Angiologie
Lernkartei zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung ' spezielle internistische Intensivmedizin'
Lernkartei zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung ' spezielle internistische Intensivmedizin'
Kartei Details
Karten | 24 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 14.01.2015 / 14.11.2023 |
Lizenzierung | Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA) (Björn Bucher) |
Weblink |
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Erläutern Sie die pathophysiologischen Zusammenhänge einer Lungenembolie !
Was versteht man in diesem Kontext unter dem Bonnheim-Effekt?
akute Verlegung der Lungenstrombahn durch einen verschleppten Thrombus = Embolus, meist aus den Becken- oder Beinvenen
--> Druckerhöhung im kleinen Kreislauf --> Erhöhung der rechtsventrikulären Nachlast = akute Rechtsherz- belastung --> Freisetzung von Thromboxan udn leukotrienen führt zu Vasokonstriktion
--> Durch Verlagerung des Septums nach links (echokardiografisch D-sign) kommet es zu einer verminderten Füllung des linken Ventrikels und damit zu einem verminderten linksventrikulären Auswurf = Bonnheim-Effekt
---> Abfall des systemischen Blutdruckes, kardiogener schock ---> verminderter koronarer Perfusionsdruck aggraviert Rechtsherzinsuffizienz
Sagen sie etwas zur Epidemiologie der Lungenembolie:
ungefähr wie viele Ereignisse jährlich in Deutschland (Vergleich zum Myokardinfarkt) ?
wie oft wird eine Lungenembolie in der Klinik nicht rechtszeitig diagnostiziert ?
Wieviel Prozent der plötzlichen Herztode sind auf eine LE zurückzuführen ?
sollte jeder Patient mit PHT und PEA blind lysiert werden ?
man schätzt die Zahl der Lungemembolien in Deutschland im Jahr auf 350.000, bei nur 280.000 Myokardinfarkten !
LE ist nach dem MI die zweithäufigste Ursache für einen Kreislaufstillstand, 10 % aller plötzlichen Herztode
In der EKG-Analyse dann meist PEA, eine Lysetherapie unter Reanimation erbrachte in Studien aber keinen Überlebensvorteil
nur jede 3 .LE wird prämortem diagnostiziert, 70% in der Klinik übersehen !
Nennen sie die Risikofaktoren für eine Thromboembolie !
Immobilisation, Adipositas, Alter > 75,
Thrombozytosen, Polyglobulie, Exsikkose
Nikotinabusus, Pille, Schwangerschaft, Wochenbett
Malignome
Thrombophilie, HIT II (eine der stärksten Thrombophilien!)
Nennen Sie genetische Risikofaktoren für eine Thrombophilie !
wann ist ein Thrombophiliescreening empfohlen ?
Thrombophilie genetisch:
am häufigsten APC-Resistenz = Faktor V Leiden Mutation
am zweithäufigsten Prothrombinmutation(Faktor II)
ATII-Mangel: angeboren oder erworben bei Lebererkrankungen, Schock, OP , DIC, Myokardinfarkt
Mangel an Protein S/C, Lupus-Antokoagulans (Anti-Phospholipidsyndrom), Homocysteinämie, Hit II
Indikation zum Screening nur bei : Alter <45, positive Familienanamnese, Thromboserezidiv ohne RF, rezidivierende Aborte (APLS), ungewöhnliche Lokalisation --> kein allgemeiner Stellenwert mehr !
Therapie der TBVT:
wann ist Bettruhe einzuhalten ?
Welche Effekte hat eine Kompressionstherapie?
Welche Medikamente stehen zur therapeutischen Antikoagulation zur Verfügung?
eine Bettruhe ist nicht mehr indiziert, sie führt zu einer erhöhten Rezidivrate !
einzige Indikation wäre noch die Entlastung einer schmerzhaften Beinschwellung.
Kompressionstherapie: Prophylaxe des postthrombotischen Syndroms (wichtigster Effekt), schnellere Abschwellugn führt zu Schmerzreduktion, Progression der TBVT sinkt
Heparine und Faktor-X-Antagonisten
Nennen sie die klinischen Symptomae einer Lungenembolie !
Welche Werte erwarten sie in der BGA ?
Welche Aussagekraft hat das D-Dimer ?
plötzlich einsetzende Dyspnoe ( 85%)
Thoraxschmerzen (75%)
Tachypnoe <20/min (88%)
Tachykardie = sehr sensitiv !
Synkope (14%) bei zentraler LE
atemabhängiger Thoraxschmerz bei peripherer LE
Hämoptysen (30%), Husten (20%), Zyanose, gestaute Halsvenen
BGA: Hypoxie und Hypokapnie bei kompensatorischer Tachypnoe
D-Dimer: negativ prädiktiver Wert hoch, bei Normwert Ausschluß Thromboembolie zu >95%, nicht spezifisch daher nicht empfohlen bei hoher klinischer Wahrscheinlichkeit
Welche Assessment-Scores kennen sie zu Beurteilung der Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Lungenembolie ?
Erläutern Sie diese!
Wells-Score: 3 Punkte bei : klinischen Zeichen TBVT, LE wahrscheinlicher als andere Diagnosen
1,5 Punkte bei : Tachykardie > 100/min, Immobilität oder OP in den letzten 4 Wochen, Z.n. TBVT
1 Punkt bei : Malignom, Hämoptysen
Interpretation:
< 2 Punkte = LE wenig wahrscheinlich, 2-6Punkte = mäßig wahrscheinlich, > 6 Punkte = hoch wahrscheinlich
Revised Geneva-Score ähnlich (+ Alter >65)
Welche EKG-Veränderungen erwarten sie bei einer Lungenembolie ?
welches ist dabei das sensitivste EKG-Zeichen ?
sensitivstes Zeichen : Sinustachykardie !
SI-QIII-Typ, SISIISIII-Typ
Lagewechsel hin zu ST,RT, neu aufgetretener RSB
ST-Hebung mit Terminalen T in III (DD Rechtsherzinfarkt)
negative T-Wellen in V1-V3, I+III
p pulmonale (< 0,25 mV)
Vorhofflimmern neu
unter CPR häufig pulslose elektrische Aktivität (PEA)