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Tissue Engineering

Fragen aus der Vorlesung Biotechnologie

Fragen aus der Vorlesung Biotechnologie


Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.01.2017 / 05.01.2019
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20170108_tissue_engineering
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Was ist Tissue Engineering? 

  • technische Herstellung von Zellen, Gewebe (und evtl. Zukuenftig Organen) aus körpereigenen Zellen

  • Patient werden Zellen aus eigenem Köpergewebe entnommen, kultiviert und wieder verabreicht, um geschädigtes Gewebe zu therapieren

  • ursprüngliche Idee: Komplette Gewebe- und Organzucht im Labor und anschliessende Transplantation 

  • heute: Ziel: Regeneration bzw. Rekonstruktion fehlender oder geschädigter Gewebe- und Organstrukturen 

Was sind die Vorteile von TE?

  • Unabhängigkeit von Spenderorganen

  •  Immunologische Akzeptanz der TE-Produkte beim Einsatz autologer Zellen
    • Minimierung des Infektionsrisikos
    • Entfall einer lebenslangen, medikamentösen Behandlung mit Immunpräparaten
  • Verfügbarkeit von «Mini-Organen» für die medizinische sowie pharmazeutische Forschung (Medikamententests) und Kosmetikindustrie (Wirkstofftests) → Reduzierung und Ersatz von Tierversuchen

Was sind die Nachteile/Probleme  von TE?

  • Viele humane Zelltypen nur in begrenzter Menge isolierbar
  • Schwierige in vitro Kultivierung 
    • Veränderung der Zellqualität mit steigender Passagenzahl
    • Adhärentes Wachstum
    • Hohe Empfindlichkeit gegenüber Scherstress
    • Komplexe Kulturmedien, die in vivo Bedingungen simulieren, notwendig 
  • sehr teuer
  • GMP-Bedingungen (hochqualifizierts Personal, integrierte Isolatorentechnik..)

Beschreibung Gentherapie

TE Anwendungen sind keine Gentherapie!

  • Ziel GT: Behebung eines krankheitsverursachenden Gendefektes durch Einschleusen genetischen Materials in Körperzellen

    • Infolge Behandlung von Zellen mit Crispr/Cas-9 Genschere Aufschwung der Gentherapie prognostiziert 

  • Keimbahntherapie: Korrektur der genetischen Konstitution der Nachkommen durch Eingriff an Ei- bzw. Samenzellen (in CH verboten) 
  • Somatische Gentherapie: Veränderung von Körperzellen zur Heilung des Gendefektes oder zur Behandlung von erworbenen Krankheiten 

Beschreibung somatische Gentherapie (exvivo, in vivo)

Ex vivo (ausserhalb des Körpers)

  •  Entnommene Zellen (autolog) werden durch einen entsprechenden Vektor gentechnisch verändert, im Labor vermehrt und danach dem Patienten zugegeben

In vivo (im Körper)

  •  Geeigneter Vektor (z.B. Virus) transportiert genetisches Material direkt zum Zielort im Körper 

Was sind die Voraussetzungen für TE?

  • vitale Zellen
  • geeignetes Kulturmedium mit WT Faktoren
  • Geeignetes Kultivierungssystem
  • Scaffold oder MAtrix

3 wichtige Meilensteine aus der Geschichte des TE

  • 1900 Ljuggren kultiviert erstmals humane Haut 

  • 1997 Brüder Vacanti haben menschliche Chondrozyten in Form eines Ohrs gebracht und Maus unter die Haut transplantiert 
  • 2000 erste Transplantation eines in vitro gezüchteten Fingergelenkes 

Beispiele aktueller Entwicklungen

  • Zweischichtige Haut (Epidermis und Dermis) im Labor produziert 
  • Herstellung von Knorpelgewebe für Sportver- letzungen sowie degenerative Erkrankungen (z.B. Gelenkarthrose) und Wiederherstellungschirurgie (z.B. Ohr- und Nasendefekt) 
  • Herzklappen aus Stammzellen (Prof. Dr. Hoerstrup, Universitätsspital Zürich)