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Psychiatrie (1)

Somatoforme Störungen, psychoanalythische/psychodynamische Psychotherapie, kognitive Verhaltenstherapie, systemische Therapie

Somatoforme Störungen, psychoanalythische/psychodynamische Psychotherapie, kognitive Verhaltenstherapie, systemische Therapie


Kartei Details

Karten 31
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 02.11.2021 / 05.06.2022
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20211102_psychiatrie_1
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Somatisierungsstörung (F 45.0)

  • multiple, wiederholt auftretende und häufig wechselnde körperliche Symptome (Verlauf meist chronisch und fluktuierend)
  • > 2 Jahre
  • oft mit langer und komplizierter Patienten-Karriere miet vielen negative Untersuchungen und ergebnislose explorative Operationen, Ablehnen der ärztlichen Meinung
  • häufig mit einer langdauernden Störung des sozialen, interpersonalen und familiären Verhaltens verbunden
  • Symptome werden NICHT freiwillig hervorgerufen oder selbstverursacht (≠ Simulation), stehen aher häufig in Zusammenhang mit psychologischen Faktoren

Undifferenzierte Somatisierungsstörung (F45.1)

  • zahlreich, unterschiedlich und hartnäckig Beschwerden
  • nur unvollständiges und klinisches Bild einer Somatisierungsstörung 
  • häufig kürzere Dauer (<2 Jahren)
  • indifferenzierte Somatisierungsstörung: dauert bis 6 Monate und ist gekennzeichnet durch Müdigkeit, Appetitverlust, Verdauungsprobleme oder Blasenprobleme (gleiche Symptome wie Neurasthenie oder chronische Müdigkeit)

Hypochondrische Störung (F45.2)

  • Beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden
  • Normale oder allgemeine Körperwahrnehmungen und Symptome werden von dem oft als abnorm und belastend interpretiert
  • Die Aufmerksamkeit ist meist auf nur ein oder zwei Organe oder Organsysteme des Körpers fokussiert
  • Häufig mit Depression und Angst (ev. Zusatzdiagnosen) 

Somatoforme autonome Funktionsstörung (F45.3)

  • Symptome werden so geschildert, als beruhten sie auf der körperlichen Krankheit eines Systems oder eines Organs, das weitgehend oder vollständig vegetativ innerviert und kontrolliert wird, so etwa des kardiovaskulären, des gastrointestinalen, des respiratorischen oder des urogenitalen Systems
  • Meist zwei Symptomgruppen, die beide nicht auf eine körperliche Krankheit des betreffenden Organs oder Systems hinweisen.
    • objektivierbare Symptomen der vegetativen Stimulation (Herzklopfen, Schwitzen, Erröten, Zittern, ...) => Ausdruck der Furcht vor und Beeinträchtigung durch eine(r) somatische(n) Störung
    • subjektive Beschwerden unspezifischer und wechselnder Natur, wie flüchtige Schmerzen, Brennen, Schwere, Enge und Gefühle, aufgebläht oder auseinander gezogen zu werden => werden vom Patienten einem spezifischen Organ oder System zugeordnet

Anhaltende Schmerzstörung (F45.4)

  • Anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.0)
    • andauernder, schwerer und quälender Schmerz
    • tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, denen die Hauptrolle für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen zukommt jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn
    • häufig wird eine beträchtliche persönliche oder medizinische Hilfe benötigt
  • Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren (F45.1)
    • mind. 6 Monaten bestehende Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder einer körperlichen Störung haben
    • Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn
    • Der Schmerz verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
    • Der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht (≠ Simulation).

Sonstige somatoforme Störungen (F45.8)

  • Gestörte Wahrnehmung der Körperfunktion und des Krankheitsverhaltens
  • nicht durch das vegetative Nervensystem vermittelt
  • auf spezifische Teile oder Systeme des Körpers begrenzt
  • stehen mit belastenden Ereignissen oder Problemen eng in Verbindung
  • ZB: Bewegungen auf der Haut (Kratzen), psychogener Juckrei, Zähneknirschen...

Welche 3 psychotherapeutischen Basis-Modelle gibt es?

  • Psychoanalythische-psychodynamische Psychotherapie (Unterbewusstsein)
  • Kognitive Verhaltenstherapie (Denken + Handeln)
  • Systemische Therapie (Interaktion Individuum-Umfeld)

Was ist Parentifizierung?

Eine subjektive Verzerrung von Beziehungen, wenn ein Systemmitglied, oft ein Kind, eine Elternrolle übernimmt. Natürlich/adaptiv wenn Fähigkeits- und Altersgerecht. Dysfunktional/Destruktiv wenn unverhältnismässig und aus einer Notlage heraus.