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Die Entstehung des slavischen Schrifttums

Slavische Sprachen in Geschichte und Gegenwart, Vorlesung 3

Slavische Sprachen in Geschichte und Gegenwart, Vorlesung 3


Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie Geschichte
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.11.2017 / 17.01.2018
Lizenzierung Keine Angabe
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Woraus setzt sich der Name des Grossmährischen Reiches zusammen?

Der Name des Grossmährischen Reich ist wahrscheinlich ein Übersetzungsfehler. Anstatt Gross war eigentlich „Älter“ oder „Ausländisch“ gemeint. Mährisch entsteht aus dem Wort „Moravia“

Wann entstand das Volk der Mährer? Wann kamen die ersten Quellen auf?

Das Volk der Mährer entstand wahrscheinlich mit der Expansion im 6 Jh. Ab dem 8 Jh. Lassen sich dann erste Quellen verfolgen.

Welche waren die Zentren vom Reich der Grossmähren?

als Zentren standen mehrere grosse Burganlagen, darunter Mikulcice, Stare Mesto und Olomouc, alle an der Morava gelegen. Mit der Zeit, nach der Freikämpfung von den Awaren, kamen schliesslich noch Nitra und Devin dazu. 

Wie hiess der 1. Fürst? Was waren seine Erfolge?

Als 1. Fürst wird Mojmir I. (830-846) notiert. Er vereint die Mährer unter seiner Macht und verjagt den Lokalfürsten Pribina, der sich nicht dem Christentum anschliessen wollte. Ausserdem stellt er sich gegen das Frankenreich und die Bayern, die zu dieser Zeit bereits unter Slawen missioniert haben.

Wer war der 2. Fürst und was war sein Ziel? Was war dabei das Problem und wie konnte er es trotzdem erreichen?

Der Nachfolger von Mojmir dem I., Ratislav, sieht die fränkische Mission als Gefahr für die Unabhängigkeit der Mähren.

Sein Ziel: eine eigene Diözese.

Zu dieser Zeit herrschte in Europa Gespaltenheit in der Kirche: sie war aufgeteilt in Ost- (griechisch-orthodox) und Westrom (römisch-katholisch). Die Westkirche erlaubte nur die drei Sakralsprachen Hebräisch, Griechisch und Latein, während Ostrom auch die Volkssprachen tolerierte. Weil Ratislav in Rom vom Papst Nikolaus keine eigene Diözese erhielt, wandte er sich im Jahr 863 an den byzantinischen Kaiser Michael III. Dieser gewährte ihm 2 Lehrer, die das Christentum festigen sollten – Konstantin und Method.

Wer waren Konstantin und Method?

Konstantin und Method waren Brüder, byzantinische Priester und Gelehrte und konnten slawisch. Ihre Heimat, Thessaloniki war teilweise von Slawen besiedelt. 

Lebenslauf von Method

Method (Geburtsname Michael) lebte von 815-885 und war interessiert an Recht, hatte eine administrative Begabung. Kurz war er Verwalter, trat danach aber in ein Kloster des bithynischen Olymps ein und wurde Mönch, wo er seinen Namen übernahm. Nach der Mission zu den Chasaren 860 mit seinem Bruder wurde er Abt im Kloster Polychron. 

Lebenslauf Konstantin

Konstantin lebte von 827-869, war sprachbegabt und begann mit der niedrigen Priesterweihe. Er studierte hebräisch und samaritanisch und hatte unter anderem bekannte Dispute (z.B. mit dem bilderfeindlichen Johannes Grammatikus). Er war Theologe und Philosoph, war Schüler von Photios I. dem späteren Patriarchen Konstantinopels. Während seiner Reisen/Missionen traf er auf einen „rusisch“[1] sprechenden Mann, der ihm in dieser Sprache verfasste Bibeltexte zeigte.

 

[1] „rusisch“ gemäss Vaillant, einem Slavistikforscher, kann es sich hierbei um einen Schreibfehler handeln, statt rusisch könnte syrisch gemeint sein