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01 Composites - Kapitel 01 - CLT

Auslegung und Bauweisen von Composite-Strukturen

Auslegung und Bauweisen von Composite-Strukturen


Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.02.2014 / 08.02.2014
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Vergleichen Sie die Materialeigenschaften von typischen "Ingenieurswerkstoffen" und Composites im Hinblick auf ihren mikroskopischen Aufbau. Was bedeuten diese Eigenschaften?

Klassische Ingenieursmaterialen:

  • Homogen (Materialeigenschaften sind unabhängig von der Position im Material)
  • Isotrop (Unabhängigkeit der Materialeigenschaften von der Kraftangriffsrichtung, also nur Querkontraktion bei Normalkraft und keine Schubverformung)

Composites:

  • Inhomogen (Faser, Matrix)
  • Nichtisotrop:
    • Orthotrop (3 Vorzugsrichtungen, ebenfalls keine Schubkopplung, Schubverhalten unabhängig vom E-Modul
    • Anisotrop (keine Symmetrie im Materialaufbau, Normalkraft führt zu Dehnung, Querkontraktion und Schubverfomung)

(2-5)

Welcher Ansatz wird gewählt um Spannungen in Composites zu erhalten und wieso?

Das UD-Laminat wird als homogenes Kontinuum betrachtet (smeared approach).

Normalerweise berechnen wir für ein Bauteil Spannungen, die von externen Lasten hervorgerufen werden. In UD-Laminaten entsprechen diese jedoch nicht der physischen Realität. Auf mikroskopischer Ebene entsteht bei Laminaten aufgrund der Inhomogenität ein sehr komplexer Spannungszustand, der sich nicht ohne weiteres abbilden lässt.

-> Somit stellt das Elastizitätsgesetz für ein UD-Laminat nur eine Definition dar.

 

(2-6)

Beschreiben Sie das grundlegende Vorgehen zur Ermittlung der Laminateigenschaften und unterteilen Sie dieses in 3 Schritte.

  1. Mikromechanik
    • Faservolumenanteil
    • Steifigkeit der Laminatschicht
    • Test von Laminatschichtsteifigkeit - und Festigkeit
  2. Makromechanik der Laminatschicht
    • 3D Spannungs-Dehnungs-Beziehung
    • UD-Schicht Spannungs-Dehnungs-Beziehung
  3. Makromechanik des Laminats
    • Klassische Laminattheorie (CLT)
    • ABD-Matrix

(2-10)

Definieren SIe den Begriff Mikromechanik und geben Sie die hierfür verwendeten Annahmen im Hinblick auf Laminat, Matrix, Faser und Allgemein an.

Ermittlung des Zusammenhangs zwischen den (mechanischen) Eigenschaften von Faser und Matrix und den makroskopischen, homogenisierten und gemittelten Eigenschaften des Laminats.

Annahmen:

  • Allgemein
    • linearelastisches Verhalten
    • kleine Verschiebungen
  • Laminatschicht
    • makroskopisch homogen
    • makroskopisch orthotrop
  • Matrix
    • isotrop
    • keine Lunker
  • Faser
    • iso- oder orthotrop
    • konstanter Querschnitt
    • perfekt ausgerichtet
    • perfekte Verbindung (zur Matrix)
    • periodisch gepackt

Was ist ein RVE und wofür steht die Abkürzung?

RVE: Representative Volume Element (Repräsentatives Volumenelement)

  • kleinstes Volumenelement, welches das durchschnittliche Materialverhalten exakt repräsentiert

Wofür steht FVF und was ist in der Praxis/Realität zu beachten.

FVF: Fibre Volume Fraction (Volumenanteil der Faser)

  • phi_f + phi_m < 1, da in der Realität Lunker in der Matrix vorhanden sind
  • typischer FVF für Prepregs bei 50-60%
  • theoretisches Maximum bei 90,7% (hexagonale Anordnung), bzw 78,5% (quadratische Anordnung)
  • Formel mit Massen und Dichten in der Praxis tauglicher

Nennen Sie die Annahmen der ROM und geben Sie die beiden regeln (normal, invers) für Laminate an. Welche Komponente dominiert welche Regel?

ROM: Rule of Mixtures (Mischregel)

Annahmen ROM:

  • Parallelschaltung (wie bei Federn) von Matrix und Faser in Faserrichtung
  • Die Dehnung von Faser und Matrix kann aufgrund der Annahme einer perfekten Verbindung als gleich angesehen werden
  • Faserdominiert

Annahmen inverse ROM:

  • Reihenschaltung von Faser und Matrix
  • Die Spannung kann als gleich angesehen werden
  • Matrixdominiert

(2-16 - 2-19)

Wie sieht es mit der Anwendbarkeit der ROM auf Eaus? Gründe? Bessere Ansätze?

Die ROM unterschätzt E(stellt eine untere Grenze dar).

Gründe:

  • Annahme eines quadratischen Faserquerschnitts
  • Annahme einer quadratischen Faserpackung

Bessere Ansätze:

  • Analytisch
    • Quadratzylindermodell (quadratische Faser in quadratischer Matrix) → Kombination von Parallel- und Reihenschaltung
    • FE-Modellierung von Faser und Matrix
  • Versuche
    • Coupon-Test auf Zug/Druck, längs/quer (wird häufig in der Praxis angewandt, da unwägbarkeiten in der Vorhersage der Mikromechanik bestehen)