Makro
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Kartei Details
Karten | 25 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.01.2017 / 08.11.2024 |
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Erklären sie was das BIP misst!
Gibt den Wert der im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen abzgl. der Kosten für den Import ausländischer Vorleistungen an.
Formel BIP Deflator
\(Pt= {BIPnom \over BIPreal}\)
Was sind die Folgen dauerhaft positiven Wirtschaftswachstums für das Geldmarktgleichgewicht und was erscheint Ihnen an den gewonnenen Implikationen unrealistisch zu sein?
• Die Geldnachfragefunktion würde sich dauerhaft nach oben verschieben, was zu dauerhaft steigenden nominalen Zinsen führt.
• Letzteres beobachtet man nicht, d.h. die nominalen Zinsen folgen langfristig nahezu keinem Trend.
• Dies bedeutet, dass die Geldmenge im Zuge des Wirtschaftswachstums kontinuierlich ausgedehnt werden muss.
Formel Wachstumsrate BIP
\(gt = {BIP_t-BIP_{t-1} \over BIP_{t-1}}\)
Formel Inflation
\(Pit = {Pt-Pt-1 \over Pt-1}\)
Wodurch können sich nominales und reales BIP Wachstum unterscheiden?
Durch Preissteigerungen (Inflation) kann das nominale BIP wachsen und das reale nicht
Welche Möglichkeiten gibt es zur Messung des BIP?
Verwendungsrechnung
BIP = Summe der Nettoendverkäufe innerhalb eines geograph. Gebietes während eines bestimmten Zeitraums.
Entstehungsrechnung
BIP = Summe der Mehrwehrte, der innerhalb eines geograph. Gebietes während eines bestimmten Zeitraums geschaffen wird.
Verteilungsrechnung
BIP = Summe der Faktoreinkommen aus den wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb eines geograph. Gebietes während eines bestimmten Zeitraums.
Aus welchen Bilanzen setzt sich die Zahlungsbilanz zusammen?
• Leistungsbilanz (LB)
• Kapitalbilanz (KB)
• Devisenbilanz (DB) (verändert sich nur, wenn sich die Devisenreserven der Zentralbank ändern!)
• Es gilt: LB + KB + DB = 0
In welchen Fällen besteht ein Kapitalbilanzüberschuss/defizit bzw. Leistungsbilanzüberschuss/defizit?
(S-I)>0 ... Kapitalbilanzdefizit - Mehr gespart als investiert
(S-I)<0 ... Kapitalbilanzüberschuss - Mehr Investiert als gespart
(X-Z)>0 .. Leistungsbilanzüberschuss - Mehr Exporte als Importe
(X-Z)<0 .. Leistungsbilanzdefizit - Mehr Importe als Exporte
Erklären sie anhand der Produktionslücke die Volatilität!
Volatilität bezeichnet in der Statistik allgemein die Schwankung von Zeitreihen. Hier beschreibt sie die Schwankung der Produktionslücke um den langfristigen Trend.
Erklären sie anhand der Produktionslücke die Persistenz!
Die Persistenz bezeichnet das Verharren makroökonomischer Größen auf einem einmal erreichten Niveau. Hier bezeichnet die Persistenz die Dauer einer Abweichung der Produktionslücke vom Trend.
Erklären sie anhand der Produktionslücke die Rückkehr zum Mittelwert!
Die Rückkehr zum Mittelwert besagt, dass eine Produktionslücke immer wieder zum Trend tendiert. Dies muss nicht in der kurzen Frist geschehen, aber in der langen Frist.
Erklären sie anhand der Produktionslücke konjunkturelle Zustände!
Konjunkturelle Zustände beschreiben Abweichungen vom langfristigen Trend. Diese sind hier durch die Produktionslücke definiert.
Stellen Sie die optimale Arbeitsangebotsentscheidung eines Haushalts graphisch dar und geben Sie eine ökonomische Interpretation Ihrer Ergebnisse.
Ökonomische Interpretation:
• Jede Indierenzkurve des Arbeitsangebotes gibt alle möglichen Kombinationen von Arbeit und Freizeit für EIN Nutzenniveau an.
• Die Budgetkurve spiegelt alle möglichen Kombinationen aus Konsum und Arbeit wieder, gegeben eines fixen realen Lohns.
•In dem Schnittpunkt R entspricht der reale Lohn dem Verhältnis des Grenznutzens der Freizeit zu dem Grenznutzen des Konsums ( \(U_l\over U_C\) ).
D.h. jede weitere marginale Einheit Arbeit ermöglicht gerade soviel Nutzen aus dem Konsum, wie der Haushalt an Freizeitnutzen aufgeben muss.
Der Nutzen eines Haushaltes ist optimal im Punkt R. Jede Abweichung in Richtung Freizeit oder Arbeit würde den Nutzen des Haushaltes senken.
Erläutern Sie die Budgetrestriktion des Haushaltes \(W(\bar l- l)= p_CC\)
Herleitung der Budgetrestriktion:
• Der Haushalt verdient pro angebotener Arbeitseinheit den Reallohnsatz w, wobei sich dieser aus dem Verhältnis von Nominallohn zum Preisindex berechnet \(w = {W \over p_y}\) . Damit verfügt der Haushalt potentiell, d.h. wenn er 24 Sunden am Tag arbeiten würde, über: \(w\bar l\)
• Jede Zeiteinheit Freizeit (l) kann offensichtlich nicht gleichzeitig am Arbeitsmarkt angeboten werden und verursacht deshalb Opportunitätskosten in Höhe von w. Dementsprechend beläuft sich das verfügbare Einkommen auf: \(w(\bar l−l)\)
• Das verfügbare Einkommen kann dann für Konsumausgaben verwendet werden, so dass gilt: \(w(\bar l−l) = C\)
• Damit hat die Budgetgerade eine Steigung von -w.
Zeigen Sie graphisch die Effekte einer Lohnerhöhung auf die optimale Konsum- und Freizeitentscheidung eines Haushalts. Es gelten die Bedingungen der vorherigen Aufgabe!
Der Effekt einer Lohnerhöhung auf die optimale Aufteilung zwischen Konsum und Freizeit ist nicht eindeutig, weil:
1. eine Lohnsatzerhöhung zu einer Verteuerung der Freizeit führt - der entgangene Lohnsatz durch Freizeit steigt - und damit wegen des Substitutionseffekts (SE) Freizeit sinken und Konsum ansteigen muss.
2. eine Lohnsatzerhöhung zu einer Erhöhung des Einkommens führt, die über den Einkommenseffekt (EE) die Nachfrage nach beiden Gütern Freizeit und Konsum ansteigen lässt.
Damit folgt
1. EE>SE: Das Arbeitsangebot fällt in Reaktion auf eine Lohnsatzerhöhung, weil der EE den SE überkompensiert.
2. SE>EE: Der SE überkompensiert den EE und damit steigt das Arbeitsangebot.
Erläutern Sie die Funktionsweise eines neoklassischen Arbeitsmarktes. Ist dieser Arbeitsmarkt mit unfreiwilliger Arbeitslosigkeit vereinbar?
• Auf einem neoklassischen Arbeitsmarkt gibt es keine unfreiwillige Arbeitslosigkeit.
Im Gleichgewicht ist jeder beschäftigt, der zum vorherrschenden Lohn Arbeit anbieten möchte. Jedes Unternehmen kann seine durch den vorherrschenden Lohn und Grenzproduktivität bestimmte Nachfrage nach Arbeit befriedigen.
• Liegt der Lohn oberhalb des markträumenden Lohnsatzes, so bieten mehr Haushalte Arbeit an, als Unternehmen diese nachfragen.
In Folge dessen beginnen Arbeiter sich zu unterbieten, bis noch exakt so viele Arbeiter Arbeit anbieten wollen, wie diese von den Unternehmen zum neuen Lohnsatz nachgefragt wird.
• Bei Löhnen unterhalb des markträumenden Lohnsatzes ist die Nachfrage größer als das Angebot.
Daraufhin erhöhen Unternehmen den angebotenen Lohn, bis sie ihre Nachfrage nach Arbeit befriedigen können. Mit jedem weiteren angestellten Arbeiter sinkt die Grenzproduktivität und steigt der Lohn, bis beide Größen sich im Gleichgewicht befinden
Erklären Sie die Auswirkungen eines Mindestlohnes am neoklassischen Arbeitsmarkt.
Die Einführung eines Mindestlohn wmin führt zu unfreiwilliger Arbeitslosigkeit, sofern dieser über dem markträumenden Lohn w* liegt. In dem durch den Mindestlohn gegebenen Markt liegt die angebotene Arbeitsmenge über der Arbeitsnachfrage. Die unfreiwillige Arbeitslosigkeit entspricht der Strecke B-C. Würde der Mindestlohn unterhalb des markträumenden Lohnes liegen, so hätte dieser keinen Einuss auf den Markt.
Wie kann Arbeitslosigkeit im neoklassischen Kontext durch gewinnmaximierendes Verhalten der Unternehmen erzeugt werden?
• Es kann aus Sicht der Firmen rational sein, Löhne nicht zu reduzieren, obwohl Arbeitslosigkeit vorliegt. Damit kann es auch nachfrageseitig zu Lohnrigiditäten oberhalb des markträumenden Lohnes kommen.
Gründe:
1. Arbeitsanstrengung ist nicht immer beobachtbar (Moral Hazard). Deshalb zahlen Unternehmen mehr als das Wertgrenzprodukt, um einerseits die Arbeitnehmer zu motivieren und andererseits die Strafe durch einen drohenden Arbeitsplatzverlust heraufzusetzen.
2. Ein relativ hoher Lohn zieht qualizierte Arbeitnehmer an und hindert sie eher daran das Unternehmen zu verlassen
Diskutieren Sie die Idee eines dynamischen Arbeitsmarktes anhand eines Schaubildes. Gehen Sie dabei auf vorherrschende Marktunvollkommenheiten und deren Auswirkungen ein. Beschreiben Sie die dynamischen Prozesse auf dem Arbeitsmarkt.
Marktunvollkommenheiten:
• Heterogenität:
Sowohl Arbeitssuchende, als auch Firmen, haben und suchen unterschiedliche Eigenschaften. D.h. nicht jede Firma passt zu jedem Arbeitssuchenden. Es benötigt Zeit bis sich ein beidseitig profitables Paar fndet. Daher gibt es zugleich freie Stellen und Arbeitssuchende.
Dynamik des Marktes:
• Arbeiter werden zu jedem Zeitpunkt gefeuert, neu angestellt, oder wechseln ihren Arbeitsplatz. Da jeder dieser Anpassungen Zeit benötigt, gibt es zu jedem Zeitpunkt Arbeitslosigkeit. Diese wird friktionelle Arbeitslosigkeit genannt.
• Dazu gibt es stetig Bewegungen in der Zahl der Erwerbspersonen. Arbeiter verlassen aufgrund von Ruhestand oder Entmutigung diese Gruppe und zählen somit auch nicht mehr zu den Arbeitslosen. Zugleich betreten viele junge Menschen erstmalig den Arbeitsmarkt und vergrößern damit die Gruppe der Erwerbspersonen. Obwohl diese Stromgrößen außerhalb des Arbeitsmarktmodells sich bewegen, können Sie einen nachhaltigen Einuss auf diesen haben (bsp. Demographischer Wandel).
Was sind die Determinanten der Geldnachfrage?
Was sind die Determinanten der Geldnachfrage?
• Geld wird zu Transaktionszwecken von Gütern und Dienstleistungen nachgefragt, wobei die Kaufkraft der Geldmenge durch die reale Geldmenge ausgedrückt wird.
M / P
• Steigt also das BIP, so ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach Geld steigt.
• Da Geldhaltung keinen Zinsertrag abwirft, kann der nom. Zins i als Opportunitätskosten der Geldhaltung aufgefasst werden. Steigt i, fällt die Nachfrage nach Geld.
\(({M\over P})^d= {L(Y+, i+)}\)
Unter welchen Bedingungen tritt Ricardianische Äquivalenz auf? Wo sehen Sie Probleme?
Ricardianische Äquivalenz tritt auf, wenn:
• der private Sektor den gleichen Planungshorizont wie der Staat aufweist
• der private Sektor zum gleichen Zinssatz Kredite aufnimmt und vergibt wie der Staat
• Steuern nicht verzerrend - allokationsneutral - wirken
• die Agenten die Pläne der Regierung verstehen und antizipieren
Problem:
• Verhalten bei Unsicherheit wird nicht berücksichtigt
• Die Erfüllung sämtlicher Annahmen erscheint unrealistisch zu sein. Allerdings erfährt das Ricardianische Äquivalenz-Theorem dann empirische Unterstützung, wenn das Staatsbudget stark variiert.
Was ist die Aussage von Tobin's q und warum weicht es oftmals von 1 ab?
\(\textrm{Tobin's q} ={{\textrm {Marketwert des installierten Kapitals }}\over{\textrm{Wiederbeschaffungskosten des installierten Kapitals}}}\)
Ist q > 1 z.B. 1,2 so ist der Wert des installierten Kapitals größer als sein Beschaffungspreis.
D.h. eine Investition von 100 erhöht den Marktwert um 120.
Investitionen sind also solange lohnend, wie q > 1.
Aufgrund sinkender Grenzerträge des Kapitals ist zu erwarten, dass Unternehmen solange investieren bis q = 1 gilt.
Abweichung von 1:
1. Der Aktienpreis (Shareholder Value) gibt den diskontierten Unternehmensgewinn an. Damit wirken sich höhere Zinsen negativ auf Aktienpreise aus und der negative Effekt der Zinsen auf Investitionen ist in q enthalten.
2. Produktivitätsgewinne erhöhen zukünftige Einkommen und damit q.
3. q beinhaltet damit auch Erwartungen über die Erträge der Investitionen in der Zukunft.
Stellen Sie den formalen Zusammenhang zwischen dem Tobinschen q, dem Barwert einer Kapitalinvestition und dem Barwert der Kosten einer Kapitalinvestition dar. Geben Sie eine ökonomische Interpretation Ihrer Ergebnisse.
F(K) - (1+r)K
Ertrag morgen - Kosten morgen
• Der heutige Wert einer Investition im Umfang ∆K = 1 lautet F'(K) / 1+r .
• Die heutigen Kosten einer Investition im Umfang ∆K = 1 sind 1+r \over{1+r} = 1.
• Das Tobinsche q kann daher geschrieben werden als
q =
F'(K)/(1 + r) 1
- Wenn q = 1 kommen Investitionen zum Erliegen, d.h. der optimale Kapitalstock ist erreicht; q = 1 impliziert F'(K) = 1 + r (siehe oben).
- Sofern also die Anpassung des Kapitalstocks nicht mit Kosten verbunden ist, sollte zu jedem Zeitpunkt q = 1 und K = K* gelten.
- Sofern andererseits Kapitalanpassungskosten vorliegen, wird der Prozess der Kapitalanpassung über die Zeit gestreckt und temporär mag q =/= 1 gelten.
Was würden Sie am Konzept eines konstanten Geldschöpfungsmultiplikator kritisieren?
Die Annahme eines konstanten Geldschöpfungsmultiplikators kann allenfalls als Näherung gelten, denn
1. Banken halten Überschussreserven (nicht jeder Kunde bekommt einen Kredit und die Reservehaltung ist abhängig von den Erwartungen für die Zukunft).
2. Damit ist das Volumen der Überschussreserven variabel und abhängig von den ökonomischen Bedingungen und der erwarteten Entwicklung der Zinsen.
3. Ebenso ist das Verhalten des privaten Sektors abhängig von den Erwartungen für die Zukunft.
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