Management - Kapitel 10

• Beschaffungsbereich:
  • Durch gemeinsames Einkaufen lassen sich bessere Konditionen, Liefertermine, Rabatte, usw. aushandeln (= grössere Nachfragemacht).
  • Risikominderung bei vorgelagerten Produktionsstufen (Autoindustrie)
     
• Produktionsbereich:
  • gemeinsam neue Produktionsverfahren entwickeln
  • Spezialisierung und Rationalisierung auf bestimmte Produkte
  • gemeinsam grössere Produktionsmengen und somit niedrigere Produktionskosten
     
• Absatzbereich:
  • weniger Aussendienstmitarbeitende
  • Zusammenlegung von Werbung, Öffentlichkeitsarbeit usw.
     
• Forschungs- und Entwicklung:
  • sehr hohe Kosten gemeinsam zu tragen und dank gemeinsamen Anstrengungen die Entwicklungszeiten verkürzen
• Finanzierungsbereich:
  • breitere Eigenkapitalbasis
  • Aufteilen von Risiken
  • gemeinsames Aufbringen von hohen Kapitalbeiträge für Grossprojekte
  • Stärkung der Kreditwürdigkeit
     
• Verwaltung / EDV:
  • Verwaltungspersonal zusammenlegen und abbauen
  • EDV-Personal zusammenlegen und abbauen

• Kooperation =
  • gleichberechtigte Zusammenarbeit und oft nicht dauerhaft
  • zwei oder mehrere Unternehmen arbeiten aufgrund einer vertraglichen Abmachung in einem begrenzten Bereich zusammen
  • Finanziell und rechtlich bleiben sie selbständig
     
• Unternehmenskonzentration =
  • sehr enger und dauerhafter Zusammenschluss
  • Finanziell/Wirtschaftlich sind sie unselbständig, rechtlich können sie selbständig bleiben oder auch beide verlieren ihre rechtliche Selbständigkeit (Fusion zu einem neuen Unternehmen).
  • Verschmelzung der beteiligten Firmen und oft Neugründung einer gemeinsamen Firma

= Kooperation

• Arbeitsgemeinschaften, welche gemeinsam Aufträge erledigen oder schliessen Geschäfte auf gemeinsame Rechnung ab
• treten nach aussen nicht in Erscheinung
• umfassen nur wenige Partner
• Beispiel: zwei Bürobetriebe kaufen zusammen grosse Mengen an Papier ein, um günstigere Konditionen zu erhalten

• Diese basieren auf Verträgen zur Realisierung genau abgegrenzter Grossprojekte, welche die Kapazität eines einzelnen übersteigen.
• Das mit Grossaufträgen verbundene Risiko wird auf mehrere Partner verteilt
• Tritt nach aussen in Erscheinung, löst sich aber nach Erfüllung des Auftrages wieder auf.
• Beispiel 1: Der Bau einer Industrieanlage erfolgt durch eine Konsortium
• Beispiel 2: Bankenkonsortien zur Vergabe von grösseren Krediten (= Kreditkonsortium)

= Verträge, Abmachungen oder stillschweigende Abstimmen von Preisen, Lieferbedingungen, die auf eine Beschränkung des Wettbewerbs zielen.

• Sie erreichen Marktmacht, denn die beteiligten Unternehmen können Preise, Konditionen usw. so festlegen, dass Dritte sich dagegen kaum mehr wehren können
• nicht erlaubt!
• oftmals nach aussen nicht als Kooperation erkennbar!
• horizontale Absprachen = feste Preise oder Mindestpreise, welche eingehalten werden sollen (Preiskartell), Konditionenkartell, Gebietskartell, Mengenkartell
• vertikale Absprachen = verschiedene Marktstufen: Produzent schreibt dem Händler den Endverkaufspreis als Mindest oder Festpreis vor oder er verlangt das alleinige Lieferrecht.
• schweizerische Wettbewerbsbehörde darf gegen Kartelle massive Geldbussen verteilen, auch wenn die Kartelle bereits der Vergangenheit angehören.

Sie unterscheiden sich vom Kartell dadurch, dass sie nicht Wettbewerbsbeschränkungen sondern gemeinsame Interessensverfolgung anstreben. Sie wollen ihre Mittel für gemeinsame Ziele nutzen.

Wenn das Schaffen gemeinsamer Wettbewerbsvorteile im Vordergrund steht.
(z. B. Allianzen von Fluggesellschaften: 'One World' oder 'Skyteam')

Dies ist eine spezielle Form der Interessensgemeinschaft und bedeutet die Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft. --> Dauerhafte, gemeinsame finanzielle Beteiligung und Leitung an einem neu geschaffenen Unternehmen.
--> A und B beteiligen sich mit je 50% Aktienkapital des zusammen neu gegründeten Unternehmen C und sie leiten dieses gemeinsam.

Motive für Joint Ventures sind:

• Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit durch gemeinsames Beschaffen, Fertigen, Verkaufen, usw.
• gemeinsamer Know-how-Austausch

2 oder mehrere Unternehmen schliessen sich zusammen, so dass sie wirtschaftlich unselbständig sind aber rechtlich doch selbständig bleiben.

Die Konzerne werden meist von einer Holdinggesellschaft geleitet. Diese Holding hält und verwaltet die Mehrheitsbeteiligungen an den rechtlich noch selbständigen Tochtergesellschaften.

Die reine Holding produziert nicht, sie beschränkt sich auf das Verwalten der Aktien ihrer Töchtergesellschaften.
Die gemischte Holding produziert selbst auch.

Die Holding zahlt die Steuern.

Holding-Beispiele:

• VW-Konzern-Mutter: Volkswagen-Holding
• Konzerne der Holding: VW, Porsche, Skoda

Durch Fusion verschmelzen zwei oder mehrere Unternehmen miteinander. Sie geben ihre rechtliche und wirtschaftliche Selbständigkeit inkl. ihren jeweiligen Namen auf und es entsteht ein völlig neues Unternehmen.

Kombination:

• zwei oder mehrere Unternehmen werden zu einem völlig neuen zusammengeschlossen
• A + B = C (C = neues, gemeinsames Unternehmen)

Annexion:

• Das übernommene Unternehmen wird vollständig in das übernehmende Unternehmen integriert.
• A + B = A (B gibt es nicht mehr, sondern ist in A integriert)
• Es gibt friendly Take-over und unfriendly Take-over (unfriendly = unfreiwillig wird das Unternehmen in das eigene übernommen ("aufgekauft"), in dem das übernehmende Unternehmen die Aktien des anderen nach und nach aufkauft, bis es die Mehrheit hat. 

Aus derselben Branche (Produktion, Handel, ...) um dadurch Rationalisierungs- und Marktvorteile zu gewinnen.

es kommen aufeinanderfolgende Produktions- oder Handelsstufen zusammen:
z. B. Lederhersteller -> Schuhproduzent -> Ladenkette (Verkauf)

Lederhersteller = vorgelagert (Rückwärtsintegration)
Ladenkette = nachgelagert (Vorwärtsintegration)

Verschiedene Branchen sind beteiligt.

Solch branchenfremde Zusammenschlüsse (Fusionen) nennt man auch laterale Fusionen.

• Fehleinschätzungen bei den möglichen Synergieeffekten
• unterschätzte Folgekosten einer Fusion
• fehlender Miteinbezug der Mitarbeiter, welche dann nicht mehr motiviert arbeiten oder gar kündigen
• unzureichende Kommunikation der Vision, Ziele
• Unvereinbarkeit der Unternehmen