bhv M 4.4 Ethologie des Hundes
Verhaltensforschung des Hundes
Verhaltensforschung des Hundes
Kartei Details
Karten | 34 |
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Lernende | 20 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 26.05.2014 / 18.03.2022 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
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der Hund ist ... der Menschenversteher
der Menschenversteher
der Hund biologische Einordnung
Reich: Vielzellige Tiere
Stamm: Gewebetiere
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Sägetiere (nicht Ur- und Beutel-)
Überordnung: Laurasiatheria (vom früheren Superkontinent Laurasia - molekulargenetische Ähnlichkeiten)
(Taxa (Ordnungen): Insektenfresser Fledertiere Unpaarhufer(Pferd Tapir Nashorn)
Paarhufer (Schwein Kamel) Wale Schuppentiere Raubtiere (Carnivora - Mensch = Omnivora)
Ordnung: Carnivora (Raubtiere)
Familie: Can(o)idae (Hundeartige)
Gattung: Canis
Art: (forma) familiaris (vs lupus (Fuchs) aureus (Schakal) latrans (Kojote))
Unterart = Rasse (künstlich entstanden durch Zucht)
Domestikation
Die ersten Haustiere
Älteste Knochenfunde in Europa vor 14000 Jahren
Der Hund ist die einzige domestizierte Canidenart (Katze? kein Canidae sondern Felidae)
Wahrscheinlich Selbst-Domestizierung des Wolfes durch Annäherrung an menschliche Wohngebiete Die Ur-Dorf-Wölfe haben eine genetische Neigung zu kürzerer Fluchtdistanz Diese "Dorfhunde" hatten keine Rudelstruktur (sie lebten alleine oder in losen Verbänden)
"Pemba"-Hunde (Insel vor Ostafrika) heutige "Dorfhunde"
Der Hund und der Wolf haben sich über Jahrtausende auseinanderentwickelt
Veränderung durch Domestikation: Aussehen, Fortpflanzungsverhältnisse, Verhalten und die Sozialstruktur (allgemein bei domestizierten Tieren) -- Rassenzucht
Domestikationseffekt
Merkmalsänderung durch Domestikation
Abnahme der Gehirnmasse um 20-30% (vor allem Regionen für Sinneseindrücke) Auch kleinerer Schädel (Wolfskopf größer als Menschenkopf) Verkleinerung der Zähne, Auftreten von Hängeohren, Ringelrute, Geschecktes Fell
Verstärkung der für den Menschen nützlichen Eigenschaften (Belllen, Hirteneigenschaften, Milch, Fleischmasse, Fell, Wolle)
Änderung der Ausprägungung von Verhaltensweisen (weniger Aggressivität, Ängstlichkeit)
Farbveränderung (weg von Tarnfarben zu vielfältigen Farben)
Domestikationsexperiment Silberfuchs
Vulpes vulpes fulvus
Dmitri Beljajew
Ziel: umgänglichere Füchse zur Fellerzeugung
Einziges Auswahlkriterium: Fluchtdistanz zum Menschen
Nach 15 Generationen: positives Reagieren auf Mensch, 2 Läufigkeiten im Jahr, Aktive Suche nach Nähe, Futter aus der Hand, Rückenrollen zum Bauch kraulen, Fiepten und winselten wie Hunde
Die äußere Erscheinung veränderte sich gleichzeitig mit den Charaktereigenschaften
Äußerlich: P.: Fellfarbänderung & Hängende Ohren, Stehende verkürzte Rute
Verhalten: Verminderter Fluchtinsinkt, Verringerter interindividueller Abstand, Verringerte Aktivität, Rasche Anpassung an neue Umgebungen, Weniger Reaktion auf neue Reize, Sensibilität auf menschliche Kommunikation, LERNFÄHIGKEIT
Hunde und Menschenfamilie
!! Hund-Mensch Gemeinschaften bilden kein Rudel (biologisches Prinzip: es gibt keine Rudelstrukturen unter Artfremden)
Es gibt keine Übertragbarkeit von Verhalten von heute frei lebenden Hunden oder Wölfen auf die Mensch-Hund-Gemeinschaft
Hunde und die Hundewiese
Auch hier gelten keine Prinzipien des Rudelverhaltens, da:
keine genetische Einheit (keine Familie)
leben nicht zusammen
fremde Tiere können regelmäßig dazukommen
Hunde"gruppen" beim Menschen
Ebenfalls kein Rudel / Rudelverhalten
Regelmäßig nicht genetisch verwandt
das gleiche bei Tierheim Pension HuTa (regelmäßig neue Hunde)
Hund - Wolf
Hundeverhalten kann größtenteils nicht mit Wolfsverhalten gleichgesetzt werden
Hunde sind eng verwandt mit Wölfen - gemeinsame Vorfahren - aber stak unterschiedliche Entwicklungen (denke an Mensch Schimpanse) Bsp.: Schlittenhunde können länger laufen Windhunde können schneller laufen Bluthunde haben eine bessere Nase Barsois haben einen größeren Sichtwinkel und bessere Sehschärfe --- der Hund ist ein eigenständiges biologisches Wesen! Hunde sind "Spezialisten"
Veränderung durch Domestikation / Zucht
Rassezucht In den letzten 200 Jahren
Früher: Aufgabenzucht (Jagd Hüten Hirte Apportieren) Heute (Aussehen - Showlinien (Golden Labrador)
Jagdverhalten Bewegungsabfolge
Orten
Fixieren
Anpirschen
Hetzen
Packen
Töten
Zerreißen
Freßen
Jagdverhalten
Nicht alle Hunde verfügen über alle Bewegungsabläufe
Bei manchen Rassen wurden durch Zucht bestimmte Abläufe hervorgehoben (z.B. Pointer/Setter - Suchen Vorstehen, Dackel Bautenhund, .... to be cont
Unterschiedliche Entwicklungszeiten
Kritische Phase für Sozialverhalten
Bedürfnis Sozialkontakt
Nach Rasse verschieden
Nach Entwicklung schwächer oder stärker ausgeprägt (! Welpenalter - Kontakte !)
Bereitschaft zur zusammenarbeit mit Mensch
Mit Artgenossen prinzipiell gesellig (siehe Problemverhalten)
Achtung: ! Überforderung möglich !
Fortpflanzungsverhalten
Rüde: zeugungsfähig ab dem 6-7 Monat, immer deckbereit & zeugungsfähig (Wolf nur 1 mal im Jahr(Winter))
Hündin: Läufigkeit ab dem 6-24 Monat (nach Rasse/Größe) Ablauf: Proöstrus "Vorbrunst", Östrus "Brunst/Standhitze", Meöstrus "Nachbrunst", Anöstrus "Ruhepause" Intervalle: 5-7 Monate (Fähe nur 1 mal im Jahr (Winter))
Angeborenes Verhalten (Genetisch) vs Erlerntem Verhalten
! Ein Großteil des Verhaltens ist genetisch festgelegt !
Genetisch und Erlernt kann nicht genau getrennt werden (Genetische Vororientierung wird durch Lernen verstärkt oder geschwächt)
! Gene liefern die Grundlage - Umwelt formt !
also:
Genetische Vorbestimmung
Lernen beginnt vor Geburt und endet nie
Habituation = Gewöhnung (durch Umwelt z.B. Bollerschüße Weinberge, Autofahren (vor 3ter Woche), Straßenbahn... - je früher je einfacher)
Sozialisation = Lernen durch Erfahrung (mit anderen Hunden, Menschen, anderen Tieren (Park mit zahmen Tieren) - je früher je besser - Generalisierungen !)
Sozialisation = die Entwicklung die dazu führt mit anderen Lebewesen zusammen leben zun können (wild lebende Hunde sind domestiziert aber nicht sozialisiert)
Entwicklungsphasen des Hundes
Vorgeburtlich
Neugeboren (bis 13ter Lebenstag - blind)
Übergangsphase (14ter -21ter Tag)
Sozialisationsphase (21ter Tag bis 12-16te Woche (nach Rasse)) sensible Phase 21ter Tag - 8 Woche
Junghundphase (juvenile Phase - bis Eintritt Geschlechtsreife 6-7 - 24ter Monat)
Erwachsenenphase (ab Geschlechtsreife)