BWL II Lektion 3 IUBH

Kosten- und Ergebnisziele

Beschaffungskosten: Die Einkaufspreise für die Beschaffung des Materials sind so niedrig wie möglich zu halten, um so niedrige Beschaffungskosten zu erzielen. Relativ hohe Logistikkosten gilt es nach Möglichkeit ebenfalls zu reduzieren. Durch eine optimierte Bestellpolitik werden zusätzlich die Lagerbestände niedrig gehalten und damit auch die Lagerkosten verringert

Materialkosten: Durch niedrige Materialkosten wird auch die Kapitalbindung in gelagerten Materialien verringert, was wiederum die Liquidität erhöht und den Finanzierungsbedarf reduziert

Güterqualität: Die geforderte Qualität des Materials muss gewährleistet werden. Stichwort 4Rs.

Lieferbereitschaft: Der Anteil an zufälligen Bedarfen muss sofort bzw. innerhalb eines kurzfristigen Zeitraums eingehalten werden können.

Zielsetzung in der Logistik ist es, die Materialempfänger zur richtigen Zeit, am richtigen Empfangsort, mit den - hinsichtlich Art und Menge - richtigen Gütern im - hinsichtlich der Eigenschaften der Güter - richtigen Zustand zu versorgen.

Die zur Leistungserstellung erforderlichen Materialien nach Art Menge und Qualität zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen.

X=einsatzsynchrone Beschaffung 

Y=vorratsbeschaffung 

Z=einzelbeschaffung

1. Werkstoffe
2. unfertige und fertige Waren
3. Informationen
4. Anlagegüter
5. Patente
6. Grundstücke
7. Gebäude
8. Maschinen
9. Dienstleistungen

Um Fehlmengenkosten zu vermeiden gilt es, die Lieferfähigkeit und die Einhaltung von Terminen sicherzustellen. Fehlmengenkosten entstehen, wenn das zur Produktion benötigte Material nicht zur vereinbarten Zeit geliefert bekommt und diese stillsteht, teueres Ersatzmaterial zum Einsatz kommt oder Liefertermine nicht eingehalten werden und dadurch teure Konventionalstrafen gezahlt werden müssen. 

Durch die Reduzierung von Durchlaufzeiten des Materials innerhalb des Betriebes wird der Bestand und die damit verbundene Kapitalbindung reduziert.

Strategische und operative Beschaffung 

Outsourcingentscheidung (make- or buy- Entscheidung)

Entscheidung über Lieferantenzahl und deren Standorte

Bedarfs und Bestandsplanung 

bestell und lieferantenpolitik 

1. Qualitative Dimension = Qualität muss mindestens so gut sein wie bei Eigenfertigung 

2. kostendimension = EK muss unter Eigenfertigungspreis liegen

3. strategische Dimension = Güter werden dann zugekauft, wenn eigene Kompetenz in diesem Bereich gering ist 

- Primärbedarf: ergibt sich aus dem geplanten Absatzprogramm und beschreibt den Bedarf an
produzierten Erzeugnissen oder zu beschaffenden Waren.
- Sekundärbedarf: ergibt sich aus dem Primärbedarf und beschreibt den Bedarf an zu produzierenden
oder zu beschaffenden Baugruppen bzw. Einzelteilen.
- Tertiärbedarf: ergibt sich aus dem Sekundärbedarf der Produktion und beschreibt den Bedarf
an Hilfs- und Betriebsstoffen.

- Lagerbestand: der im Lager physisch tatsächlich vorhandene Bestand.
- Buchbestand: der in der Lagerbuchhaltung des Rechnungswesens geführte Bestand. Dieser
ergibt sich aufgrund der erfassten Inventurbestände, korrigiert um die im Zeitverlauf entstandenen
Zu- und Abgänge. Im Idealfall stimmen Lagerbestand und Buchbestand überein. Es kommt aber auch häufig zu Differenzen, weshalb regelmäßig im Rahmen der Inventur eine physische Bestandsaufnahme erfolgen muss.
- Sicherheitsbestand: dient zur Sicherstellung der Lieferbereitschaft.
- Bestellpunktbestand: synonym auch als Bestell- oder Meldebestand bezeichnet. Dabei handelt es sich um den Bestand, bei dem eine Bestellung ausgelöst wird.
- Höchstbestand: bezeichnet den Bestand, bis zu dem ein Lager aufgefüllt werden soll oder aufgrund von begrenzten Kapazitäten aufgefüllt werden kann.
Die nachfolgen

Es muss entschieden werden, wann in welcher Menge bestellt wird.

- Einzelbeschaffung im Bedarfsfall: Dies setzt eine sofortige Lieferbereitschaft des Zulieferers
voraus. Fehlmengen können bei dieser Art der Beschaffung häufig auftreten. Vorteile sind
dabei aber die geringen Kapitalbindungs- und Lagerkosten. In der Praxis kommt diese Variante
meist nur bei auftragsorientierter Einzelfertigung vor.
- Vorratsbeschaffung: Unterliegen Güter einer bestimmten Beschaffungszeit und erleiden sie
keine Einbußen durch Lagerung, so ist diese Beschaffung bei vorhersehbarer Menge sinnvoll.
- Just-in-Time (einsatzsynchrone Beschaffung): Hier werden Lieferanten an bestimmte Lieferzeiten
gebunden, die genau auf den Produktionsprozess abgestimmt sind. Eine Zwischenlagerung entfällt dadurch, da mengen- und zeitpunktgenau angeliefert wird. Voraussetzungen hierfür sind ein einheitliches Produktionsprogramm und ein kontinuierlicher Produktionsablauf.

Entscheidungen bezüglich der Lieferantenstruktur und Lieferantenbewertung

Zertifizierungen nach DIN EN ISO 9001:2015

Höchstbestand bezeichnet den Bestand, bis zu dem ein Lager aufgefüllt werden soll oder aufgrund
von begrenzten Kapazitäten aufgefüllt werden kann

Wenn als Ziel Kostenreduzierung festgesetzt wurde, ist das Bestelloptimum erreicht, wenn die Gesamtkosten  (Summe aus bestellfixen Kosten und Lagerkosten) möglichst niedrig sind

Das Optimierungsproblem entsteht dadurch, dass sich zwar einerseits durch große Bestellmengen Kostenvorteile beim Transport, den Beschaffungspreisen sowie den Zahlungskonditionen erzielen lassen, sich andererseits aber hierdurch die Lagerkosten und die Kosten der Kapitalbindung sowie das wirtschaftliche Risiko des Verderbs und/oder Veraltens der Ware erheblich erhöht.

Das Grundmodell der optimalen Bestellmenge geht der Frage nach, zu welchem Zeitpunkt welche Mengen eines Gutes zu beschaffen sind, um die Kosten zu minimieren

Kb= kbf * ( M / x )

Bestellkosten = Konstante Kosten * ( Jahresbedarf / bestellmenge )

Kl = 0,5 * xp * ( q / 100 )

kosten der Lagerhaltung = 0,5 * lagerbestandswert * (zinskostensatz / 100) 

Wurzel aus 200*M*kbf durch p * q

wurzel aus 200*Jahresbedarf*bestellkosten durch einstandspreis * Lagerhaltungskostensatz

Lagerkosten durch durchschnittlicher Lagerwert * 100

AB+EB \ 12 

oder AB + 12 Endbestände \ 13