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Lernkarten Ang. Lokführer 0323

Kapitel 14 - Behandelt: FDV, BV P und C sowie AB I

Kapitel 14 - Behandelt: FDV, BV P und C sowie AB I


Kartei Details

Karten 101
Lernende 12
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 14.03.2023 / 18.03.2024
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Was ist der Grundsatz für die Bedienung der Bremsen?

Bei der Bedienung der Bremsen sind möglichst wenige, jedoch bewusst
überlegte und vorausschauende Handlungen auszuführen.

  • Die Kenntnisse der wesentlichen Vorgänge in den Bremsapparaten,
  • die Beobachtung der Manometer und des Geschwindigkeitsmessers,
  • das Gefühl für die herrschende Verzögerung sowie
  • das richtige Abschätzen der Bremswirkung, der Entfernung und der Adhäsionsverhältnisse

sind die Hauptbedingungen für eine einwandfreie Bremsbedienung.

Ergänzend AB 300.14 // 14.2 // 1 und 2:
Verhalten bei Warnung zeigenden Zugsignalen
Aus Sicherheitsgründen muss der Lokführer mit dem Zug bereits vor der Vorbeifahrt
am Warnung zeigenden Zugsignal eine Geschwindigkeitsreduktion einleiten.
Der Lokführer wählt die Bremskraft entsprechend den örtlichen Verhältnissen und
der Geschwindigkeit beim Warnung zeigenden Zugsignal.
Annäherungsgeschwindigkeit
Für einen sicheren Zielhalt muss in genügendem Abstand zum Hauptsignal die Annäherungsgeschwindigkeit
erreicht werden.
Die Annäherungsgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, aus welcher in Abhängigkeit
der Sicht, den örtlichen Verhältnissen, den vorhandenen Bremsmitteln sowie der
Art und Länge des Zuges sicher vor dem Hauptsignal angehalten werden kann.
Die Annäherungsgeschwindigkeit beträgt höchstens 40 km/h.

Von wo aus wird die automatische Bremse bei mehreren Triebfahrzeugen bedient?

Die automatische Bremse wird grundsätzlich von der Spitzenlok aus bedient.

Welche Bremse ist bei Zügen nach Möglichkeit zu benutzen?

Nach Möglichkeit ist immer die elektrische Bremse zu verwenden. Bei
ungenügender Wirkung der elektrischen Bremse ist zusätzlich die automatische
Bremse zu verwenden.
Für alleinfahrende Triebfahrzeuge ist nach Möglichkeit die elektrische
Bremse zu verwenden, zum Anhalten die Rangier- oder gegebenenfalls
die automatische Bremse.

Wann ist die Rangierbremse grundsätzlich zu verwenden?

Grundsätzlich ist die automatische Bremse zu verwenden.
Die Rangierbremse allein darf angewendet werden
– für alleinfahrende Triebfahrzeuge
– bei kleinen Wagengruppen
– in den erlaubten Fällen wo die Anhängelast nicht mit der Luft gebremst
werden muss.
Die Eisenbahnverkehrsunternehmen regeln in den Betriebsvorschriften
die Anwendung der elektrischen Bremse bei Rangierbewegungen.

Was ist im Stillstand zu tun? Muss man bremsen?

Stillstehende und mit Lokführer besetzte Triebfahrzeuge mit oder ohne
Anhängelast sind in jedem Fall mit der Rangierbremse zu sichern. Fehlt
diese oder ist deren Wirkung ungenügend, ist die automatische Bremse
oder gegebenenfalls die Feststellbremse zu verwenden.

Wie ist ein Triebfahrzeug zu sichern?

Abgestellte und nicht mit Lokführer besetzte Triebfahrzeuge sind mit der
Feststellbremse zu sichern. (Federspeicherbremse, Handbremse, PMS)

Die Eisenbahnverkehrsunternehmen regeln in den Betriebsvorschriften
die Anwendung von Feststellbremsen, welche sich über die Hauptleitung
lösen lassen.

Was gibt es bei der automatischen Druckluftbremse für Bremsbedienungsarten?

Es wird zwischen folgenden Bremsbedienungsarten unterschieden:

  • Betriebsbremsung
  • Vollbremsung
  • Schnellbremsung
  • Notbremsung
  • Zwangsbremsung
  • Systembremsung im Bereich der Führerstandsignalisierung

Was versteht man bei der automatischen Druckluftbremse unter:

  • Betriebsbremsung
  • Vollbremsung
  • Schnellbremsung

Betriebsbremsung
Die Betriebsbremsung wird zum Anhalten der Züge und für Geschwindigkeitsreduktionen
angewendet. Der Druck in der Hauptleitung
wird stufenweise oder auf einmal um weniger als 1,5 bar
reduziert (Zwischen 0.4 und 1.4 bar). Die erste Druckabsenkung soll dabei rasch erfolgen.
Sie soll für Züge mit Gusssohlen mindestens 0,4 bis 0,5 bar, für
Reisezüge mit Scheibenbremsen oder Verbundstoffsohlen mindestens
0,5 bis 0,8 bar und für Güterzüge mit Scheibenbremsen
oder Verbundstoffsohlen mindestens 1 bar betragen.


Vollbremsung
Eine Vollbremsung liegt vor, wenn der Druck in der Hauptleitung
um 1,5 bar vermindert wird. Dadurch wird der grösste mögliche
Bremszylinderdruck und somit auch die grösste Bremskraft der
automatischen Bremse erreicht.


Schnellbremsung
Eine Schnellbremsung liegt vor, wenn die Hauptleitung mit dem
Führerbremsventil über einen grossen Auslassquerschnitt vollständig
entleert wird (0 bar). Durch das rasche und vollständige
Entleeren der Hauptleitung wird in kürzester Zeit bei gleicher
Bremskraft wie bei einer Vollbremsung der kürzeste Bremsweg
erreicht. Zudem wirken bei entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen
die Magnetschienenbremsen, die Schnellbremsbeschleunigungsventile
und, sofern geschleppt, bei Triebfahrzeugen die
Nachbremse.
Bei Triebfahrzeugen wirkt eine vorher ausgelöste Luftbremse
wieder voll.