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Arbeitsrecht

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Kartei Details

Karten 86
Sprache English
Kategorie Allgemeinbildung
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 02.09.2016 / 16.08.2020
Lizenzierung Keine Angabe
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Wie wird das klassische Arbeitsrecht unterteilt?

In das Individualarbeitsrecht: Die in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis stehenden Arbeitnehmer/Innen und Arbeitgeber/Innen.
Das Kollektive Arbeitsrecht: Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, welche die Interessen von Arbeitnehmer/Innen & Arbeitgeber/Innen vertreten, welche jeweils Mitglieder ihrer Verbände sind.
Das öffentliche Arbeitsrecht: Der Staat regelt gewisse Bereiche in vom Privatrecht abweichender Art und Weise, auch mit speziellen Behörden wie den Arbeitsämtern, und ist somit dem öffentlichen Arbeitsrecht unterstellt.

Wie lange darf eine Probezeit dauern?

Sofern nichts anderes schriftlich vereinbart ist, beträgt bei einem auf unbestimmte Zeit abgeschlossenen Arbeitsvertrag der erste Monat als Probezeit (OR Art. 335b). Wird auf eine Probezeit verzichtet, so muss dies schriftlich vereinbart werden. Die Probezeit darf höchstens 3 Monate betragen. Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis jederzeit, mit einer Frist von 7 Tagen, gekündigt werden.

Was ist bei Aufenthaltsbewilligungen zu beachten?

Aufenthaltsbewilligungen werden von den kantonalen Fremdenpolizeibehörden erteilt. Normalerweise wird diese Bewilligung vom künftigen Arbeitgeber eingeholt und dem Antragsteller an seine ausländische Wohnadresse zugeschickt. Sie ist auf jeweils auf ein Jahr befristet und gilt nur für die Arbeitsaufnahme bei einem Arbeitgeber. Ein Arbeitsantritt ohne Aufenthaltsbewilligung kann die Ausweisung und strafrechtliche Konsequenzen haben. Die Aufenthaltsbewilligung schliesst das Recht zur Arbeitsaufnahme grundsätzlich ein. Die Aufenthaltsbewilligung muss jedes Jahr neu beantragt werden. Nach einem rechtlich zulässigen und den Vorschriften entsprechenden Aufenthalt von fünf Jahren wird einer Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung nur noch in Ausnahmefällen nicht stattgegeben.

Was soll ein Arbeitsvertrag in der Regel enthalten?

Der Arbeitsvertrag regelt nach seinem Wesen zwei Hauptleistungspflichten: Die Leistung von Arbeit gegen Lohn im Dienst des Arbeitgebers. Im Gegensatz z.B. zu einem Kaufvertrag ist ein Arbeitsvertrag immer auf Dauer angelegt und kann unbefristet (mit vereinbarten Kündigungsfristen) oder befristet geschlossen werden. Folgendes sollte im Einzelarbeitsvertrag schriftlich festgehalten werden: Arbeitszeit pro Tag oder Woche, Ferien (nur wenn über dem gesetzlichen Minimum), Lohnhöhe & Lohnart (Monatslohn/Stundenlohn), Stellenbezeichnung, 13. Monatslohn u/o Gratifikation, Lohnfortzahlung bei Krankheit, Unfall, Mutterschaft & Militärdienst, Dauer der Probezeit und die Kündigungsfristen. Um so umfassender und präziser ein Vertrag das Arbeitsverhältnis regelt, desto weniger Unklarheiten und arbeitsrechtliche Konflikte können später entstehen und das Arbeitsverhältnis belasten.

Wann ist ein Aufhebungsvertrag zulässig?

Ausser durch Kündigung kann das Arbeitsverhältnis auch jederzeit in beidseitigem Einverständnis durch Aufhebungsvertrag beendet werden. In diesem Fall muss auf die Kündigungsfristen keine Rücksicht genommen werden. Wer nachher jedoch Arbeitslosenentschädigung beziehen will, muss mit Folgen (Einstelltagen) rechnen.

Was setzt Arbeit auf Abruf voraus?

Die Arbeitseinsätze werden vertraglich festgelegt. Fehlt eine solche Vereinbarung ist es den Arbeitnehmern nicht erlaubt, jedes Arbeitsangebot abzulehnen. Auf der anderen Seite muss der Arbeitgeber regelmässig Arbeit anbieten. Es gilt der Grundsatz von Treu und Glauben. Arbeit auf einseitigen Abruf: Zeitpunkt und Dauer der einzelnen Arbeitseinsätze werden vom Arbeitgeber einstimmig bestimmt. Zur Entschädigung meint das Bundesgericht: Die Zeit, während der Arbeitnehmer im Betrieb auf Arbeit wartet (Bereitschaftszeit), gilt als normale Arbeitszeit und ist gleich wie diese zu entlöhnen.

Was gilt als befristetes Arbeitsverhältnis?

Ein befristetes Arbeitsverhältnis gilt für eine bestimmte Dauer und endet ohne Kündigung. Auch wenn ein Arbeitgeber den Arbeitnehmer für eine Arbeit aufbietet und dann dennoch keine Arbeit hat, muss diese trotzdem entschädigt werden. Und: Nur wenn die Anstellung auf mehr als drei Monate abgeschlossen wird, schuldet der Arbeitgeber bei Abwesenheit wegen Krankheit/Mutterschaft einen Lohn. Ferien werden je nach Dauer des Einsatzes als bezahlte Ferien oder als Prozentsatz zum Stundenlohn abgegolten. Werden mehrere befristete Arbeitseinsätze hintereinander abgeschlossen, kann dies illegal sein und einem Kettenarbeitsvertrag entsprechen.

Was beinhalten Familienzulagen?

Deren Zweck ist die finanzielle Unterstützung der Familien. Beitragspflicht: Obligatorisch für alle Arbeitnehmer. Arbeitgeber bezahlt Prämie (Höhe je nach Familienausgleichskasse ca. 2% vom Lohn). Leistungen: Je nach Kanton: Kinder-, Ausbildungs- und evtl. Geburtszulage. Massgebend für die Kinder- und Ausbildungszulage ist der Erwerbsort. Arbeitslosigkeit: Wer Arbeitslosenentschädigung bezieht, erhält zum üblichen Taggeld einen Zuschlag, der den auf den Tag umgerechneten gesetzlichen Kinder- & Ausbildungszulagen im Wohnkanton entspricht (AVIG Art. 22 Abs. 1). Dieser Zuschlag ist somit von der Anzahl Arbeitstage pro Monat abhängig und folglich nicht jeden Monat gleich hoch.