PP, Schmerztherapie
Modelle, Begriffe und Fakten zum Thema Schmerztherapie
Modelle, Begriffe und Fakten zum Thema Schmerztherapie
Kartei Details
Karten | 12 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 26.01.2014 / 29.05.2020 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
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Schmerzdefinition nach ISAP (International Association for the Study of Pain, 1994)
Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebsschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.
Vorzüge dieser Definition:
- Aufgabe der Kausalverknüpfung von Gewebeschädigung und Schmerzreaktion
- Hervorhebung emotionaler Aspekte, Unterscheidung von Schmerz und sensorischer Vorgänge
- rein 'psychische' Schmerzen werden aus Bereich der Schmerzforschung herausgempnommen
Defizite dieser Definition:
- keine Unterscheidung von akutem und chronologischem Schmerz als Erleben
- Schmerzverhalten wird nicht berücksichtigt
- zu einseitige Definition von Schmerz als Erleben
Schmerzanamnese
- aktuelle Beschwerden
- Entwicklung der Chronifizierungen/Behandlungen
- Einflussfaktoren und Bedingungen
- eine spezielle Situation im Zusammenhang mit Schmerz
- Familienanamnese
- sonstige Beschwerden
- persönliche Entwicklung und aktuelle Lebenssituation
- Persönlichkeit und Bewältigungsstrategien
- Krankheitskonzept
MPSS (Mainzer Pain Staging System)
-4 Achsen/Komponenten
-3stufige Stadieneinteilung
Achse 1: zeitliche Aspekte (Auftretenshäufigkeit, Dauer, Intensitätswechsel)
Achse 2: räumliche Aspekte (Schmerzbild)
Achse 3: Medikamenteneinnahme-Verhalten (Medikamenteneinnahme, anzahl der Entzugsbehandlungen)
Achse 4: Patientenkarriere (Wechsel des persönlichen Arztes, schmerzbedeutsame KH-Aufenthalte, OP's und REHA's
MASK (Multiachsialele Schmerzklassifikation)
- Zur Systematisierung chronischen Schmerzes
- zwei Dimensionen: Somatisch + Psychosozial
- Psychosoziale Skalen:
motorisch-verhaltensmäßige Schmerzverarbeitung
emotionale Schmerzverarbeitung
kognitive Schmerzverarbeitung
Krankheutsbezogene Metakognitionen
aktuelle Stressoren
Traumata/Belastungen aus Lebensgeschichte
Habituelle Personenmerkmale
maladaptive Stressverarbeitung
Psychophysiologische Dysregulation
Konfliktverarbeitungsstike
Funktionale Zusammenhänge
Yellow Flags (Kognitionen/Beliefs)
- Bewegung/Belastung schadet
- Schmerz muss vor Wiederaufnahme von Aktivität vollständig verschwunden sein
- Katastrophisieren
- Überzeugung, dass Schmerz unkontrollierbar ist
- fixierte Vorstellung über Behandlungsverlauf