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Von der Unternehmensstrategie zur Vertriebsstrategie

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Kartei Details

Karten 20
Sprache Deutsch
Kategorie Marketing
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 20.05.2022 / 23.09.2022
Lizenzierung ©    (Luana_Pricoli)
Weblink
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Was umfasst das klassiche Marketingkonzept?

Es umfasst die vier P:

  • Product:
    • Produkte/DL eins Unternehmens bilden Kern der gesamten Unternehmensaktivität und Basis jedes unternehmerischen Erfolgs.
    • Produktpolitik umfasst alle Überlegungen, Entscheidungen und Handlungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit Kombination und Variation der Eigenschaften Produkte/DL stehen
    • Hierzu zählen Sortimentsplanung, Qualität und Service, das Marketing sowie weitere produktbegleitende DL.
  • Price:
    • Unter Kontrahierungs-, Preis- oder Konditionenpolitik fallen alle vertraglichen Konditionen, welche im Zusammenhang mit Angebot stehen
    • Hierunter fallen Bsp. Rabatte, Boni, Kredite sowie Lieferungs- und Zahlungsbedingungen.
  • Place:
    • Distributionspolitik (auch Distributions-Mix, Distribution Policy – Verteilung) regelt die Steuerung der Vertriebsaktivitäten
  • Promotion:
    • Unter Kommunikationspolitik versteht man Ziel- und Massnahmenentscheidungen zur einheitlichen Gestaltung aller das Produkt betreffenden Informationen (Unternehmenskommunikation und -erscheinungsbild)
    • Wesentlichen Instrumente sind Werbung, Verkaufsförderung, persönlicher Verkauf, Sponsoring, Messen, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit sowie Markenpolitik

Erklären Sie das Schema einer funktionalen Gliederung von Versicherungsunternehmen.

  • gewählte Darstellung wird nach Funktionen unterschieden
    • Marketingabteilung
      • beschäftigen sich mehrheitlich mit Kommunikationspolitik, wirken meist bei Produktentwicklungen mit und unterstützen Vertrieb mit Verkaufsunterstützungsmassnahmen
    • Produktmanagement
      • ist für Produktentwicklung, Preispolitik und den Support der Vertriebsabteilungen bei fachtechnischen Fragen zuständig
    • Statistik und juristische Abteilungen
      • liefern dem Produktmanagement den Input für Entwicklung neuer Produkte.
      • Prämien müssen risikoadäquat tarifiert werden.
      • Rahmenbedingungen müssen dazu richtig in statistisch-mathematischen Tarifierungen einfliessen und dass Zukunft richtig antizipiert wird
    • Vertrieb (hier sind unterschiedlichste Vertriebskanäle gemeint)
      • ist zuständig für Verkauf, Beratung und Betreuung der Kunden.
      • Falls Support notwendig ist, greift er auf Underwriting zurück.
      • Produkt und Preispolitik werden vom Produktmanagement geliefert, Verkaufsunterstützung erhält er über das Marketing.
      • Vertrieb ist für Kunden auch im Schadenfall oftmals der erste Ansprechpartner, obwohl prozessmässig bei meisten Gesellschaften anders gelöst ist, da Gewaltentrennung zwischen Verkauf und schaden vorliegt
    • Schaden- oder Leistungsmanagement
      • Wird in separaten Organisationseinheiten abgewickelt
      • Prozessmässig bieten sie Vertrieb immer wieder Möglichkeiten zu Vertragsanpassungen und Kontaktaufnahme mit Kunden

Wie kann die Vertriebsstrategie in die Unternehmensstrategie eingeordnet werden?

  • Planungsprozess ist unterteilt in strategische Unternehmensplanung, die strategische Planung nach Funktionsbereichen oder SGF und operative Planung nach Funktionsbereichen

Wie sieht die vertikale Gliederung im Rahmen des Gesamtunternehmens aus? (Bestandteil - Einordnung Vertriebsstrategie in Unternehmensstrategie)

  • In Strategische Unternehmensplanung wird Vision des Unternehmens entwickelt und in Unternehmenspolitik wird Leitbild festgehalten
  • Unternehmensstrategie gibt Antwort auf Frage, in welchen Bereichen das Unternehmen tätig werden soll und in welcher Form die zur Verfügung stehenden Ressourcen auf einzelne Geschäftszweige verteilt werden sollen
  • Auf nächsten Ebenen werden funktionsbezogene Strategien oder SGF-Strategien erarbeitet. Bei Funktionsstrategien geht man auf weitere Ebene auf unterschiedliche SGF ein und bei SGF-Strategie geht man auf Funktionsstrategien
    • Strategieentwicklung muss auf allen Ebenen koordiniert werden um optimale Verteilung der Ressourcen und optimale Abstimmung der Ziele, Mittel und Verfahren erreichen kann
    • Unter Funktionsstrategien kann die Strategie des Produktmanagements, Vertriebs und Marketings verstanden werden
      • Einzelnen Funktionsstrategien müssen aufeinander abgestimmt werden, damit vollständige Marketingstrategie entsteht. Auch SGF-Strategien erfordern diese Abstimmung zwischen verschiedenen SGF
  • In operative Planung werden Ziele und Massnahmen, Verantwortlichkeiten und Termine für einzelne Funktionsbereiche oder strategische Geschäftsfelder fixiert
  • Ressourcenzuteilung hängt von einzelnen Funktionsbereiche oder SGF abhängt. Somit ist Abstimmungsprozess (top-down und bottom-up) auf Unternehmens- und Geschäftsfeldebenen im Planungsprozess notwendig

Wie sieht die horizontale Koordination innerhalb des Vertriebs  aus? (Bestandteil - Einordnung Vertriebsstrategie in Unternehmensstrategie)

  • Wenn über Verkauf gesprochen wird, ist in Assekuranz eine Vielzahl von Berufen und Absatzkanälen zu verstehen:
    • Unternehmenseigener Vertrieb (AD, Gebietsleiter, Regionenleiter, Vertriebsleiter)
      • Diese sind fest in der Organisation eingebunden
      • Beziehen Gehälter, Spesen, Provisionen für Verkaufstätigkeit
    • Maklervertrieb
      • Makler sind von einzelnen Versicherern unabhängige Vermittler
      • Verfolgen eigenständige Marketingstrategie und -politik
      • Makler such für Kunden das geeignete Versicherungsprodukt im Markt
      • Makler erhält Courtagen von den Versicherern
      • Beitrag zur Wertschöpfung ist grösser als jenes des eigenen Vertriebs
    • Vermittlervertrieb
      • Vermittler sind nicht über Gesellschaft angestellt, sondern vermitteln Kunden an Gesellschaft
      • Diese erhalten Vermittlungsprovision
      • Beratung und Betreuung übernehmen Berater der Gesellschaft
    • Bankvertrieb
      • Viele Versicherungsgesellschaften haben mit Banken einen Vertrag, Versicherungsprodukte exklusiv oder nicht ausschliesslich exklusiv zu vertreiben
      • Bsp. Risikoversicherung zur Absicherung einer Hypotheke
      • Gegenseitige Vergütungen werden mit Kooperationsverträgen geregelt
    • Direktvertrieb (Post, Elektronisch, Telefon etc.)
      • Kann über unterschiedliche Kanäle erfolgen
      • Eignet sich für spezifische Kundengruppen oder spezifische Produkte, die nicht hohen Erklärungsbedarf oder nicht zu komplex sind
      • Bedingungen und Konditionen sind oftmals dieselben wie beim eigenen Vertrieb, damit sich Kanäle nicht kannibalisieren
    • Partnervertrieb, Annexvertrieb
      • Krankenkasse, spezifische Berufsverbände (Bsp. Verband der CH Assistenz- und Oberärzte) oder Annexprodukte
      • Bsp. für Annexprodukte sind MF-Versicherungen, die mit Autokauf abgeschlossen werden (Garagen) oder Reiseversicherungen, die beim Kauf einer Pauschalreise oder bei Kreditkartenbezahlung eingeschlossen sind
  • Die Gewichtung der einzelnen Kanäle hat sich in letzten Jahren durch Wandel verändert und wird sich noch weiter zulasten der AD verändern

Was versteht man unter "Spannungsfeld Vertrieb"?

  • Vertrieb steht zwischen Wünschen und Zielen der Kunden und Ziele und Forderungen des Unternehmens
  • Vertriebsziele konkretisieren Unternehmensziele
  • Dazu kommen Einflüsse des Umweltsystems sowie der Konkurrenten

Was ist die Aufgabe der strategischen Vertriebsanalyse?

  • Hier wird Vertrieb und der Markt/Umwelt untersucht, daraus abgeleitet werden SWOT-Analyse und Diagnose
  • Vertrieb gilt als zentraler Erfolgsfaktor
  • Erfolgsfaktoren:
    • Potentialbasiertes Zielgruppenmanagement:
      • Viele Projekte laufen unter Consumer Value, dort stellen sich Fragen; Welcher Kunde ist seitens Vertriebs «wert», dass er weiter bearbeitet werden soll? Wo sollen Vertriebsaktivitäten zum Tragen kommen?
    • Bedarfsgerechte Angebotsstrategien:
      • Angebote müssen vom Produktmanagement spezifisch auf Zielgruppen zugeschnitten werden. Vertrieb muss überlegen, welche Vertriebswege für ausgewählten Segmente optimal sind
    • Strategie- und vertriebsgetriebene Aufbauorganisation:
      • Fokus soll auf Markt, Kunden und Vertrieb sowie Kooperationspartnern liegen. Spartenspezifische Feinheiten treten in Hintergrund
    • Kundengruppenbezogener Vertrieb:
      • Erfassen von Potenzialdaten und Abgleichen mit internen Daten, damit individualisierte Vertriebsbudgets erstellt werden können
    • Ganzheitliches Prozessmanagement:
      • Schaffung von ganzheitlichen Kundenprozessen vom Kundengespräch bis Ablage
    • Integriertes Personalmanagement:
      • Anforderungen innerhalb des Vertriebs sind enorm. Es braucht Verkäufer, Spezialanbieter nach Sparten/Kundengruppen, Maklerbetreuer etc.
      • Personalmanagement ist bei Suche nach Talenten mit Erfahrungen und Entwicklungspotenzial stark gefordert
    • Innovatives Unternehmens- und Vertriebscontrolling:
      • Vertriebscontrolling kann im Zusammenhang mit neuen Technologien wertvolle Input zu neuen Produkten, Kundengruppen, Regionen und Vertriebswege geben – Somit werden neue Chancen und Möglichkeiten für Vertrieb geschaffen
    • Image Management:
      • Es bedarf guten Images als verlässlicher Partner, damit starker Versicherungsvertrieb aufgebaut werden kann
    • Fähigkeiten gegenüber Konkurrenz:
      • Hängt von unternehmensspezifischen Gegebenheiten ab, welcher Weg verfolgt wird

Nennen Sie weitere Benchmarkingfaktoren.

  • Qualität der MA
  • Weiterentwicklung und Ausbildun der MA 
  • Transparenz, Einfachheit und strategisch ausgerichtetes Vergütungssystem
  • Potenzialerfassung der MA 
  • Kanalfokussierung
  • Durchlässigkeit zwischen Kanälen