Französische Revolution

Politische Uneinigkeiten

• Schwäche von Ludwig XVI, der zwischen Adel und Bürgertum steht und keine Steuerreform durchsetzten kann und sich so nicht eindeutig auf die Seite des Bürgertums stellt.
• Bestehen auf Ihre Priviliegien (vor allem Steuerfreiheit) des 1. und 2. Standes
• Bestehen auf Beschneidung der absolutistischen Macht von Seiten des Adels und des Bürgertums
• Abkapslung des Adels vom aufstrebendem Bürgertum (keine weiteren Aufstiegsmöglichkeiten in den Amtsadel mehr => Wut des Bürgertums)

Veränderung des geistigen Klimas

• Die Aufklärung verändert das geistliche Klima der Menschen (Hinterfragung des Systemes)
• Vorbild des "Bill of Rights" in Amerika, Verlangen nach Menschenrechten
• Kein Mitspracherecht für die Träger der wirtschaftlichen Entwicklung (=Bürgertum)

Katastrophale wirtschaftliche Lage

• Staatsausgaben > Staatseinnahmen (Enorme Kosten für Kriege und Hofleben des Bürgertums)
• Verknappung der Arbeitsplätze durch die Bevölkerungsexplosion (Gegensätze Land und Stadt nehmen zu)
• Rapid steigende Preise für Grundnahrungsmittel (Hunger, ganzer Tageslohn für ein Brot)

• Freiheit
• Gleichheit
• Brüderlichkeit

Das Bürgertum (4 Millionen Einwohner, 16%) beinhaltete nur:

• Grossbürger (Steuerpächter, Grosskaufleute, Bankiers, Manufakturbesitzer)
• die Mittlere Bourgeoisie (Kapitalrentner, Anwälte, Ärzte, höhere Beamte)
• Kleinbürger und Arbeiter (Handwerker, Händler, Lohnarbeiter)

! Aber nicht:

• Bauern (20.5 Millionen Einwohner, 82%)
• Frauen
• Standlose

• Gemeinsame Ziele (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)
• Gemeinsame Gegner (Europäische Monarchien)
• Gemeinsamer Staat (Frankreich)
• Gemeinsame Sprache (Französisch)
• Gemeinsame Geschichte (Nationalversammlung, Sturz des Königs, Sturm der Bastille)

Dieses Gedankengut verstärkte den Glauben und Zusammenhalt und führte zu verstärktem Nationalismus-> gemeinsamer Kampf und Stolz

1. Phase 1789-91 Absolutismus -> konstitutionelle Monarchie mit Menschenrechtsverfassung
2. Phase 1792-94 konstitutionelle Monarchie -> Schreckensherrschaft der Jakobiner (Entmachtung und Köpfung Ludwig XVI.')
3. Phase 1795-99 Volksherrschaft -> Machtübernahme Napoleons (Parlament und Direktorium wird eingeführt und Robespierre und Jakobiner hingerichtet
4. Phase 1799-1815 Machtübernahme Napoleons -> Alleinherrschaft Napoleons (Napoleon lässt sich zum Konsul auf Lebenszeit und später zum Kaiser wählen, zeitweise hält er enomre militärische Erfolge, bis seine militärischen Erfolge abnehmen und er ins Exil geht, dann nach zahlreichen Schlachten 1815 endlich besiegt wird)

Eine konstitutionelle Monarchie bedeutet, dass der Monarch einer Verfassung obliegt und sich an diese halten muss. Die Macht des Monarchen wird dadurch eingeschränkt und kontrolliert.

Die Nationalversammlung hat die erste Verfassung in Frankreich, nach dem Ballhausschwur, verfasst.

Das Wahlrecht in Frankreich wurde Zensuswahlrecht genannt, das heisst, dass nur Männer über 25 Jahre mit einem bestimmten Steueraufkommen (=praktisch nur Bürger) wählen durften. Diese Männer wurden Aktivbürger genannt.h

I.Die Menschen werden frei und gleich an Rechten geboren und bleiben es.

II. Der Zweck jeder staatlichen Vereinigung ist die Erhaltung der natürlichen und unverjährbaren Rechte der Menschen. Diese Rechte sind Freiheit, Eigentum, Sicherheit und Widerstand gegen Unterdrückung.

IV. Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was anderen nicht schadet. Demzufolge wird jeder Mensch in der Wahrnehmung seiner Rechte nur von den Grenzen eingeschränkt, die den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuss der gleichen Rechte garantieren. Diese Grenzen dürfen nur vom Gesetz festgelegt werden.

VI. Das Gesetz ist der Ausdruck des allgemeinen Willens. Alle Staatsbürger haben das Recht, persönlich oder durch ihre Vertreter an seiner Entstehung mitzuwirken. Es muss für alle gleich sein, ob es Schutz gewährt oder Strafe auferlegt. Da alle Staatsbürger in seinen Augen gleich sind, haben sie gleichermassen Zugang zu allen Ämtern und Würden, zu allen Posten und öffentlichen Stellungen, jeder nach seiner Fähigkeit und unter Berücksichtigung seiner Tüchtigkeit und Begabung.

X. Niemand darf wegen seiner Gesinnung, auch nicht religiösen, behelligt werden, vorausgesetzt, dass ihre Äusserung die durch das Gesetz festgelegte öffentliche Ordnung nicht stört.

XI. Der freie Gedanken- und Meinungsaustausch ist eines der kostbarsten Rechte der Menschen. Jeder Staatsbürger darf daher frei reden, schreiben, drucken, unter dem Vorbehalt, dass er sich für Missbrauch dieser Freiheit in dem vom Gesetz festgelegten Fällen zu verantworten hat.

XVII. Das Eigentum ist ein unverletzliches und heiliges Recht, und niemand darf seiner beraubt werden, es sei denn, dass die gesetzlich festgestellte Notwendigkeit es ganz offensichtlich erfordert, und auch dann nur unter der Bedingung einer gerechten und vorherigen Entschädigung

=> gilt aber nur für Bürger, nicht für Frauen und Bauern