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Ök vorlesung ETH

Ök vorlesung ETH


Kartei Details

Karten 21
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.11.2018 / 11.10.2021
Lizenzierung Keine Angabe
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Unterschied Bruttoinlands zu Nettoinlandsprodukt

(Bruttoinländer zu Nettoinländerprodukt)

Die Differenz zwischen Bruttoinlands- bzw. -inländerprodukt und Nettoinlands- bzw. -inländerprodukt sind die Abschreibungen. Die Abschreibungen sind der Wertverzehr an Maschinen, Produktionsanlagen u.ä., welcher während einer Periode auftritt.

Marktpreise versus Faktorkosten:

Beim Sozialprodukt zu Marktpreisen sind die erstellten Güter und Dienstleis-tungen zu ihren Marktpreisen erfasst, d.h. die Preise enthalten auch Steuern bzw. Subventionen. Durch die dahinter stehenden staatlichen Eingriffe werden die Knappheitsverhältnisse der Güter und Dienstleistungen künstlich verzerrt.

Mögliche Erfassungsarten des Bruttoinlandsprodukts

1. Entstehungsrechnung/Produktionsansatz
Das Bruttoinlandsprodukt wird interpretiert als Wert aller in einem Jahr produzierten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung/Produktion im Inland). Hierzu zählen die landwirtschaftliche Produktion, die Industrie- und Gewerbeproduktion sowie die Produktion in den Dienstleistungsbranchen und beim Staat. Alle produzierten Waren und Dienstleistungen werden gemäss ihrer Umsätze erfasst (vgl. Tab. 8.2.).

2. Verwendungsrechnung
Das Bruttoinlandsprodukt wird berechnet anhand der Verwendung der produzierten Waren und Dienstleistungen. Die produzierten Waren und Dienstleistungen können von den privaten Haushalten bzw. privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter1 „verwendet“ werden. Verwendung bedeutet dabei vor allem Konsum oder Investition. Die Teile des Einkommens der privaten Haushalte und POoE, die nicht konsumiert werden, stellen die Ersparnis dar. Die Ersparnis (S) der privaten Haushalte und POoE entspricht ex-post gesehen den Investitionen (I) der Unternehmen.

3. Verteilungsrechnung
Hier wird erfasst, wie sich das Bruttoinlandsprodukt bzw. Bruttonationaleinkommen auf verschiedene Gruppen verteilt (vgl. Tab. 8.4). Man unterscheidet die funktionale Einkommensverteilung (Aufteilung der Einkommen nach Produktionsfaktoren: unselbständige und selbständige Arbeit [Löhne, Gewinne], Boden [Bodenrente] und Kapital [Zinsen]) und die personelle Einkommensverteilung (Aufteilung der Einkommen nach Personen).

Wohlfahrtsmessung durch das Pro-Kopf-Einkommen?

a) Nicht-Berücksichtigen von aussermarktlichen Leistungen

  • ca 40-60% nicht berücksichtigt

b) Nicht-Berücksichtigung der „Schattenwirtschaft“

  • 9-15% je nach staat

c) Kontra-intuitive Effekte

  •  Naturkatastrophen (Reparaturmassnahmen, höheres BIP)
  • Gesundheitswesen (mehr kranke Menschen, höheres BIP)

d) Qualitative/immaterielle Aspekte werden nicht berücksichtigt

  • politische sicherheit
  • Einhaltung der Menschenrechte
  • Integration von Randgruppen
  • Meinungsfreiheit
  • Wahrgenommene Zufriedenheit der Bevölkerung

e) Personelle Einkommensverteilung der privaten Haushalte

 

Gini-Koeffizient

G = A/(A+B),

1 = absolut ungleich verteilt

0 = absolut gleich verteilt

Einkommensungleichheit vs Vermögensungleichheit

Vermögen oft ungleicher verteilt, da sich dieses ja aufkummuliert

Wieso ist positives Wirtschaftswachstum wünschenswert:

Wachstum ermöglicht eine bessere materielle Versorgung der Menschen

Bei Wachstum ist eine Umverteilung in Richtung auf eine gleichere Einkommensverteilung
leichter möglich als ohne Wachstum, da lediglich die
Zuwächse, nicht aber bereits vorhandene Besitzstände anders verteilt
werden können.

Beim Wachstum ist es relativ leicht möglich, dass zusätzliche Aufgaben,
etwa im Bereich des Ausbaus von Infrastruktur, Bildungs- oder Gesundheitssystemen durch den Staat wahrgenommen werden

Wachstum macht es möglich, dass Arbeitsplatzverluste in Bereichen mit
arbeitssparendem technischen Fortschritt durch zusätzliche Arbeitsplätze
in neu entstehenden oder wachsenden Bereichen kompensiert werden, so
dass netto keine Arbeitsplatzverluste eintreten.

Möglichkeit des Staats auf Konjunktur einzugreifen

1. eine Erhöhung/Senkung der Staatsausgaben
2. eine Erhöhung/Senkung der Steuern
3. eine Kombination aus Veränderung von Staatsausgaben und Veränderung von Steuern