TdU: Vorlesung 2

• strategische Visionen, Führung und Anordnung
• strategische Planung
• von außen aufgezwungene Strategien

• logischer Inkrementalismus
• Ressourcenallokationsroutinen
• kulturelle Prozesse
• politische Prozesse

• intendierte und realisierte Strategien
• die lernende Organisationen
• unsichere und komplexe Bedingungen

Die intendierte Strategie bezeichnet die von Managern gewünschte
Strategie, die bewusst formuliert und geplant wurde.

„Planung ohne Kontrolle ist sinnlos, Kontrolle ohne Planung unmöglich.“
Wild (1974), S. 44

• Strukturierung von Analysen und Überlegungen über komplexe strategische Probleme
• Kritisches Hinterfragen vorherrschender Überzeugungen und Paradigmen
• Förderung einer Langfristperspektive auf strategische Fragestellungen
• Koordination von Strategien auf Geschäftsbereichsebene innerhalb der übergreifenden Gesamtunternehmensstrategie

• Erleichterung der Kommunikation zwischen Zentrale und operativen Einheiten
• Überprüfbare Zielvorgaben
• Verbesserte Ressourcenallokation
• Motivation infolge der Einbindung von Mitarbeiter_innen die Strategieentwicklung
• Gefühl der Sicherheit

• Verwechslung von Strategie und Plan
• Abtrennung von der Realität
• Fehlende Akzeptanz und Diskrepanz zwischen den Intentionen der Zentrale und den Strategien der Geschäftsbereiche
• Hemmung von Innovationen

Einflussreiche Anspruchsgruppen, z. B. Finanzinvestoren,
Gewerkschaften
• Behördliche Auflagen, z. B. zum Markteintritt (Zwang zum Joint
Venture)
• Vorgaben von Regierungen und Regulierungsbehörden, z. B.
Kartellverbot

Emergente, gewachsene Strategien entwickeln sich aus alltäglichen
Routineabläufen, Aktivitäten und Prozessen in Organisationen, die zu
Entscheidungen führen, welche die langfristige Ausrichtung einer
Organisation bestimmen.

Logischer Inkrementalismus ist die bewusste Entwicklung einer Strategie
durch Experimentieren und Lernen auf Basis begrenzter Veränderungen.

• Umweltunsicherheit
• Generelle Sicht der Zukunft der Organisation
• Experimentieren
• Koordination formaler und informaler Prozesse

“The process through which managers seek to improve
organization members‘ capacity to understand and manage the
organization and its environment so that they can make
decisions that continuously raise organizational effectiveness.“
Jones (2004), S. 376

“An organization that purposefully designs and
constructs its structure, culture, and strategy so as to
maximize the potential for organizational learning to
take place.“ Jones (2004), S. 377

Nach dem Ressourcenallokationsprozess-Ansatz entwickelt sich die
realisierte Strategie als Ergebnis der Art und Weise, in der Ressourcen
innerhalb der Organisation verteilt („alloziert“) werden als Folge formeller
und informeller Prozesse:
• Verhandlungen über organisationale Ebenen hinweg
• Systeme, Routinen und Standards zur Entscheidung über Projekte,
Produkte oder Dienstleistungen

Die politische Perspektive der Strategieentwicklung besagt, dass sich
Strategien aus Verhandlungsprozessen zwischen mächtigen internen und
externen Interessengruppen ergeben.

• Persönliche Erfahrungen
• Konkurrenz um Ressourcen und Einfluss
• Relativer Einfluss von Interessengruppen
• Unterschiedlicher Zugang zu Informationen

Die kulturelle Erklärung der Entwicklung einer Strategie lautet, dass sich
die Strategie aus den in Organisationen als unhinterfragt als gegeben
angenommenen Annahmen und Verhaltensweisen ergibt.

• Paralleler Ablauf
unterschiedlicher
Strategieentwicklungsprozesse
• Vor allem in großen
Organisationen
• Bessere Ergebnisse als bei
Konzentration auf einzelne
Ansätze

Unterschiede im Zeitverlauf
und im Kontext
• Umweltunsicherheit
• Notwendigkeit des
strategischen Wandels
• Abhängig von der
Entwicklungsstufe eines
Unternehmens

• Wir unterscheiden zwischen intendierter
Strategie, d. h. einer von Managern bewusst
geplanten und gewünschten Strategierichtung
und emergenter Strategie.
• Meist wird der Strategieentwicklungsprozess als
intendierte Strategie beschrieben, die sich als
Ergebnis von Planungssystemen ergibt, welche
objektiv und leidenschaftslos durchgeführt
werden.
• Intendierte Strategie kann auch auf Grundlage
einer zentralen Anordnung oder der Vision
strategischer Führer und dem Aufzwingen von
Strategien durch externe Interessengruppen
zustande kommen.
• Strategien können sich auch allmählich
herausbilden (Emergenz). Sie sind das Ergebnis
kontinuierlicher Veränderungen infolge von
Lernprozessen.