Gastroentrologische Notfälle
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Kartei Details
Karten | 64 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 18.08.2021 / 03.03.2022 |
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GI Blutung
Definition
- Arteriell oder venös, aus MDT
- Grenze zwischen oben und unten: Flexura duodenojejunalis (Zwölffingerdarm-Leerdarm-Biegung, Treitz-Flexur)
Ursache
- Obere GI Blutung
- Oben raus, hellrot bis schwarz
- Ösophagusvarizen, Refluxösophagitis, Ulzera (NSAR, Stress) des Magens oder Duodenum, Ca in Ösophagus oder Magen, Mallory-Weiss-Syndrom, Behaave-Syndrom
- Symptome: Erbrechen mit Oberbauch SZ
- Risikofaktoren: HP, Lebensalter, Alk, NSAR, Begleiterkrankungen
- Untere GI Blutung
- Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulzerosa, Polypen, Kolondivertikuliten, Kolon-Rektum-CA, Hämorrhoiden, Fremdkörper
Symptome
- Anderer Unterscheidung = Beimengen von Blut in Erbrochenem oder im Stuhlgang
- Rotes Bluterbrechen = Speiseröhre
- Schwarzes, kaffeesatzartiges, koaguliertes Erbrechen = Magen (Hämatemesis)
- Schwarzer Stuhl = Magensäure hat Blut hämatinisiert, Magen oder Duodenum (Meläna, Teerstuhl)
- Massive arterielle Blutungen können Hämatochezie (Absetzen von dunkelroten Blutkoageln
- Dunkelroter Stuhl = Dünndarm
- Hellroter Stuhl = Dickdarm oder Hämorrhoiden
Therapie
- Volumen
- Blutverdünnung, erst wenn es effektiv gebraucht wird → Ziel 90 syst. (hoher BD = mehr Druck = grössere Blutung)
- Tranexamsäure
Gallensteine
Definition
- Aus Gelösten Salzen gibt Steine/Konkremente, klein oder bis zu Murmelgrösse
- Entsteht Missverhältnis zwischen schlecht wasserlöslichen Bestandteilen zb Chol und lösungsvermittelnden Gallensäure
- Folge steinartige Gebilde in Gallenblase oder Gallengang
Ursache
- Cholezystolithiasis = Stein in der Gallenblase
- Choledocholithiasis = Stein im Ductus choledochus
- Bei Überernährung, DM oder Hypercholersterämie
Symptome
- Cholelithiasis = 70% symptomefrei, Druckgefühl im Oberbauch nach fettreicher und blähender Nahrung
- Unangenehme und schmerzhafte Probleme
- Frauen häufiger betroffen 5 F Regel
- Female, Fair (blond), Fat, Forty, Fertile (Fruchtbar)
Gallenkolik
Symptome
- Starke Beschwerden durch Einklemmung des Steines zu Gallenkolik oder Entzündung
- Oft pos. Murphy-Zeichen
- Um Verschluss zu verhindern kontrahieren die Muskeln, akut Drucksteigerung, kolikartige SZ im rechten mittleren-oberen Oberbauch, auch korrespondierenden Head zone am Rücken und selten rechte Schulter
- Bleibt der Stein trotzdem drinnen kommt es zum Verschlussikterus nach wenigen Stunden
Therapie
- Nahrungskarenz für 24 h
- Therapie möglich mit Novalgin, da Fenta auf die glatte Muskulatur wirkt und somit auch auf die Niere
- Bei Kolik oder Entzündung = operativ entfernen (Cholezystektomie) minimalinvasiv, endoskopisch oder via Ultraschallwellen
akute und chronische Cholezystitis
Akute Cholezystitis
Ursache
- Gallensteine begünstigen bakterielle Infektionen
- E. coli Besiedlung, Begünstigung durch Steine
- Auch durch parentale Ernährung, besonders Patienten nach Papillotomie, da auch durch die OP Narbe Keime besser hindurch gelangen
- Gefahr der Gallenblasen Perforation in den Bauchraum oder die Leber
- Perforation in den Bauchraum führt zum akuten Abdomen und massive Peritonitis
- Perforation in die Leber zu Abszessen der Leber
Symptome
- Symptome wie Gallenkolik mit zusätzlichem Fieber, Gallenblase tastbar
- postprandiale Bauchschmerzen
- Murphyzeichen
- Übelkeit und Erbrechen
Therapie:
- Bettruhe, Nahrungskarenz, AB, bei Perforation Cholezystektomie
Chronische Cholezystitis
Ursache
- Folge von Steinerkrankungen der Gallenblase, rezidivierende Entzündungen, nicht vollständig auskurierbar
- Entstehungsgründe dieselben wie bei akuten Form
Symptome
- Symptome nur bei Entzündungsverlauf
- Ohne Entzündung unspezifische Symptome wie Völle oder Druckgefühl im rechten Oberbauch
Therapie
- Chronischen Umbauvorgänge in der Gallenblase zur Vermeidung von weiteren rezidivierenden Entzündungen und durch Entfernung der Gallenblase
- Hohes Risiko der Gallenblasentumorbildung
Cholangitis
Definition
- Akut oder chronisch, Entzündung der Gallengänge
Ursache
- durch Bakterien oder Parasiten wie Askariden oder Lamblien
- Besiedlung durch Abflussstörung in den Gallengängen wegen Steinen, Tumoren oder Entzündlichen Raumforderungen
- Gefahr von Perforation Leber oder Bauchraum
Symptome
- Charcot-Trias II
- Rechsseitigen epigastrischen SZ
- aufsteigendem Fieber
- Ikterus mit Entfärbung des Stuhls
Therapie
- Laboruntersuchungen
- Therapie nach Ursache
- AB, Bettruhe und Nahrungskarenz bei Entzündungen
- CRP Kontrolle um Perforation zu verhindern
Cholezystlithiasis (Steine im Gallengang)
keine Symptome
Risikofaktoren → 5 F: Female, Fair (blond), Fett, Forty, Fertile
Divertikulitis
Definition
- Ausstülpungen der Wand eines Hohlorgans, In allen Darmabschnitten
- Alles Schichten = echter Divertikulitis, nur Schleimhaut durch die Muskularis = falsche Divertikel oder Pseudodivertikel häufiger
Symptome
- Kolikartige SZ → episodisch nicht so stark, li Unterbauch, Wechsel zwischen hartem und schleimigem Stuhl, zt mit Blutbeimengen
- Unspezifisch: Völlegefühl, Meteorismus, Fieber bei Entzündung
- linkseitiger positiver Mc Burney
Mesenterialinfarkt
Definition
- embolischer oder thombolytischer Verschluss, eines oder mehreren Mesenterialgefässe, meist A. mesenterica superior
Ursache
- Arteriosklerotische Veränderung, Vorhofflimmern, Mirkoangiopathien bei DM oder KHK
Symptome
- Starke Bauch SZ, blutiger Druchfall, SZ lassen nach Stunden nach
- symptomfreier Intervall als zweites Stadium, durch Erliegen der Darmperistaltik mit Darmparalyse , dumpfen Bauch SZ und AZ Verschlechterung
Therapie
- drittes Stadium, komplettes irreversibles Absterben des Darms = Darmgangrän
- schnelle Keimbesiedlung mit Peritonitis und typischen Untersuchungsbefunde beim Abdomen
- führt zum septischen Schock, Mortalität bei 60-90%
- im zweiten Stadium Anamnese sehr wichtig! Und DD Suche!
- Sofortiger chirurgischer Eingriff, Darmresektion und Intensivtherapie
Definition
- Kinder und Jugendlichen
Ursache
- Sacktgasse für Speisebrei, grosse Infektionsstelle
Symptome
- Klassische Symptome
- Appetitlosigkeit; Übelkeit und Erbrechen
- Zunächst ziehende, mitunter kolikartige Schmerzen in der Nabelgegend oder im Oberbauch
- Nach einigen Stunden Wanderung des nun kontinuierlichen Schmerzes in den rechten Unterbauch (periumbilical
- Mäßiges Fieber bis 39 °C mit deutlich vergrößerter Temperaturdifferenz bei rektaler und axillärer Messung, die normalerweise ca. 0,5 °C beträgt
- Verschiedene Druck und Shmerzpunkte zur Untersuchung
Therapie
- Operative Entfernung = Appendektomie
- Sonst Eiterbildung, Gewebsnekrose bis zum Platzen = Peritonitis
Ileus
Definition
- Inhalt wird nicht mehr weiterbedördert
- Dick- und Dünndarm
Ursache und Symptome
- Mechanische Behinderung (mechanischer Ileus)
- Verlegung des Darms durch Tumor, Fremdkörper, auch Kompression von aussen zb nerbige Verwachsungen (Briden), Koprostasen, Ernährung, NSAR
- Versucht durch kräftige Kontraktionen weiter zu befördern = Kolik SZ
- Auskulation: metallig, unruhig, DG
- Kommt zum Stuhl und Windverhalt und Erbrechne
- Wird dies nicht chirurgisch operiert so kann es lebensbedrohlich werden
- Darmabschnitt erweitert sich, massive Flüssigkeitsverlust ins Darmlumen, Folge, Hypovolämie und Schockgefahr
- Lähmung der Darmmotorik (paralytischer Ileus)
- Darmmotorik gelähmt meist postoperativ oder Peritonitis
- Durchwanderungsperitonits: Bakterien wandern von Darm aus dem Stuhl in Peritoneum = Entzündung, höheres Risiko wenn Stuhl stehen bleibt
- Darmperistaltik fehlt, keine Darmgeräusche, nur noch wenige = Subileus
- SZ, Übelkeit, Erbrechen
- Opiate?
- Darmmotorik gelähmt meist postoperativ oder Peritonitis
Therapie
- Flüssigkeit und Elektrolytlösung, Druckentlastung durch Magen oder Dünndarmsonde
- Mechanisch sofort operiert
- Paralytisch Absaugen, parenterale Ernährung, elektrolytausgleich, Medis zur Anregung der Peristaltik, Infektionsbekämpfung
- Sehr ernst! Jeder 4.-10. Stirbt je nach Ursache und Zeit der Erkennung
Koprostase
Definition
- Stauung im Kottransport
Ursache
- Ileus und Megakolon
Symptome
- Vermehrt Fäulnisbekämpfung, Wasser wird entzogen, flüssiger Stuhl geht daran vorbei, (paradoxer Diarrhö) Bildung von Kotsteinen
- Kann über Bauchdecke ertastet werden und Darmverschluss entstehen
akute Pankreatitis
Definition
- Verdauungsenzyme werden im Organ freigesetzt und aktiviert, Selbstverdauung löst starke Entzündung aus, kann tödlich enden
Ursache
- Alk und Gallensteine, auch grundlos
Symptome
- Heftige OberbauchSZ, grütelförmig bis in den Rücken
- Übelkeit, Erbrechen, Darm arbeitet fast nicht mehr (Subileus)
Therapie
- Strenge Nahrungs und Flüssigkeitskarenz zum ruhigstellen der Pankreas
- Lipase und Alpha-Amylase werden von Kapillaren aufgenommen und sind im Blut nachweisbar, Sono und CT
- Chronisch = wiederholt oder kontinuierlich, zunehmend an Verlust von endokrinen und exokringen Funktionsverlust
- exokrin: Verdauungsprobleme, postprandial
- endokrin: entgleiter BZ (hoch oder tief) wenig Zucker
- Bis zur Pankreasinsuffizienz mit Malassimilationssyndrom und Enzymmangel zu DM
- nüchtern und Flüssigkeit 6l/24h i.v. = positiver Verlauf
hepatisches Koma
Definition
- Vorstufe des Komas ist die hepatische Enzephalopathie, beschreibt neurologische Veränderungen, die durch direkte ZNS Schädigung und nicht ausgeschiedene Stoffwechselprodukte ausgelöst werden
- Stadium I: Schläfrigkeit, Sprachstörung, grobschlägiges Handzittern (Flapping Tremor), Schriftveränderung, später Konzentrationsstörungen und delirante Zustände
- Stadium II: Schläfrigkeit wird verstärkt, bis zur Somnolenz und Apathie
- Stadium III: Foettor hepaticus mit süsslich-fäkulenter Geruchsrichtung und Sopor, aber noch erweckbar
- Stadium IV: hepatisches Koma, nicht mehr weckbar, Schutzreflexe sind erloschen und Tremor geht verloren
Ursache
- Zwei auslösende Ursachen
- Leberzerfall bei Hepatitis, viraler Hepatitis oder verschiedenen Pilzvergiftungen = endogenes Koma
- Leberaufall, bei dem stickstoffhaltige Stoffwechselprodukte nicht mehr ausgeschieden werden können und das ZNS schädigen zb Ammoniak (beissender Uringeruch in der Ausatemluft, meist durch Progress oder Dekompensation Leber KH (Leber CA oder Leberzirrhose) = exogenes Koma
Symptome
- Lackzunge (glatte, trockene und glänzend-rote Zunge), Spider naevi, Ikterus oder Aszites
Gelbsucht
Definition
- Bili unter 1 mg/dl im im Blut, bei > 2 mg/dl führt zum Ikterus, zuerst Sklerenikterus, dann Haut
Ursache und Symptome
- Prähepatischer Ikterus
- Störung vor der Leber
- Verstärkten Untergang der Ec (Hämolyse), vermehrt Bili, Leber mit Ausscheidung überfordert
- Im Blut erhöhten Spiegel vom indirekten Bili
- Intrahepatischer Ikterus
- Funktionsstörung in der Leber, (infektiöse Hepatitis, Leberzirrhose
- Leber kann normalen Bili Abbau nicht gewährleisten
- Im Blut erhöhtes direktes und indirektes Bili
- Posthepatischer Ikterus
- Störung hinter der Leber, Verlegung der Gallenwege (Tumor, Steine)
- Auch Verschlussikterus genannt
- Bereits ausgeschiedenes direktes Bili staut zurück, gelangt ins Blut, erhöhte Konzentration
- Bierbraunen Urin, beim schütteln gelber Schaum
- Hellen und entfärbten Stuhl, durch Fehlen von Bili im Darm
Neugeborenen Ikterus
- Harmlose, physiologische Form, durch mehrere Faktore
- Vermehrte Hämolyse
- Kurz nach der Geburt ist die Leber noch nicht ausgereift, hohen Hämolyse nicht bewältigen
- Träge Darmtätigkeit führt zur vermehrten Rückresorption
- Normalisiert sich spontan wieder
akute und chronische Hepatitis
Akute Virushepatitis
- Verschiedene Viren, akute Leberentzündung, 7 Formen A-G
- Nachweis durch Virusantigene oder durch gebildete AK
- Hauptstadium mit intrahepatischenm Ikterus, fulminanten (raschen und ungünstigen) Verlauf mit massivem Untergang von Leberzellen und einer tödlichen Leberzerfallskoma
- Hep. A (HAV) gefährlichste Form, durch Stuhl ausgeschieden, Infektionsübertragung fäkal-oral, kontaminierte Nahrungsmittel und Trinkwasser, Prognose gut, fast keine chronischen Verläufe
- Hep. B (HBV) parenteral, über Blut, Blutprodukte, Nadeln, Spritzen, Blutspritzer in den Augen, Sexualübertragung, alle Körperflüssigkeiten pot. Infektiös, 10% chronischer Verlauf, gute Impfung
- Hep. C (HCV) NonA-NonB-Hepatitis parenteral, Bluttransfusionen, Drogenabhängige, ernste Prognose, 50% chronisch, frühzeitige Therapie mit Interferon, gentechnisch hergestellt, wirkt antiviral und antitumoral wie körpereigene Zytokine, die im Immunsystem gebildet werden
- Ander Formen in Europa selten
Chronische Hepatitis
- Nach 6 Monaten nicht ausgeheilt = chronisch
- Chronisch-persistierende Hepatitis meist symptomarm
- Chronisch-aggressiven-Hepatitis zunehmen schädigt
- Ohne Therapie Alpha-Interferon münden Chronische Hepatitiden B, C, D in Leberzirrhose
- Spätkomplikationen der Zirrhose, Entwicklung primären Leberzellkarzinom
- Nahrung wird mechanisch zerkleinert und durch Verdauungsenzyme chemisch zerlegt
- Abbau von Nahrung in resorptionsfähige Bestandteile = Digestion
- Nach der Verdauung können Nährstoffmoleküle durch die Schleimhäute über Blut und Lymphbahnen in den Kreislauf gelangen = Resorption oder Absorption
- Peristaltik hilft der mechanischen Zerlegung und intensive Durchmischung des Nahrungsbrei inkl. Transport
- Durch Organe, meist ausserhalb, werden enzymreiche Verdauungssekrete für chemische Verdauung hergestellt bzw. speicherung und durch Ducti abgeben zb Mundspeicheldrüse, Pankreas, Gallenblase, Leber
Flüssigkeitsumsatz
- Pro Tag ca 2 l Flüssigkeit via Getränk und Nahrung
- 9 l Flüssigkeit im Magen-Darm-Trakt (MGT), 7 l Sekrete auch Pankreas, Magen, Leber, Speicheldrüse und Dünndarm
- 95% werden im Dünndarm, 3% im Dickdarm wieder rückresorbiert, 2% = 150ml werden via Stuhl ausgeschieden
- Mukosa
- Innerer Wandschicht, dünnes Epithel, direkten Kontakt mit dem Nahrungsbrei
- An das Epithel folgt ein lockeres Bindegewebe, glatte unwillkürliche Muskulatur
- Die feine Muskelschicht ermöglicht die Eigenbewegung der Schleimhaut und einen engen Kontakt mit dem Nahrungsbrei
- Submukosa
- Schmale Bindegewebsschicht, trennt Schleimhaut von Muskelschicht
- Muskularis
- Mund, Rachen, und oberen Teil der Speiseröhre = quergestreifte Muskulatur, beim Schlucken willkürlich
- Restliche Anteil = glatte und unwillkürliche Muskulatur, innen Ringschicht und aussen Längsmuskelschicht
- Werden von Nervengeflecht dem enterischen bzw Darmwandnervensystem koordiniert, Teil von VNS
- Auch Durchblutung, Sekretion und Motorik werden so gesteuert
- Serosa
- Äusser Gewebsschicht, sehr dünne Membran, sondert Schleimstoffe ab, für übereinandergleiten mit anderen Organen
- Auch Peritoneum viscerale genannt, kommt nur in den der Bauchhöhle gelegenen Organe vor
- Im Bereich Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre hat es lockeres Bindegewebe = Adventitia
- Magen bis Dickdarm liegen im Bauchraum
- Werden von Bauchwand- und Rückenmuskulatur umgeben, von oben Diaphragma, unten Beckenbodenmuskulatur
- Bauchraum ist von glatter Haut umgeben = Peritoneum oder Bauchfell
- Peritoneum umschliesst Bauchhöhle, hinter der Bauchhöhle = Retroperitonealraum
- Organe in der Embryozeit noch Retroperitoneal, mit der Zeit schieben sie sich in die Peritonealhöhle
- Eingeweideüberziehendes Blatt = Peritoneum visceral, ausse = Peritoneum parietale
Intra-, retro-, extraperitoneal
- Schiebt sich das Organ ganz in die Bauchhöhle = intraperitoneal
- Mit der hinteren Bauchwand bleibt das Organ über das gedoppelte Peritoneum in Verbindung
- Die beiden Peritonealschichten, verstärkt durch Bindegewebe, bilden ein elastisches Aufhängeband
- Über diesen Stiel (Dünndarm = Mesenterium, Dickdarm= Mesokolon) werden die intraperitoneal gelegenen Organe mit Lymph, und Blutgefässen sowie Nerven versorgt
- Retroperitoneal = Organ nur zt in die Bauchhöhle geschoben wurde und kein Mesenterium bzw Mesokolon besitzt
- Sind nur auf Vorderseite mit dem Peritoneum überzogen, Rückseite ist fest mit der Bauchwand verwachsen
- Pankreas, Duodenum, Nieren, Blase, Bauchaorta, untere Hohlvene
- Extraperitoneal = kein Kontakt zum Peritoneum zb Mastdarm oder Rektum
Peritonitis
- Entzündungen am Bauchfell, oft lebensbedrohlich
- Örtlich begrenzt, starken SZ, diffusen Charakter = Peritonitits circumscripta
- Meist chemisch ausgelöst durch Blut, Galle oder Urin = Peritonitis libera
- Vorkommen meist iatrogen: Harnleiterverletzung nach Steinen oder Blutkoagel nach OP oder Mikroorganismen oder Toxine nach penetrierenden Verletzungen
- 90% sind es bakterielle Infektionen des Bauchfells, meist durch Perforation des MDT zum Austritt von Keimen
- Lokal begrenzte Peritonitis = nur lokale Beschwerden, aber sehr stark
- Akute Peritonitis = lebensbedrohlich
- Symptome
- starke SZ, zunehmende Abwehrspannung am ganzen Abdomen und brettharten Bauch, weiter zu Schocksymptomen bis zum Tod
- Fieber, Übelkeit, Erbrechen
- akustisch Peristaltikstörungen, geringe Darmgeräusche bis zu (paralytischem) Ileus mit fehlenden Darmgeräuschen
- Über drei grosse, ventral aus der Baucharterie Arterienstämme
- Nach dem Zwerchfelldruchtritt der Truncus coeliacus
- Drei Äste: A. gastrica sinirstra, A. heapticus communis und A. lienalis
- Verzweigen noch weiter und versorgen Leber, Gallenblase und Mangen, Pankreas und Duodenum (teilweise)
- Unterhalb der Truncus coeliacus: A mesenterica superior
- Von ihr gehen kleine Äste in Duodenum, Magen und Pankreas, danach teilt sie sich arkadenförmig (Bogenförmig) und versorgt ganzen Dünndarm und Hälfte des Dickdarms
- Einige Zentimeter unterhalb ist die A mesenterica inferior
- Teilt sich arkadenförmig und versorg unteren Teil des Dickdarms
- Endast A. rectalis superior versorgt grössten Teil vom Rektum, ein Teil wird noch von der kleinen Becken Arterien versorgt (A. rectalis media aus der A. iliaca interna und A. rectalis inferior aus A. pudenda interna)
- Von den Arterien wird das Blut im gemeinsamen System gesammelt in Pfortader (V. portae)
- Blut geht direkt in die Leber wo es im Kapillarsystem gereinigt und entgiftet wird
- Ausnahme!
- Venen aus mittlerem und unterem Rektum verläuft über die V. iliacae direkt in die V. cava inferior
- Grosse Bedeutung, da Suppositorien nicht über die Leber gehen, sondern direkt in den grossen Kreislauf, Entgiftung fällt aus
Lymphgefässe und Knoten
- Halten sich an den Verlauf der Arterien
- Münden nach der Passage der Lymphknoten in ein Sammelbecken (liegt um Truncus coeliacus) Cisterna chyli
- Von dort geht der Milchbrustgang (Ductus thoracicus) in den linken Venenwinkel in den Blutkreislauf
- Direkt unter der Schleimhaut des Dünndarm liegen viele Lymphfolikel = Peyer-Plaques
- Übergang vom Appendix zum Dickdarm, ist mit vielen ausgestattet
- Keime über den Mund bereits zur Hälfte im Magen unschädlich gemacht werden, Rest wird im Dünndarm durch lokale Immunreaktion erledigt
- Darm nicht nur zur Verdauung, sondern auch 80% aller AK werden dort produziert
Aufgabe Mundhöhle
- = Cavum oris, Aufnahme und Vorbereitung der Speise, innerhalb der Zähne
- Oben harten und weichen Gaumen, unten Zunge und Mundbodenmuskulatur
- Seitlich Zahnreihen nach hinten den Rachen
- Lippen = Übergang von Schleimhaut in Gesichtshaut, sehr dünne Epithelschicht, Blutgefässe geben rote Farbe, Zyanose gut sichtbar
- M. orbicularis oris gibt festen Verschluss der Lippen
- Innenfläche der Mundhöhle aus Schleimhaut, mehrschichtigem unverhorntem Plattenepithel mit vielen schleimabsondernden Drüsen
- Bei Ober und Unterkiefer bei den Zahnfortsätzen ist Schleimhaut fest mit der Knochenhaut verwachsen = Zahnfleisch (Gingiva)
Aufgabe Rachen
- = Pharynx oder Schlund
- Schleimhautausgekleidetes Muskelgewölbe, oberes Ende in die Muskulatur der Speiseröhre übergeht
- Quergestreifter Muskulatur und verbindet Mundhöhle und Speiseröhre, auch Nase und Luftröhre
- 25cm langer elastischer Muskelschlauch, verbindet Rachen mit dem Magen
- Findet keine Verdauungsvorgänge statt, nur Transportweg
- Aus mehrschichtigem unverhorntem Plattenepithel
- Beginnt hinter dem Ringknorpel vor dem 6. HWK, hinter der Luftröhre durchs Mediastinum, entfernt sich zunehmen von der WS
- Höhe Tracheabifurkation wird sie von der Aorta und Trachea, und wendet sich zunehmend nach links
- Nach durchtritt des Diaphragmas, geht sie in den Magen über
- Kann sich bis 3,5 cm aufdehnen, hat 3 physiologische Enstellen
- Ringknorpel: umgebende Struktur ist fixiert, max 1,5 cm
- Aortenenge und Zwerchfellenge: Aufdehnung durch anatomische Gegebenheiten stark begrenzt
- Entzündungen und Tumore bilden sich meist an den Engstellen oder grosse Essenstücke bleiben da stecken
- Tonus ist am Beginn und Ende erhöht = Verschlussmechanismus
- Obere und untere Ösophagussphinkter
- Nach Beginn erschlafft der obere Ösophagussphinkter, durch Kontraktion von Rachen in Ösophagus
- Via Peristaltik in Richtung des Magens
- Unmittelbar unterhalb des verschluckten Bolus kontrahieren die äußeren, längsverlaufenden Muskelfasern, was zu einer Lumenerweiterung unterhalb des Bolus führt.
- In das so geschaffene Reservoir wird der Bolus durch Kontraktion des ihn oberhalb umschließenden Abschnitts der Ringmuskelfasern vorgeschoben.
- Wiederholen sich solange bis es zum Magen
- Untere Ösophagussphinkter (Magenmund oder Kardia) öffnet und Bolus gelangt in den Magen
- = Ventriculus, 1,5 l Fassungsvermögen, Form ändert je nach Füllungszustand
- Magenmund = Kardia
- unter Zwerchfell liegt kuppenförmige Erweiterung = Fundus, beim stehenden Menschen höchster Punkt, meist mit Luft gefüllt vom Schlucken
- an den Fundus schliesst sich den Korpus, der verläuft in den Vorraum des Pförtners = Antrum pyloricum
- Übergang zum Duodenum = Pylerus
Muskelschicht der Magenwand
- Drei übereinandergelagerte Schichten
- Längsmuskelfasern als Fortsetzung der Längsmuskelschicht der Speiseröhre
- Ringförmig verlaufende Muskelfasern, welche die mittlere Schicht bilden und am Ende des Magens an Dicke zunehmen
- Schräg verlaufende Muskelfasern, welche die innerste Schicht bilden
- Auf verschiedene Arten kontrahieren, passen Magengrösse der Füllmenge an, Nahrungsbrei mit Magensaft mischen, kneten und weiterleiten
Drüsen bilden, je nach Nahrungsaufnahme, ca 2 l Magensaft/d:
- Salzsäure HCl:
- wird in Belegzellen produziert, physiologischer Reiz durch Nahrungsaufnahme
- pH Wert sinkt auf 1, denaturiert die Eiweisse
- als Desinfektionsmittel gegen Bakterien und Viren
- Pepsinogen und Pepsine
- Pepsinogen wird in den Hauptzellen gebildet, die Fähigkeit Spaltung von Eiweissmolekülen erhalten sie erst im Magensaft, pH muss unter 6 sein = aktive Pepsine
- Lassen grösse Bruchstücke der Eiweisse entstehen
- Magenschleimhaut
- Von Oberflächenzellen und Nebenzellen der Magendrüsen gebildet
- Zähe Muzin haftet an Oberfläche der Magens, Verhindert Angriff der Salzsäure und Pepsin, Verhinderung der Selbstverdauung
- Intrinsic Factor
- Von Belegzellen gebildet
- Braucht es um Vit B12 im Dünndarm aufzunehmen
- Wird benötigt für rotes KM, Nervensystem sowie Haut und Schleimhäut
Steuerung
- Nervale Phase vom Gehirn gesteuert
- Bereitet Magen auf bevorstehende Nahrungsaufnahme vor, bevor sie sich im Magen befindet
- Auslösende Reiz: Geschmack, Geruch oder Optisch, erlernte Situationen mit Zusammenhang mit Nahrung = klassische Konditionierung, über VNS (Vagus)
- Säureproduktion, Abgabe von Gastrin aus den G-Zellen
- Auch seelische Vorgänge wie Ärger oder Stress
- gastrische Phase: Auslöser im Magen
- Sobald Nahrung im Magen ist
- Wird verstärkt durch in der Nahrung enthaltende Gewürze sowie Genussmittel
- Intestinale Phase, durch Hormone des Dünndarms
- bei grösseren Mengen von saurer Nahrung und Fetten wird das Hormon Sekretin im Dünndarm gebildet
- drosselt Salzsäurebildung und fördert Produktion von Pepsinogen = hemmt Magenentleerung
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