in Betracht gezogen werden. • Keine OTC-NSAR; bei NSAR-Verschreibung häufiges Monitoring. • Therapie-Stopp über mind. 4 Wochen, besser über 3 Monate.
Hautveränderungen. Es sind schwerwiegende dematologische Nebenwirkungen möglich, bis zum Stevens-Johnsom-Syndrom.