Fachdidaktik Sprachbetrachtung, Rechtschreibung
Prüfungsfragen für das Seminar an der PH
Prüfungsfragen für das Seminar an der PH
Kartei Details
Karten | 23 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.01.2014 / 05.08.2019 |
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Nennen Sie vier elementare Kompetenzen in der 1. Schulstufe zum Lesen- und Schreiben lernen!
- das Aussprechen des Wortes in Pilotsprache
- das Identifizieren des Einzellautes
- das Suchen der Buchstabenentsprechung
- die Reproduktion des Buchstaben
Wann ist es sinnvoll, den Kindern Texte zum Korrigieren zu geben? Nennen Sie eine Möglichkeit, um den Kindern das Verbessern zu erleichtern!
kann schon relativ früh begonnen werden, z.b. Rechtschreibfrühstück, eigene Texte überarbeiten, Nachschlagen im Wörterbuch muss schon früh und intensiv geübt werden, es muss für das Kind selbstverständlich werden, es zu benutzen, der Nutzen in der Verwendung des Wörterbuches muss klar sein. Christine Mann: Kinder müssen schon früh ein Fehlerbewusstsein entwickeln. Ansage am Anfang der Woche wird vorgegeben, besprochen, Kinder entscheiden selbst welche Wörter sie ihrer Meinung nach schon beherrschen, legen selbstständig eine Liste an, besonders gute Kinder suchen sich neue Übungswörter aus den Büchern – nach einigen Tagen des Übens seines eigenen Lernstoffs gibt es die Ansage. Kinder sehen so, ob sie sich richtig eingeschätzt haben
Wie und was sollen Kinder verbessern?
eigene Meinung
Welche Möglichkeit gibt es, laut Christine Mann, ein Fehlerbewusstsein bei Kindern zu entwickeln?
Z.B. am Wochenanfang den Ansagestoff bekannt geben, Kinder legen sich ihre eigenen Wörterliste an, mit Wörtern wo sie glauben, dass sie noch Übungsbedarf haben, besonders gute Kinder suchen sich aus Büchern besondere Übungswörter, jeder übt seinen individuellen Übungsstoff – nach einigen Tagen erfolgt eine Ansage über den gesamten Stoff, Kinder machen so eigene Erfahrungen, welche Wörter sie noch üben müssen, ob sie sich richtig eingeschätzt haben.
Warum ist das Diktat nicht für den Rechtschreibunterricht geeignet?
Diktate können nur als Überprüfung des gesicherten Wortschatzes eingesetzt werden, geben aber wenig Aufschluss darüber, wie gesichert die Rechtschreibung eines Kindes tatsächlich ist. Wörter werden lediglich lexikalisch abgerufen, ob das Kind fähig ist, Wörter selbstständig zu konstruieren
Welche Übungen sind zum Einprägen von Wortbildern geeignet? (Nach Ch. Mann)
- ein Wort mehrmals in verschiedenen Farben schreiben
- ein Wort mehrmals in unterschiedlichen Schriftformen schreiben
- ein Übungswort in einer Minute möglichst oft schreiben
- Übungswörterschlange
- Übungswörter in verschiedenen Schriftgrößen
- Partnerdiktat
- Spinnennetz mit Übungswörtern ausfüllen
- in Buchstaben ausgelegtes Wort hüpfen lassen
- Wörter nach Silben/Morpheme zerschneiden lassen
In welchen Bereichen können bei rechtschreibschwachen Schüler/innen Probleme auftreten, bzw. wie können diese speziell gefördert werden?
Gedächtnis: Rechtschreibstunde nicht nur für eine Einheit planen – Üben mit Übungswörtern erfolgt in wachsenden Abständen
Wahrnehmung: Verbalisieren und Hervorheben von Rechtschreibschwierigkeiten bei einzelnen Wörtern.
Vorstellung: Wort abdecken, anschließend soll sich der/die S. erinnern, welche Schwierigkeiten in dem betreffenden Wort enthalten sind.
Konzentration: alle anderen Inhalte vorher von der Tafel löschen – Ordnung auf dem Schülertisch – Störungen von Mitschülern aufgreifen
Wie erfolgt die Entwicklung zu einer rechtschreibbewussten Arbeitshaltung?
Kind wird aufgefordert, bei Rechtschreibschwierigkeiten zu fragen, das Nachschlagen im Wörterbuch soll zu einer „Standardaktivität“ werden, sowohl zuhause wie auch in der Schule (auch in der 4. Klasse bei den Schularbeiten),
Freies Schreiben als Weg zum richtigen Schreiben: dies stellt den Hauptzweck des Schreibens dar. Es erfüllt einen kommunikativen Zweck und ist daher steht an einen Adressaten gerichtet (an sich selber oder einer anderen Person). So hat das Kind die Motivation, sich schriftlich auszudrücken. Es sieht auch die Notwendigkeit, Fehler auszubessern, damit der Adressat den Text leichter lesen kann. Der aktive Wortschatz wird geübt, so ist auch die Motivation zum richtigen Schreiben größer.
Wie sollte ein gezieltes Training des Grundwortschatzes erfolgen?
subjektiv, also auf die persönlichen Fehler des einzelnen Kindes gerichtet (L. sollte Aufzeichnungen über jedes einzelne Kind führen)
objektiv, auf allgemeine Fehler bezogen (Großschreibung von Namenwörter, Zeichensetzung, Dehnung,...)
Nennen Sie die unterschiedlichen Methoden/Verfahren zum Rechtschreiben lernen für unterschiedliche Lerntypen und beschreiben Sie diese kurz!
- Akustische Lösungsmethode: Wortklang weckt das Schriftbild des bereits eingeprägten Wortes, es kontrolliert und begleitet den Schreibvorgang
- Visuelle Lösungsmethode: optische Komponente ist sehr wichtig, sie ist für das Einprägen der Wörter verantwortlich, daher jedes Wort auf unterschiedliche Art optisch festigen
- Motorisches Lösungsverfahren: es hilft oft, ein Wort auf mehrere Art und Weisen aufzuschreiben und die Schreibspuren zu vergleichen – daher sollen Wörter oft und in verschiedenen Schreibweisen aufgeschrieben werden
- Grammatisch-logische Methode: Rechtschreibregeln anwenden und selbstständig Schlussfolgerungen ziehen können, besonders wichtig bei: Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung, Zusammen- und Getrenntschreibung, Umlautbildung in der Mehrzahl,…
- Lexikalische Methode: im Wörterbuch nachschlagen
Was ist die Ranschburgsche Hemmung?
Ähnlichkeitshemmung: Gleich klingende, aber verschieden zu schreibende Phänomene (zB. e-eh-ee) dürfen nicht vermischt geübt werden. Ähnliche Inhalte hemmen sich gegenseitig beim Lernen
Erklären Sie folgende Begriffe: Phonem, Graphem, Morphem
Phoneme: Laute – sind die kleinsten Einheiten der Sprache
Morpheme: ist die kleinste lautliche Einheit, welche in unterschiedlichen sprachlichen Zusammenhängen die gleiche Bedeutung trägt. Man unterscheidet freie - auch als selbstständige Wörter auftretende - und gebundene Morpheme, die nur innerhalb von Wörtern auftreten können
Grapheme: Deutsche ist keine reine Lautschrift, d.h. es entspricht nicht jedem Laut genau ein Buchstabe. Vielmehr sind auch Buchstabenkombinationen wie sch erforderlich. Solche Buchstabenkombinationen oder Schreibungen werden als Grapheme bezeichnet.
Nennen Sie die grundlegenden Satzarten! Was müssen die Kinder bei einem Satz noch erkennen? Nennen Sie drei Beispiele!
Aussagesatz, Fragesatz, Aufforderungssatz
Kinder sollen erkennen:
- Dass es auch dann ein Satz ist, wenn dieser nur aus einem Wort besteht, z.B. „Lauf!“
- dass es einfache und zusammengesetzte Sätze gibt (mit Teilsätzen, als Hauptsatzreihe oder Satzgefüge)
dass sich die meisten Sätze aus einem Subjekts- und Prädikatsteil zusammensetzt
Welche Zielstellungen könnte der Unterricht in Sprachbetrachtung haben?
- Grammatische Kenntnisse ermöglichen korrektes Sprechen (besonders für Mundartsprecher)
- Grammatische Kenntnisse führen zu besseren, verständlicheren Formulierungen beim Schreiben
- Grammatikunterricht hilft, SchülerInnen Zeichensetzungs- und Rechtschreibregeln zu erklären.
- Grammatikkenntnisse erleichtern die Anayse von komplexen und schwierigen Texten
- Erste grammatische Kenntnisse geben einem den Durchblick durch Sprache – dadurch kann man sich vor Manipulation durch Sprache schützen
- Wenn man die Grammatik der deutschen Sprache versteht, kann man auch die Grammatik fremder Sprachen besser verstehen und begreifen
H. Glinz sieht zwei Einheiten bei der Sprachverwendung, nämlich das Wort und den Satz. Welche Inhalte sollten bei der Erarbeitung im Bereich der Wörter nicht fehlen?
- bei den Verben die Grundformen und Personalformen und mit ihnen die wichtigsten und häufigsten grammatischen Zeiten
- bei den Nomen, Adjektive und Pronomen die Unterscheidung von Singular und Plural und von Maskulin, Feminin und Neutrum, bei den Adjektiven und einigen Pronomen die Bildung von Vergleichsformen
- Unterscheidung der vier Fälle (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) für den Lateinunterricht im fünften Schuljahr
Was müssen Sie beachten, bevor Sie neue Arbeitstechniken einführen?
- Arbeitstechniken sind ein eigenständiges Arbeitsgebiet, das gelernt werden muss
- Arbeitstechniken nehmen ernst, dass der Lernende seine Lernen selbst gestalten kann
- Arbeitstechniken fördern die Selbstständigkeit, das selbstverantwortliche Lernen und Üben
- Arbeitstechniken sind Grundlagen für eine selbstständige Wissenserweiterung
Was lernen die Kinder bei der Anwendung von Arbeitstechniken?
- Arbeiten und Aufgaben selbstständig sachgerecht ausführen
- Arbeitsvorgänge systematisieren
- Arbeitsvorgänge rationell gestalten
- sich Arbeitsvorgänge erleichtern und sich dadurch entlasten
Wie sind Arbeitstechniken gestaltet?
- in der Ich-Form formulieren
- auf wenige Schritte zusammenfassen, damit sie überschaubar bleiben
- mit Beispielen versehen
- für das schnelle Abrufen und Einprägen nicht nur verbal formulieren, sondern auch visualisieren
Wie sollen Übungen sein?
- Bereitschaft zum Üben soll erhalten oder geweckt werden
- Übungen sollen so gestaltet sein, dass ein Erfolg möglich ist
- Übungen sollen auf ein Ziel ausgerichtet sein und sich in Produkten niederschlagen
- Übungen sollten in einer entspannten und angstfreien Atmosphäre statt finden und vom Zutrauen in die Fähigkeiten der Kinder geprägt sein
- Übungen sollen so gestaltet sein, dass sie selbstständig durchgeführt werden können
- Übungen sollen grundlegende Lern- und Arbeitstechniken einbeziehen und einüben
- Übungen sollen so in den Unterricht einbezogen werden, dass Kinder zunehmend Verantwortung für ihr Üben übernehmen
- Übungen sollen auf der Analyse des Könnens und der Schwierigkeiten der Kinder aufbauen
- Übungen sollen individuell auf das Kind ausgerichtet sein
- Übungen sollen soziales Lernen berücksichtigen
- Übungen sollen möglichst viele Sinne einbeziehen
- Übungen sollen das wiederholte Üben des Lernstoffes anregen und spielerisches Lernen soll berücksichtigt werden
- Übungen müssen gut eingeführt werden
Wie soll Rechtschreiblernen im Unterricht gestaltet sein?
es ist ein Unterricht , in dem die Kinder miteinander und mit der Lehrkraft über rechtschriftliche Strukturen, Regelungen, Besonderheiten nachdenken, Wörter zu einer gefunden Struktur oder Regelung sammeln und Schreibweisen begründen. So ein Rechtschreibunterricht untersucht Sprache und braucht als Partner den Grammatikunterricht. Der Rechtschreibunterricht ist vom Grammatikunterricht nicht zu trenne, und das Schreiben ist auch nicht vom Rechtschreiben zu trennen. Bei Rechtschreiben geht es um Einprägen und Automatisieren.
Aus dem Textschreiben der Kinder ergibt sich ein Sinn, rechtsprachlich richtig zu schreiben.
Wie wird das RS geübter Rechtschreiber gesteuert?
wird von einem internen Regelwissen gesteuert, intern deshalb, weil die Regeln den Schreibern oft nicht bewusst sind, aber das Gehirn hat sie aus vielen Wahrnehmungen herausgefiltert und sie steuern nun das Schreiben. Wenn Kinder vieles richtig schreiben, ohne dass sie es gelernt haben, kann das Gehirn dieses Regelwissen bereits abstrahieren.
Was dient zur Anregung des Gehirns, um Muster zu bilden, Regeln zu finden oder Strukturen zu entdecken?
- Auffälligkeiten (wie schreibt man Fahrrad?)
- Untersuchungen (warum mit ah, mit d, mit rr?)
- Klärungen (Beweise, warum man etwas so schreibt)
- Reihungen (verwandte Wörter, Wörter, bei denen die gefundene Regel ebenso gilt)
Übungen
Welche Bildungs- und Lehraufgabe verfolgt der Deutsch-Unterricht im Allgemeinen und speziell im Rechtschreib- und Sprachbetrachtungsunterricht?
allgemeine Bildungs- und Lehraufgaben:
SchülerInnen unter Berücksichtigung der indiv. Lernvoraussetzungen in ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zu zwischenmenschlicher Verständigung im mündlichen und schriftlichen Bereich durch Lernen mit und über Sprache zu fördern.
Es geht darum:
- die individuelle Sprache des Kindes zur Standardsprache zu erweitern
- den richtigen Sprachgebrauch im mündlichen und schriftlichen Bereich zu üben und zu festigen
- zum Lesen und zur Auseinandersetzung mit dem Gelesenen anzuregen
- einen kreativen Sprachgebrauch zu ermöglichen und zu fördern
- einige Grundeinsichten in Funktion und Struktur unserer Sprache gewinnen zu lassen
einfache Arbeits- und Lerntechniken zu vermitteln, die in zunehmendem Maße zu selbstständigem Bildungserwerb befähigen
spezielle im Rechtschreiben:
- die Schüler/innen zu normgerechtem Schreiben zu motivieren
- grundlegende Rechtschreibkenntnisse vermitteln
- Rechtschreibkönnen kontinuierlich erweitern
- zum Erkennen und Anwenden einfacher Regeln führen
- geläufige Nachschlagetechnik vermitteln
speziell in der Sprachbetrachtung:
- allmählich wachsende Einsichten in Funktion und Struktur unserer Sprache vermitteln und begrifflich sichern
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