Empirische Sozialforschung

basierend auf empirischen Daten (von Informationen über die Erfahrungswirklichkeit) 

sind nur aussagekräftig, wenn es sich um einen angemessenen Forschungsprozess, Untersuchungsdesign und Stichprobe handelt. àes muss sachgerecht gewertet und theoriebezogen interpretiert werden (nicht dazu zählt: die Berufung auf Autoritätspersonen, Tradition oder anekdotische Evidenz) 

untersucht wissenschaftliche Forschungsfragen/Hypothesen, basiert auf vorherigen Forschungsstand, verwendet anerkannte Methoden und Methodologie, orientiert sich an Forschungs- und Wissenschaftsethik, orientiert sich an wissenschaftlichen Gütekriterien, dokumentiert Forschungsprozess & Ergebnisse

einzelne Verfahren der Datenerhebung/Analyse

Diese geben an, in welcher Weise einzelne Methoden in einen Untersuchungsplan zu integrieren sind und was beim Durchlaufen des Forschungsprozesses zu beachten ist 

quantitative/qualitative Forschung und Grundlagen-/Anwendungsforschung 

Erklären von Ursache-Wirkungs-Mechanismen, basiert auf Naturwissenschaften, quantitativ = numerisch  Daten = Messwerte, meist relativ große Stichproben, zB Umfrageforschung und Experimentalforschung

Verstehen, basiert auf Geisteswissenschaften, nichtnumerische Daten, interpretative Methode der Datenanalyse, wenige Fälle möglichst ganzheitlich untersucht, zB ethnografische Feldforschung, Grounded-Theory-Methodologie 

Grundlagenforschung: Forschungsthemen können relativ frei gewählt werden

Anwendungsforschung: Forschungsthemen werden in der Regel von Auftraggebern vorgegeben 

Grundlagenforschung: Beitrag zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu leisten

Anwendungsforschung: Für Auftraggeber und Praxis nützliche wissenschaftliche Befunde zu produzieren

Grundlagenforschung: Orientiert sich theoretisch und methodisch am aktuellen Forschungsstand -> größtmögliche wissenschaftliche Strenge

Anwendungsforschung: Randbedingungen des Auftrags (Zeit- und Finanzrahmen) sowie Praxisbedingungen limitiert. Abstriche bei der wissenschaftlichen Strenge

Grundlagenforschung: Die Beurteilung der Forschungsergebnisse erfolgt primär durch Fachkollegen anhand wissenschaftsimmanenter Kriterien. Aber auch die praktische oder gesellschaftliche Relevanz der Befunde kann ein Kriterium sein.

Anwendungsforschung: Die Beurteilung des Forschungsergebnisses erfolgt durch den Auftraggeber primär anhand praxisbezogener Erfordernisse. Auch an Anwendungsforschung werden jedoch Kriterien der Wissenschaftlichkeit angelegt

Grundlagenforschung: erfolgreiche grundwissenschaftliche Studien werden in Fachzeitschriften publiziert und in der Fachcommunity zitiert. Ihre Theorien, Methoden und/oder Befunde sind zudem indirekt praxisrelevant, da Awendungsforschung auf Grundlagenforschung aufbaut
 

Anwendungsforschung: Erfolgreiche anwendungswissenschaftliche Studien liefern Grundlage für Entscheidungen in der Praxis. Sie werden zuweilen aber auch publiziert und tragen ihrerseits zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn bei.

Bsp: begutachtete/referierte Zeitungsartikel

Lehrbücher, Vorlesungen/Skripte, Fachbücher, Lexika, Presse, wissenschaftliche Artikel 

Dies ist eine Methode für das lesen von wissenschaftlichen Artikeln:

S -> SURVEY (Überblick gewinnen) -> Titel, Abstract und Diskussion, Rest querlesen
Q .> QUESTION (Fragen stellen) -> 
R -> READ -> Text abschnitteweise lesen, Wichtige Stellen markieren oder kommentieren
R -> RECALL (Wiedergeben) -> strukturiertes Exzerpt erstellen
R -> REVIEW (Wiederholen und Bewerten) -> Inhaltliche Relevanz, Methodische Strenge -> wissenschaftliche Güte- und Qualitätskriterien

     1. Forschungsthema
     2. theoretischer Rahmen
     3. Fragestellungen / Hypothesen
     4. Untersuchungsdesign
     5. Stichprobe
     6. Datenerhebungsmethoden
     7. Datenanalysemethoden
     8. Ergebnisse& Schlussfolgerungen

1. Forschungsthema und Forschungsproblem
2. Forschungsstand und theoretischer Hintergrund
3. Untersuchungsdesign
4. Operationalisierung
5. Stichprobenziehung
6. Datenerhebung
7. Datenaufbereitung
8. Datenanalyse
9. Ergebnispräsentation

keine Verwendung deterministischer Theorien und Hypothesen, die jeden Einzelfall erklären (zB Alle Raucher entwickeln Lungenkrebs); Individualität der Einzelfälle wird vorausgesetzt, Ziel: Tendenzen klären (wahscheinlichkeitstheoretische Theorien/Hypothesen) – zB Raucher entwickeln mit höherer Wahrscheinlichkeit Lungenkrebs als Nichtraucher 

- bei Forschungslogik / der wissenschaftstheoretische Begründung des Vorgehens
- quantitativ - primär mit numerischen Datenmaterial 
  qualitativ – primär mit verbalem Datenmaterial 

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Bewertung– durch Fachkollegen (Peer-Review-Verfahren), Hochschullehrende (studentische Qualifikationsarbeiten), Forschende (bewerten Qualität von Studien)

Bewertung der Qualität durch Anspruchsgruppen – Stipendiengeber, Forschungsförderer, Auftraggeber, Politiker, Journalisten, Bürgerinnen, gesellschaftliche Minderheiten, Untersuchungspersonen

Standards der Wissenschaftlichkeit: 
1. Formulierung eines wissenschaftlichen Forschungsproblems
2. Realisierung eines wissenschaftlichen Forschungsprozesses 
3. Orientierung an der Wissenschafts- und Forschungsethik
4. Vollständige schriftliche Dokumentation des gesamten Forschungsprojekts

– nicht-Wissenschaft (Lebenserfahrung, Menschenverstand,..); Pseudowissenschaft (durch mangelnde Methodenkompetenz); Parawissenschaft (auf aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand theoretisch nicht erklärbar)

- inhaltliche Relevanz: wissenschaftliche und praktische Relevanz
- methodische Strenge: Konstruktvalidität, interne Validität, externe Validität, statistische Validität; Validität = Grad der Gültigkeit der wissenschaftlichen Aussage
- ethische Strenge: Forschungs- und Wissenschaftsethik
- Präsentationsqualität: Standards der Berichterstattung 

1. Forschungsthema - > Inhaltliche Relevanz
2. Forschungsstand und Theoretischer Hintergrund -> Methodische Strenge
3. Untersuchungsdesign -> Methodische Strenge
4. Operationalisierung -> Methodische Strenge
5. Stichprobenziehung -> Methodische Strenge
6. Datenerhebung -> Methodische Strenge / Ethnische Strenge
7. Datenaufbereitung -> Methodische Strenge 
8. Datenanalyse -> Methodische Strenge
9. Ergebnispräsentation -> Inhaltliche Relevanz / Ethische Strenge / Präsentationsqualität