Block 37 / 38

• impulsiv
• kompulsiv
• obsessiv

• Impulskontrollstörung mit Fokus auf Sexualität trotz negativer Konsequenzen und Persistenz (Fortbestehen)
• > 6 M

• dranghafte Selbststimulation
• dranghafter Konsum sexueller Angebote i Internet / anonymer Sex
• bei Männer zudem häufiger Konsum bezahlter sexueller Dienstleistungen

• wenn die Person selbst ihre häufigen Handlungen nicht als dranghaft / unvermeidlich erlebt
• wenn die Person ihr sexuelles Verhalten einzig aus moralischen oder religiösen Gründen verurteilt

unmittelbar, ohne vorher zu planen und ohne die Folgen zu bedenken, unfähig, emotionale Spannung länger auszuhalten

1. Anliegen definieren
   1. Motivation zur Verhaltensänderung klären
   2. Verhalten als Lösungsversuch anerkennen
   3. realistische Ziele
2. Risikoabschätzung
   1. Forensische Expertise bei potenziell gefährlichen Klienten
3. Notfallintervention
   1. Massnahmen wie körperliche Aktivierung, vertiefte Atmung, schnelle Masturbation zur Spannungsentladung
4. Kurzfristige Strategien
   1. Kontrolle der Emotionen durch Identifikation auslösender Situationen, körperlicher Signale und kognitiver Verzerrungen
   2. Training körp. Fähigkeiten (Zentrierung, Haltung, Atmung, Bewegung)

• Männer mit sexueller Kompulsivität zeigen oft gestörte Stresshormonspiegel und haben häufig traumatische Kindheitserlebnisse / häufiger Ängste / Depressionen
• Schwierigkeiten mit Emotionsregulation, Impulskontrolle und Intimität, entweder durch soziale Isolation oder verstärke sexuelle Aktivität

Harmonisierung der emotionalen und genitalen Erregung

Auslöser: Typische Situationen, Orte, Verhalten, Interaktionen, Vorstellungen

Emotional: Spannung, Anstieg der Spannung, Fantasien werden alles beherrschen, sehr hohe emotionale Spannung, Befriedigng: Abfall der emotionalen Spannung: entlastend, gefolgt von Schuldgefühlen, Scham, Vorwürfen

kognitiv: es sich verbieten, Rationalisierungen zur Umgehung der Kontrolle "Nur noch das eine Mal, ich habs verdient, etc.", Selbsttäuschung, Verdrängung "Ich tus nie wieder"

körperlich: Sympathikus wird aktiviert, hohe sympathische Aktivierung, Adrenalin, Dopamin, enger Druck- oder mechanischer Modus, evt. dorsal vagaler Shut-Down

• Erweiterung Erregungsmodus
  • Atmung, Körperraum öffnen, Sinneskanäle aktivieren
• Emotionsregulation
  • körp. Gestaltung emotionaler Intensivierung
  • emotionale Spannung modulieren
  • Stressabbau
• Selbstregulation
  • Atmung, Entspannung und Selbstfürsorge
  • Achtsamkeitsübungen
• Erotische Bez.Fähigkeiten
  • Sexualität und Intimität verbinden
• kognitive Veränderung
  • sexualitätsbezogene Kognitionen und Bewertungen verändern
  • Drankkreis analysieren
• Rückfallprävention
  • Partner einbeziehen
  • Strategien zur Prävention von Rückfällen / Förderung der Veränderungsmotivation

• Verlust der Motivation
• Destabilisierung der Therapeut*innen
  • sympathische Aktivierung der Klienten kann sich auf System der Therapeut:in auswirken --> T nicht mehr objektiv, empathisch, unterstützend --> T wird Feind
• Schwierigkeiten der Person, sich auf die Therapie einzulassen
  • oft keine wirkliche intrinsische Motivation
  • Veränderung der emotionalen Überladung --> bedrohlich für K
• Verlust des emotionalen Kicks
  • Therapie könnte zu einem Verlust dieser Spannung oder, noch schlimmer, zu einem Absturz in Langeweile und innere Leere führen, löst Furcht aus
• Unfähig, sich von Idealisierungen zu verabschieden
  • Verlust idealisierter Sehnsucht ist unvorstellbar

SSRI wirken sich hemmend aus auf die Libido und die sexuelle Erregung und werden deshalb bei manchen Therapieansätzen eingesetzt, v.a. wenn auch Depressionen vorliegen. Testosteronhemmer (GnRH-Agonisten) werden ebenfalls als Libidohemmer verschrieben (im Falle von pädosexuellen Straftätern zum Teil sogar als strafmindernde Alternative).

• Unstillbares Bedürfnis nach Nähe und Verschmelzung, oft als Mittel gegen Verlustängste.
• Männer zeigen oft eine geringe Besetzung ihrer Genitalität und emotional polarisiertes Verhalten
• Frauen haben oft geringes sexuelles Begehren und verwenden Sex zur Sicherung der Partnerschaft 

• Verschmelzungswünsche und sex. Bedürfnisse voneinander unterscheiden
• Strategie entwickeln, Verschmelzungswünsche anders als über Sex zu stiellen
• Selbstregulierung von Trennungsangst entwickeln für Momente, wo Partner:innen auf Distanz gehen
• erotische Genitalität in der Autoerotik entwickeln
• Autozentrierung, Präsenz lernen
• Verführungsstrategien entwickeln, als Alternative zum Fordern / Druck machen

• Einüben von zeitlicher und räumlicher Distanz, individuelle Hobbies, Freizeit, lässt Raum für das Entstehen eines Bedürfnisses nach Annähern
• Nutzung von Sensate-Focus-Berührungsspielen.

Charakteristika:

• Männer, oft als „Don Juan“-Typ beschrieben, suchen Bestätigung durch das Erobern idealisierter Partner.
  • Sie haben gute erotische Fähigkeiten, aber einen schwach entwickelten Narzissmus und emotionale Leere.
• Frauen suchen Selbstbestätigung durch Verführung
  • oft ohne sexuelles Lusterleben.

Stärkung des erotischen Narzissmus und der Männlichkeit, Entwicklung stabiler Liebesbeziehungen.

Stärkung des erotischen Narzissmus durch Aneignung und Erotisierung des sexuellen Körpers.

• Männer zeigen ihren Penis in der Öffentlichkeit, oft begleitet von Masturbation
• Unsicherheiten in der Geschlechtszugehörigkeit
• irrationale Vorstellungen über die Wirkung auf andere

• Ziel der Therapie ist die Verstärkung der sexuellen Selbstsicherheit als Mann
• kognitive Neubewertung
• Bewusstmachung der geringen Befriedigung und negativen Konsequenzen des Verhaltens.

= weniger Scham, aber auch Pathologisierung

Es gibt Personen, die auf Depressivität und Ängstlichkeit eher mit Steigerung sexueller Erregbarkeit reagieren und mit sexueller Aktivität negative Emotionen zu bewältigen versuchen (Funktionalität).

Bei einigen schlägt diese Funktionalität in Dysfunktionalität mit negativen Folgen um.