BWL4: Leistungsprozess

Die Programmplanung bestimmt, welche Arten und Mengen von Gütern innerhalb eines Zeitraums hergestellt werden sollen.

Die Produktionsablaufplanung legt fest, mit welchen Fertigungsverfahren, innerhalb welchen Zeitraums und in welchen Kostenstellen die geplanten Produktionsmengen erzeugt werden sollen.

langfristige Planung

-Auswahl der Fertigungsverfahren

-Beschaffung der Betriebsmittel

kurzfristige Planung

-Auswahl zwischen Eigenherstellung und Fremdbezug

-Losgrößenoptimierung

-Reihenfolgeplanung

Ziel: Minimierung der Herrstellkosten.

Fließfertigung

Werkstattfertigung

Gruppenfertigung

Baustellenfertigung

Die Anforderung erfolgt nach dem Fertigungsablauf eines Produktes: Durchfluss des Materials über verschiedene Fertigungsstufen ohne Unterbrechung.

Festgelegter Ablauf, gute Planung möglich, gut für Massenfertigung, günstiges Personal (kaum Qualifikationen notwendig), sehr monotone Arbeit

Vorteile

-Niedrige Stückkosten

-Viele Produkte in kurzer Zeit produzierbar

Nachteile

-Komplexe Anlagen

-Hohe Mengen sind notwendig

-Individuelle Kundenanforderungen sind schwierig umzusetzen

-Hoher Rüstaufwand bei Änderungen

-Störungen können die komplette Produktion lahmlegen

Die Anordnung erfolgt nach dem Verrichtungsprinzip: Maschinen und Arbeitsplätze mit gleichartigen Arbeitsverrichtungen werden zusammengefasst.

Vorteile

-Hohe Flexibilität (Kundenänderungen sowie Mengenänderungen leicht möglich)

-Höhere Qualität der Produkte (Besser qualifiziertes gegenüber der Fließfertigung)

-Störungen an einer Maschine beeinträchtigen nicht die komplette Produktion

Nachteile

-Längere Durchlaufzeiten (Materialbestellung / Lagerung / Materialfluss ist komplexer)

-Anhäufung hoher Bestände (Sicherheitsbestände) ==>erhöhte Kapitalbindung

-teureres Personal

-aufwendige Transportwege

Bildung von Gruppen, in denen nach dem Fließprinzip organisiert wird.

Reaktion der Automobilindustrie auf die klassische Fließbandferigung.

Räumliche Zusammenordnung von Produktionsmitteln die nach dem Fließmrinzip arbeiten, aber die Gruppe selbst weitgehend autonom arbeitet.

Mittelweg zwischen Werkstattfertigung und Fließfertigung.

Verantwortlich ist eine Gruppe aus flexibel einsetzbaren Mitarbeitern (höher qualifiziert). Holen nur Hilfe, wenn es komplexer wird.

Probleme und Verbesserungen werden im Team gelöst. Ständige Verbesserung und Optimierung der Arbeitsschritte.

Vorteile

-Hohe Qualität

-Hohe Flexibilität (Kundenwünsche, Mengenänderung)

-Störungen legen nicht die komplette Produktion lahm

-Höhere Motivation durch die Gruppenverantwortung und der abwechsungsreichen Arbeit

-Fertigung kompletter Einheiten

Nachteile

-Höhere Durchlaufzeiten

-Hohe Bestände

-Höhere Personalkosten (besser qualifizierte Mitarbeiter)

Arbeitsmittel, Betriebsmittel und Werkstoffe werden zu den zu erstellenden Erzeugnissen gebracht.

Fertigung findet beim Kunden vor Ort statt.

Komplexe Logistik notwendig.

Einzelfertigung

Von einem Produkt wird in der Regel nur eine Einheit hergestellt.

Mehrfachfertigung

Ein oder mehrere Produkte werden regelmäßig in vielen Einheiten gleichzeitig oder unmittelbar hintereinander hergestellt.

Massenfertigung

Weitesgehend automatisierte Fertigung, um sehr hohe Stückzahlen zu produzieren.

Serienfertigung

Ausgangsmaterialien sind für alle Produkte gleich, die verschiedenen Materialien werden unterschiedlich zusammengebaut.

Bsp: VW-Golf ist eine Serie.

Sortenfertigung

Ähnlich der Serienfertigung. Zeitlich und mengenmäßig begrenzte Produktion mehrerer Produkte (Sorten).

Die Erzeugnisse sind eng miteinander verwandt und weisen nur geringe Unterschiede hinsichtlich Funktionalität, Abmessung, Verarbeitung oder Gestalt auf.

Bsp: Bierindustrie, Blechverarbeitung

Chargenfertigung

Es wird eine Charge zusammengesetzt, die nach Fertigstellung abgepackt / abgefüllt wird. Danach wird wieder eine neue Charge eingesetzt. Die Chargennummer muss dokumentiert werden, um diese gegebenenfalls zurückrufen zu können.

Bsp: Lebensmittelherstellung, Eisenerzschmelze

Unter deterministischer Bedarfsplanung versteht man die Bestellung der Materialien nach Bedarf anhand einer Stückliste. Es werden nur genau so viele Materielien bestellt wie für einen konkreten Auftrag benötigt werden. Dabei ist es wichtig, dass die Beschaffungszeit der Materialien unter der Lieferzeit ist.

Diese Planung findet vor allem bei A-Teilen ihren Einsatz, weil hier eine Lagerung auf Vorrat sehr teuer wäre.

Materialbeschaffung auf Prognose des zu erwartenden Verbrauchs. Es werden keine genauen Stückzahlen ermittelt sondern auf Grund von Erfahrungswerten und Schätzungen die Bauteile bestellt.

Dies findet vor allem bei B-Teilen statt (Mittelwertige Teile z.B.: Rohre für Fahrradrahmen).

-Auf den letzten Drücker herstellen

-(fast) keine Lagerkosten

-Kundenwünsche können noch spät berücksichtigt werden

-Kein Puffer bei Zwischenfällen

-Produkt so früh wie möglich fertigstellen

-Hohe Lagerkosten

-Späte Kundenwünsche können nicht berücksichtigt werden

-Großer Puffer bei Zwischenfällen

-Bestellmenge ist fix

-Bestellzeitpunkt ist offen

-Definierung Meldebestand wann bestellt werden muss

-Meldebestand beinhaltet den Bedarf während des Bestellens

-Bestellzeitpunkt ist fest

-Bestellmenge ist fix

-Füllt das Lager voll auf

1. Analyse der Absatzchancen

2. Festlegung der Absatzziele

3. Festlegung der absatzpolitischen Instrumente "Marketing-Mix"

4. Kontrolle und Analyse der Maßnahmen

Befragung

-Mündliche Befragung mit Fragebogen

-Internet Fragebogen (Möglichkeit der Manipulation)

-Telefonbefragung

-Befragung von Experten

Befragungen sollten kurz und knapp sein. Zielgruppe muss für die Befragung erst gefunden werden.

Beobachtung

-Das Kaufverhalten einzelner Kunden beobachten

Experiment

-Man schafft Testmärkte in welchen man ein meist neues Produkt auf den Markt bringt. Der Testmarkt sollte representativ sein, d.h. zum Beispiel kein Luxusprodukt in einer ärmeren Gegend auf den Markt bringen.

Panel

-Periodische oder permanente Befragung, bei denen ein representativer Personenkreis dauerhaft zu seinem Verhalten befragt wird.

Verbraucherpanels

-Verpackungsgrößen, Geschmacksrichtungen, Preisklassen (Niedrig / Hochpreisig), Reaktionen auf Sonderaktionen, Kombinationsanalysen (wenn Kunde Produkt A kauft, kauft er auch Produkt B?) z.B. werden von bestimmte Personen alle Einkäufe täglich gezählt um an Daten für eine bessere Planung des Angebots zu kommen.

Handelspanels

-Welche Geräte sind an welchem Ort / Markt wie oft gekauft worden? Diese Panels gibt es für Klein- und Großhandel und andere Betriebe.

Fernsehpanel

-Welche Sendung wird von wem wie oft geschaut? Um die Werbung besser zu platzieren!

Vorausschätzung zukünftiger Marktgegebenheiten hinsichtlich:

Marktpotential

Aufnahmefähigkeit des Marktes, beschreibt was potentiell möglich ist in diesem Markt

Absatzpotential

Absatzmenge eines Produktes oder Produktgattung, die ein Unternehmen A glaubt maximal ausschöpfen zu können / erreichen zu können ==>Zielgröße

Marktvolumen

Realistische Absatzmenge einer Produktgattung. In der Regel ist das Marktpotential nicht ausgeschöpft. Wenn beide Kreise gleich groß wären, wäre das komplette Marktpotential ausgeschöpft ==> Weitere Unternehmen hätten es sehr schwer, sich am Markt zu etablieren.

Absatzvolumen

Die tatsächlich realisierte Absatzmenge des unternehmens A.

Marktanteil

Marktanteil = Absatzvolumen / Marktvolumen

Marktsegmentierung ist die Aufteilung des Gesamtmarktes in abgrenzbare, möglichst homogene Teilmärkte. Ziel ist die bessere Erfassung und Bearbeitung der Zielgruppen.

Zielgruppenbildung

Geographisch

Wie ist das Verbrauchsverhalten / Kaufkraft eines Stadtteils?

Demographisch

Aufteilung der Zielgruppe nach Alter, Geschlecht, Familienstand, Beruf usw.

Psychographisch

Persönlichkeitsmerkmale untersuchen, soziale Schichten, Lebensstile usw.

Verhaltensorientiert

Wie ist die Einstellung zu bestimmten Produkten (Markentreue) z.B. nur Bio-Produkte, nur gesunde Produkte usw.

Was sind die Wünsche und Bedürfnisse dieser Kundengruppe? Nach Beantwortung dieser Frage ist es
möglich die Kundengruppe gezielt anzusprechen (Produktgestaltung, Verpackung, ...).

Absatzpolitische Instrumente sind alle Maßnahmen, um aktiv Einfluss auf den Absatzmarkt zu nehmen und die eigene Wettbewerbssituation zu stärken.

Pruduktpolitik

Was wird angeboten?

Kommunikationspolitik

Wie mache ich die Verbraucher auf mein Produkt aufmerksam ==> Werbung

Distributionspolitik

Wie kommt das Produkt zum Abnehmer?

Preispolitik

Wie hoch setze ich den Preis an? Gebe ich Rabatte? Hochpreis / Niedrigpreis

Marketing-Mix ist eine Kombination der absatzpolitischen Instrumente.

Ein altes Produkt mit neuer Technologoe ersetzen (Autohersteller verkauft ein Auto mit neuer Antriebstechnik)

Innovator<==>"Me too"-Anbieter (Letzterer hat weniger kosten, da keine Entwicklung + Markt hat Innovation bereits akzeptiert)

-Anbieten von Variationen, unterschiedliche Verarbeitung / Material

-Unterschiedliche Ausführungen des Produktes (Varianten)

z.B. Auto: Schiebedach, vier Türen

-Produkte aus dem Sortiment nehmen

-Veraltet (Design, Technologisch)

Risiko

-Einige Verbraucher sind verärgert und wechseln zu einem anderen Anbieter.

-Produkte werden vom Markt genommen obwohl sie komplementär zu anderen Produkten sind.