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3AP5 Adhärenz

Pflege HF

Pflege HF


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Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Autres
Crée / Actualisé 26.10.2015 / 13.04.2023
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Deffinition Adhärenz / Compliance

Adhärenz steht für die Einhaltung der gemeinsam vom Patienten und dem medizinischen Fachpersonal (Ärzte, Pflegekräfte) gesetzten Therapieziele.

Der ältere Begriff Compliance steht allein für die Therapietreue des Patienten, also für seine Mitarbeit bei der Therapie und seine Bereitschaft, ärztliche Verordnungen und Empfehlungen zu befolgen

Das Ökonomische Modell

Patientenebene sind Charakteristika des Individuums, wie z.B. das Gesundheitsverständnis des Patienten, die Selbstwirksamkeit und die Einstellung der Person.

Mikroebene umfassen sowohl zwischenmenschliche Beziehungen mit dem Behandlungsteam, als auch die soziale Unterstützung durch Familie und Angehörige. Als Beispiel seien hier die Kommunikationsformen des Behandlungsteam erwähnt.

Mesoebene beziehen sich auf Arbeitsmuster und- Abläufe in der Praxis und Merkmale der Organisation, in der der Patient versorgt wird. Ein Beispiel hierfür ist die Zeit, die Pflegende für die Patientenberatung oder für die Implementierung von Massnahmen zur Verbesserung oder Medikamenten- Adhärenz zur Verfügung steht.

Makroebene beinhalten Merkmale des Gesundheitssystems, in dem der Patient lebt. Diese Ebene umfasst lokale, staatliche und nationale Gesetze und Richtlinien, wie zum Beispiel der Zugang zur Gesundheitsversorgung oder die Höhe der Zusatzzahlung für Medikamente.

 

Die fünf Dimensionen und Interventionen

Auf die Krankheit(en) gerichtete Interventionen:

  • z. B. Identifikation und Behandlung von Adhärenz-beeinflussenden Komorbiditäten (z. B. Depression).

Auf die Therapie gerichtete Interventionen:

  • z. B. Darreichungsform, Medikamentenverpackung, Reduktion der täglichen Einnahmezeitpunkte

Auf den Patienten gerichtete Interventionen:

  • Patientenschulung, Bildung, Beratung etc. sowie Erinnerungen (z. B. Alarme, Kalender, Briefe, Prospekte, Anrufe)

Auf sozioökonomische Faktoren gerichtete Interventionen:

  • z. B. soziale Unterstützung (Verwandte, Selbsthilfegruppen), Senkung des Preises bzw. der Zuzahlung für Medikamente, Ausweitung der Gesundheitsbildung, Vereinfachung des Zugangs zu medizinischen Leistungen

Auf das Gesundheitssystem gerichtete Interventionen:

  • z. B. Verbesserung der Arzt-Patienten-Beziehung, ärztliche Fortbildungen, Abbau von Arbeitsüberlastung

Einflussfaktoren Adhärentes Verhalten

  • Wirksamkeit der Medikamente
  • Externe Faktoren (Beziehung zum Team und Unterstützung)
  • Krankheitseinsicht
  • Nebenwirkungen
  • Überzeugungen und Einstellungen gegenüber Medikamenten

Adhärentes Verhalten kann positiv beeinflusst werden wenn…

  • Auf eine gute therapeutische Beziehung geachtet wird
  • Auf die positiven Aspekte der Medikamente Bezug genommen wird
  • Krankheitseinsicht sowie Selbstvertrauen der Patienten gefördert wird

Förderndes und hinderndes Verhalten

Wenig effektiv ist Angst zu machen.

Fördernd:

  • Selbstvertrauen stärken (Selbstwirksamkeitserwartung)
  • Handlung planen (Handlungspläne planen (Wenn-Dann)à Pat. muss sein Ziel kennen
  • Stadien unterscheiden (Denkt er erst darüber nach etwas zu verändern, oder ob er es sich vorgenommen hat aber an der Umsetzung scheitert)
  • Überzeugungen berücksichtigen

 

Drei Kategorien von Interventionen auf Patientenebene

  • Schulungsinterventionen (Vermitteln von Informationen an Individuen oder Gruppen)
  • Verhaltens-/Beratungsinterventionen (Verstärken und/oder Verändern des Verhaltens, um den Patienten Teilnahme an seiner eigenen Betreuung zu befähigen),
  • psychosoziale/affektive Interventionen (Fokussieren auf Gefühle und Emotionen des Patienten, seiner sozialen Beziehungen und sozialen Unterstützung)

 

Prädiktive Faktoren Adhärenz / NonAdhärenz (WHO)

Die WHO teilt sie in fünf Bereiche ein:

  • individuelle Patientenfaktoren
  • sozioökonomische Faktoren
  • krankheitsbezogene Faktoren
  • therapiebezogene Faktoren
  • Faktoren des Gesundheitspersonals und -systems